Dienstag, 14. Juni 2022

Tour 4 - Auf in den Norden

 Tour 4 - Auf in den Norden

Tag 1 - Dienstag, 14.06.2022

Heute ist es endlich soweit. Unsere erste längere Tour mit unserem neuen Wohnmobil beginnt. Dazu haben wir und den Norden ausgesucht. Wie weit wir letztlich kommen, wissen wir noch nicht. Aber unser erstes Ziel für nächste Woche ist Dänemark. Bis dahin werden wir sicher einige Zwischenstopps einlegen.

Wie immer lassen wir uns am Morgen Zeit und essen gemütlich zum Frühstück. Während dessen machen wir uns aber wegen der Stopps Gedanken, da am Donnerstag Feiertag ist und ein langes Wochenende droht. Wir rufen daher an unserem ersten geplanten Stopp an und da zeigt es sich, dass wir nur eine Nacht bleiben können, da sonst alles ausgebucht ist. 

So schauen wir auf die nächste Etappe und dort bekommen wir eine Absage, alles belegt. Also ein weiteres Ziel ausgesucht. Wir rufen im Wohnmobilpark Lüneburger Heide an und auch hier wird es knapp. Auf dem Stellplatz vor dem Campingplatz ist nur für eine Nacht frei. Aber wir bekommen einen Platz auf dem Campingplatz angeboten. Dort können wir bis Samstag bleiben. Das lassen wir uns reservieren.

So machen wir uns gegen 11 Uhr 30 auf den Weg und tanken noch für 1,99 Euro Diesel (mit Tankrabatt!!). Dann geht es auf die Autobahn Richtung Münster. Die A2 ist voll und da wir ja wie LKW behandelt werden, müssen wir uns auch dort einreihen. Das dauert!!!!

Ab der A43 geht es dann problemlos und wir erreichen sicher unser Ziel. Der kleine Campingplatz liegt nicht weit von der A1 entfernt, nicht weit von Tecklenburg. Es ist der Camping Am Knoblauchsberg. Wer hat sich bloss diesen Namen ausgedacht. Wir bezahlen mit Hund und Strom 21,-- Euro. Die Wiese auf der wir stehen ist recht uneben und wir rollen wohl heute Nacht aus dem Bett. Auch liegt der Platz an einer eher kleinen Straße. Da aber die Hauptzufahrt Nach Tecklenburg gesperrt ist, wird wohl ein Teil der Verkehrs hier vorbeigeleitet. 



                                         Platz mit Schwimmbad, aber noch recht kalt.


Aber wir werden das für einen Tag wohl aushalten, dafür ist das Wetter toll und wir richten uns draußen ein und essen erst einmal zu Mittag. Anschließend gehe ich mit Ellie eine größere Runde in die nahe Umgebung und wir finden einen schönen Waldweg, vorbei an kleinen Weihern. Sehr schön.



Tag 2 - Mittwoch 15.06.2022

Heute geht es für uns weiter. Das Wetter ist klasse und wir können noch gemütlich draußen Frühstücken. Wir hatten Brötchen bestellt, die ich noch vorab abhole. Die einfachen Brötchen gingen so, die Weltmeisterbrötchen waren hart. Sind halt doch nur Aufbackbrötchen! Aber wir wollen ja nicht meckern.

Gegen 11 Uhr verlassen wir den Platz und nehmen Kurs auf den Campingpark Lüneburger Heide in Schneverdingen. Bei der Auswahl des Platzes ist mir ein Gedankenfehler unterlaufen. Ich habe einen Platz nahe der Autobahn gesucht. Bin auch fündig geworden, jedoch war es die falsche Autobahn.

Der Platz liegt nahe der A7, wir sind aber aktuell auf der A1 unterwegs. So machen wir einen großen Schlenker über die A33 zur A7. Ist ein Umweg, aber der Platz in Schneverdingen hat uns bis Samstag eine Reservierung angeboten. Wir kommen ganz gut durch, machen unterwegs noch eine Mittagspause und sind um 14 Uhr 45 am Ziel. Um 15 Uhr können wir einchecken und bekommen den zugesagten Platz, den wir sogar bis Sonntag behalten können.

Auf dem vorgelagerten Stellplatz haben wir leider nichts mehr bekommen. Der Platz auf dem Campingplatz ist zwar um einiges teurer, aber wir können ja bis Sonntag bleiben, weil wir ja langes Wochenende haben. Zwar ist hier in Niedersachsen morgen kein Feiertag, aber viele Camper kommen aus dem benachbarten NRW. 

                                                          Unsere Parzelle bis Sonntag
                                                                  Kleiner Badesee
                                                      Nette Terrasse am Restaurant


Wir müssen den Platz noch suchen und die Zufahrt entpuppt sich für unsere lange Else als Nadelöhr. Aber ich bekomme auch das hin und wir bevölkern die Parzelle. Die ist sehr groß und hat auch einen eigenen Wasseranschluss. Strom wir nach Verbrauch abgerechnet. Der Platz kostet 26,-- Euro und für den Hund müssen wir noch einmal 4,-- Euro drauflegen. Das ist zwar etwas teuer, aber wir sind zufrieden.

Wir richten uns ein und bekommen von den netten Platznachbarn freundliche Hilfe. Wir trinken noch Kaffee und erkunden dann noch den Platz und bestellen Brötchen für morgen. Die sind sehr teuer und so werden wir die nächsten Tage selber aufbacken. Haben wir schließlich auf Vorrat. 

Jetzt erstmal ausstrecken und den Tag genießen.

Tag 3 - Donnerstag, 16.06.2022

Heute ist Feiertag, oder etwa nicht? Wir sind ja in Niedersachsen, da ist keine Feiertag. Ich gehe mit Ellie Gassi und hole anschließend die bestellten Brötchen ab. Die sind toll und gleichzeitig die teuersten Brötchen, die ich je gekauft habe. Abe lecker sind sie! Das Wetter ist sehr schön und wir können draußen frühstücken. So kann der Tag anfangen.

Nach dem Frühstück hole ich das Rad aus der Heckgarage und radele zur nahen Naturbäckerei. Die liegt gleich um die Ecke und und bietet Holzofenbrot. Auf der Webseite wird beschrieben, dass man besser vorbestellen soll. Bei meiner Ankunft ist das genau so. Das Brot ist ausverkauft und ich lasse mir für Morgen eines reservieren. Es ist tatsächlich eine kleine Bäckerei, denn Theke und Backstube ist ein Raum und man kann dem Bäcker über die Schulter schauen.

So mache ich mich auf den Weg Richtung Schneverdingen. Hier gibt es am Ortseingang ein Famila. Das gibt es bei uns eher selten. Die Strecke beträgt knapp neun Kilometer und führt ausschließlich durch Felder, vorbei an einigen Bauernhöfen.

Ich erreiche den Discounter, der sehr gut sortiert ist, hell und übersichtlich. Hier geht man gerne einkaufen. Ich besorge die noch fehlenden Lebensmittel und mache kehrt. Der auffrischende Wind ist mir hold, denn er weht hauptsächlich von hinten. Ich nehme eine etwas andere Route und lande bei etwa 21 Kilometern wieder am Platz.

Ein Baum weit und breit und der Steht auf unserer Parzelle. Er bietet Schatten gegen die kräftige Sonne. Aber man muss aufpassen, denn nicht alles, was von oben kommt ist gut. So muss ich einige Male ein paar Tauben verjagen!

Jetzt gönne ich mir meinen Liegestuhl und Nena macht uns Mittagessen. Anschließend gehe ich mit Ellie nochmal auf den Hundeauslaufplatz. Hier sind zwar gerade keine anderen Vierbeiner unterwegs, aber sie findet ein paar trockene Grasbüschel. Das ist komischerweise ihr Lieblingsspielzeug. Sie schmeißt sich die Büschel selber hoch und fängt sie wieder auf. Dabei wird der gesamte Platz gebraucht, denn sie legt einige 

                                                             Ellie auf ihrem Spielplatz

                                       Hundestrand mit Naturbad. Ist wohl nix für Ellie.


Dann ist wieder relaxen angesagt und Kaffee und Kuchen, den ich uns mitgebracht habe. Den Tag lassen wir bei bestem Wetter ausklingen.

Tag 4 - Freitag, 17.06.2022

Der Tag beginnt wieder sehr warm und wir frühstücken draußen. Ich war in der Frühe schon mit Ellie Gassi und danach habe ich mich wieder hingelegt. War ja viel zu früh. Um neun Uhr sind wir dann aufgestanden. Nach dem Frühstück bin ich mit Ellie nochmal in den Hundefreilauf und dort hatte sie mal wieder Spaß mit einem Artgenossen. Ich schnappe mir dann das Rad und fahre zum nahen Naturbäcker und hole das bestellte Brot ab. Ich entdecke noch einen leckeren Blechkuchen, den ich natürlich auch einstecke

Anschließende fahre ich mit dem Rad Richtung Schneverdingen. Ein paar Kilometer vor dem Ort liegt das Pietsmoor, das größte zusammenhängende Moor der Lüneburger Heide. Das möchte ich mir ansehen. Mit dem Rad sind es etwa fünf Kilometer bis zum Eingang. Hier gibt es einen gut beschilderten Rundweg durch das Moor.

Einige Hinweisschilder erklären die viele Arbeit, die man sich in den vergangenen Jahrzehnten mit der Renaturierung gemacht hat. Bauern hatten das Gebiet in Vorzeiten trocken gelegt, um mit dem Torf die Häuser zu heizen. Nun hat man aufwändig Dämme angelegt, um das Wasser im Moor aufzustauen, damit es nicht weiter austrocknet.

                                                           Typische Gegend mit Wollgras
                                                                     Auf dem Holzweg
                                                                  Renaturierte Moore


                                                          Die waren eher selten zu sehen


Auch wurden viele Gehölze entnommen, da diese zuviel Feuchtigkeit aus dem Boden entnehmen. Auf größtenteils Holzbohlen gelangt man durch das Gebiet, dass etwa 2,5 qkm groß ist. Der Rundweg ist etwas mehr als 4,5 Kilometer lang. Es lohnt sich sicher, obwohl das Gelände nicht besonders abwechselungsreich ist. Nach etwa 90 Minuten habe ich das Gebiet umrundet.

Ich nehme nun den gleichen Weg wieder zurück und bin froh, wieder auf dem Platz zu sein. Das schwüle Wetter ist sehr schweißtreibend. Jetzt ist erstmal relaxen auf dem Plan. Das Mittagessen fällt aus und wird durch Kaffee und Kuchen ersetzt. Zum Nachmittag gehe ich mit Ellie nochmal auf den Freilaufplatz und anschließend duschen.

Tag 5 - Samstag, 18.06.2022

Heute beginnt der Tag wieder sehr schön und es scheint auch sehr warm zu werden. Draußen Frühstücken können wir noch in der Sonne. Anschließend wird es aber schnell zu warm und die Markise wird ausgefahren. Jetzt im Schatten, bei einem leichten Wind, läßt es sich aushalten.

Meine Pläne, nach Schneverdingen zu radeln verwerfe ich. Ich glaube, dass muss heute nicht sein. Wir verbringen den Tag mit Nichtstun. Zum Mittag fahre ich dann doch den eher kurzen Weg mit dem Rad zum nahen Hofladen. Hier kaufe ich mir eine Schale frischer Erdbeeren. Auch entdecke ich in einem Kühlschrank ein Töpfchen Quark aus einer nahen Biokäserei.

                                                           Ellie verkriecht sich unter Else
                                                                              Siesta

Das sollte ein erfrischendes Mittagessen werden. Der Tag vergeht auch so und wir schmieden Pläne für die nächsten Tage und durchforsten das Internet. Morgen werden wir den Platz verlassen und den Nordostseekanal ansteuern. Das Wetter wird etwas durchwachsener und kühler, da kann an gut Schiffe anschauen.

Das Wetter in Richtung des nächsten Wochenendes soll wieder sehr warm werden und es zieht uns dann an die Ostsee. Sonne und Strand bei den anstehenden Temperaturen ist wohl die bessere Lösung. 

Tag 6 - Sonntag, 19.06.2022

Heute geht es für uns weiter. Nach dem Frühstück und einer letzten Gassirunde hier, machen wir und für die Weiterfahrt fertig. Ich gehe in die Rezeption und bezahle unseren Aufenthalt. Danach geht es los und wir wurschteln uns durch die engen Gassen des Platzes. Teilweise ist es äußerst knapp!!! Auf dem vorgelagerten Stellplatz entsorgen wir noch und fahren los.

Wir suchen noch eine Tankstelle, bevor es auf die Autobahn Richtung Hamburg geht. Es ist nicht viel los und wir kommen gut durch. Im Elbtunnel ist es etwas voll und nach dem Tunnel staut sich der Rückreiseverkehr auf der anderen Seite erheblich. Da würde ich jetzt ungerne stehen.

Nach etwa 155 Kilometern sind wir am Ziel und biegen ein auf den Wohnmobilstellplatz Schachtholm am Nordostseekanal und einem kleineren Flugplatz. Der Platz kostet 14,-- Euro und hat für 49 Fahrzeuge Parzellen. Er liegt unmittelbar am Kanal, nur durch eine Straße getrennt. Er ist etwas erhöht angelegt, sodass man gut die Schiffe beobachten können. 





Nach dem Aufstellen essen wir zu Mittag und ich gehe anschließend mit dem Hund eine größere Runde am Flugfeld entlang. Hier ist nicht viel los und nur zwei kleine Flugzeuge starten. Zurück gehe ich am Kanal entlang und bestaune die Schiffe, die direkt an mir vorbeifahren. Das Wetter ist nicht sehr schön, leichter Regen, der aber vor unserem Spaziergang aufhört.

Der morgige Tag wird etwas wechselhaft und eignet sich gut zum Schiffe schauen. Dann wird es wieder wärmer und ab Mitte der Woche wollen wir Richtung Ostsee.

Tag 7 - Montag, 20.06.2022

Heute soll das Wetter etwas wechselhafter werden und einige Schauer sind möglich. Ich möchte es trotzdem versuchen, mit dem Rad nach Rendsburg zu fahren. Einige Lebensmittel wären erforderlich. Nach dem Frühstück mache ich mich auf dem Weg. Auf dem Weg dorthin mache ich eine wenig erfreuliche Begegnung mit einem Schäferhund.

Der lief mit Frauchen unangeleint auf dem Fuß- und Radweg am Ufer, zusammen mit anderen Frauen mit Hunden. Alle machen mir Platz und ich fahre langsam vorbei. Alles gut. Von wegen. Kaum bin ich vorbei und fahre wieder schneller, als ich lautes Bellen hinter mir höre. Der Schäferhund läuft hinter mir her und bellt laut.

Ich gebe Gas, der Hund auch und läuft sicher einen halben Kilometer neben mir her und ist sehr nahe an meinen Füßen. Bißchen Schiss habe ich und schreie ihn an. Er gibt sich nicht geschlagen und ich fahre nochmal schneller. Dann gibt er auf und ich bin aus der Puste. Das braucht kein Mensch.

                                             Noch scheint die Sonne auf den Platz

Etwas weiter holt mich der erste Schauer ein und ich stelle mich unter ein paar großen Bäumen. Das klappt und der Schauer ist schnell zu ende. Ich komme dann trocken am Fußgängertunnel an und nehme die lange Rolltreppe in den Keller. Auf der anderen Seite ist gleich dabei ein Famila Discounter, den ich schon von einem früheren Besuch kenne.

                              Sehr lange Rolltreppe runter in den Fußgängertunnel unter den Kanal
                               Im Hintergrund die Eisenbahnbrücke mit der alten Hängefähre


Dort kaufe ich die fehlenden Lebensmittel ein und ich bekomme noch telefonisch einige Einkaufswünsche von meiner Frau. Ich bin relativ gut bepackt, als ich den Rückweg antrete. Der Rückweg wird etwas feuchter und kurz vor dem Stellplatz erwischt mich ein heftiger Schauer. Weiter vor entlädt sich ein kurzes Gewitter und ich bin froh, das ich nicht etwas schneller unterwegs war.

Die Jacke hält dicht, der Rest wird nass. Aber es geht und ich bin wieder an Ziel. Knapp 20 Kilometer beträgt die Gesamtstrecke und ist aber gut zu bewältigen. Am Kanal entlang wird es nie langweilig. Der Nachmittag ist gefüllt mit heftigen Schauern und kurzen Gewittern. Auch Hagel ist dabei, alles recht ungemütlich. 

                                                                 Mal kein Frachter
                                                                  Sehr großer Tanker

Später hellt es auf und es wird trocken. Ich gehe mit Ellie eine große Runde am Kanal entlang und die Sonne kommt zu Zug.

Tag 8 - Dienstag, 21.06.2022

Heute ist wieder ein schöner und sonniger Tag und wir können draußen frühstücken. Es ist zwar am Morgen noch recht kühl, aber das kann man mit einem Jäckchen ausgleichen. Wir lassen uns heute viel Zeit und machen uns über die weitere Zeit Gedanken.

Nach dem Frühstück sammle ich Unterlagen zusammen und mache mich schlau, wo wir in Dänemark, unserem übernächsten Ziel, übernachten können. Der angepeilte Stellplatz auf der Nordseeinsel Römö ist leider zu weit vom Strand entfernt. Wir kommen danach zu dem Schluss, dass wir uns eher auf Schweden konzentrieren sollten.

Aber wir brauchen ja noch einen Platz für einen Zwischenstopp in Dänemark. Das werden wir sicher auf dem Stellplatz in Damp rausfinden. Wir genießen heute den Tag in der Sonne auf dem Platz und lassen die Schiffe an uns vorbeifahren.



Heute Mittag soll ein Traumschiff den Kanal passieren. Das steht auf einem Aushang im Rezeptionshäuschen. Hier sind alle Termine für diese Schiffspassagen aufgelistet. Schon früh am Morgen schaue ich daher in der App "Schiffsradar" nach, wo das Schiff sich gerade befindet. Dabei stelle ich fest, dass sich das Schiff aktuell noch in Danzig befindet.

Na das wird wohl heute nichts mehr! Ich gehe mit Ellie Gassi und treffe am Kanal einige Schaulustige vom Platz, die wohl auf das Schiff warten. Ich teile ihnen die Frohe Botschaft mit, dass es heute mit dem Schiff wohl nichts mehr wird und sie verlassen den Kanal. Aber ich entdecke auf der App, dass gegen Abend das Versorgungsschiff "Berlin" der Deutschen Marine vorbeikommt.



Das möchte ich nicht verpassen und das Schiff ist pünktlich. Es ist schon eine tolle Erscheinung, wie das große Schiff vorbeifährt. Ein imposanter Anblick. Auch hier sind einige Schaulustige am Wasser und machen wie ich Fotos. Anschließend gibt es noch ein paar interessante Gespräche mit den Nachbarn. Auch bekomme ich ein paar Tips von Wohnmobilisten aus Schweden, die hier Station machen.

Tag 9 - Mittwoch, 22.06.2022

Heute soll es weiter gehen. Ich gehe sehr früh mit Ellie raus und lege mich noch mal hin und wir verschlafen bis 9 Uhr 30. Aber eigentlich haben wir es ja nicht eilig, also in Ruhe draußen frühstücken. Dann packen wir zusammen und brechen auf.

Unser heutiges Ziel ist Camp an der Ostsee. Das Navi rechnet nur 61 Kilometer und etwa eine Stunde Fahrtzeit. Das ist ja nicht viel. Wir fahren nur ein paar Kilometer über die A7 und den Rest über gut ausgebaute Bundesstraßen vorbei an Eckernförde. Viel ist nicht los und wir kommen gut durch.

Nach gut einer Stunde sind wir vor Ort und finden alles schnell. Auf dem Platz suchen wir uns ein schönes Fleckchen und parken. Der Platz ist sehr weitläufig, mit parzellierten Flächen und großen Wiesen. Wir stellen und auf und essen zu Mittag. Anschließend schaue ich mich um und gehe dann noch zum Strand.

                              Der Platz ist gut angelegt mit ausreichend Fläche zum Sitzen.



                                                            Damp-Resort mit Hafen

Das Camp-Resort ist eine aus dem Boden gestampfte Betonlandschaft mit großen Hafen. Wirklich hübsch ist das eher nicht. Aber es hat einiges zu bieten, aber man muss das schon mögen. Ganz nach meinem Geschmack ist es nicht. Aber wir wollen hier bis Sonntag bleiben und ich gehe uns dann anmelden. Wir zahlen für den Platz 19,-- Euro plus einen Euro für den Hund. Strom kostet 0,60 Euro pro KW.

Der Platz liegt sehr ruhig, am Ende der Bebauung. Gleich nebenan ist ein See auf dem Wasserski per Seilwinde angeboten wird. Wir trinken dann Kaffee und essen die Leckereien, die ich in der Bäckerei besorgt habe.

Später gehen wir noch mit dem Hund an den Hundestrand. Zum Resort, Hafen und Hundestrand sind es etwas mehr als einen Kilometer. Also mal eben hin ist auch nicht. So komme ich heute wieder auf mehr  als 13.000 Schritte. Soll erfüllt!!!

Tag 10 - Donnerstag, 23.06.2022

Heute war ein sehr schöner Tag, der allerdings bewölkt anfing. Wir haben trotzdem draußen mit Jacke gefrühstückt. Im laufe dessen wurde es aber besser und die Wolken sind komplett verschwunden. Wir haben uns dann in die Sonne gelegt und immer dann, wenn es uns zu warm wurde, sind wir in den Schatten gegangen.

Das Thermometer zeigte am Mittag etwa 22 Grad. In Schatten war es jedoch zu kühl und so wechselten wir wieder in die Sonne, die aber so intensiv schien, dass die Sonnenbrandgefahr sehr hoch war. Trotz Kopfbedeckung war mir das dann zuviel und ich bin ins Wohnmobil. Erst als die Bäume am Rand Schatten geworfen haben, bin ich wieder raus.

Heute haben wir daher einen faulen Tag eingelegt und ich bin nur mit dem Rad zum nahen Edeka, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und beim Bäcker etwas zum Kaffee. So ist der Tag zu Ende gegangen, ohne dass ich ein Foto gemacht habe. Daher gibt es auch heute keines!! Morgen soll es wieder sehr schön, aber deutlich wärmer werden. Bin mal gespannt, wie wir das dann machen.

Abends haben wir dann noch draußen gegessen. Während wir schon im Schatten die Jacken anhatten, konnten die Kollegen am anderen Ende des Platzes noch kurzärmelig in der Sonne liegen.

Tag 11 - Freitag 24.06.2022

Heute soll es sehr warm werden und es ist zur Frühstückszeit schon so. Aber der starke Wind macht es etwas erträglicher. Die Sonne ist aber wieder so kräftig wie gestern. Da wir bei dem Wind keine Markise ausfahren wollen, wandern wir mit dem Schatten des Wohnmobils weiter. So ist das auszuhalten.

Nach dem Frühstück gehen wir in das Betondorf und schauen uns etwas um. Die Wellen auf der Ostsee sind schon kräftig gewachsen und so werden die wenigen Badenden bei 16 Grad Wassertemperatur anschließen paniert. Aber wirklich viel gibt es hier nicht zu sehen.





                                              Recht hoher Wellengang für die Ostsee


An einem Café holen wir uns ein Eis in der Waffel. Nena eine Kugel Stracciatella. Einmal lecken und schwups kommt von oben eine große Möwe und futsch ist das Eis. Nena erwischt es mit einer Kralle oder einem Flügel am Hals, zu sehen ist aber nichts. Das haben wir so auch noch nicht erlebt. Geblieben ist ihr eine zerdrückte Waffel.

Wir gehen dann noch in den Edekaladen und kaufen noch etwas ein und machen uns dann auf den Rückweg. Da es so warm ist, gibt es ein kaltes Mittagessen mit frischen Erdbeeren. Das ist erfrischend und lecker. Dann geht es in die Sessel in den Schatten.

Gegen Nachmittag mache ich mich noch mit dem Rad in den kleinen Ort vor Damp auf und gehe im dortigen Supermarkt etwas für Ellie kaufen, dass es hier nicht gibt. Ein mächtiges Gewitter zieht an uns vorbei, ohne uns zu treffen. Es kühlt aber erfreulich ab und wir können noch draußen sitzen.

Tag 12 - Samstag, 25.06.2022

Heute ist wieder ein schöner Tag und der Wind hat sich verabschiedet. So können wir die Markise herausfahren und uns schützen. Das ist auch wieder nötig. Nach dem Frühstück gehen wir mit Ellie an den Hundestrand. Noch ist der Sand nicht so warm und wir können gut laufen. Es ist nicht viel los und so kann Ellie gut toben.

Ich ziehe mir die Sandalen aus und gehe mit den Füßen ins Wasser. Da ich die Leine in der Hand habe, folgt mir Ellie ins Wasser. Womit ich überhaupt nicht gerechnet habe ist, dass mir Ellie ins Wasser folgt. Und nicht nur das. Sie springt an mir vorbei ins tiefere bis sie schwimmen muss. Kurze Runde gedreht und dann nix wie wieder raus.



Ich glaube nah der Aktion war der Hund über sich selber überrascht. Nachher ist sie nur kurz mit den Füßen ins Wasser, aber nicht wieder ganz rein. Aber sie sieht aus wie ein begossener Pudel und um die Hälfte geschrumpft. Dann sind wir am Strand entlang, der hier menschenleer ist. Ellie vergnügt sich mit angeschwemmtem Seegras.

                                                                       Nasser Hund


Wir gehen dann wieder langsam zurück und am Wohnmobil angekommen, probieren wir zum ersten Mal unsere Außendusche aus und spülen den Sand und das Salzwasser aus den Haaren vom Hund. Dann ist lange Pause angesagt. Unter der Markise kann man es gut aushalten und so bekommen wir den Tag auch rum. 

Eigentlich wollten wir morgen weiter nach Dänemark. Da wir aber vorher noch einen Großeinkauf tätigen wollten, eignet sich der Sonntag eher nicht dafür. Also werden wir noch einen Tag anhängen und erst am Montag weiterfahren. Dazu haben wir uns einen Einkaufspark in Flensburg ausgesucht.

Tag 13 - Sonntag, 26.06.2022

Wieder ein schöner Tag heute mit viel Sonne und hohen Temperaturen. Schon früh kommt die Markise zum Eisatz. Nach ausgiebigem Frühstück machen wir heute mal nix. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Aber zum Radfahren ist mir die Gegend nicht spannend genug und mit dem Hund kann man keine schönen Spaziergänge unternehmen.

Eigentlich wollte ich doch mal in die Ostsee, aber selbst dafür fehlt mir heute der Antrieb. Also ruhen wir uns heute aus, denn die nächsten Tage werden wir ja wieder eher unterwegs sein. Also lassen wir uns so durch den Tag treiben und schmökern ein wenig durch die Reiseliteratur. Da erfährt man ja immer etwas Neues über die zu bereisenden Länder.

                                               Möwe klaut Hundefutter beim Nachbarn
                                      Im Osten über der See zieht das Gewitter vorbei

Falls es einen Wettergott geben sollte, muss ich mich bei ihm mal bedanken. Die letzten beiden Tage zogen im Westen von uns starke Gewitter an uns vorbei. Gleiches heute im Osten. Bei uns haben wir davon nichts mitbekommen. So neigt sich der letzte Tag hier in Dame dem Ende zu und wir bereiten uns schon mal für die Weiterfahrt vor und packen zum Abend alles ein.

Das Wetter soll morgen nicht schön werden, sondern eher regnerisch. Die Landwirte wird's freuen. 

Tag 14 - Montag, 27.06.2022

Der Regen hat am frühen Morgen eingesetzt, wie vorhergesagt. Da fällt die Weiterfahrt nicht schwer. Wir stehen recht früh auf und die erste Regenpause nutze ich, um mit Ellie Gassi zu gehen. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig und fahren nach dem Entsorgen vom Platz.

Als Zwischenziel nach Dänemark haben wir uns ein Einkaufszentrum in Flensburg ausgesucht. Bei trübem Wetter fahren wir durch Kappeln. Dem Ort haben wir früher schon mal besucht. Über gut ausgebaute Bundesstraßen geht es problemlos nach Flensburg. Wir finden sofort den Fördepark und können sogar gut mit unserer langen Else parken.

Es ist ein sehr großes Einkaufsparadies in dem es auch einen großen Kaufland gibt. Hier tätigen wir unseren Großeinkauf und verstauen alles im Wohnmobil. In besorge mir noch eine Straßenkarte von Schweden und dann machen wir noch einen weiteren Abstecher zum nahen Futterhaus. Hier besorgen wir noch eine Box für Ellie und etwas gegen ihre Hektik beim Fahren.

Dann geht es weiter über die Autobahn nach Dänemark. In Holding haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht, den wir jetzt ansteuern. Das Wetter hat sich wieder verschlechtert und es regnet wieder. Den Camperpark erreichen wir ohne Probleme und dann die Ernüchterung. Den Platz gibt es nicht mehr, obwohl er noch in den aktuellen Karten verzeichnet ist. 

Wir landen auf einem verwilderten Parkplatz und sind wohl nicht die Einzigen, denen es ähnlich ergeht. Wir halten an und planen um. Etwa 35 Kilometer weiter in unsere geplant Richtung finden wir in Middelfart einen Stellplatz am Hafen. Den hatte ich schon einmal im Visier, aber der hat eine schlechte Bewertung, wegen einer Großbaustelle nebenan.

Aber wir versuchen es trotzdem und überqueren einen Ostseearm und fahren über eine große Brücke auf die Insel Fynen. Den Platz in Middelfart finden wir sofort und es sind sogar noch ein paar wenige Flächen frei. Es ist ein geschotterter Platz direkt am Hafen, in einem Neubaugebiet und neben besagter Baustelle. Aber das soll für zwei Nächte reichen. Wir zahlen hier für zwei Tage mit Strom und Wasser 53,-- Euro.

                                                        Der Platz in Middelfart




                                                                         Altstadt


Wir stellen uns auf und nachdem der Regen nachgelassen hat, gehen wir ein wenig durch den Ort und am Wasser entlang. Es ist kühl und der Regen holt uns wieder ein. Auf dem Platz steht ein kleiner Imbisswagen und der Rettet uns das Essen. Da es schon Nachmittag ist und wir durch die Umwege noch nichts gegessen haben, kommt es gerade recht. Ein paar Pommes gehen immer und bezahlt wird mit Karte.

Tag 15 - Dienstag, 28.06.2022

Nach dem schlechten Wetter gestern ist es heute wieder sehr schön. Der Platz taugt nicht dazu, draußen zu frühstücken, also machen wir das im Wohnmobil. Anschließend machen wir einen längeren Spaziergang mit Ellie am Wasser entlang. Wir kommen vorbei am alten Hafen, mit einigen alten Seglern.

                   In diesem modernen Gebäude ist die Sparkasse und ein Sportartikelgeschäft

                                                        Einer der alten Segler am Hafen

Weiter geht es durch einen schönen Wald und hier ist es angenehm kühl, mit immer wieder schönen Ausblicken auf das Wasser, auf dem jetzt viele Segelschiffe unterwegs sind. Wir sind dann wieder zurück am Platz und essen später zu Mittag. Nach einer Pause möchte ich noch etwas mehr von der Gegend sehen und setze mich aufs Rad.

Ich fahre dazu auf schönen Rad- und Wanderwegen auf die Halbinsel am Rande der Stadt. Hier komme ich wieder durch einen schönen Wald, der nicht nur sehr dicht ist, sondern auch sehr natürlich bleiben kann. In einem abgezäunten Gelände sehe ich meine ersten Rentiere. Weiter hinten auf der Halbinsel ist ein tolles Gelände angelegt worden.

Das ist komplett umzäunt und man kann, wie in einem großen Park, sogar mit dem Auto hindurchfahren. Hier wurden Gitter in die Fahrbahn eingelassen, damit dort die Tiere nicht drüber können. Hier laufen die Tiere frei herum und lassen sich gut beobachten. Vor allem Rotwild ist zu sehen.










Hier etwas am Ende der Halbinsel liegt auch das Schloss Hindsgavl. Auch eine schöne Parkanlage ist zu besichtigen, die ich mir natürlich ansehe. Dann geht es auf den Rückweg durch das Naturschutzgebiet und später durch die Altstadt von Middelfart.  Später am Tag gehen wir noch einmal in die Altstadt und am Wasser vorbei und staunen nicht schlecht, als wir wohl draußen eine Seerobbe entdecken. Zumindest sind wir uns sicher, da sie gleich wieder abtaucht.

Tag 16 - Mittwoch, 29.06.2022

Wieder Kaiserwetter!! Heute wollen wir weiter machen uns schon früh fertig. Schon vor 10 Uhr sind wir auf der E20 Richtung Kopenhagen. Es ist recht wenig Verkehr und so kommen wir gut durch. Nach etwa 195 km sind wir am Ziel, dem Stellplatz an der Marina in Greve. Der Ort liegt etwa 20 Kilometer vor den Toren von Kopenhagen.

Vorher haben wir aber die lange Storebeltbrücke überquert, die etwa 18 km lang ist und an der höchsten Stelle eine Durchfahrtshöhe für die Schiffe von 65 Metern hat. Es ist schon ein beachtliches Bauwerk. Die Überfahrt für unser großes Wohnmobil schlägt mit etwa 80,-- Euro zu Buche. Auch beachtlich!

Der Stellplatz liegt direkt am Hafen, mit Blick auf tolle Jachten, die hier zum Verkauf angeboten werden. Die sind alle nagelneu. Wir stellen uns auf und sind wieder froh, dass wir schon früh am Ziel sind. So bekommen wir noch einen der wenigen freien Plätze. Wir stellen uns auf und zahlen für die Übernachtung 150 dk, das sind etwa 20,-- Euro. Strom kostet 25 dk. Sollte nicht der gesamte Strom verbraucht sein, bekommt man den Rest zurück. Grauwasserentsorgung ist hier nicht möglich.

Wir schauen uns auf dem weitläufigen Hafengelände um und werfen auf einen Blick auf den nahen Strand. Auch einen Hundestrand gibt es hier, der aber nicht sehr schön ist und durch Wasserpflanzenreste verschmutzt ist. Insgesamt ist es zwar nett, aber für einen längeren Aufenthalt doch nicht so toll.

                   Ganz im Hintergrund versteckt kann man unser Wohnmobil noch entdecken.


                 Die Jachten sind alle neu und sind sicher zu einem Schnäppchenpreis zu haben.

Am Nachmittag mache ich mich mit dem Rad auf den Weg in einen nahen Einkaufsladen. Ich schaue mich um und entdecke auch ein Mineralwasser, nachdem ich gesucht habe. Habe aber dann doch leicht daneben gegriffen, weil ohne Kohlensäure. Der Übersetzer hat gelogen!!

So wollen wir morgen weiter rüber nach Malmö/Schweden über die Öresundbrücke. Wieder so ein Monster von Brücke. Aber sicher wieder sehr spannend. In Malmö hoffen wir wieder einen Platz an einer Marina zu bekommen. Von dort soll es nur etwa fünf Kilometer bis Malmö Innenstadt sein.





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