Endlich geht es wieder in Urlaub. Ich habe noch bis 12 Uhr 30 Dienst, aber meine Frau hat heute schon frei und kann so die Vorbereitungen treffen. Als ich nach Hause komme, ist fast alles schon getan und wir brauchen nur noch einige Kleinigkeiten einräumen. Dann machen wir uns auf den Weg, gehen noch für viel Geld tanken (1,30 Euro der Liter) und ab auf die Autobahn. Es ist der übliche Feierabend- und Wochenendverkehr. Da in NRW die Schule begonnen hat, fahren sicher viele in Urlaub, die keine Rücksicht auf Ferien nehmen müssen. Wir nehmen die A3 über Köln nach Frankfurt und es staut sich an den vielen Baustellen. Es zieht sich hin und wir brauchen bis zum Zwischenstopp in Wertheim über viereinhalb Stunden.
Der Platz am Wertheim-Village ist sehr voll, aber finden noch ein Plätzchen. Strom gibt es keinen mehr, da alle Steckdosen belegt sind. Na dann geht es eben mal ohne. Wir sind schon recht müde, essen eine Kleinigkeit zu Abend und strecken uns aus. Lange bleiben wir sicher nicht mehr wach. Morgen soll es weiter ins Allgäu gehen. Dort ist zur Zeit schlechtes Wetter. Mal sehen, ob wir trotzdem bleiben, oder weiter in den Süden fahren.
Samstag, 01.09.2018
Wir haben ganz gut geschlafen und müssen feststellen, dass der Hinweis auf den Brötchenservice nicht stimmt. Eine einzelne Dame wartet an der Stelle, wo früher der Bäcker anhielt. Ich sage ihr, dass ich nicht glaube, das er kommt. Ich gehe mit dem Hund Gassi und als ich zurückkomme ist sie nicht mehr da. Wir frühstücken im Wohnmobil, da es draußen zu eng ist, um Tisch und Stühle rauszustellen. Auch ist der Platz dafür nicht geeignet, da er eher an einen Parkplatz erinnert. Der Stellplatz ist, für die die es noch nicht wissen, kostenfrei. Der Strom ist dafür fürchterlich teuer. So wie ich noch in Erinnerung habe, kostet er einen Euro für zwei Stunden. So zahlt man für den Strom, genau so viel, wie für eine Stellplatzgebühr. Aber wir hatten ja keinen Strom.
Nach dem Frühstück gehen wir noch rauf in die Erwin Hymer World. Die Optik erinnert eher an einen Palasteingang. Wir wollen in den Movera-Shop, der im selben Gebäude untergebracht ist. Dort kaufen wir eine Warntafel für Italien, falls uns das Wetter aus dem Allgäu vertreibt. Ich erwerbe noch eine kleine Batterie für meinen Wohnmobilschlüssel, der seit gestern nicht mehr funktioniert. Jetzt klappt er wieder und wir fahren weiter. Auf der Autobahn vor Würzburg begegnen wir auf dem Standstreifen einer kleinen Herde Ziegen, die von einem Bock angeführt wird. Meine Frau ruft die 110 an und gibt unsere Position an. Noch bevor sie sagen kann, weshalb sie anruft, kommt die Bemerkung von der Leitstelle:" Na, haben Sie auch Ziegen auf der Autobahn?"
Wir durchfahren einen Stau vor der großen Baustelle bei Würzburg. Danach geht es besser und erst vor Memmingen auf der A7 wird es noch mal etwas voller. Vor Kempten holt uns der Regen ein. Wir erreichen den Stellplatz in Pfronten-Weißach. Er ist schon reichlich voll und im Laufe der Zeit trudeln noch mehr Wohnmobile ein. Ich gehe zur Rezeption und melde uns an. Wir wollen erst mal nur die eine Nacht bleiben. Der Platz hier in Pfronten kostet pro Nacht 12,-- Euro, der Strom 0,50 Euro pro Kw. Wir haben bei unseren letzten Besuchen eine Stempelkarte bekommen. Nach zehn Übernachtungen ist die elfte kostenlos. Dies war die Elfte!! Auf dem Platz gibt es ein sauberes Sanitärgebäude mit Dusche und WC. Auch ein kleines Wirtshaus gehört dazu. Dort gibt es kleine Speisen, Kuchen usw. Es gibt auch (außer Sonntags) einen Brötchenservice.
Das Sanitärhaus vorne, die Anmeldung links daneben (weiß), ganz links das kleine Wirtshaus.
Während draußen der Nieselregen niedergeht, überlegen wir, was wir in den nächsten Tagen unternehmen wollen. Wir kommen zu dem Schluss, dass wir dem schlechten Wetter Richtung Süden entfliehen wollen. Es soll Richtung Meran gehen. Die weiteren Ziele haben wir noch nicht besprochen, aber der Gardasee könnte es wohl wieder werden. Wir hocken im Wohnmobil, draußen 10 Grad und innen ist die Heizung an. Herbstanfang im Allgäu!
Sonntag, 02.09.2018
In der Nacht hat der Regen aufgehört, aber es ist sehr stark bewölkt. Ich gehe mit dem Hund eine Runde und danach zum Bäcker, der ist etwa 400 Meter entfernt. Ich hole frische Brötchen und dann frühstücken wir gemütlich. Anschließend machen wir uns für die Weiterfahrt fertig und fahren noch kurz auf die Entsorgung. Wir nehmen die Landstraße über Pfronten Richtung Reutte. An Ende der Autobahn, die von Füssen nach Reutte führt biegen wir kurz nach Füssen ab, um nach etwa einem Kilometer an die Tankstelle auf österreichischemGelände zu fahren. Hier tanken wir voll für 1,28 Euro pro Liter. Später hätten wir es vier Cent billiger haben können.
Zurück zur Bundesstraße nach Reutte stehen wir erstmal im Stau. Na das geht ja gut los. Wir schleichen dahin und hinter Reutte ist Blockabfertigung. Es staut sich zurück bis nach Füssen und wir brauchen für die eher kurze Strecke bis auf den Fernpass mehr als zwei Stunden!!! Richtung Imst und Landeck wird es besser und wir kommen gut durch. Dann auf den Reschenpass hoch nach Nauders. Hier machen wir eine kurze Mittagspause, denn die Kurverei macht Müde. Ich laufe etwas mit dem Hund, um mich etwas zu bewegen. Wir essen noch eine Kleinigkeit und fahren weiter, vorbei am Reschensee. An der Grenze nach Italien wird auf beiden Seiten Kontrolliert. Einige Fahrzeuge werden heraus gewunken. Wir bleiben unbehelligt, wie die meisten.
Eine der längsten Hängebrücken kurz hinter Reutte Richtung Fernpass.
Nauders am Reschenpass. Hier haben wir eine kleine Pause gemacht.
Durch den Vinschgau geht es ganz gut voran. Auf den höchsten Bergen liegt Neuschnee, aber unter ist es recht angenehm und trocken. Aber auch hier ist es stark bewölkt und wir sehen nicht viel von den Bergen. Etwa 40 Kilometer vor Meran ist wieder Stillstand angesagt. Ab hier geht es wieder im Schritttempo. Wir finden dann den Campingplatz recht schnell und fahren bis zur Rezeption. Für die etwa 270 km von Pfronten bis hierher haben wir 6,5 Stunden gebraucht. Ich habe dicke Arme von der Lenkerei. Wir melden uns am "Camping Meran" für zwei Tage an. Es ist schon nach 17 Uhr und wir wollen heute nicht mehr in die Stadt. Ich bin ziemlich fertig. Es ist trocken und wir stellen die Stühle raus. Ich muss mich noch etwas bewegen und suche den nächsten Bäcker. Der ist nicht weit weg und gegenüber ist eine kleine Pizzeria, die sieht recht gut aus. Zurück am Platz berichte ich meiner Frau davon und ich gehe uns jeder eine Pizza holen. Das geht recht flott und es schmeckt super.
Hier ragt nur noch der berühmte Kirchturm aus dem Wasser des Reschensees.
Nicht der erste Wintervorgeschmack in den Hochalpen.
Für den Platz müssen wir 13,-- Euro bezahlen. Dazu kommt noch je 10,-- Euro pro Person, drei Euro für Strom und 1,15 Euro pro Person Kurbeitrag. WLAN ist gut und inbegriffen, wie auch die Ver- und Entsorgung, Duschen und Toiletten. Auch ein kleines Schwimmbad gibt es hier. Aber billig ist anders. Dafür liegt der Platz recht zentral und etwa 10 Gehminuten zur Stadt. Aber heute wird damit nichts mehr und ich gehe zur spätere Stunde nochmal mit dem Hund raus und entdecke dabei ein Schild am Eingang, dass der Platz belegt ist (120 Stellplätze).
Wir stehen auf dem Campingplatz in Meran am Tenniscenter bzw. an der Pferderennbahn.
Montag, 03.09.2018
Wir haben recht gut geschlafen und es war sehr ruhig, obwohl wir so zentral stehen. Ich hole beim nahen Bäcker frische Brötchen und wir können draußen frühstücken. Leider habe ich mich bei der Wahl etwas vergriffen und habe welche mit Kümmel erwischt. Mögen wir beide leider nicht. Später machen wir uns auf den Weg zur Stadt. Der Weg ist wirklich nicht sehr weit und wir gehen durch den Thermenpark und werfen einen Blick auf die Anlage. Die ist sehr gelungen und macht Spaß auf einen Besuch.
Thermenpark mit Thermalbad
Dann gehen wir weiter Richtung Stadt und schauen uns die sehenswerte Innenstadt mit ihren berühmten Laubengängen an. Auch die Promenade am Fluss ist schön anzusehen. Wir genießen das schöne Wetter und setzen uns ein wenig hin und schauen dem Treiben zu.
Einkaufsstraße mit den Laubengängen. Die Läden sind nett aber recht teuer.
Dann machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg zum Platz, wo meine Frau etwas leckeres zu Mittag macht. Später möchte ich aber nochmal los. Wir haben Unterlagen erhalten, wo ein schöner Höhenweg beschrieben wird. Den möchte ich mir ansehen. Es ist der "Tappeinerweg", der vom gleichnamigen Kurarzt und Botaniker Dr. Franz Tappeiner im neunzehnten Jahrhundert angelegt. Er gilt als einer der schönsten Höhenpromenaden Europas. Und das ist er meiner Meinung nach auch. Er ist wirklich schön angelegt und ist gesäumt von wärmeliebenden Mittelmeerpflanzen. Es duftet überall. Er ist etwa vier Kilometer lang mit einem Höhenunterschied von 60 Metern.
Blick auf Meran
Das ist die älteste Brücke Merans hoch über der Gilfklamm.
Die Brücke ist Teil des bekannten Sissiweges, der Meran mit dem Schloss Trautmannsdorff verbindet. Hier läuft man auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth von Österreich - besser bekannt als "Sissi".
Zurück in der Stadt gönne ich mir noch ein Eis und mache mich dann wieder auf den Rückweg. Der Tag war sehr ausgefüllt und erlebnisreich. Morgen wollen wir uns die blühenden Gartenwelten von Schloss Trautmannsdorff ansehen. Das machen wir dann auf dem Weg Richtung Gardasee. Dort wollen wir einen Zwischenstopp in Torbole machen und dann weiter nach Peschiera. Beide Städte kennen wir bereits.
Dienstag, 04.09.2018
Heute wollen wir bei bestem Wetter wieder weiter. Vorher aber noch gemütlich frühstücken. So machen wir das und danach einpacken und los geht`s. Bevor es zum Gardasee geht, machen wir noch einen Stopp am Botanischen Garten vom Schloss Trautmannsdorff. Da haben wir schon viel von gehört und wo wir doch jetzt so nah dabei sind, wollen wir uns das mal ansehen. Vom Campingplatz aus sind es nur knapp drei Kilometer. Das blöde Navi leitet uns durch schmale Gassen, obwohl es eine schöne breite Straße gibt. Das kostet Nerven. Aber wir finden es dann doch und parken auf einem großen Schotterplatz, der sogar kostenlos ist.
Der Einstritt kostet 13,-- Euro pro Person und der Preis ist gerechtfertigt. Der Park ist 2001 angelegt worden und bietet eine Vielfalt von Pflanzen und Bäumen. Der Park wurde u.a. zum schönsten seiner Art in Europa gewählt. Viel mehr möchte ich gar nicht schreiben, sondern packe lieber ein paar Bilder mehr rein.
Da muss man schon schwindelfrei sein, mit toller Aussicht auf den Park und Meran.
Noch ein Aussichtspunkt. Der Runde Käfig davor ist eine Voliere mit Papageien.
Der wohnt in einem Glashaus in einem Glashaus mit subtropischen Pflanzen.
Das Schloss wurde bekannt durch mehrere Kuraufenthalte der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt "Sissi". Den Park gibt es, wie gesagt, erst sein 2001. Wir schauen uns fast alles an und laufen uns platte Füße. Müde gehen wir zum Wohnmobil zurück und machen uns auf den Weg zum Gardasee. Das klappt ohne Probleme und wir fahren nach Torbole auf den Camper Stop. Der Platz ist, wie die ganze Stadt, brechend voll. Einen der letzten Plätze ergattern wir. Für einen Tag ist es ok. Morgen wollen wir weiter nach Peschiera. Dort haben wir einen Platz gebucht für die nächsten Tage. Dann wollen wir uns mal etwas erholen, sind ja schon viel rumgekurvt und gelaufen. Wir sind dann noch nach Lidl und dann auf unsere Sessel. Den Abend verbringen wir vor dem Wohnmobil.
Nicht schön, aber für einen Tag geht es.
Mittwoch, 05.09.2018
Wir haben etwas unruhig geschlafen, da es in der Nacht windig wurde und wir uns um unsere Markise sorgen gemacht haben. Aber alles ist gut gegangen. Wir frühstücken draußen und das Wetter ist traumhaft. Nach dem Frühstück gehen wir in die Stadt und kaufen eine Badehose für mich. Ich werde sofort fündig und dann genehmige ich mir noch ein Eis. Dann schlendern wir gemütlich zurück zum Platz und bleiben noch bis 13 Uhr sitzen. Ich gehe zur Rezeption und bezahle die Übernachtung. Ich zahle 31,-- Euro mit Hund und allem drum und dran. Der Platz wird auch unter Top-Plätze beschrieben. Er wird wie ein Campingplatz betrieben. Dann machen wir uns auf den Weg die Küstenstraße entlang nach Peschiera, ganz im Süden des Sees.
Zentrum vom Torbole mit kleinem Hafen
Torbole ist Hotspot für Surver
Es ist nicht viel Betrieb auf den Straßen und wir kommen schnell durch. Wir gehen noch im Famila einkaufen und fahren dann zum Campingplatz Cappuccini. Hier haben wir uns angemeldet und bekommen sogar den gleichen Platz, wie im letzten Jahr. Wir stellen uns auf und richten uns ein. Viel machen wir heute nicht mehr. Ausruhen ist angesagt. Bilder gibt es morgen.
Donnerstag, 06.09.2018
Wir haben ganz gut geschlafen und die Sonne weckt uns. Ich gehe mit dem Hund Gassi, was aber hier nicht ganz einfach ist. Für Hunde ist das keine gute Gegend. Alles ist zugebaut. Ich gehe dann zu dem kleinen Restaurant an der Rezeption und gehe das bestellte Baguette holen. Ein Croissant finde ich auch noch. Auf dem Rückweg erinnere ich mich daran, dass neben dem Waschhaus in unserer Nähe ein Hundeklo eingezeichnet war. Das schaue ich mir an. Es ist ein schmaler Wiesenstreifen neben dem Gebäude mit einem Tor. Da gehe ich dann mit dem Hund nochmal hin. War aber auch nicht so hilfreich. Danach wird aber erst mal gefrühstückt. Anschließend gehen wir in die Stadt, denn wir suchen einen Briefkasten für die Geburtstagspost unseres Enkelkindes.
Die Stadt ist gut gefüllt und wir bummeln durch die engen Gassen. Meine Frau findet Ihren Schuladen wieder, welch Zufall, und erwirbt ein paar neue Sandalen, die sie gleich anbehält. Ein Eis sitzt auch noch für mich drin und dann machen wir uns wieder langsam auf den Rückweg. An der langen Uferpromenade des Sees machen wir noch eine kleine Pause und schauen auf das Wasser. Die Promenade ist etwa einen Kilometer lang und wird von Pinienbäumen gesäumt, die schönen Schatten spenden, denn es ist wieder sehr warm.
Die alten Befestigungsanlagen sind von Wasser umgeben, da kann man sich auch mit einer
herumschippern lassen.
Die lange Uferpromenade, an deren Ende etwa unser Campingplatz liegt.
Nach dem leckeren Mittagessen wird sich erst mal ausgeruht und gelesen. Später puste ich mir eine Luftmatratze auf und gehe zum See. Im letzten Jahr habe ich mir hier Schwimmschuhe gekauft, da das Ufer sehr Steinig ist. Aber so geht es ganz gut. Das Wasser ist sehr warm und ich halte es eine lange Zeit aus. Etwa 10 bis 15 Meter vom Ufer wird der Untergrund sandig und man kann sehr weit reinlaufen. Ich würde mal sagen, dass man auch nach 300 bis 400 Metern noch stehen kann. Ich habe aber dann genug gepaddelt und gehe zurück. Bald ist uns nach Abendessen und ich packe den Grill aus. Im Famila haben wir uns mit Grillfleisch eingedeckt. Ist ganz lecker. Bald wird es Abend und um diese Jahreszeit auch schnell dunkel. Wir bleiben noch lange draußen sitzen und schauen uns die Blitze an, die in der Ferne über den Nachthimmel zu sehen sind. Das Gewitter aber zieht vorbei. Dafür sind die Mücken wieder zur Stelle. Also lange Kleidung an. Kann man aber auch gebrauchen, da es auskühlt.
Freitag, 07.09.2018
Die Nacht war nicht so gut. Gegen ein Uhr in der Früh werden wir von unserem Hund geweckt, der das Wohnmobil auf links dreht. Ein kleines Gewitter erreicht uns dann doch. Er lässt sich nicht beruhigen, wie schon erwartet. Also stehe ich auf, schnappe ihn mir und setze mich auf den Beifahrersitz, den Hund auf dem Schoß. Er hächelt und zittert in einer Tour. Das dauert so etwa eine Stunde, bis das Gewitter abgezogen ist und der Hund zur Ruhe kommt. Ich gehe dann wieder ins Bett und lausche noch dem Regen, der leicht fällt. Trotzdem bleibt die Nacht irgendwie unruhig und wir sind ziemlich kaputt, als wir so gegen 10 Uhr aufstehen. Dafür ist es draußen wieder trocken und wir frühstücken in frischer Luft.
Später gehen wir wieder in die Stadt. Meine Frau will sich Schwimmschuhe kaufen, damit sie auch mal in den See kann. Wir wollen uns auch noch darüber informieren, wann und wie die Busse von Peschiera nach Verona fahren. Das erfahren wir an der Touristeninfo. Er fährt stündlich und braucht dafür etwa 45 Minuten. Morgen wollen wir mal die interessante Stadt besuchen. Das haben wir bisher noch nicht geschafft. Meine Frau bekommt ihre Schwimmschuhe und ich mein Eis. Das schmeckt halt hier, wie ich meine, einfach saulecker.
Zurück am Platz essen wir zu Mittag und gehen später mit den Luftmatratzen zum See. Das Wetter ist nicht ganz so schön und warm wie gestern, dafür ist das Wasser angenehm. Meine Frau übersteht den ersten Ausflug in den See und wir gehen dann wieder zurück, um uns in unsere Liegestühle zu legen. Ich lese mein Buch zu ende und hoffe, dass ich später an der Rezeption mittels WLAN ein neues E-Book ausleihen kann. Den nur dort gibt es freien Empfang. Heute habe ich leider kein Foto für euch!!
Samstag, 08.09.2018
Heute ist es wieder sehr warm. Wir haben vor, mit dem Bus nach Verona zu fahren. An der Touristeninfo bekommen wir die Tickets. Verona liegt etwa 30 Kilometer östlich von Peschiera und wir bezahlen für die Hin- und Rückfahrt für zwei Personen nur 12,-- Euro. Das ist sehr preiswert. Dafür ist der Bus schlappe 45 Minuten zu spät. Ob das hier üblich ist? Wir erreichen Verona nach etwa 45 Minuten Fahrzeit. Nahe dem Zentrum steigen wir aus und gehen Richtung Altstadt. Die Stadt ist voller Touristen und Einheimischer. Als erstes stoßen wir auf die Arena auf der Piazza Brà. Die ist schon sehr imposant. Aber für alles braucht man hier Kleingeld für den Eintritt. Wir begnügen uns mit den Äußerlichkeiten. So viel Zeit haben wir nicht eingeplant und das Laufen durch die Gassen der Stadt ermüdet schnell.
Zum Flanieren ideal. Auch kann man hier viel Geld loswerden.
Tolle Plätze mit viel altem Gemäuer
Nach etwa fünf Kilometern haben wir genug gesehen und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Der Bus kommt jetzt nur mit 10 Minuten Verspätung an und wir kommen auch gut durch den Verkehr. Zurück in Peschiera schafft meine Frau gerade mal den Weg zurück zum Wohnmobil. Mich zieht es noch mal ins Wasser. Es ist herrlich erfrischend. Den Abend genießen wir wieder auf dem Platz. Um 20 Uhr 15 ist es nahezu dunkel und wir ziehen wieder lange Sachen an, nicht weil es kalt ist, sondern weil die Mücken wieder in den Startlöchern stehen.
Sonntag, 09.09.2018
Heute macht meine Frau eine Pause und bleibt am Platz. Mich zieht es raus mit dem Rad. Ich möchte mal nach Lazise. Dort sind wir noch nicht gewesen. Ich fahre immer am Wasser entlang. Zuerst ist der Weg eben und betoniert, dann wird es abenteuerlich und es ist eher etwas für Mountainbikes. Dann geht es am Strand entlang und ich muss das Rad schieben. Nach 75 Minuten und knapp 13 Kilometer bin ich am Ziel. Ich lasse mein Rad zurück und gehe in die Stadt. Die ist wirklich sehenswert und ich schaue mir alles an. Auch hier ist viel los, sicher auch weil Sonntag ist und Alles auf den Beinen ist. Ich drehe meine Runden durch die Gassen, der schönen Promenade und dem kleinen Hafen. Alles ist sehr gepflegt und sauber.
Das ist die alte Befestigungsanlage von Lazise
Eine schöne Uferpromenade gibt es auch
Kleiner Hafen
Dann mache ich mich aber auch wieder auf den Rückweg. Ich wähle diesmal die Hauptstraße, weil der Weg am Wasser nicht immer schön zu fahren ist. Auch gab es dort eine Brücke über eine Hafeneinfahrt, die eher einer Treppe gleicht. Sie ist steil und man muss sein Rad tragen. Das ist für manche Menschen nicht machbar. Zwischendurch suche ich mir einen Schleichweg Richtung Ufer, der entpuppt sich dann aber als Sackgasse, weil privat und verschlossen. Also wieder zurück zur Straße. Jetzt bleibe ich auf der Hauptstraße und versuche keine Abkürzungen. Zurück am Platz bin ich etwa vier Stunden unterwegs gewesen und durchgeschwitzt. Ich schnappe mir die Luftmatratze und gehe zum See. Das Wasser ist herrlich erfrischend, bzw. fast schon zu warm. Ich lege mich auf das Wasser und genieße.
Da wir noch nie Abends im Ort waren, wollen wir das heute nachholen. Wir machen uns also bei Einbruch der Dunkelheit auf den Weg und sind überrascht, wie voll es noch ist. Die Bars und Restaurants sind voll und Eis schmeckt immer.
Abends in Peschiera
Montag, 10.09.2019
Heute ist Markttag und der ist wirklich toll. Den kennen wir schon von unseren früheren Besuchen. Er ist sehr groß und man bekommt viel geboten. Hauptsächlich jedoch Bekleidung. Hier kaufe ich mir eine neue Handyhülle und meine Frau findet etwas für ihre Haare. Irgendwas zum hochstecken. Wir gehen durch alle Reihen und dann haben wir aber alles gesehen und kehren zum Platz zurück. Mich zieht es wieder ins Wasser, während meine Frau das Mittagessen vorbereitet. Danach ruhen wir uns aus und zum Nachmittag gehe ich nochmal zum See.
Markttag in Peschiera
Heute Abend möchte ich mit meiner Frau ins Restaurant, das zum Platz gehört. Hier sitzt man erhöht über dem Seeufer mit tollem Ausblick. Klar bestellen wir Pizza und wir essen bei toller Aussicht auf den See. Langsam wird es dunkel und man kann die vielen Lichter um den See beobachten. Dann schlendern wir wieder zum Platz zurück und wir genießen den Abend bei Kerzenschein und den obligatorischen Mücken. So geht unser letzter Tag am Gardasee zu Ende und als krönenden Abschluss gibt es über Lazise ein tolles Höhenfeuerwerk, das wir wunderbar vom Platz aus sehen können.
Essen mit Aussicht. Restaurant Cappuccini, direkt am Campingplatz.
Dienstag, 11.09.2019
Heute geht es wieder langsam heimwärts. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und machen uns fertig für die Abfahrt. Morgens habe ich die Platzgebühr bezahlt. Für sechs Tage habe ich 250,20 Euro berappen müssen. Nach dem Entsorgen geht es los. Diesmal wollen wir komplett über die Autobahn. Wir wollen in der Nähe von Kufstein langjährige Freunde besuchen. Dort habe ich viele Jahre meiner Kindheit und Jugend in den Ferien auf dem Bauernhof Urlaub gemacht.
Der Verkehr ist nicht besonders dicht und wir kommen gut voran. Wir machen einen kurzen Stopp, um eine Kleinigkeit zu essen und uns eine Vignette für Österreich zu kaufen. Dann geht es weiter über den Brenner und an Insbruck vorbei. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir unser Ziel und nehmen die schmale und steile Auffahrt zum Hof. Das Wohnmobil muss ganze Arbeit leisten, aber wir schaffen es und werden mit leckerem Kaffee und Kuchen empfangen. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei und wir müssen uns wieder verabschieden. Dann müssen wir den Berg wieder runter und zweigen in Richtung Reit im Winkl ab. Hier möchten wir noch drei Tage bleiben. Wenn das Wetter mitspielt versuche ich mein Glück noch im nahen Kössen. Hier hoffe ich noch auf den einen oder anderen Flug mit meinem Gleitschirm.
Toller Blick ins Inntal nach Kufstein und Zillertaler Alpen im Dunst ganz hinten.
Der Zahme Kaiser ist in ganzer Breite zu sehen.
In Reit im Winkl angekommen stellen wir uns auf den Stellplatz außerhalb des Ortes. Der Platz hier kostet 12,-- Euro. Zwei Euro zahlt man für die Entsorgung! pro Tag. 2,50 Euro pro Person und Tag für den Kurbeitrag werden auch noch fällig. Der Strom kostet 0,75 Euro pro KW. Nicht gerade preiswert wie ich finde. Bilder der letzten Tage gibt es später.
Mittwoch, 12.09.2018
Nach kühler Nacht ist es schon früh sonnig und angenehm warm. Ich gehe beim nahen Pennymarkt frische Brötchen holen und melde mich vorher beim Betreiber an. Wir frühstücken heute mal im Wohnmobil, da wir danach wieder nach Kössen aufbrechen wollen. Ich will dort vom Unterberghorn mit den Gleitschirm fliegen. So machen wir uns auf den Weg. Es ist nicht sehr weit und wir stellen uns auf den großen Parkplatz an der Gondelbahn auf. Ich erkundige mich am Landeplatz über die Verhältnisse und mache mich dann fertig um mit der Bahn hochzufahren. Ich nehme meinen Packsack und stiefele los. Die Auffahrt kostet 15,-- Euro.
Stellplatz in Reit im Winkl. Und ein Ufo über dem Wohnmobil. Keine Ahnung was das war.
Oben angekommen ist es sehr warm und ich bin froh, dass ich meinen Fliegeranzug noch nicht angezogen habe. Ich lasse mir Zeit und schaue den Piloten bei ihren Starts zu. Ich packe langsam aus und warte noch eine ganze Weile, da ich hoffe, dass der Wind sich dreht und ich einen angenehmeren Startplatz nehmen kann. Das Warten lohnt sich und ich starte dann bei passendem Wind. Ich kann mich am Hang eine ganze Zeit halten und fliege dann raus übers Tal und drehe noch ein paar Runden über dem Ort, bevor ich zum Landen ansetze. Es ist ein schöner Flug und ich habe die tolle Aussicht genossen. Nach dem Lande packe ich ein und bin richtig durchgeschwitzt. Zurück zum Parkplatz packen wir wieder ein und fahren zurück zum Stellplatz. Vorher wird noch in Österreich getankt.
Aus der Gondel Richtung Reit im Winkl
Im Hintergrund der Walchsee. Links der Zahme Kaiser.
Toller Blick auf die Zillertaler Alpen. Glaube ich wenigstens!!
In der Mitte der Walchsee und im Vordergrund der Startplatz Richtung West.
Die Bärenhütte oberhalb der Bergstation der Gondel
Zurück am Platz hocken wir uns in den Schatten unseres Wohnmobils, da es in der prallen Sonne viel zu warm ist. Wir gehen dann noch einkaufen und decken uns für die letzten Tage ein. Dann sitzen wir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit draußen. Morgen wollen wir den Tag auch noch hier verbringen. Am späten Abend werfen wir eher zufällig einen Blick in den tiefschwarzen Himmel und sind, wie immer überrascht, wie viele Sterne man hier beobachten kann. Das kann man bei uns am Niederrhein nicht sehen.
Donnerstag, 13.09.2018
Der Tag beginnt wieder prächtig. Frische Brötchen und draußen frühstücken. Schon bald ist die Sonne zu warm und ich fahre die Markise raus. Heute möchte ich mit unserem Hund rauf in die Berge. Ich habe mir dazu die Hindenburghütte ausgesucht. Die liegt direkt auf der anderen Seite des Baches auf gut 1200 Meter, das sind etwa 500 Meter über uns. Ich gehe am Anfang direkt durch den Bach, der wenig Wasser führt, auf die andere Seite und gelange dort direkt in den Einstieg. Es geht von Anfang an recht steil bergan, vorbei an den beiden Sprungschanzen. Der Weg verläuft nahezu ständig durch den Wald. Bei den Temperaturen ist das ganz angenehm. Aber ich bin das nicht mehr so gewohnt und brauche die ein oder andere Pause. Wir kommen aber oben an der Hütte an und haben etwas weniger Zeit gebraucht, als auf den Schildern angegeben. Also doch gar nicht so schlecht.
Den Bach galt es zu überqueren
Die schöne Hindenburghütte mit Biergarten
Hinten im Dunst der Chiemsee
Mehrere Almen, aber kaum Kühe. Die sind wahrscheinlich schon im Tal.
Es sind nur wenige Menschen unterwegs und die schöne Hütte ist fast leer. Man kann am Vormittag auch mit einem Allradbus hier raufgefahren werden. Aber das war nicht mein Anspruch. Aber jetzt gönne ich mir ein kühles Radler und einen Apfelstrudel mit Sahne. Auf dem Weg herauf gab es so gut wie keine Aussicht. Auch hier ist es eher bescheiden. Aber nach Norden gibt es eine tolle Sicht auf den fernen Chiemsee. Der liegt leider etwas im Dunst, ist aber ganz gut zu erkennen. Nach der Stärkung mache ich mich wieder auf den Weg. Ich wollte nicht den gleichen Weg zurück nehmen, aber die Alternative ist deutlich weiter. Ich überlege es mir noch und gehe erst mal ein Stück auf dem Panoramaweg, der hier sogar im Winter begehbar ist. Er führt eher eben an mehreren Almen vorbei und bietet so manchen schönen Einblick. Dann sehe ich eine Abzweigung zum Seegatterl. Dort unten im Tal haben wir schon einige Winterurlaube verbracht. Aber leider ist der Platz seit einiger Zeit geschlossen. Angeblich lohnt sich der Aufwand nicht. Das ist kaum zu glauben und mir ist das auch nicht verständlich. Ein Platz an der Gondel mit direktem Zugang ins Loipennetz und mit einer Skiabfahrt, die auf dem Platz endet.
Ich weis aber auch, dass mich unten im Tal noch ein Marsch von etwa 6 Kilometern zurück zum Platz bevorsteht. Ich fühle mich aber noch gut und beginne den Abstieg, der aber ziemlich auf die Knochen geht. Unten angekommen muss ich mich überwinden, um nicht auf den nächsten Bus zu warten. Ich gehe also weiter und erreicht das Wohnmobil nach etwa 5,5 Stunden und einer Wegstrecke von 18,5 Kilometern. Das hab ich schon lange nicht mehr gemacht. Ich bin auch entsprechend platt und freue mich auch meinen Liegestuhl. Heute geht nichts mehr und wir bleiben solange draußen, bis erste Tropfen uns ins Wohnmobil locken. Das angesagte Regengebiet hat uns erreicht und hat sich aber bis in den Abend Zeit gelassen. Dafür regnet es aber die ganze Nacht.
Freitag, 14.09.2018
Auch am Morgen regnet es noch und ich verzichte auf frische Brötchen, da wir noch Brot vom Vortag haben. Nach dem Frühstück gehe ich in die Rezeption und bezahle den Aufenthalt. Dann packen wir den Rest zusammen und fahren noch zur Entsorgung. Wie schon bei Beginn unseres Urlaubes regnet es auch beim Ende. Gut das es dazwischen so schön war. Wir nehmen die Autobahn A8 nach München. Der Verkehr ist nicht sehr dicht, also bleiben wir dabei. Wir hatten schon eine Alternative über Landstraßen rausgesucht, falls es um München voll sein sollte. Auch der Regen lässt nach und bald kommt sogar die Sonne wieder raus.
Wir halten noch an einer Raststätte und stärken uns zu Mittag. Dann geht es weiter zu unserem heutigen Zwischenstopp in Albertshofen. Das liegt nahe Kitzingen am Main. Da haben wir vor Jahren schon mal gestanden und in guter Erinnerung. Wir kommen ohne Probleme an und stellen uns auf. Leider ist die erste Reihe am Wasser belegt. Die Plätze in der zweiten Reihe sind ein wenig schmal und es reicht kaum um Stühle rauszustellen. Aber es soll ja auch nur für eine Nacht dauern. Der Platz kostet nur sieben Euro einschließlich Strom. Eine Ver- und Entsorgung gibt es auch. Bezahlt wird am kleinen aber schönen Restaurant, das zum Platz gehört. Dort haben wir schon sehr lecker gegessen. Am Platz fährt auch eine kleine Fähre über den Main. Auf der anderen Seite ist direkt der Stellplatz von Mainstockheim. Der ist viel größer, aber wie es schein voll belegt. Hier können 20 Wohnmobile stehen.
Der Stellplatz in Albertshofen von der Badestelle aus.
Gegenüber der Platz in Mainstockheim mit Fähranleger und im Vordergrund die Badestelle.
Wir setzen uns trotzdem raus und genießen die Sonne, die recht gut wärmt. Es ist sogar so warm, dass mich ein Bad im Main reizt. Es gibt am Platz auch eine Badestelle. Der Main wird ja aufgestaut und es ist keinerlei Strömung zu erkennen. Das Wasser ist kühl, aber ich traue mich und schwimme eine Runde. Das erfrischt und ich setze mich danach wieder in die Sonne. Die bleibt uns auch bis zum Abend erhalten, bis wir uns dann ins Wohnmobil zurückziehen. Morgen kommt dann die letzte Etappe nach Hause.
Samstag, 15.09.2018
Das Wetter ist immer noch gut, aber am Morgen ist es so frisch, dass wir nicht draußen essen können. Ich hole frische Brötchen im Dorf und wir lassen uns Zeit für unser letztes Frühstück. Da wir aber noch eine lange Strecke zu fahren haben, machen wir uns dann aber bald für die Abfahrt fertig. Leider müssen wir wieder heim und freuen uns aber schon jetzt auf unsere nächsten Ausflüge. Die Rückreise ist recht problemlos. Nur zwischen Köln und Oberhausen ist mal wieder dicke Luft.
Samstag, 01.09.2018
Wir haben ganz gut geschlafen und müssen feststellen, dass der Hinweis auf den Brötchenservice nicht stimmt. Eine einzelne Dame wartet an der Stelle, wo früher der Bäcker anhielt. Ich sage ihr, dass ich nicht glaube, das er kommt. Ich gehe mit dem Hund Gassi und als ich zurückkomme ist sie nicht mehr da. Wir frühstücken im Wohnmobil, da es draußen zu eng ist, um Tisch und Stühle rauszustellen. Auch ist der Platz dafür nicht geeignet, da er eher an einen Parkplatz erinnert. Der Stellplatz ist, für die die es noch nicht wissen, kostenfrei. Der Strom ist dafür fürchterlich teuer. So wie ich noch in Erinnerung habe, kostet er einen Euro für zwei Stunden. So zahlt man für den Strom, genau so viel, wie für eine Stellplatzgebühr. Aber wir hatten ja keinen Strom.
Nach dem Frühstück gehen wir noch rauf in die Erwin Hymer World. Die Optik erinnert eher an einen Palasteingang. Wir wollen in den Movera-Shop, der im selben Gebäude untergebracht ist. Dort kaufen wir eine Warntafel für Italien, falls uns das Wetter aus dem Allgäu vertreibt. Ich erwerbe noch eine kleine Batterie für meinen Wohnmobilschlüssel, der seit gestern nicht mehr funktioniert. Jetzt klappt er wieder und wir fahren weiter. Auf der Autobahn vor Würzburg begegnen wir auf dem Standstreifen einer kleinen Herde Ziegen, die von einem Bock angeführt wird. Meine Frau ruft die 110 an und gibt unsere Position an. Noch bevor sie sagen kann, weshalb sie anruft, kommt die Bemerkung von der Leitstelle:" Na, haben Sie auch Ziegen auf der Autobahn?"
Wir durchfahren einen Stau vor der großen Baustelle bei Würzburg. Danach geht es besser und erst vor Memmingen auf der A7 wird es noch mal etwas voller. Vor Kempten holt uns der Regen ein. Wir erreichen den Stellplatz in Pfronten-Weißach. Er ist schon reichlich voll und im Laufe der Zeit trudeln noch mehr Wohnmobile ein. Ich gehe zur Rezeption und melde uns an. Wir wollen erst mal nur die eine Nacht bleiben. Der Platz hier in Pfronten kostet pro Nacht 12,-- Euro, der Strom 0,50 Euro pro Kw. Wir haben bei unseren letzten Besuchen eine Stempelkarte bekommen. Nach zehn Übernachtungen ist die elfte kostenlos. Dies war die Elfte!! Auf dem Platz gibt es ein sauberes Sanitärgebäude mit Dusche und WC. Auch ein kleines Wirtshaus gehört dazu. Dort gibt es kleine Speisen, Kuchen usw. Es gibt auch (außer Sonntags) einen Brötchenservice.
Das Sanitärhaus vorne, die Anmeldung links daneben (weiß), ganz links das kleine Wirtshaus.
Während draußen der Nieselregen niedergeht, überlegen wir, was wir in den nächsten Tagen unternehmen wollen. Wir kommen zu dem Schluss, dass wir dem schlechten Wetter Richtung Süden entfliehen wollen. Es soll Richtung Meran gehen. Die weiteren Ziele haben wir noch nicht besprochen, aber der Gardasee könnte es wohl wieder werden. Wir hocken im Wohnmobil, draußen 10 Grad und innen ist die Heizung an. Herbstanfang im Allgäu!
Sonntag, 02.09.2018
In der Nacht hat der Regen aufgehört, aber es ist sehr stark bewölkt. Ich gehe mit dem Hund eine Runde und danach zum Bäcker, der ist etwa 400 Meter entfernt. Ich hole frische Brötchen und dann frühstücken wir gemütlich. Anschließend machen wir uns für die Weiterfahrt fertig und fahren noch kurz auf die Entsorgung. Wir nehmen die Landstraße über Pfronten Richtung Reutte. An Ende der Autobahn, die von Füssen nach Reutte führt biegen wir kurz nach Füssen ab, um nach etwa einem Kilometer an die Tankstelle auf österreichischemGelände zu fahren. Hier tanken wir voll für 1,28 Euro pro Liter. Später hätten wir es vier Cent billiger haben können.
Zurück zur Bundesstraße nach Reutte stehen wir erstmal im Stau. Na das geht ja gut los. Wir schleichen dahin und hinter Reutte ist Blockabfertigung. Es staut sich zurück bis nach Füssen und wir brauchen für die eher kurze Strecke bis auf den Fernpass mehr als zwei Stunden!!! Richtung Imst und Landeck wird es besser und wir kommen gut durch. Dann auf den Reschenpass hoch nach Nauders. Hier machen wir eine kurze Mittagspause, denn die Kurverei macht Müde. Ich laufe etwas mit dem Hund, um mich etwas zu bewegen. Wir essen noch eine Kleinigkeit und fahren weiter, vorbei am Reschensee. An der Grenze nach Italien wird auf beiden Seiten Kontrolliert. Einige Fahrzeuge werden heraus gewunken. Wir bleiben unbehelligt, wie die meisten.
Eine der längsten Hängebrücken kurz hinter Reutte Richtung Fernpass.
Nauders am Reschenpass. Hier haben wir eine kleine Pause gemacht.
Durch den Vinschgau geht es ganz gut voran. Auf den höchsten Bergen liegt Neuschnee, aber unter ist es recht angenehm und trocken. Aber auch hier ist es stark bewölkt und wir sehen nicht viel von den Bergen. Etwa 40 Kilometer vor Meran ist wieder Stillstand angesagt. Ab hier geht es wieder im Schritttempo. Wir finden dann den Campingplatz recht schnell und fahren bis zur Rezeption. Für die etwa 270 km von Pfronten bis hierher haben wir 6,5 Stunden gebraucht. Ich habe dicke Arme von der Lenkerei. Wir melden uns am "Camping Meran" für zwei Tage an. Es ist schon nach 17 Uhr und wir wollen heute nicht mehr in die Stadt. Ich bin ziemlich fertig. Es ist trocken und wir stellen die Stühle raus. Ich muss mich noch etwas bewegen und suche den nächsten Bäcker. Der ist nicht weit weg und gegenüber ist eine kleine Pizzeria, die sieht recht gut aus. Zurück am Platz berichte ich meiner Frau davon und ich gehe uns jeder eine Pizza holen. Das geht recht flott und es schmeckt super.
Hier ragt nur noch der berühmte Kirchturm aus dem Wasser des Reschensees.
Nicht der erste Wintervorgeschmack in den Hochalpen.
Für den Platz müssen wir 13,-- Euro bezahlen. Dazu kommt noch je 10,-- Euro pro Person, drei Euro für Strom und 1,15 Euro pro Person Kurbeitrag. WLAN ist gut und inbegriffen, wie auch die Ver- und Entsorgung, Duschen und Toiletten. Auch ein kleines Schwimmbad gibt es hier. Aber billig ist anders. Dafür liegt der Platz recht zentral und etwa 10 Gehminuten zur Stadt. Aber heute wird damit nichts mehr und ich gehe zur spätere Stunde nochmal mit dem Hund raus und entdecke dabei ein Schild am Eingang, dass der Platz belegt ist (120 Stellplätze).
Wir stehen auf dem Campingplatz in Meran am Tenniscenter bzw. an der Pferderennbahn.
Montag, 03.09.2018
Wir haben recht gut geschlafen und es war sehr ruhig, obwohl wir so zentral stehen. Ich hole beim nahen Bäcker frische Brötchen und wir können draußen frühstücken. Leider habe ich mich bei der Wahl etwas vergriffen und habe welche mit Kümmel erwischt. Mögen wir beide leider nicht. Später machen wir uns auf den Weg zur Stadt. Der Weg ist wirklich nicht sehr weit und wir gehen durch den Thermenpark und werfen einen Blick auf die Anlage. Die ist sehr gelungen und macht Spaß auf einen Besuch.
Thermenpark mit Thermalbad
Dann gehen wir weiter Richtung Stadt und schauen uns die sehenswerte Innenstadt mit ihren berühmten Laubengängen an. Auch die Promenade am Fluss ist schön anzusehen. Wir genießen das schöne Wetter und setzen uns ein wenig hin und schauen dem Treiben zu.
Einkaufsstraße mit den Laubengängen. Die Läden sind nett aber recht teuer.
Dann machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg zum Platz, wo meine Frau etwas leckeres zu Mittag macht. Später möchte ich aber nochmal los. Wir haben Unterlagen erhalten, wo ein schöner Höhenweg beschrieben wird. Den möchte ich mir ansehen. Es ist der "Tappeinerweg", der vom gleichnamigen Kurarzt und Botaniker Dr. Franz Tappeiner im neunzehnten Jahrhundert angelegt. Er gilt als einer der schönsten Höhenpromenaden Europas. Und das ist er meiner Meinung nach auch. Er ist wirklich schön angelegt und ist gesäumt von wärmeliebenden Mittelmeerpflanzen. Es duftet überall. Er ist etwa vier Kilometer lang mit einem Höhenunterschied von 60 Metern.
Blick auf Meran
Das ist die älteste Brücke Merans hoch über der Gilfklamm.
Die Brücke ist Teil des bekannten Sissiweges, der Meran mit dem Schloss Trautmannsdorff verbindet. Hier läuft man auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth von Österreich - besser bekannt als "Sissi".
Zurück in der Stadt gönne ich mir noch ein Eis und mache mich dann wieder auf den Rückweg. Der Tag war sehr ausgefüllt und erlebnisreich. Morgen wollen wir uns die blühenden Gartenwelten von Schloss Trautmannsdorff ansehen. Das machen wir dann auf dem Weg Richtung Gardasee. Dort wollen wir einen Zwischenstopp in Torbole machen und dann weiter nach Peschiera. Beide Städte kennen wir bereits.
Dienstag, 04.09.2018
Heute wollen wir bei bestem Wetter wieder weiter. Vorher aber noch gemütlich frühstücken. So machen wir das und danach einpacken und los geht`s. Bevor es zum Gardasee geht, machen wir noch einen Stopp am Botanischen Garten vom Schloss Trautmannsdorff. Da haben wir schon viel von gehört und wo wir doch jetzt so nah dabei sind, wollen wir uns das mal ansehen. Vom Campingplatz aus sind es nur knapp drei Kilometer. Das blöde Navi leitet uns durch schmale Gassen, obwohl es eine schöne breite Straße gibt. Das kostet Nerven. Aber wir finden es dann doch und parken auf einem großen Schotterplatz, der sogar kostenlos ist.
Der Einstritt kostet 13,-- Euro pro Person und der Preis ist gerechtfertigt. Der Park ist 2001 angelegt worden und bietet eine Vielfalt von Pflanzen und Bäumen. Der Park wurde u.a. zum schönsten seiner Art in Europa gewählt. Viel mehr möchte ich gar nicht schreiben, sondern packe lieber ein paar Bilder mehr rein.
Da muss man schon schwindelfrei sein, mit toller Aussicht auf den Park und Meran.
Noch ein Aussichtspunkt. Der Runde Käfig davor ist eine Voliere mit Papageien.
Der wohnt in einem Glashaus in einem Glashaus mit subtropischen Pflanzen.
Das Schloss wurde bekannt durch mehrere Kuraufenthalte der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt "Sissi". Den Park gibt es, wie gesagt, erst sein 2001. Wir schauen uns fast alles an und laufen uns platte Füße. Müde gehen wir zum Wohnmobil zurück und machen uns auf den Weg zum Gardasee. Das klappt ohne Probleme und wir fahren nach Torbole auf den Camper Stop. Der Platz ist, wie die ganze Stadt, brechend voll. Einen der letzten Plätze ergattern wir. Für einen Tag ist es ok. Morgen wollen wir weiter nach Peschiera. Dort haben wir einen Platz gebucht für die nächsten Tage. Dann wollen wir uns mal etwas erholen, sind ja schon viel rumgekurvt und gelaufen. Wir sind dann noch nach Lidl und dann auf unsere Sessel. Den Abend verbringen wir vor dem Wohnmobil.
Nicht schön, aber für einen Tag geht es.
Mittwoch, 05.09.2018
Wir haben etwas unruhig geschlafen, da es in der Nacht windig wurde und wir uns um unsere Markise sorgen gemacht haben. Aber alles ist gut gegangen. Wir frühstücken draußen und das Wetter ist traumhaft. Nach dem Frühstück gehen wir in die Stadt und kaufen eine Badehose für mich. Ich werde sofort fündig und dann genehmige ich mir noch ein Eis. Dann schlendern wir gemütlich zurück zum Platz und bleiben noch bis 13 Uhr sitzen. Ich gehe zur Rezeption und bezahle die Übernachtung. Ich zahle 31,-- Euro mit Hund und allem drum und dran. Der Platz wird auch unter Top-Plätze beschrieben. Er wird wie ein Campingplatz betrieben. Dann machen wir uns auf den Weg die Küstenstraße entlang nach Peschiera, ganz im Süden des Sees.
Zentrum vom Torbole mit kleinem Hafen
Torbole ist Hotspot für Surver
Es ist nicht viel Betrieb auf den Straßen und wir kommen schnell durch. Wir gehen noch im Famila einkaufen und fahren dann zum Campingplatz Cappuccini. Hier haben wir uns angemeldet und bekommen sogar den gleichen Platz, wie im letzten Jahr. Wir stellen uns auf und richten uns ein. Viel machen wir heute nicht mehr. Ausruhen ist angesagt. Bilder gibt es morgen.
Donnerstag, 06.09.2018
Wir haben ganz gut geschlafen und die Sonne weckt uns. Ich gehe mit dem Hund Gassi, was aber hier nicht ganz einfach ist. Für Hunde ist das keine gute Gegend. Alles ist zugebaut. Ich gehe dann zu dem kleinen Restaurant an der Rezeption und gehe das bestellte Baguette holen. Ein Croissant finde ich auch noch. Auf dem Rückweg erinnere ich mich daran, dass neben dem Waschhaus in unserer Nähe ein Hundeklo eingezeichnet war. Das schaue ich mir an. Es ist ein schmaler Wiesenstreifen neben dem Gebäude mit einem Tor. Da gehe ich dann mit dem Hund nochmal hin. War aber auch nicht so hilfreich. Danach wird aber erst mal gefrühstückt. Anschließend gehen wir in die Stadt, denn wir suchen einen Briefkasten für die Geburtstagspost unseres Enkelkindes.
Die Stadt ist gut gefüllt und wir bummeln durch die engen Gassen. Meine Frau findet Ihren Schuladen wieder, welch Zufall, und erwirbt ein paar neue Sandalen, die sie gleich anbehält. Ein Eis sitzt auch noch für mich drin und dann machen wir uns wieder langsam auf den Rückweg. An der langen Uferpromenade des Sees machen wir noch eine kleine Pause und schauen auf das Wasser. Die Promenade ist etwa einen Kilometer lang und wird von Pinienbäumen gesäumt, die schönen Schatten spenden, denn es ist wieder sehr warm.
Die alten Befestigungsanlagen sind von Wasser umgeben, da kann man sich auch mit einer
herumschippern lassen.
Die lange Uferpromenade, an deren Ende etwa unser Campingplatz liegt.
Nach dem leckeren Mittagessen wird sich erst mal ausgeruht und gelesen. Später puste ich mir eine Luftmatratze auf und gehe zum See. Im letzten Jahr habe ich mir hier Schwimmschuhe gekauft, da das Ufer sehr Steinig ist. Aber so geht es ganz gut. Das Wasser ist sehr warm und ich halte es eine lange Zeit aus. Etwa 10 bis 15 Meter vom Ufer wird der Untergrund sandig und man kann sehr weit reinlaufen. Ich würde mal sagen, dass man auch nach 300 bis 400 Metern noch stehen kann. Ich habe aber dann genug gepaddelt und gehe zurück. Bald ist uns nach Abendessen und ich packe den Grill aus. Im Famila haben wir uns mit Grillfleisch eingedeckt. Ist ganz lecker. Bald wird es Abend und um diese Jahreszeit auch schnell dunkel. Wir bleiben noch lange draußen sitzen und schauen uns die Blitze an, die in der Ferne über den Nachthimmel zu sehen sind. Das Gewitter aber zieht vorbei. Dafür sind die Mücken wieder zur Stelle. Also lange Kleidung an. Kann man aber auch gebrauchen, da es auskühlt.
Freitag, 07.09.2018
Die Nacht war nicht so gut. Gegen ein Uhr in der Früh werden wir von unserem Hund geweckt, der das Wohnmobil auf links dreht. Ein kleines Gewitter erreicht uns dann doch. Er lässt sich nicht beruhigen, wie schon erwartet. Also stehe ich auf, schnappe ihn mir und setze mich auf den Beifahrersitz, den Hund auf dem Schoß. Er hächelt und zittert in einer Tour. Das dauert so etwa eine Stunde, bis das Gewitter abgezogen ist und der Hund zur Ruhe kommt. Ich gehe dann wieder ins Bett und lausche noch dem Regen, der leicht fällt. Trotzdem bleibt die Nacht irgendwie unruhig und wir sind ziemlich kaputt, als wir so gegen 10 Uhr aufstehen. Dafür ist es draußen wieder trocken und wir frühstücken in frischer Luft.
Später gehen wir wieder in die Stadt. Meine Frau will sich Schwimmschuhe kaufen, damit sie auch mal in den See kann. Wir wollen uns auch noch darüber informieren, wann und wie die Busse von Peschiera nach Verona fahren. Das erfahren wir an der Touristeninfo. Er fährt stündlich und braucht dafür etwa 45 Minuten. Morgen wollen wir mal die interessante Stadt besuchen. Das haben wir bisher noch nicht geschafft. Meine Frau bekommt ihre Schwimmschuhe und ich mein Eis. Das schmeckt halt hier, wie ich meine, einfach saulecker.
Zurück am Platz essen wir zu Mittag und gehen später mit den Luftmatratzen zum See. Das Wetter ist nicht ganz so schön und warm wie gestern, dafür ist das Wasser angenehm. Meine Frau übersteht den ersten Ausflug in den See und wir gehen dann wieder zurück, um uns in unsere Liegestühle zu legen. Ich lese mein Buch zu ende und hoffe, dass ich später an der Rezeption mittels WLAN ein neues E-Book ausleihen kann. Den nur dort gibt es freien Empfang. Heute habe ich leider kein Foto für euch!!
Samstag, 08.09.2018
Heute ist es wieder sehr warm. Wir haben vor, mit dem Bus nach Verona zu fahren. An der Touristeninfo bekommen wir die Tickets. Verona liegt etwa 30 Kilometer östlich von Peschiera und wir bezahlen für die Hin- und Rückfahrt für zwei Personen nur 12,-- Euro. Das ist sehr preiswert. Dafür ist der Bus schlappe 45 Minuten zu spät. Ob das hier üblich ist? Wir erreichen Verona nach etwa 45 Minuten Fahrzeit. Nahe dem Zentrum steigen wir aus und gehen Richtung Altstadt. Die Stadt ist voller Touristen und Einheimischer. Als erstes stoßen wir auf die Arena auf der Piazza Brà. Die ist schon sehr imposant. Aber für alles braucht man hier Kleingeld für den Eintritt. Wir begnügen uns mit den Äußerlichkeiten. So viel Zeit haben wir nicht eingeplant und das Laufen durch die Gassen der Stadt ermüdet schnell.
Zum Flanieren ideal. Auch kann man hier viel Geld loswerden.
Tolle Plätze mit viel altem Gemäuer
Nach etwa fünf Kilometern haben wir genug gesehen und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Der Bus kommt jetzt nur mit 10 Minuten Verspätung an und wir kommen auch gut durch den Verkehr. Zurück in Peschiera schafft meine Frau gerade mal den Weg zurück zum Wohnmobil. Mich zieht es noch mal ins Wasser. Es ist herrlich erfrischend. Den Abend genießen wir wieder auf dem Platz. Um 20 Uhr 15 ist es nahezu dunkel und wir ziehen wieder lange Sachen an, nicht weil es kalt ist, sondern weil die Mücken wieder in den Startlöchern stehen.
Sonntag, 09.09.2018
Heute macht meine Frau eine Pause und bleibt am Platz. Mich zieht es raus mit dem Rad. Ich möchte mal nach Lazise. Dort sind wir noch nicht gewesen. Ich fahre immer am Wasser entlang. Zuerst ist der Weg eben und betoniert, dann wird es abenteuerlich und es ist eher etwas für Mountainbikes. Dann geht es am Strand entlang und ich muss das Rad schieben. Nach 75 Minuten und knapp 13 Kilometer bin ich am Ziel. Ich lasse mein Rad zurück und gehe in die Stadt. Die ist wirklich sehenswert und ich schaue mir alles an. Auch hier ist viel los, sicher auch weil Sonntag ist und Alles auf den Beinen ist. Ich drehe meine Runden durch die Gassen, der schönen Promenade und dem kleinen Hafen. Alles ist sehr gepflegt und sauber.
Das ist die alte Befestigungsanlage von Lazise
Eine schöne Uferpromenade gibt es auch
Kleiner Hafen
Dann mache ich mich aber auch wieder auf den Rückweg. Ich wähle diesmal die Hauptstraße, weil der Weg am Wasser nicht immer schön zu fahren ist. Auch gab es dort eine Brücke über eine Hafeneinfahrt, die eher einer Treppe gleicht. Sie ist steil und man muss sein Rad tragen. Das ist für manche Menschen nicht machbar. Zwischendurch suche ich mir einen Schleichweg Richtung Ufer, der entpuppt sich dann aber als Sackgasse, weil privat und verschlossen. Also wieder zurück zur Straße. Jetzt bleibe ich auf der Hauptstraße und versuche keine Abkürzungen. Zurück am Platz bin ich etwa vier Stunden unterwegs gewesen und durchgeschwitzt. Ich schnappe mir die Luftmatratze und gehe zum See. Das Wasser ist herrlich erfrischend, bzw. fast schon zu warm. Ich lege mich auf das Wasser und genieße.
Da wir noch nie Abends im Ort waren, wollen wir das heute nachholen. Wir machen uns also bei Einbruch der Dunkelheit auf den Weg und sind überrascht, wie voll es noch ist. Die Bars und Restaurants sind voll und Eis schmeckt immer.
Abends in Peschiera
Montag, 10.09.2019
Heute ist Markttag und der ist wirklich toll. Den kennen wir schon von unseren früheren Besuchen. Er ist sehr groß und man bekommt viel geboten. Hauptsächlich jedoch Bekleidung. Hier kaufe ich mir eine neue Handyhülle und meine Frau findet etwas für ihre Haare. Irgendwas zum hochstecken. Wir gehen durch alle Reihen und dann haben wir aber alles gesehen und kehren zum Platz zurück. Mich zieht es wieder ins Wasser, während meine Frau das Mittagessen vorbereitet. Danach ruhen wir uns aus und zum Nachmittag gehe ich nochmal zum See.
Markttag in Peschiera
Heute Abend möchte ich mit meiner Frau ins Restaurant, das zum Platz gehört. Hier sitzt man erhöht über dem Seeufer mit tollem Ausblick. Klar bestellen wir Pizza und wir essen bei toller Aussicht auf den See. Langsam wird es dunkel und man kann die vielen Lichter um den See beobachten. Dann schlendern wir wieder zum Platz zurück und wir genießen den Abend bei Kerzenschein und den obligatorischen Mücken. So geht unser letzter Tag am Gardasee zu Ende und als krönenden Abschluss gibt es über Lazise ein tolles Höhenfeuerwerk, das wir wunderbar vom Platz aus sehen können.
Essen mit Aussicht. Restaurant Cappuccini, direkt am Campingplatz.
Dienstag, 11.09.2019
Heute geht es wieder langsam heimwärts. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und machen uns fertig für die Abfahrt. Morgens habe ich die Platzgebühr bezahlt. Für sechs Tage habe ich 250,20 Euro berappen müssen. Nach dem Entsorgen geht es los. Diesmal wollen wir komplett über die Autobahn. Wir wollen in der Nähe von Kufstein langjährige Freunde besuchen. Dort habe ich viele Jahre meiner Kindheit und Jugend in den Ferien auf dem Bauernhof Urlaub gemacht.
Der Verkehr ist nicht besonders dicht und wir kommen gut voran. Wir machen einen kurzen Stopp, um eine Kleinigkeit zu essen und uns eine Vignette für Österreich zu kaufen. Dann geht es weiter über den Brenner und an Insbruck vorbei. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir unser Ziel und nehmen die schmale und steile Auffahrt zum Hof. Das Wohnmobil muss ganze Arbeit leisten, aber wir schaffen es und werden mit leckerem Kaffee und Kuchen empfangen. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei und wir müssen uns wieder verabschieden. Dann müssen wir den Berg wieder runter und zweigen in Richtung Reit im Winkl ab. Hier möchten wir noch drei Tage bleiben. Wenn das Wetter mitspielt versuche ich mein Glück noch im nahen Kössen. Hier hoffe ich noch auf den einen oder anderen Flug mit meinem Gleitschirm.
Toller Blick ins Inntal nach Kufstein und Zillertaler Alpen im Dunst ganz hinten.
Der Zahme Kaiser ist in ganzer Breite zu sehen.
In Reit im Winkl angekommen stellen wir uns auf den Stellplatz außerhalb des Ortes. Der Platz hier kostet 12,-- Euro. Zwei Euro zahlt man für die Entsorgung! pro Tag. 2,50 Euro pro Person und Tag für den Kurbeitrag werden auch noch fällig. Der Strom kostet 0,75 Euro pro KW. Nicht gerade preiswert wie ich finde. Bilder der letzten Tage gibt es später.
Mittwoch, 12.09.2018
Nach kühler Nacht ist es schon früh sonnig und angenehm warm. Ich gehe beim nahen Pennymarkt frische Brötchen holen und melde mich vorher beim Betreiber an. Wir frühstücken heute mal im Wohnmobil, da wir danach wieder nach Kössen aufbrechen wollen. Ich will dort vom Unterberghorn mit den Gleitschirm fliegen. So machen wir uns auf den Weg. Es ist nicht sehr weit und wir stellen uns auf den großen Parkplatz an der Gondelbahn auf. Ich erkundige mich am Landeplatz über die Verhältnisse und mache mich dann fertig um mit der Bahn hochzufahren. Ich nehme meinen Packsack und stiefele los. Die Auffahrt kostet 15,-- Euro.
Stellplatz in Reit im Winkl. Und ein Ufo über dem Wohnmobil. Keine Ahnung was das war.
Oben angekommen ist es sehr warm und ich bin froh, dass ich meinen Fliegeranzug noch nicht angezogen habe. Ich lasse mir Zeit und schaue den Piloten bei ihren Starts zu. Ich packe langsam aus und warte noch eine ganze Weile, da ich hoffe, dass der Wind sich dreht und ich einen angenehmeren Startplatz nehmen kann. Das Warten lohnt sich und ich starte dann bei passendem Wind. Ich kann mich am Hang eine ganze Zeit halten und fliege dann raus übers Tal und drehe noch ein paar Runden über dem Ort, bevor ich zum Landen ansetze. Es ist ein schöner Flug und ich habe die tolle Aussicht genossen. Nach dem Lande packe ich ein und bin richtig durchgeschwitzt. Zurück zum Parkplatz packen wir wieder ein und fahren zurück zum Stellplatz. Vorher wird noch in Österreich getankt.
Aus der Gondel Richtung Reit im Winkl
Im Hintergrund der Walchsee. Links der Zahme Kaiser.
Toller Blick auf die Zillertaler Alpen. Glaube ich wenigstens!!
In der Mitte der Walchsee und im Vordergrund der Startplatz Richtung West.
Die Bärenhütte oberhalb der Bergstation der Gondel
Zurück am Platz hocken wir uns in den Schatten unseres Wohnmobils, da es in der prallen Sonne viel zu warm ist. Wir gehen dann noch einkaufen und decken uns für die letzten Tage ein. Dann sitzen wir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit draußen. Morgen wollen wir den Tag auch noch hier verbringen. Am späten Abend werfen wir eher zufällig einen Blick in den tiefschwarzen Himmel und sind, wie immer überrascht, wie viele Sterne man hier beobachten kann. Das kann man bei uns am Niederrhein nicht sehen.
Donnerstag, 13.09.2018
Der Tag beginnt wieder prächtig. Frische Brötchen und draußen frühstücken. Schon bald ist die Sonne zu warm und ich fahre die Markise raus. Heute möchte ich mit unserem Hund rauf in die Berge. Ich habe mir dazu die Hindenburghütte ausgesucht. Die liegt direkt auf der anderen Seite des Baches auf gut 1200 Meter, das sind etwa 500 Meter über uns. Ich gehe am Anfang direkt durch den Bach, der wenig Wasser führt, auf die andere Seite und gelange dort direkt in den Einstieg. Es geht von Anfang an recht steil bergan, vorbei an den beiden Sprungschanzen. Der Weg verläuft nahezu ständig durch den Wald. Bei den Temperaturen ist das ganz angenehm. Aber ich bin das nicht mehr so gewohnt und brauche die ein oder andere Pause. Wir kommen aber oben an der Hütte an und haben etwas weniger Zeit gebraucht, als auf den Schildern angegeben. Also doch gar nicht so schlecht.
Den Bach galt es zu überqueren
Die schöne Hindenburghütte mit Biergarten
Hinten im Dunst der Chiemsee
Mehrere Almen, aber kaum Kühe. Die sind wahrscheinlich schon im Tal.
Es sind nur wenige Menschen unterwegs und die schöne Hütte ist fast leer. Man kann am Vormittag auch mit einem Allradbus hier raufgefahren werden. Aber das war nicht mein Anspruch. Aber jetzt gönne ich mir ein kühles Radler und einen Apfelstrudel mit Sahne. Auf dem Weg herauf gab es so gut wie keine Aussicht. Auch hier ist es eher bescheiden. Aber nach Norden gibt es eine tolle Sicht auf den fernen Chiemsee. Der liegt leider etwas im Dunst, ist aber ganz gut zu erkennen. Nach der Stärkung mache ich mich wieder auf den Weg. Ich wollte nicht den gleichen Weg zurück nehmen, aber die Alternative ist deutlich weiter. Ich überlege es mir noch und gehe erst mal ein Stück auf dem Panoramaweg, der hier sogar im Winter begehbar ist. Er führt eher eben an mehreren Almen vorbei und bietet so manchen schönen Einblick. Dann sehe ich eine Abzweigung zum Seegatterl. Dort unten im Tal haben wir schon einige Winterurlaube verbracht. Aber leider ist der Platz seit einiger Zeit geschlossen. Angeblich lohnt sich der Aufwand nicht. Das ist kaum zu glauben und mir ist das auch nicht verständlich. Ein Platz an der Gondel mit direktem Zugang ins Loipennetz und mit einer Skiabfahrt, die auf dem Platz endet.
Ich weis aber auch, dass mich unten im Tal noch ein Marsch von etwa 6 Kilometern zurück zum Platz bevorsteht. Ich fühle mich aber noch gut und beginne den Abstieg, der aber ziemlich auf die Knochen geht. Unten angekommen muss ich mich überwinden, um nicht auf den nächsten Bus zu warten. Ich gehe also weiter und erreicht das Wohnmobil nach etwa 5,5 Stunden und einer Wegstrecke von 18,5 Kilometern. Das hab ich schon lange nicht mehr gemacht. Ich bin auch entsprechend platt und freue mich auch meinen Liegestuhl. Heute geht nichts mehr und wir bleiben solange draußen, bis erste Tropfen uns ins Wohnmobil locken. Das angesagte Regengebiet hat uns erreicht und hat sich aber bis in den Abend Zeit gelassen. Dafür regnet es aber die ganze Nacht.
Freitag, 14.09.2018
Auch am Morgen regnet es noch und ich verzichte auf frische Brötchen, da wir noch Brot vom Vortag haben. Nach dem Frühstück gehe ich in die Rezeption und bezahle den Aufenthalt. Dann packen wir den Rest zusammen und fahren noch zur Entsorgung. Wie schon bei Beginn unseres Urlaubes regnet es auch beim Ende. Gut das es dazwischen so schön war. Wir nehmen die Autobahn A8 nach München. Der Verkehr ist nicht sehr dicht, also bleiben wir dabei. Wir hatten schon eine Alternative über Landstraßen rausgesucht, falls es um München voll sein sollte. Auch der Regen lässt nach und bald kommt sogar die Sonne wieder raus.
Wir halten noch an einer Raststätte und stärken uns zu Mittag. Dann geht es weiter zu unserem heutigen Zwischenstopp in Albertshofen. Das liegt nahe Kitzingen am Main. Da haben wir vor Jahren schon mal gestanden und in guter Erinnerung. Wir kommen ohne Probleme an und stellen uns auf. Leider ist die erste Reihe am Wasser belegt. Die Plätze in der zweiten Reihe sind ein wenig schmal und es reicht kaum um Stühle rauszustellen. Aber es soll ja auch nur für eine Nacht dauern. Der Platz kostet nur sieben Euro einschließlich Strom. Eine Ver- und Entsorgung gibt es auch. Bezahlt wird am kleinen aber schönen Restaurant, das zum Platz gehört. Dort haben wir schon sehr lecker gegessen. Am Platz fährt auch eine kleine Fähre über den Main. Auf der anderen Seite ist direkt der Stellplatz von Mainstockheim. Der ist viel größer, aber wie es schein voll belegt. Hier können 20 Wohnmobile stehen.
Der Stellplatz in Albertshofen von der Badestelle aus.
Gegenüber der Platz in Mainstockheim mit Fähranleger und im Vordergrund die Badestelle.
Wir setzen uns trotzdem raus und genießen die Sonne, die recht gut wärmt. Es ist sogar so warm, dass mich ein Bad im Main reizt. Es gibt am Platz auch eine Badestelle. Der Main wird ja aufgestaut und es ist keinerlei Strömung zu erkennen. Das Wasser ist kühl, aber ich traue mich und schwimme eine Runde. Das erfrischt und ich setze mich danach wieder in die Sonne. Die bleibt uns auch bis zum Abend erhalten, bis wir uns dann ins Wohnmobil zurückziehen. Morgen kommt dann die letzte Etappe nach Hause.
Samstag, 15.09.2018
Das Wetter ist immer noch gut, aber am Morgen ist es so frisch, dass wir nicht draußen essen können. Ich hole frische Brötchen im Dorf und wir lassen uns Zeit für unser letztes Frühstück. Da wir aber noch eine lange Strecke zu fahren haben, machen wir uns dann aber bald für die Abfahrt fertig. Leider müssen wir wieder heim und freuen uns aber schon jetzt auf unsere nächsten Ausflüge. Die Rückreise ist recht problemlos. Nur zwischen Köln und Oberhausen ist mal wieder dicke Luft.






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