Sonntag, 7. Juni 2020

Urlaub - Juni 2020

Sonntag, 07.06.2020


Nachdem wir meinen Geburtstag ausgiebig gefeiert haben, fahren wir etwas verspätet in den Urlaub. Das ursprüngliche Ziel zum Gardasee zu fahren, haben wir uns geklemmt. Das ist uns in dieser Zeit noch zu früh. Wir wollen daher im Lande bleiben und haben uns die Ostsee ausgesucht. Als Ziel haben wir die Lübecker Bucht ins Visier genommen. Mal sehen, wo wir ein Plätzchen finden werden.

Wir haben am Tag vorher das Wohnmobil gepackt und heute Morgen nur noch ein paar Sachen in den Kühlschrank geräumt. Wir sind daher schon um neun Uhr auf der Autobahn Richtung Münster und haben wenig Verkehr. Als erstes Etappenziel haben wir uns den Stellplatz am Heidesee in Holdorf ausgesucht. Dort haben wir vor Tagen einen Platz für eine Übernachtung reserviert. 

Wir sind früh vor Ort und das Navi leitet uns genau. Der Platz liegt schön gelegen, sehr ländlich am Heidesee. Leider ist die Autobahn in Hörweite, auch weil der kräftige Westwind genau von der Bahn herüber weht. Im Wohnmobil merken wir aber nichts davon. Wir stehen auf dem Campinggelände, aber zu Stellplatzpreisen. Der reine Wohnmobilstellplatz liegt vor der Einfahrt zum Platz und ist aber noch näher zur Autobahn gelegen.
                                              Die Sonne scheint, der Wind ist frisch.
                Blick auf die Rezeption links mit Sanitärräumen und rechts Entsorgung und Müll.

                     Der Heidesee mit schönem Sandstrand, sauberem Wasser und Spielgeräten.
                             Rezeption mit Biergarten und Restaurant. Der See ist liegt rechts.

Wir melden uns bei der Rezeption an und werden sehr freundlich bedient. Der Junge Betreiber führt uns auch auf den Platz und zeigt uns die Parzellen. Wir dürfen uns eine aussuchen. Der Platz darf nur zu 60 Prozent ausgelastet werden und ab Morgen wohl zu 80. Aber der Platz hat sich am Morgen geleert und es stehen nur etwa 12 Wohnwagen bzw. Mobile hier. 

Wir zahlen 10,-- Euro für den Platz, drei Euro Strom und einen Euro für den Hund. Die Campingpreise liegen etwas höher, dafür kann man kostenlos ins schöne Strandbad am See. Dort würde man 4,-- Euro Eintritt zahlen. Ist aber heute zu kalt. Der See ist aber noch geschlossen, wird aber wohl demnächst geöffnet. 

Wir richten uns ein und machen eine Pause, da es für das Mittagessen noch zu früh ist. Wir wollen dann in das kleine, aber gemütliche Restaurant gehen, wo sich auch die Anmeldung befindet. Es gibt dort auch einen schönen Biergarten mit Blick auf den See. Hier gibt es eine Auswahl von Speisen. Nichts Besonderes, aber preiswert und lecker. Wir werden freundlich bewirtet und gehen gesättigt zum Platz zurück. Jetzt scheint die Sonne so schön, dass wir die Stühle rausstellen. Der Wind ist aber so frisch, dass wir die Jacken anbehalten.

Später trinken wir draußen Kaffee und essen den leckeren Kuchen, den wir aus dem Restaurant mitgenommen haben. Jetzt ist es so warm, dass wir die Jacken ausziehen können. Danach machen wir einen Spaziergang mit Hund um den See. Das sind ca. 1,9 Kilometer und ist größtenteil schön zu laufen. Ein Teil führt aber sehr nah an einem Rastplatz der Autobahn vorbei. Hier ist es entsprechend laut.

Wir sitzen dann noch etwas auf unseren Stühlen, werden dann aber wieder von einem kurzen Schauer vertrieben. Den Rest des Abends verbringen wir im Wohnmobil. Morgen geht es dann weiter Richtung Ostsee.

Montag, 08.06.2020

Wir haben gut geschlafen und frühstücken im Wohnmobil. Brötchen hätten wir bestellen können, haben aber noch eigenen Vorrat. Wir halten uns aber dann nicht lange auf und packen ein. Weiter geht es auf der A1 Richtung Hamburg. Wir kommen auch hier erstaunlich gut durch. Kein einziger Stau. Nach etwa drei Stunden und knapp 300 Kilometern sind wir am Ziel in Pelzerhaken. Wir halten vor der Schranke und suchen uns einen Platz aus. Dann buchen wir am Automaten für zwei Tag einschl. Kurtaxe (jeweils 3,-- Euro) und 10,-- Euro Guthaben auf der Karte für Strom, Wasser und Duschen 49,-- Euro auf. Das nicht verbrauchte Guthaben wird bei der Ausfahrt zurück erstattet.

Wir finden einen schönen Platz und parken wegen der schrägen Lage des Platzes rückwärts ein. Das sorgt für mächtig Arger. Die Wohnmobile müssen drei Meter Abstand halten und wenn wir so stehen bleiben, könnte der spätere Nachbar diesen Abstand nicht einhalten. Das ist wegen der derzeitigen Situation jetzt Pflicht. Wir beharren aber vorerst aber auf unserer Entscheidung. Ein älterer Herr, der sich später als Platzwart zu erkennen gibt. fordert uns auf, das Fahrzeug umzudrehen.

Wir fügen uns schließlich, um weiteren Ärger zu vermeiden. Kaum haben wir das erledigt, bemerken wir unweit unseres Platzes die gleiche Situation wie bei uns, mit dem Erfolg, dass es dort kein Problem zu sein scheint. Als wir über den Platz gehen, sehen wir noch etliche Beispiele für gleiches "Fehlverhalten". Das sorgt bei uns für Kopfschütteln und führt dazu, dass wir sicher nicht länger als die zwei Tage hier stehen bleiben.
                         Der Platz in Pelzerhaken, der eigentlich ganz nett ist, aber bei dem Ärger.

Wir stellen bei einem kurzen Spaziergang zum nahen Strand fest, dass es keine Möglichkeit für einen kleinen Imbiss in der Nähe gibt. Bis auf einen Discounter und einen Bäcker in 800 Meter Entfernung vom Platz gibt es in Pelzerhaken keine Geschäfte. Die gibt es erst im 6 Kilometer entfernten Neustadt in Holstein.

Wir essen dann doch im Wohnmobil und versuchen unseren Frust loszuwerden. Wir trinken dann noch Kaffee und ich mache mich dann noch auf den Weg zum Strand, um mich noch etwas umzusehen. Der Strand ist nichts Besonderes und es gibt auch keine Strandkörbe. Ich laufe eine Zeit lang am Strand entlang und alles ist irgendwie langweilig und etwas weiter wird der Strand schmal und es stinkt gewaltig nach faulendem Seetang. Ich kehre wieder um.
                Der Strandabschnitt hier ist nicht besonders schön und riecht teilweise schrecklich.
                         Der übt hier ein wenig, weil es ja nichts in der Gegend zu fliegen gibt.

Das Wetter hält sich und wir können draußen zu Abend essen. Gegen acht Uhr wird es kühl und wir verschwinden im Wohnmobil. Morgen wollen wir mit den Rädern nach Neustadt, da die Stadt nach den Bildern, die wir gesehen haben, ganz nett sein soll.

Dienstag, 09.06.2020

Heute wollen wir nach dem Frühstück mit den Rädern nach Neustadt in Holstein. Beim Frühstück haben wir noch schnell entschieden, die nächste Nacht nicht mehr hier zu verbringen. Der Platz ist zwar ganz nett, aber der Ort bietet für unseren Geschmack nichts.

Wir nehmen den Radweg zuerst am Wasser entlang, der hört aber am Hauptstrand von Pelzerhaken auf und wir müssen auf den Radweg über die Landstraße nach Holstein wechseln. Wir erreichen den Hafen, der von vielen Yachten bevölkert wird. Ein Ausflugsschiff verläßt gerade den Hafen. Wir stellen die Räder ab und gehen zu Fuß in die Stadt. Heute ist dort Markt, den wir uns ansehen. Von hier zweigt auch eine kleine Fußgängerzone ab.

                                                  Teil der Hafenanlage in Neustadt
                                                               Das ist mal eine Yacht!!
                                                      Fußgängerzone in Neustadt

Ich gönne mir ein Eis und wir kehren langsam zu den Rädern zurück. Hunger haben wir noch keinen, und so machen wir uns wieder auf den Rückweg. Die Stadt ist wirklich recht nett, aber Geschmäcker sind halt verschieden. Meiner Frau hat es nicht so gut gefallen. Zurück am Platz machen wir uns für die Weiterfahrt fertig. Nach der Entsorgung checken wir aus und bekommen 12,-- Euro zurück. Keine Ahnung, wie sich die Summe zusammensetzt.

Wir wollen weiter nach Grömitz, denn dort hat in den letzten Wochen ein neuer Stellplatz eröffnet. Den hatten wir uns schon im Internett angesehen. Er bietet Platz für 154 Wohnmobile und ist schon von der Größe her nicht Jedermanns Sache. Wir können auf der Webseite des Platzes die aktuell freien Plätze ablesen. Das ist ganz praktisch. Auch vor der Schranke wird dieser Wert angezeigt. Wir halten dort und suchen einen freien Platz. Dann passieren wir die Schranke und unser Nummernschild wir erfasst.

Wir gehen dann zum Zahlautomat, der nur bargeldlos funktioniert. Es hält schon ziemlich lange auf, da wir alle persönlichen Daten erfassen müssen. Das muss man in der Regel auch schon alleine für die Kurkarten,  die gleich mit ausgegeben werden. Der Platz kostet 18,-- Euro einschl. Entsorgung und Wlan. Ein Hund ist gratis, jeder weitere kostet 2,-- Euro. Strom, Wasser und Duschen werden über eine Chipkarte bezahlt, auf die man ein Guthaben buchen muss. Die Duschen sind noch geschlossen, werden aber im laufe des Tages geöffnet. Die sehr freundliche Betreiberin steht am Automaten und ist jedem Behilflich.
Der leere Strand beim Stellplatz

Wir richten uns ein und während meine Frau Mittagessen vorbereitet, gehe ich zum Strand und schaue mich etwas um. Das Wetter wird zunehmend besser und bald ist es wolkenlos. Wir gehen zum Nachmittag noch zum Strand und drehen eine Runde. Schon Mittags war es nicht voll und so ist es jetzt auch. Zurück am Platz essen wir noch zu Abend und bleiben noch lange draußen sitzen. Erst gegen 20 Uhr 30 gehen wir rein, da es dann doch zu kühl wird.

Mittwoch, 10.06.2020

Das Wetter spielt wieder mit und ich hole beim nahen Bäcker frische Brötchen. Endlich draußen frühstücken. Den heutigen Tag wollen wir am Strand verbringen, denn morgen soll es nicht so schön werden und dann wollen wir diesen Tag für einen Stadtbummel nutzen.
                         Der Stellplatz in Grömitz. Alles ist sauber und ordentlich angelegt.
          Vorne die Einfahrt und im Hintergrund das moderne Gebäude mit Anmeldung und Sanitär.

Ich fahre nach dem Frühstück an den Strand, wo wir gestern die Strandkörbe gesehen haben. Ich erfahre von einem Touristen, dass die Strandkörbe beim Restaurant in der Nähe gemietet werden können. Das mache ich sofort und zahle für einen Tag 9,-- Euro. Dann fahre ich zurück zum Platz und wir packen alles zusammen. Ich nehme das Rad wieder mit zum Strand, damit ich später mobil bin. Wir belegen den Strandkorb und genießen die Sonne, die Aussicht und die wenigen Menschen am Strand.




Die Sonne brezelt kann schön und der Wind ist recht kühl. Also viel Sonnencreme auflegen. Die Zeit rinnt dahin und ich mache mich auf den weg mit dem Rad zum nahen Imbiss, wo wir gestern leckere Fischbrötchen entdeckt haben. Leider ist heute Ruhetag. Ich radele noch ein Stück weiter zum Bäcker, wo ich heute morgen schon war. Ich kaufe für meine Frau ein belegtes Brötchen und kehre um. Ich hatte mir schon in der Früh ein leckeres Teilchen gekauft. Das ist unser Mittagessen.

Wir halten lange durch, bis die nahenden Wolken die Sonne langsam verdecken. Wir gehen zum Platz zurück und trinken einen Kaffee. Wir sitzen noch bis 19 Uhr draußen, dann wird es kühl und wir essen im Wohnmobil zu Abend.

Donnerstag, 11.06.2020

In der Nacht hat es, wie vorhergesagt, geregnet. Der Wind hat kräftig zugelegt. Draußen frühstücken geht nicht. Ich gehe mit dem Hund Gassi und wir backen heute selber Brötchen auf. Es bleibt zwar trocken, aber der Wind bleibt stark. Wir wollen aber das trockene Wetter nutzen, um in den Ort zu gehen, der bis ins Zentrum etwa 2,5 km entfernt ist.
                                     In dem mittleren Hochhaus hatten wir damals eine Wohnung.

                                            Strandpromenade mit schönem Sandstrand

Nach dem Hundestrand beginnt die lange Promenade, die sich bis ans andere Ende des Ortes und zum Hafen zieht. Das Meer ist ziemlich aufgewühlt und die Wellen treiben an den Strand. Die wenigen Segelboote liegen mächtig schräg im Wind. Wir spazieren bis ans Ende der Promenade, wo am Strand Steintürmchen stehen. Ich baue auch eins.
              Der Seenotrettungskreutzer kommmt hier aus dem Hafen und wühlt durch die Wellen.
                                            Teilansicht des großen Hafens in Grömitz
                                                        Steinmännchen am Strand
                                                      Nicht schön, aber selber gebaut.
                                    Die Seebrücke mit Anlegestelle und Tauchgondel
                                                        Die Marine ist auch unterwegs

Vor etwa 19 Jahren war ich mit meiner Frau und unseren Kindern zu unserem ersten gemeinsamen Urlaub hier in Grömitz und es hat sich seit dem einiges verändert. Leider ist die lange Seebrücke wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Wir gehen langsam zurück und kehren noch in ein Restaurant ein und essen jeder einen Backfisch mit Pommes. Wir gehen dann langsam zurück und sind beide recht fertig, als wir nach knapp 10 Kilometern wieder am Platz sind. Es ist 16 Uhr durch und statt Kaffee gibt es Mittagschlaf.

Viel passiert heute nicht mehr. Morgen soll es wieder besseres Wetter geben.

Freitag, 12.06.2020

Das mit dem Wetter war wohl nix. Es ist recht diesig und kühl. Ich hole Brötchen beim Bäcker, da es wenigstens trocken ist. Nach dem Frühstück fahren wir mit den Rädern in die Stadt und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Es ist immer noch trüb, aber die Temperatur legt etwas zu. Meine Frau möchte einen ruhigen Tag am Wohnmobil verbringen und ich nutze den schwachen Wind, um mit dem Rad zu fahren.

Ich nehme den Radweg auf dem Deich nach Norden. Ich möchte nach Kellenhusen und evtl. noch nach Dahme. Die Idee hatten viele Menschen, denn es ist voll auf dem Radweg. Nach Kellenhusen sind es etwa 5,5 Kilometer, die habe ich recht schnell erfahren. Ich steige ab und schaue mir die nette Strandpromenade an. Die Stadt selbst interessiert mich weniger. Auch hier ist die Seebrücke geschlossen, da man sich wohl zu nah kommt. Corona eben!!!
                                      Die Seebrücke in Kellenhusen wird wohl verschönert.
                                                       Der Strand von Kellenhusen


Ich fahre weiter nach Dahme und halte auch hier an. Die Stadt ist etwas größer und hat auch eine ansehnliche Strandpromenade. Die schaue ich mir an und genehmige mir ein Eis. Das Wetter ist noch nicht besser geworden, aber zum Radeln ganz ok. Ich telefoniere noch mit meinem Cousin, der ab Sonntag hier seinen Urlaub verbringt. Dann fahre ich wieder zurück. Der etwas auffrischende Wind treibt mich von hinten an und ich bin recht schnell wieder am Platz.

              Strand und Promenade von Dahme mal nach links und mal nach rechts. Ganz hübsch.

Wir essen zu Mittag und warten auf die Sonne, die sich angekündigt hat. Aber die nebelartige Bewölkung will nicht weichen. Etwas südlich von uns scheint schon die Sonne. Wir sitzen zwar draußen, es ist aber recht frisch. Am Nachmittag probieren wir die Duschen hier aus. Wie auch das ganze Gebäude, sind auch die Sanitärräume vom Feinsten und sehr sauber. Auch die Duschen werden über die Chipkarte abgerechnet.

Wir bleiben nicht mehr lange draußen. Die Sonne schaut nur noch kurz vorbei, bevor es sich wieder zuzieht. Mit dem Wetter hoffen wir auf Morgen.

Samstag, 13.06.2020

Jaaaa, das Wetter!!!! Es sollte eigentlich ab Mittag sonnig werden. Nach dem Frühstück wollen wir nochmal in die Stadt, da wir noch nicht alles gesehen haben. Die Einkaufsstraße soll ja auch recht nett sein. Das Wetter ist trocken, aber stark bewölkt. Wir laufen die Promenade entlang und bald tröpfelt es etwas. Wir stellen uns kurz unter, aber viel ist es nicht. Wir gehen weiter und am Zentrum angekommen regnet es wieder. Meine Frau möchte einen Schirm kaufen. Ich weigere mich kurz, klappt aber nicht. Jetzt haben wir drei Schirme im Womo.

                     Einkaufsstraße in Grömitz. Nicht sehr schön weil keine reine Fußgängerzone.

Bald hört der Regen auf und wir erkunden die Flaniermeile. Ein Eis gönne ich mir und meine Frau kauft ein Fischbrötchen. Zurück auf der Promenade entdecke ich auf dem Regenradar ein Gewitter, was sich auf den Weg zu uns macht. Wir treten den Heimweg an. Den Schirm brauchen wir noch kurz und es donnert verdächtig überm Meer. Wir erreichen den Platz wohlbehalten. Das Regenradar verheißt nichts Gutes. Die Gewitter werden mehr und dehnen sich aus. Es dauert nicht lang, bis uns das Erste erreicht.

Von wegen Sonne ab Mittag. Etwa aus dem Raum Berlin quer über den Nordosten des Landes erstreckt sich ein Gewitterband, dass wir nach der Zugbahn alle noch über uns ergehen lassen müssen. Und so kommt es auch. Es blitzt und donnert mit einhergehendem starken Wind und Regen bis etwa 22 Uhr. Sowas habe ich noch nie erlebt!!! Habe ich erwähnt, dass wir die ganze Zeit im Wohnmobil verbracht haben?

Sonntag, 14.06.2020

Was macht das Wetter? Es ist besser geworden und im laufe des Morgen wird es auch sonnig. Der Wind hat aber stark aufgefrischt und so können wir nicht draußen frühstücken. Im Windschatten ist es aber recht warm und so wollen wir heute an den Strand. Wir packen unsere Tasche und gehen zum Meer. Ich besorge uns einen Strandkorb und wir lassen uns nieder. Schnell den Korb aus dem Wind gedreht und sonnen.
                                           Der starke Wind treibt die Wellen an den Strand

Der Wind wird über den Tag hinweg immer stärker und der Sand fegt über den Strand. Heute kommen die Kitesurfer so richte auf ihre Kosten. Über den Strand verteilt sehen wir dutzende Surfer. Direkt neben den Strandkörben ist eine Surfzone eingerichtet und so können wir den Kitern bei ihrem Hobby zuschauen. Der Wind wird aber immer stärker und wir werden vom Sand paniert. Das ist dann nicht mehr so schön.


gegen 16 Uhr packen wir ein und gehen zum Platz zurück. Im Windschatten des Wohnmobils ist es sehr warm und wir trauen uns nicht die Markise raus zu fahren. Wir bleiben aber bis etwa 20 Uhr draußen sitzen. Der Wind lässt zwar etwas nach, aber es ist dann doch zu kühl. Wir essen aber noch draußen zu Abend. Vorher aber bekommen wir noch Besuch von einem kleinen Hund, der ohne Halsband herrenlos über den Platz läuft.

Wir rufen ihn heran und er kommt auch, lässt sich streicheln und macht keine Anstalten weiter zu laufen. Es scheint ihn keiner zu vermissen. Meine Frau nimmt ihn auf den Arm und läuft über den Platz, auf der Suche nach den Besitzern. Zum Schluss findend sie ihn ganz in der Nähe. Man hat ihn noch nicht vermisst. Das macht er wohl auch öfters so. Na ja.

Montag, 15.06.2020

Heute ist wieder Kaiserwetter und die Sonne scheint schon früh von einem blauen Himmel. Wir können wieder draußen frühstücken. Dazu lassen wir uns viel Zeit, da die heutige Tagesplanung nicht festliegt. An der Strand wollen wir nicht und meine Frau entscheidet sich schließlich für einen Tag am Wohnmobil. Mich zieht es daher aufs Rad. Mein Ziel ist das Kloster Cismar, etwa 5,5 Kilometer ins Landesinnere. 

Die freundliche Betreiberin erklärt mir den Radweg und verweist mich noch auf die Touristeninfo beim nahen Bäcker. Da fahre ich auch hin, aber die hat leider von 12-14 Uhr geschlossen. So fahre ich nach ihren Anweisungen und finde auch den Weg. Die Landschaft gefällt mir, weil wenig verbaut und sehr ländlich geprägt. Auf den Wiesen entdecke ich zwei Störche, die hier auf Nahrungssuche sind.
                                    Schönes Anwesen auf dem Weg im Ortsteil Lenste.

Ich erreiche schließlich das Kloster, dass sehr schön in einem Mein Cousin mit Familie ist seit gestern in Dahme. Ich fahre hin und treffe die Bande auf der Promenade. Ich esse einen leckeren Backfisch und begleite meinen Cousin zu deren Unterkunft. Ich bleibe aber nicht mehr lang und mache mich auf den Rückweg zum Stellplatz. Dazu nehme ich den mir bekannten Radweg an der Küste entlang. Nach etwa 32 Kilometern zurückgelegter Strecke bin ich wieder am Ziel. 
                        Die alte Klosterkirche von Cismar in typischer nordischer Backsteingotik.
                                                  Vorne das Cafè und dahinter die Kirche
                      Alter Leuchtturm bei Dahme mit Turmhaus (links) für den Turmwärter.
                                 Die haben auch heute bei dem schönem Wetter ihre Freude.

Ich habe noch schnell beim Bäcker etwas gekauft und so trinke ich Kaffee am Platz. Den Rest des Tages verbringen wir am Platz und genießen die Sonne. Morgen wollen wir wieder weiter und noch ein paar Tage in Friedrichstadt verbringen. Das sind etwa 160 Kilometer Fahrstrecke von hier Richtung Nordsee. Da haben wir einen Stellplatz gebucht.

Dienstag, 16.06.2020

Heute wird es sehr warm. Wir frühstücken früh, weil wir ja weiterfahren wollen. Das Auschecken klappt gut, bis auf die Tatsache, dass man am Automaten nie alleine ist. Aber es soll ja bald ein zweiter Automat angeschafft werden, damit die Schlange nicht so groß wird. Da man nur mit EC-Karte zahlen kann, kommt es öfter vor, dass die Menschen erst am Ende der An- oder Abmeldung merken, dass sie keine dabei haben.

Aber alles klappt gut und wir erhalten das Restgeld zurück. Wir wollen jetzt nach Friedrichstadt an der Eider. Die Fahrstrecke von hier beträgt etwa 155 Kilometer und der Ort liegt etwa in der Nähe von St. Peter Ording, aber im Landesinneren. Wir kommen gut voran und sind etwa um 12 Uhr 30 vor Ort. Der Platz ist sehr schön angelegt und wir können froh sein, einen Platz reserviert zu haben. Es sind nur noch zwei oder drei Plätze frei.
                                            Oben unsere Parzelle und unten der Imbisswagen

Auch hier wird fast alles über eine Karte geregelt, die man vorher auffüllen muss. Wir richten uns ein und essen zu Mittag. Dann wollen wir uns einen ersten Eindruck von der Stadt machen, die etwa im sechzehnten Jahrhundert von Holländern errichtet wurde und von Kanälen durchzogen bzw. umgeben ist. Die Stadt wurde rechteckig angelegt mit schnurgraden Straßen. Das Stadt macht einen sehr hübschen und idyllischen Eindruck. Alte Pflasterung auf den Straßen und überall vor den Häusern stehen tolle Rosen.


Wir gönnen uns ein Eis und gehen langsam zurück zum Platz. Auf dem Platz steht ein Wagen, der wie eine zusammen geklappte Imbissbude aussieht. Tatsächlich ist sie ab 17 Uhr 30 geöffnet und man kann hier leckere Sachen wie Burger, Pommes, Würstchen und ganze Grillteller bekommen. Auch frisch gezapftes Bier gibt es. Ich fahre dann noch zum nahen Edeka, um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Dann fahre ich noch mit dem Rad um die Stadt, um mir den Verlauf der Wasserstraßen anzusehen. Morgen möchte ich mit dem Paddelboard los. Möglichkeiten gibt es hier ja genug.

Zum Abend gehen wir zum Imbisswagen und gönnen uns einen leckeren Burger und Currywurst mit Pommes. Alles schmeckt sehr lecker. Das Fleisch ist frisch von Angusrindern. Wir bleiben noch vor dem Wohnmobil sitzen, bis es uns zu frisch wird.

Donnerstag, 17.062020

Heute ist paddeln angesagt. Aber erst gibt es frische Brötchen auf dem Platz. Im weißen Zelt soll es die von 8 Uhr bis 9 Uhr 30 geben. Kurz nach neun bin ich da und das Zelt liegt verlassen da. Ich treffe den Betreiber, der mir sagt, dass alles ausverkauft ist. Das ist zwar nicht schön, lässt sich aber nicht ändern. Ich nehme also das Rad und fahre in die Stadt. Der Bäcker  ist ja auch nicht weit entfernt.

Nach dem Frühstück mache ich das Board klar. Ich habe beim Hafenmeister nachgefragt,  ob ich an der Slipanlage für die Boote ins Wasser darf. Ich bekomme sein ok. Es gibt einen Weg um den Stellplatz herum direkt zum Wasser. Ich muss zwar zwei Tore überwinden, die sind aber so niedrig, dass ich leicht rüber komme. So komme ich aufs Wasser und ich bin schnell in meinem Element. Ich nehme die Kanäle,  die durch die Stadt führen. Es macht Spaß und es ist auch noch nichts los. Ich fahre raus auf die Treene, ein Fluss, der hier in der Stadt in die Eider mündet. Die Eider fließt dann weiter, bis sie in die Nordsee fließt. 

Die Treene ist hier eher wie ein See ausgebildet, da sie auch hinter der Stadt aufgestaut ist und man nur mittels einer Schleuse in die Eider gelangen kann. Der Fluss ist hier sicher 150 Meter breit und zieht sich Richtung Osten. Ich fahre einige Kilometer Flussaufwärts, ohne eine Strömung zu bemerken. Auch der Wind, der mir entgegenkommt ist nur ganz schwach. Ich mache dann aber kehrt und umfahre die Stadt, um wieder im Hafen einfahren zu können.
                                                  Der Fluss ist an dieser Stelle sehr breit.
                               Hunderte Seerosen (Leider meist nur die gelben) wachsen hier.

Ich habe die Strecke aufgezeichnet und komme auf etwa 7,25 Kilometer. Es gibt jetzt Mittagessen und dann wird sich ausgeruht. Das Wetter ist klasse mit 27 Grad schon fast zu warm. Nach dem Kaffee (Kuchen hab ich morgens beim Bäcker gekauft) möchte ich nochmal eine Runde paddeln. Ich fahre wieder durch die Stadt und mir begegnen einige Stehpaddler, Tretboote und Elektroboote. Auf der Treene üben ein paar Segler. Mir reicht aber die Umrundung der Stadt und ich bin nach etwa 4,5 Kilometer wieder zurück.

               Kanäle die sich wie Grachten durch die Stadt ziehen. Eben wie in den Niederlanden.
                                                          Die Stadt von der Teene aus

Das reicht für heute. Der Abend ist mild und wir können lange draußen sitzen. Der morgige Tag soll auch wieder ähnlich schön werden. Es wird der letzte Tag hier sein und ich werde ihn sicher wieder auf dem Wasser verbringen. Dann geht es am Freitag wieder Richtung Heimat.

Donnerstag, 18.06.2020

Der Tag heute ist wieder schön. Wir sind etwas früher dran als gestern und so bekomme ich auf dem Platz noch ein paar Brötchen. Nach dem Frühstück möchte ich nochmal aufs Board. Leider nimmt der Wind zu und ich muss meine Pläne ändern. Ich wollte ein Stück weiter die Treene hinauf, als ich gestern gepaddelt bin. Aber ich müsste gegen den starken Wind ankämpfen. 

So fahre ich zuerst gemütlich durch die Stadt, bis ich auf die Treene abbiege. Hier erwischt mich der Wind, so wie ich es erwartet habe. Ich will trotzdem ein Stück weiter und rüste das Board um und paddle so im Sitzen weiter. Im Schutz des Ufers komme ich ein gutes Stück weiter. Jetzt möchte ich ausprobieren, was ich im letzten Jahr auf dem Neukloster See gesehen habe. Ich habe mir ein großes Handtuch mitgenommen und stelle mich nun aufs Board und halte das Tuch hoch. Auf die unteren Enden stelle ich mich und so ist das Tuch gespannt. So komme ich ganz flott vorwärts.

Ich biege dann wieder in die Stadt ein und drehe da nochmal eine Runde. Nach etwa 6,2 Kilometern biege ich wieder in den Hafen ein. Das reicht mir für heute, denn der Wind ist mir zu stark. Zurück am Platz essen wir zu Mittag und dann mache ich erstmal die Füße hoch.

Später möchte ich nochmal in die Stadt. Mich lockt noch ein Eis vom Italiener und ich möchte mir noch ein Ecken der Stadt ansehen. Dann kehre ich passend zum Kaffee wieder zum Platz zurück. Den Rest des Tages verbringen wir wieder am Wohnmobil und können noch lange draußen bleiben.
                                     Vor nahezu jedem Haus mindestens ein Rosenstock.

                                                                 Bilder aus der Innenstadt
                             So sieht es hinter dem Deich am Stellplatz aus. Blick auf die Eider.
                                                         Blick vom Deich auf den Stellplatz

Freitag, 19.06.2020

Der angekündigte Regen ist bisher ausgeblieben. Da wir gestern Abend schon alles eingepackt haben, hätten wir eh nicht draußen frühstücken können. Das wäre auch nicht gegangen, denn es ist recht frisch und stark bewölkt. Ich hole am Platz Brötchen und wir frühstücken im Wohnmobil. Anschließend machen wir uns für die Abreise fertig und fahren zur Entsorgung. Da ist aber Abreisestau und wir beschließen sofort zu fahren.

Wir wollen auf der Rückfahrt nochmal einen Zwischenstopp einlegen. Den haben wir wieder in Holdorf vorgesehen, wo wir schon auf dem Hinweg gestanden haben. Wir haben telefonisch einen Platz reserviert. Am Ortsausgang gehen wir noch beim Rewe einkaufen. Dann geht es weiter in Richtung Heide. Dort beginnt die A23. In Heide gibt es aber auch einen Bergershop, den wollen wir aufsuchen.

Der Shop liegt verkehrsgünstig nahe der Autobahn. Wir interessieren uns für eine neue Fahrradträgerhülle. Die Auswahl ist nicht besonders groß und somit finden wir auch keine. Aber meine Frau besorgt uns noch einen Satz neues Besteck. Das Alte ist ja schon über acht Jahre alt und hat schon sehr gelitten. Dann fahren wir wieder zurück zur Autobahn. Diese mündet vor Hamburg auf die A7 und führt auch durch den Elbtunnel. 

Vor dem Tunnel staut es sich erheblich und wir verlieren Zeit. Nach Hamburg geht es wieder besser, bis wir Bremen erreichen. Hier gibt es an einer Baustelle wieder eine längere Verzögerung. Dann entspannt es sich wieder und wir kommen störungsfrei nach Holdorf. Das Wetter ist besser geworden, nachdem es auf der Fahrt etwas getröpfelt hat. Wir melden uns an und bekommen einen schönen Platz.

Wir stellen Tisch und Stühle raus und machen erstmal Kaffee. Im Restaurant hole ich uns noch zwei Stücke Kuchen. Die Sonne wärmt und wir können auch noch draußen zu Abend essen. Ganz in der Nähe tobt sich noch ein kleines Gewitter aus. Außer einem auffrischenden Wind bekommen wir aber nichts davon ab. Aber es kühlt sich schnell aus und wir verschwinden dann ins Wohnmobil. Morgen geht es dann den letzten Abschnitt nach Hause.

Samstag, 20.06.2020

Die Sonne verwöhnt uns am letzten Tag unseres Urlaubes und wir können draußen frühstücken. Wir backen uns selber Brötchen auf und genießen die Zeit. Aber lange wollen wir uns nicht aufhalten und wir packen dann alles zusammen und machen uns fertig für die Abfahrt. Nur noch kurz entleeren und dann auf die Autobahn. 

                                           Das letzte Frühstück draußen am Heidesee.

Bis auf kleine Verzögerungen an einer Baustelle kommen wir gut durch und erreichen wohlbehalten unser Zuhause. Das waren schöne Urlaubstage mit neuen Zielen und wir freuen uns schon jetzt auf unsere weiteren Ausflüge.

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