Sonntag, 3. September 2023

Rhein-Mosel-Eifel

Rhein-Mosel-Eifel

Tag 1 - Sonntag, 03.09.2023

Bis zu unseren nächsten Terminen haben wir noch 14 Tage Zeit. Daher möchten wir das schöne Wetter nutzen, und noch einen Ausflug machen. Wir haben lange überlegt, ob wir vielleicht nochmal zur Ostsee fahren sollen. Wir haben uns dann aber darauf geeinigt, dass wir nicht soweit fahren wollen. Erst gestern haben wir uns dazu entschlossen, an den Rhein zu fahren. Da wir schon lange nicht mehr in Remagen gewesen sind, ist das unser erstes Ziel.

Mit unserem großen Wohnmobil waren wir noch nicht auf dem Platz. Gegen 11 Uhr verlassen wir den Platz in unserer Heimat und fahren über die A57, A1 und A61 bis Bad Neuenahr. Von da aus sind es nur noch wenige Kilometer bis Remagen. Der Stellplatz neben dem Campingplatz "Goldene Meile" trägt den gleichen Namen und ist bei unserer Ankunft recht gut gefüllt. Das hätten wir nicht erwartet. Wir finden aber mit unserem Anhänger noch ein schönes Plätzchen. 




Wir stellen uns auf und packen den Anhänger daneben. Die Plätze hier sind zum großen Teil recht groß und so passt beides auf die Parzelle. Strom schließe ich an, aber wir wollen bei dem schönen Wetter unsere Solaranlage arbeiten lassen. Wir richten uns ein und fahren die Markise aus, weil die Sonne wieder alles gibt. Wir haben uns in der letzten Zeit ein paar zusätzliche Spannstangen für unsere Markise zugelegt, die wir nun auspacken und anbringen.


                                                Blick über den Rhein auf die Erpeler Ley
Blick Richtung Remagen 

Mittag und Abendessen können wir draußen einnehmen und zwischendurch gehe ich mit Ellie Gassi. Wir haben rechts und link nette Nachbarn, mit denen wir auch ins Gespräch kommen. So geht der Tag zu Ende und wir können noch längere Zeit draußen sitzen bleiben.

Tag 2 - Montag, 04.09.2023

Heute soll es richtig sommerlich werden und der Tag beginnt mit leichtem Nebel über dem Rhein, als ich morgens mit Ellie Gassi gehe. Es sind tolle Bilder, die der Nebel und die Sonne formen. Ich nehme das Rad und fahre zum nahen Edeka, wo es auch einen guten Bäcker hat. Mit frischen Brötchen im Gepäck fahre ich zurück und wir können draußen frühstücken. Wir lassen uns viel Zeit und genießen die Sonne. Wir bekommen von unseren Nachbarn stabile Spanngurte geschenkt und wir geben ihm dafür unsere Ausführung, die für unsere große Markise eher zu schwach sind. Da die Beiden jetzt ein kleines Wohnmobil haben, reichen diese Gurte für die kleine Markise. So ist uns beiden geholfen. Vielen Dank!!!



                                                              Frühnebel über dem Fluss

Wir gehen anschließend nochmal zum Edeka und kaufen ein paar Lebensmittel ein, denn wir wollen am Nachmittag grillen. Nach dem Einkauf beschäftigen wir uns mit der mittleren Spannstange, die vorne eigentlich geschraubt werden muss. Eine Bohrmaschine haben wir leider nicht im Angebot und daher klemmen wir die Stange einfach ein. Die Halterung löst sich dann zwar beim Abbau wieder, aber so können wir sie schon mal benutzen. Für den dritten Standfuß müssen wir aber doch bis Zuhause warten, denn der muss auf jeden Fall geschraubt werden.


Zum Mittag gibt es Kuchen, den wir vom Bäcker mitgenommen haben. Dann machen wir eine längere Pause und ich krame meinen Zeichenblock raus und mache mich an ein Bild. Als Vorlage dient mir der Sonnenschutz an der Markise mit einem schönen Foto von einem See mit Boot. Ganz fertig werde ich nicht, daher gibt es erst morgen ein Foto davon. Anschließend gehe ich mit Ellie eine größere Runde am Rhein entlang, damit sie auch zu ihrem Recht kommt.


                                                                Meine Zeichenkünste

Dann wird es Zeit und ich baue den Grill auf. Wir lassen es uns schmecken. Zum späten Abend gehen wir noch ein wenig über den Platz und an den Rhein und entdecken einen sehr schönen Sonnenuntergang, von dem wir uns gar nicht trennen wollen. Das Wetter soll noch bis über das nächste Wochenende sonnig und sehr warm bleiben. Wir werden es sehen.



                                            Schöner Sonnenuntergang über dem Rhein

Tag 3 - Dienstag, 05.09.2023

Heute soll es noch wärmer werden und so sind wir froh, dass wir schon morgens draußen frühstücken können. Markise und Sonnenschutz haben wir erst garnicht abgebaut. Nach dem Frühstück mache ich mich nochmal an meine Zeichnung, die ich gestern nicht fertig bekommen habe. Das Ergebnis gefällt mir zwar, aber gegenüber dem bunten Foto auf dem Sonnenschutz ist es naturgemäß eher trist. Ist halt nur mit Kohle und Bleistift gezeichnet. Mir kommt aber die Idee, das Bild nachzukoloriren.

Ich fahre daher in die Stadt und besorge mir einen Farbkasten mit Wasserfarben. Ich drehe dann noch eine Runde durch die Stadt und an der Rheinpromenade vorbei, die schon recht früh gut besucht ist. Noch bevor ich wieder am Platz bin, bemerke ich, dass ich gar keine Pinsel habe. Das Geschäft hat aber schon Mittagspause und so muss ich später nochmal hin.

                                                            Fußgängerzone Remagen
                                                                Promenade Remagen
                                                                Blick rüber nach Erpel
                    Die Reste der Brücke von Remagen. Heute ist dort ein Friedensmuseum untergebracht
 

Nach dem Mittagessen mache ich mich mit dem Rad auf den Weg nach Bad Breisig. Dazu überquere ich das Mündungsgebiet der Ahr. Seit einiger Zeit gibt es wieder eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Die Alte ist der Flutkatastrophe zum Opfer gefallen. Die schöne Holzbrücke wurde durch eine schlichte Stahlkonstruktion ersetzt. Nicht sehr schön, aber zweckmäßig. Ich erreiche Bad Breisig und laufe über die Promenade, die auch hier sehr gut besucht ist. Die meisten Besucher sind noch älter als ich. Da hab ich noch ein bisschen Zeit!!!

Ich komme an einer Villa vorbei, die mutmaßlich von einem der Händler bewohnt wird, der täglich bei "Bares für Rares"zu sehen ist. Daneben gibt es auch ein größeres Antiquitätengeschäft. Ich kehre an der Stelle um und mache mich auf den Rückweg. Die einfache Strecke beträgt etwa 10 Kilometer. In Kripp, wo auch die Fähre rüber nach Linz verkehrt, gibt es eine Pommessbude, wo wir schon gegessen haben. Ich bekomme telefonisch den Wunsch mitgeteilt, doch etwas Leckeres mitzubringen. Leider hat der Laden geschlossen.

                 Kaum zu glauben, dass dieser kleine Fluss so eine Katastrophe herbeigeführt hat
                                                            Promenade Bad Breisig
                        Blick rüber nach Bad Henningen. Einer der wenigen Weinberge der Region

                                            Schöne Hotels und Restaurants in Bad Breisig
                                                Die neue Brücke über die Ahrmündung

So fahre ich ohne Pommes zurück und wir essen eine Alternative zum Abendbrot. Leckeres Bauernbrot mit Käse und Tomaten. Ist wahrscheinlich auch gesünder. Anschließend fahre ich nochmal in den Ort und besorge ein paar Pinsel, damit ich morgen mein Bild verschönern kann. Es bleibt auch heute lange warm und wir können draußen bleiben.

Tag 4 - Mittwoch, 06.09.2023

Der Spätsommer gibt auch heute wieder alles. Beim Frühstück ist es noch sehr angenehm, aber schon Vormittags wird es zunehmend wärmer. Ich lade meinen Roller vom Anhänger und mache mich auf den Weg nach Bonn. Dort habe ich einen Händler ausgemacht, den ich im Frühjahr auf der Reisemesse in Essen kennen gelernt habe. Eine knappe Stunde mit dem Roller durch die Lande, mit schönen Ausblicken in die Gegend. Ich komme durch kleine Orte mit viel Obstanbau. Ich sehe hauptsächlich Apfelplantagen, wo die Äpfel reif an den Bäumen hängen.

Ich habe mir bewusst eine Route ausgesucht, die mich abseits der Hauptstraßen führt. Die Strecke durch Bonn von hier aus über die B9 wäre um einiges kürzer gewesen, aber auch zu dicht befahren und stressig. So finde ich auch diesen alternativen Weg und komme an mein Ziel. Ein freundlicher Mitarbeiter nimmt sich viel Zeit, um mir über meinen Wunsch nach einem aufblasbaren Vorzelt für unser Wohnmobil Auskunft zu geben. Ich lerne einiges dazu und so kristallisiert sich ein Modell heraus. Das ist auch leider nicht preiswert und wird wohl um die 2.500,-- Euro liegen.

                                                    So könnte das Vorzelt aussehen

Aber ich habe viel Neues erfahren und so müssen wir sicher noch einiges überlegen. Für unsere größere Reise im Herbst wird das wohl noch nichts. Ich verlasse den Händler und suche mir einen Weg nach Bad Godesberg. Das liegt schon auf meinem Rückweg und dort möchte ich zum Fabrikverkauf von Haribo.

Haribo kommt aus Bonn und die Produktionsstätte liegt jetzt weit außerhalb der Stadt und ist von der A61 aus nicht zu übersehen und liegt links der Autobahn, wenn man aus Norden kommt. Ich kenne den Laden schon von früheren Besuchen. Sonst bin ich mit dem Rad am Rhein entlang dorthin gefahren. Jetzt liegt es aber auf meiner Strecke. Es ist nicht viel los und ich bin froh, mich hier etwas abkühlen zu können, denn in der dicken Schutzkleidung ist es schon sehr warm.


                                            Haribo Fabrikverkauf, was für eine Auswahl

Aber ich beherrsche mich bei meiner Auswahl, obwohl die ausgestellt Menge schon sehr reizt. Eine Tüte voll schaffe ich aber dann doch und mache mich auf den Rückweg. Der führt mich jetzt über die B9 und entpuppt sich, wie ich schon vermutet habe. Dichter Stadtverkehr und nicht schön zu fahren.

Zurück am Platz packe ich den Grill aus und wir machen uns ein paar Leckereien. Dann gibt es eine längere Mittagspause und es ist mal wieder viel zu warm. Am späten Nachmittag wünscht sich meine Frau ein paar Pommes. Ich schaue im Internet nach, ob die Bude in Kripp am Rhein geöffnet hat, an der ich gestern noch vorbeigefahren bin. Da hatte sie geschlossen. Jetzt steht da "geöffnet schließt um 21 Uhr". Da mache ich mich mit dem Rad auf den Weg. Es sich etwa zwei Kilometer.

Am Ort angekommen, die Enttäuschung: Das Internet hat gelogen. Der Laden hat immer noch zu. Eine Alternative finde ich im Ort Kripp. Dort gibt es einen Dönerladen, der macht mir zwei Portionen fertig. Damit radele ich zurück und wir lassen uns die Pommes schmecken. Erst gegen 21 Uhr gehe ich rein, da es ja jetzt schon früh dunkel wird. Morgen geht es für uns weiter an die Mosel, bei weiterhin sehr warmem Wetter.

Tag 5 - Donnerstag, 07.09.2023

Heute wollen wir weiterfahren und daher packen wir nach dem Frühstück ein. Das Wetter ist immer noch sommerlich und wir konnten noch draußen frühstücken. Es soll an die Mosel gehen. Als Ziel haben wir uns den Stellplatz in Löslich ausgesucht. Den Platz kennen wir schon seit Jahren, waren aber in den letzten gut zwei Jahren nicht mehr dort. Entweder war er schon voll oder geschlossen. Jetzt probieren wir es wieder, da uns der Platz eigentlich gut gefällt. 

                                 Lösnich liegt etwa zwischen Bernkastel Kues und Traben-Trabach

Wir tanken noch voll und ich errechne später einen Spritverbrauch von 10,58 Liter auf 100 Kilometer. Das ist bei dem großen Fahrzeug mit Anhänger eigentlich ganz gut. Wir fahren dann über die A61, A48 und A1 zur Mosel. Wir überqueren den Fluss auf der neuen Hochmoselbrücke und landen dann nach kurzer Zeit in Lösnich. Der Platz ist bei der Anfahrt sichtlich gefüllt und wir wollen eigentlich schon umdrehen, fahren aber doch drauf und finden einen schönen Platz im hinteren Bereich, direkt am Wasser. Die Sicht auf die Mosel ist leider durch dichtes Gestrüpp und Bäume getrübt, aber wir können doch vorbeifahrende Schiffe erkennen.

                                  Unser Platz in Lösnich mit den Weinbergen im Hintergrund
                                                          Erste Häuserreihe vom Ort
                                    Blick auf den Stellplatz, die Mosel und die Weinberge
                                                                Blick Richtung Kinheim
                                                                Pfarrkirche St. Vitus
                                    Das so lange Schiffe auf den schmalen Fluss passen?

Wir stellen uns auf und haben auch genug Platz für den Anhänger. Die Parzellen sind sechs Meter breit und etwa 12 Meter tief. Wir zahlen für den Platz 14,-- Euro einschl. Strom, Wasser und Entsorgung. Das ist für die Gegend ein günstiger Preis. Eine Mitarbeiterin der Stadt kommt am Abend vorbei, um zu kassieren. Die Bezahlung ist nur bargeldlos möglich. Beim Aufbau taucht ein Eiswagen auf, der direkt vor unserer Nase hält. Das lassen wir uns nicht entgehen und genießen ein leckeres Eis.

Wir essen dann später zu Mittag und machen dann eine längere Pause. Ohne Markise kann man es aber nicht aushalten. Zum Abend und ein paar Gassirunden später essen wir draußen noch und gegen halb neun gehen wir rein.  

Tag 6 - Freitag, 08.09.2023

Wieder ein heißer Spätsommertag kündigt sich an. Nach dem Frühstück mache ich mein Board fertig und gehe zur Mosel. Hier am Platz gibt es einen Einstieg für kleine Boote und auch für Boards. Durch die vielen Schleusen, die es auf der Mosel gibt, ist die Strömung kaum zu spüren. So kann ich Flussaufwärts Richtung Ürzig paddeln. Ich begegne ein paar Frachtschiffen, zwei Ausflugsschiffen und einem Kreuzfahrtschiff. Ich bewege mich hauptsächlich am dicht bewachsenen Ufer. So kann ich große Abschnitte im Schatten paddeln.

                                                                Morgens am Platz
                                                    Die Hochmoselbrücke bei Ürzig
                            Blick auf Ürzig, leider ist das Bild durch meine Schutzhülle etwas trüb

Ich schaffe es bis Ürzig und in Sichtweite der Hochmoselbrücke. Ich habe mein Handy in einer wassergeschützten Hülle, die ich um dem Hals hängen habe. Leider sind die Fotos etwas blind durch die zusätzliche Hülle. Da muss ich morgen wohl nochmal los und die Fotos wiederholen. Ich kehre um und zurück am Platz bin ich genau sechs Kilometer gepaddelt. Das spüre ich dann auch in den Knochen, aber es macht richtig Spaß. 

                                                                    Mal am Tag
                                                                    Mal in dunkeln

Es ist wieder so heiß, dass wir später im Schatten der Markise den Tag verbringen. Erst zum Abend mache ich mich mit dem Rad auf den Weg zum nächsten Discounter. Der liegt etwa drei Kilometer auf der anderen Moselseite. Es geht leider ganz schön bergauf und das bei immer noch 30 Grad. Ich kann mich im Laden gut abkühlen und wieder draußen bekommt man dann den Hitzeschock. Aber auf dem Rad geht es dann wieder. Kurz vor dem Platz sehe ich am Straßenrand eine kleine Schlange auf dem Boden. 


                                                    Kuriose Begegnung am Rande der Straße

Ich steige ab und fotografiere sie. Ich versuche sie von der Straße abzulenken. Langsam schleicht sie sich davon. Es ist eindeutig eine Blindschleiche. Sie ist aber keine Schlange, sondern gehört zu der Gruppe der Schleichen, die von den Eidechsen abstammen. War mal was besonderes. Wir können dann nach dem Abendessen noch lange draußen sitzen bleiben.

Tag 7 - Samstag, 09.09.2023

Heute möchte ich nach dem Frühstück noch einmal Richtung Ürzig paddeln. Da das Wetter wieder sehr heiß zu werden schein, breche ich schon früh auf. Im Schatten der Bäume am Ufer läßt es sich gut paddeln. Ich sehe heute viele Eisvögel entlangflitzen. Leider sind sie sehr scheu und ich kann sie nicht näher betrachten. Aber die haben eine tolle Farbe und leuchten hellgrün in der Sonne. Das Wasser ist auch in Ufernähe sehr klar und ich kann viele kleine und mittelgroße Fische erkennen.

                                                             Morgens beim Bäckerwagen
                                                                 Seitenarm der Mosel
                                                                    Steillage vor Ürzig
                                                             Große Sonnenuhr am Felsen


                                                                            Ürzig

                         Die Hochmoselbrücke ist etwa 160 Meter hoch und 1,7 Kilometer lang

Heute paddele ich bis vor die Hochmoselbrücke und mache ein paar Fotos, die mir gestern nicht so gut gelungen sind, da ich mit der Schutzhülle vor der Linse geknipst habe. In Ürzig ist heute viel los und im Bereich des Stellplatzes gibt es wohl einen Trödelmarkt. Hier umrunde ich auch eine kleine Insel und muss dabei feststellen, dass die Durchfahrt an einer Stelle nicht tief genug ist. Etwa 10 Meter muss ich mein Board tragen, da das Wasser nur etwa 10 cm hat. Als ein Frachter vorbeifährt, zieht er auch noch das restliche Wasser weg und auf einer Länge von ein paar Metern verschwindet das Wasser komplett und ich sitze auf dem Trocknen.

Ich paddele langsam zurück, denn die Hitze erreicht mich jetzt auch auf dem Wasser und die Schattenstellen werden immer weniger. Zurück am Platz gibt es Mittagessen und den Rest des Tages verbringen wir im Schatten unserer Markise. Zu mehr Aktivitäten kann ich mich nicht mehr aufraffen. Die nächsten zwei Tage bleibt es noch so warm. Mal sehen, was wir dann noch so unternehmen


Tag 8 - Sonntag, 10.09.2023

Es ist kaum zu glauben, aber es ist schon wieder so warm. Noch bis Morgen soll die Hitze anhalten. Danach wird es deutlich kühler und der Wetterumschwung soll auch mit Gewitter, Sturm und Hagel einher gehen. Hoffentlich wird es nicht so schlimm. 

Nach dem Frühstück mache ich mich gleich auf den Weg nach Bernkastel-Kues. Ich nehme das Rad und hoffe, durch den Fahrtwind etwas Abkühlung zu bekommen. Aber schnell wird es wärmer und aus dem kühlen Wind wird nichts. Am Ziel angekommen merkt man gleich, dass das Wetter schön ist und wir Sonntag haben. Eine Flut von Menschen ist auf dem Weg durch die kleine, beschauliche Stadt. Die Geschäfte haben geöffnet und die Lokale sind voll.

                 Da ich nur den Rückweg aufgezeichnet habe, muss man die doppelte Distanz nehmen
                                            Die Rosenburg ist die einzige Hangburg im Moseltal
                                                        Schmale Häuser gibt es hier einige



                           Der schöne Marktplatz ist der Mittelpunkt der Altstadt von Bernkastel


                     Das Haus in der Mitte dient zur Vorweihnachtszeit als großer Adventskalender


                                        160 Meter über mir die Straße. Ist schon beeindruckend

Ich war zwar schon öfter hier, aber es ist immer wieder recht nett, durch die schöne Altstadt zu bummeln. Ich finde sogar eine neue Bauchtasche, weil bei meiner alten Tasche der Verschluss nicht mehr richte schließt. Auch ist mein neues Exemplar etwas größer und ich kann hier auch ein Getränk unterbringen. Ich gönne mir noch ein Eis und mache mich dann langsam wieder auf den Rückweg. Ziemlich durchgeschwitzt komme ich nach gut 25 Kilometer wieder zum Platz. Da es immer noch windstill ist, liegt die Hitze unangenehm über der Landschaft.

Erst zum späten Nachmittag weht ein kleines Lüftchen und macht die Luft etwas angenehmer. Noch lange können wir draußen sitzen und genießen die zurück gehenden Temperaturen. Um 21 Uhr sind es immer noch 25 Grad. Morgen müssen wir noch durch den letzten heißen Tag.

Tag 9 - Montag, 11.09.2023

Langsam endet die Hitzewelle und für morgen hat man uns Gewitter angekündigt. Aber heute müssen wir nochmal stark sein. Nach dem Frühstück fahren wir mit den Rädern nach Kröv. Im dortigen Edeka kaufen wir ein paar Lebensmittel ein. Viel wird es aber nicht, da der Laden klein ist und ein überschaubares Angebot hat. So kehren wir wieder um und fahren zum Platz zurück. Es ist schon wieder über 30 Grad heiß und für ein Mittagessen ist es zu viel. Ich esse nur einen kleinen Salat, dass reicht mir.




       Mit dem Rad überqueren wir die Mosel und haben einen schönen Blick auf ein Kreuzfahrtschiff

Anschließend gehe ich nochmal aufs Wasser, denn da kann man es besser aushalten. Ich fahre heute mal in Richtung Kröv, immer im Schatten der hohen Bäume am Ufer. Ich komme so auf etwa 8 Kilometer. Das reicht mir für Heute, denn es kostet schon etwas Kraft und bei dem warmen Wetter soll man es ja auch nicht übertreiben. Am Nachmittag kommt ein rollendes Kaufhaus auf den Platz und meine Frau findet auch da noch etwas Leckeres. Es ist schon enorm, was in so einem Laster alles passt. 


                Paddeltour nach Kröv. Auf dem Berg die Ruine der Liebfrauenkirche/Wolfer Kloster
                                                        Begegnung auf dem Wasser
                                "Heikos" rollendes Kaufhaus mit einem erstaunlich großem Angebot

Wir verbringen den Rest des Tages vor dem Wohnmobil und genießen am Abend die zurück gehenden Temperaturen. Mal sehen, was der morgige Tag so an Wetterkapriolen zu bieten hat. 

Tag 10 - Dienstag, 12.09.2023

Auch heute lockt uns das schöne Wetter nach draußen und wir können in der Sonne frühstücken. Es soll ja heute nicht unbedingt trocken bleiben und so beobachten wir die diversen Wetterapps. Wir bleiben daher zunächst am Wohnmobil und zum Mittag machen wir uns mit den Rädern auf den Weg nach Zeltinger/Rachtig. Dort habe ich Vorgestern eine tolle Fischbude gesehen und dort wollen wir zu Mittag essen.

Wir radeln die etwa 6 Kilometer ganz gemütlich ab, nachdem es am Vormittag tatsächlich ein paar wenige Regentropfen gegeben hat. Jetzt ist aber wieder alles eitel Sonnenschein und sehr warm. Die Fischbude ist sehr gut besucht und gleich dabei gibt es einen Stadt mit allerlei Getränken. Wir bestellen uns beide einen Backfisch im Brötchen. Eine Portion kostet 9,50 Euro. Das ist schon nicht ganz günstig aber dafür überzeugt die Portion. Es sieht so aus, als ob wir das nicht schaffen können.

                                                        Riesen Portionen und sehr lecker
                                                            Schöne Außengastronomie
                  Tolle Fischbude, die auch sehr gut besucht ist, da sie direkt am Moselradweg liegt

Ich bestelle mir ein Radler und bin erstaunt, das der Wirt die Gläser von unten durch den Boden befüllt. Das sieht ganz kurios aus, wie sich das Glas von unten füllt. Das klappt hervorragend und er erzählt mir, dass es so keine Schankverluste gibt. Wir lassen es uns schmecken und wir kommen an unsere Grenzen. Die Portionen sind kaum zu schaffen und wir machen uns später mit vollem Magen auf den Rückweg.

Zurück am Platz rufen die Gartenstühle und wir machen eine längere Pause. Zum Abend bereiten wir uns auf das nahende Gewitter vor. Die Vorhersagen ändern sich ständig und uns bleibt das Gröbste erspart. Es regnet nicht sehr stark und Blitze und Donner ist eher weiter weg.


Tag 11 - Mittwoch, 13.09.2023

Heute ist ein perfekter Tag zum Wandern. Nach dem gestrigen Wetter ist es heute deutlich frischer und bewölkter. Bei etwa 22 Grad gehe ich mit Ellie auf dem Löslicher Themenweg. Diesen Weg bin ich vor Jahren schon mehrmals gelaufen. Er führt aus dem Ort heraus durch die Weinfelder und Streuobstwiesen in den Hochwald. Er ist recht gut ausgeschildert und ist gut zu begehen. Er führt durch vielseitiges Gelände und einige Schautafeln erklären Wald und Flur.

                                                          Schöner Blick auf Lösnich
                                                 Immer mit dabei, wenn es uns Wandern geht
                            Sieht fies aus, soll aber angeblich eßbar sein. Ist wohl ein Tintenfischpilz

                                        Brück am Wasserfall, der hat aber zur Zeit kaum Wasser
                                                    Blick auf die Mosel in Richtung Kröv
                                                        Lösnich mit Stellplatz am Ufer
                                                Überall diese lecker aussehenden Trauben

Die Streckenlänge beträgt etwa 9 Kilometer und wir haben zwischendurch schöne Ausblicke auf die Landschaft und das Moseltal. Leider fällt das Handy wegen leerem Akku kurz vor dem Ziel aus und ich kann die Strecke nicht komplett aufzeichnen. Zurück am Platz gibt es Mittagessen und die verdiente Pause. Ein fleißiger Mensch mäht seit heute Morgen die Rasenflächen auf dem Stellplatz und der hat erst um 17 Uhr Feierabend. Erst danach ist Ruhe, aber die Arbeit muss ja auch getan werden. Zumal der Rasen, oder es ist schon eine Wiese, unbedingt gemäht werden sollte.

Der Spätsommer soll noch für einige Tage vorbei schauen und das wollen wir noch ausnutzen.

Tag 12 - Donnerstag, 14.09.2023

Der Tag beginnt eher herbstlich kühl und nebelig. Aber schon während des Frühstücks, was wir im Wohnmobil einnehmen, kommt die Sonne raus und es wird angenehm warm. Ich habe bei Google Maps einen Campershop gefunden, der ganz in der Nähe liegt. Da möchte ich für uns einen Wasserkanister kaufen, den ich besser transportieren kann, als die Gießkanne. Da es eine recht weite Strecke bis zum Frischwasserhahn ist, habe ich die Kanne im Korb auf dem Fahrrad transportiert.

                                                                Blick auf Lösnich
                                        Blick Richtung Ürzig und die Hochmoselbrücke

Das hat dazu geführt, dass ein Teil des Wasser natürlich rausschwappt. Aber zum Tragen ist mir der Weg zu weit. Dazu fast die Kanne nur 10 Liter und der Kanister immerhin 20 Liter. Ich schnappe mir also den Roller und fahre die etwa 15 Kilometer zum Händler. Dazu nutze ich eine Straße, die mich durch die Weinberge führt, mit einer tollen Aussicht auf Lösnich und den Stellplatz. 

Ich finde den Händler schnell und der hat auch eine große Auswahl. Den entsprechenden Kanister bekomme ich auch und ich schaue mich noch etwas um. Leider ist der Kanister etwas größer, als mein Topcase. Aber dafür habe ich mir einen Spanngurt mitgenommen und damit geht's. Ich nehme die gleiche Strecke für den Rückweg und mache noch ein paar schöne Fotos. Zurück am Platz gibt es leckere Reibekuchen zum Mittagessen.

Dann folgt die obligatorische Pause. Das Wetter bleibt schön und warm und ich nehme den Roller zum Nachmittag, für eine kleine Einkaufstour zum nahen Discounter. Vorher fahre ich aber durch den Nachbarort und finde eine schöne Straße durch die Weinberge, wieder mit tollen Aussichten auf das Moseltal. In einem weiten Bogen lande ich schließlich beim Geschäft und finde alles, was auf meinem Einkaufszettel steht.

                                                            Der Moselbogen bei Kröv
                                                                Blick ins Moseltal
                                                                     Blick auf Kröv
                                             Ganz im Hintergrund ist Traben-Trarbach

Danach geht es zum Platz zurück und schnell ist der Abend da, weil es ja immer früher dunkel wird.

Tag 13 - Freitag, 15.09.2023

Dichter Hochnebel liegt über den Moselhöhen und leichte Nebelschwaden wabern über den Fluss. Aber schon bald bahnt sich die Sonne einen Weg dadurch und es wird langsam wärmer. Die Nachttemperatur lag etwa bei 8 Grad. Das ist schon sehr frisch und an Frühstück im Freien ist nicht mehr zu denken. Wir lassen es langsam angehen und als die Sonne die Wolken vertrieben hat, ist es auch wieder warm und ich beschließe, nochmal mit dem Board aufs Wasser zu gehen.

Der Nachteil auf dem Fluss ist, sofern man die Örtlichkeit nicht wechselt, dass man immer die selben Strecken abfährt. Aber mir kommt es auf die Bewegung an und die macht mir viel Spaß. Ich sehe auch immer wieder andere Tiere. Heute sehe ich in dem klaren Wasser bei der Flussinsel viele Fische in allen möglichen Größen. Um ein friedliches Schwanenpaar mache ich doch einen großen Bogen. Ich schaffe es bis kurz vor Ürzig, wo ich dann wieder umkehre.

                                                      Dichter Hochnebel liegt über dem Tal

                                                            Kurz vor Ürzig kehre ich um

Als ich wieder zurück bin, machen wir uns nochmal Reibekuchen, da die Portion gestern etwas knapp war. Wir backen die Dinger draußen in einer Pfanne auf dem Grill. Das klappt sehr gut und wir haben den Geruch und die Fettspritzer nicht im Wohnmobil. Wir lassen es uns schmecken und danach machen wir eine längere Pause. Später kann ich mich dann zu nichts mehr entschließen und wir bleiben am Wohnmobil.


                                                          Das sieht doch mal lecker aus!!!

Zum Nachmittag kommt ein Winzer über den Platz, der auch schon in der letzten Woche hier war und für sein Weingut Werbung gemacht hat. Ich beschließe dann, ihn einen Besuch abzustatten, weil er neben eigenen Weinen auch verschieden Obstbrände und Liköre im Angebot hat. Es ist nicht weit weg und es ist auch nicht viel los. Der Winzer ist sehr freundlich und er läßt mich das ein oder andere Getränk probieren. Unser Favorit unter den Likören (Hochprozentiges mögen wir beide nicht) ist der rote Weinbergspfirsich, der aus hiesigen Früchten hergestellt wird.

Da kann ich nicht widerstehen und lasse mir eine Flasche bringen. Auch nehme ich einen leckeren Rohling mit und eine Flasche frischen Federweißer. Beides probiere ich auch und dann muß auch Schluss sein, den viel vertrag ich nicht. Vom Stellplatzbetreiber, der Stadt Lösnich, haben wir einen Gutschein über fünf Euro bekommen, den ich hier einlösen kann. Das ist eine nette Sache. Nach acht Übernachtungen haben wir auch einen Gutschein für zwei Tage auf diesem Platz erhalten. Den hat meine Frau gleich eingelöst und so bleiben wir noch bis Sonntag hier.

Tag 14 - Samstag, 16.09.2023

Heute gibt es zwar keinen Nebel, aber es ist wieder zu frisch, um draußen zu frühstücken. Ich möchte heute mit dem Roller eine größere Runde drehen. Als Ziel habe ich mir den Stellplatz in Klüsserath ausgesucht. Da wollten wir eigentlich auch noch hin, bevor wir uns doch dazu entschieden haben, in Lösnich zu bleiben. In Klüsserath soll es ein Trödel und Techniktreffen geben. Das möchte ich mir ansehen.

Ich nehme für die Hinfahrt eine Nebenstrecke, weil ich nicht so gerne über Hauptstraßen fahre. Ich finde eine schöne Strecke, die mich durch interessante Gegenden führt. Ich erreiche den Platz und stelle meinen Roller ab. Danach laufe ich über den gut gefüllten Platz, der insgesamt 350 Wohnmobilen Platz bietet. Hier haben einige Wohnmobilisten ihre Dinge rausgestellt, die sie verkaufen, oder verschenken wollen. Eigentlich eine gute Idee. 

Ich möchte aber zu einem bestimmten Stand, wo wir vor Jahren unser Sonnenbanner gekauft haben. Hier interessiert mich jetzt ein Frontbanner für die Frontscheibe. Die sind aber für unsere große Scheibe nicht vorrätig und so nehme ich ein Prospekt mit, damit wir das später bestellen können. Ich kaufe aber noch ein paar Haken für unseren Sonnenschutz. Ich mache mich dann wieder auf den Rückweg. Jetzt wähle ich den Weg an der Mosel entlang. Der ist zwar weiter, aber ich möchte ja mal was anderes sehen.

                                                        Moselschleife bei Trittenheim


Ich komme auch durch den Moselort Brauneberg. Was soll ich sagen, im Ortskern riecht es nach Kirmes. Da muss ich natürlich genauer hinsehen und entdecke am Moselufer das dortige Weinfest. Ich stelle also den Roller ab und finde tatsächlich einen Stand mit gebrannten Mandeln und Popcorn. Da schlage ich zu und hole jeweils eine Tüte. Dann geht es aber wieder zurück zum Stellplatz. Hier bleiben wir sitzen, bis es leicht zu tröpfeln beginnt. Nicht viel, aber wir packen trotzdem ein, da wir ja morgen wieder nach Hause wollen.

Tag 15 - Sonntag, 19.09.2023

Heute wollen wir wieder nach Hause und deshalb packen wir nach dem Frühstück zusammen. Gegen 11 Uhr verlassen wir den Platz und fahren über die A48, A1 und A61 und A57 zurück. Es herrscht reger Ausflugsverkehr, aber wir kommen gut durch. Das ändert sich bei Neuss, da gibt es eine Baustelle und die Autobahn wird von drei auf einen Fahrstreifen reduziert. Zusammen mit den auffahrenden Fahrzeugen gibt das eine brisante Mischung und einen Megastau.

                                                        So begrüßt uns der neue Tag
                            Aber schon bald reißt der Himmel auf und die Sonne kommt durch

Das hält uns etwa eine Stunde auf und dabei müssen wir feststellen, dass die Arbeiten an der Fahrbahn abgeschlossen sind und nur die Baustelle noch nicht geräumt wurde. Das ist mal wieder typisch für die Organisation auf unseren Autobahnen. Statt gegen 14 Uhr sind wir erst kurz nach 15 Uhr zurück. Das waren dann über vier Stunden und wir sind froh, wieder im Lande zu sein. Jetzt bleiben wir erst einmal hier und planen unsere weiteren Schritte.

                                Das Wetter ist wenigstens schön und wir können draußen sitzen

                                  Der Abend präsentiert uns ein prächtiges Himmelsschauspiel






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