Donnerstag, 30. Juni 2022

Tour 4 - Schweden/Norwegen

 Tour 4 - Schweden/Norwegen

Tag 17 - Donnerstag, 30.06.2022

Da wir nicht wissen, wie lang unsere Reise dauern wird, habe ich beschlossen, an dieser Stelle einen Schnitt zu machen. Ich denke, dass es dem Lesenden leichter fällt, wenn er nicht immer weiter blättern muss, bis er die neuesten Informationen lesen kann. Also mache ich für Schweden eine neue Seite auf.

Heute machen wir den Sprung nach Schweden. Wir packen früh ein, um möglichst früh an unserem nächsten Ziel in Malmö anzukommen. Wir fahren noch zur nächsten Tankstelle, um noch einmal voll zu tanken, da der Diesel in Schweden noch teurer ist. Wir tanken noch etwas über 40 Liter und die Anzeige in dänischen Kronen bleibt bei umgerechnet etwa 100,-- Euro stehen. Da kommen einem die Tränen.

Dann geht es auf die Autobahn vorbei am Flughafengelände von Kopenhagen und dann geht es ab in den Tunnel unter den Öresund. Am Ende des vier Kilometer langen Tunnels gelangt man auf eine künstliche Insel, die nur zu dem Zweck aufgeschüttet wurde, damit der Tunnel nicht mit Meerwasser gefüllt wird. Der Tunnel musste statt einer Brücke angelegt werden, weil sonst der Flugverkehr auf dem Flughafen Kopenhagen nicht behindert wird.



                                                               Die Öresundbrücke

Nach dem Tunnel geht es auf die Öresundbrücke, die noch acht Kilometer über dem Sund erbaut wurde. Dieses Bauwerk hat damals etwa eine Milliarde Euro gekostet und soll in den ersten 30 Jahren nur durch Mautgebühren erwirtschaftet werden. Wir zahlen am Ende der Brücke etwa 90,-- Euro Mautgebühr, wobei die Mautstation auch die Grenzstation darstellt. Wir kommen unbehelligt durch.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Stellplatz an einem Jachthafen etwa 5,5 Kilometer vor Malmö, mit einem tollen Blick über den Öresund und die Brücke. Wir sind früh genug und bekommen einen Platz in der ersten Reihe am Wasser. Auch die restlichen freien Plätze sind schnell belegt. Wir melden uns an und bleiben erst einmal zwei Nächte. Der Platz kostet mit Allem 26,-- Euro.


                                                   Der Stellplatz mit Blick auf die Brücke
Eines der Wahrzeichen Malmös, der 190 Meter Hohe Wohnturm "Turning Torso". Das höchste Gebäude in Skandinavien. Ein um 90 Grad gedrehter Turm eines italienischen Architekten.
                                                          Der Jachthafen beim Stellplatz

Wir stellen uns auf und nach einem Mittagessen setzen wir uns mit Blick auf das Wasser neben das Wohnmobil. Wirklich schön ist der Platz nicht, aber für eine Besichtigung der Stadt und Umgebung geeignet. Nach einer kurzen Regenpause haben wir am Abend einen spektakulären Sonnenuntergang.


                   So einen Ausblick aus dem Wohnmobilfenster hatten wir schon lange nicht mehr.

Tag 18 - Freitag, 01.07.2022

Der Tag beginnt sehr warm und sonnig. Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen und mir Malmö anzuschauen. Die Entfernung zur Stadt beträgt etwa 5,5 Kilometer. Ich nehme also das Rad und fahre immer am Wasser entlang. Ich stelle fest, dass hier viel für Radfahrer getan wird. Es gibt ausgedehnte Radwege, die sich durch die gesamte Stadt ziehen.

Breite Erholungsgebiete am Wasser entlang mit allerlei Angeboten für Groß und Klein. Kindergärten tummeln sich hier genauso wie Rentner. Die Kinder werden in Lastenrädern transportiert (natürlich mit elektrischer Unterstützung). Auch werden Senioren, die nicht mehr laufen können, mit elektrischen Rikschas herumgefahren.

                                                     Das neue Wohnquartier am Wasser
                                                           Das ist ein Kaltbadehaus


Mit vielen Eindrücken erreiche ich die Stadt und ich schaue mir den neuen Stadtteil an, der wohl früher eher Gewerblich genutzt wurde. Hier steht auch der Turning Tower, das höchste Wohngebäude Skandinaviens, mit 190 Metern. Schöne Wohnanlagen mit Mehrfamilienhäusern mit interessanter Architektur und viel Grünanlagen dazwischen.




Weiter fahre ich am Hafen entlang, wo gerade eine Fähre ablegt. Dann zieht es mich in die Altstadt. Hier steht Alt und Neu dicht beieinander, nicht immer ganz passend, aber immer sehr interessant. Über die Stadt verteilt entdeckt man immer wieder schöne Parkanlagen mit altem Baumbestand. Wasserflächen sind auch immer wieder dabei.




                                                           Historischer Marktplatz




Ich nehme dann den Rückweg in Angriff, da schlechteres Wetter naht. Es bleibt aber noch einige Zeit trocken und wir essen zu Mittag. Dann holt uns der Regen doch ein und wir verschwinden im Wohnmobil. Morgen soll es weiter gehen. 

Tag 19 - Samstag, 02.07.2022

Heute geht es weiter und so machen wir uns früh fertig. Aber Ellie war heute wieder viel zu früh. Um kurz nach 6 Uhr war die Nacht vorbei und ich bin Gassi gegangen. Dann wieder ins Bett bis kurz vor acht. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig für die Weiterfahrt. Heute soll es nach Landskrona gehen.

Wir fahren ein gutes Stück durch die Stadt, bis wir wieder auf der E20 sind. Auch heute fahren wir nicht weit und sind nach etwa 60 Kilometern schon am Ziel. Wir steuern den Stellplatz an der dortigen Marina an. Der hat offiziell 54 Plätze, die alle am Wasser liegen. Später sehen wir, dass im hinteren Bereich noch viele Möglichkeiten sind, wo wohl sonst Schiffe abgestellt werden.

Wir finden im vorderen Bereich noch einen Platz neben einem weiteren Caarthagofahrer aus Deutschland. Wie wir später hören, hat er bereits in Middelfart in Dänemark auf dem gleichen Platz, zusammen mit uns gestanden. Wir stellen uns auf und gehen uns dann anmelden. Der Platz kostet 41,60 Euro für zwei Nächte mit Strom, Ver- und Entsorgung.



Die Parzellen sind großzügig auf Rasen, mit viel Platz, um Tisch und Stühle zu stellen. Sanitär ist auch vorhanden, werden wir aber nicht benutzen. Das Wetter ist sehr schön und so machen wir es uns draußen gemütlich. Endlich kann auch Ellie auf ihrer Wiese sitzen.

Nach dem Mittagessen fahre ich mit dem Rad zum nächsten Geschäft. Der Discounter ist gut sortiert und ich schaue mich erst einmal um. Die Preise sind hier um einiges teurer, als bei uns. Vor Allem Gemüse kostet deutlich mehr und ich zahle für einen kleinen Blumenkohl z.B. 3,70 Euro. Aber Essen und Trinken muss ja sein.

Die Ostsee ist auch nicht weit, jedoch der Strand ist nur klein und der Wind hat allerlei Pflanzen usw. angespült. Hier kann man gerade nicht ins Wasser gehen. Wir verbringen den Tag am Platz und schauen dem Treiben zu. Wir unterhalten uns mit dem Nachbarn angeregt, die sehr freundlich sind. Auf dem Platz gibt es auch ein Gatukök. Bei uns sagt man dazu Imbissbude. Hier gibt es leckere Pommes mit Mayo. Eine Portion reicht für uns beide und kostet keine drei Euro. Das geht!!!

Tag 20 - Sonntag, 03.07.2022

Wir haben gut geschlafen und sogar Ellie hat uns nicht geweckt. Gegen acht Uhr stehen wir auf und machen Frühstück. Das Wetter ist wieder sehr schön und warm. Wir haben heute viel Glück mit dem Wetter, da es oberhalb von uns, etwa 30 Kilometer weiter, heftig regnet. Unsere Nachbarn wollten heute in diese Richtung, haben aber wegen des Wetters noch einen Tag hier verlängert.

Ich nehme mir am Nachmittag vor, mit dem Rad in die Stadt zu fahren. Dort gibt es eine Wasserburg, die ich mir ansehen will. Es ist zwar Sonntag, aber die Lebensmittelgeschäfte sind offen. Ich fahre aber zuerst zur Wasserburg, die in einer schönen Parkanlage liegt, natürlich mit viel Wasser drumrum. Ich umrunde die Burg und nehme dann den Weg zum Wasser.


                                                                    Wasserschloss
                                      Erinnert mich irgendwie an "Raumpatrouille Orion"
                                                                    Familienstrand
                                                                 Man ist vorbereitet!

An der Ostsee entlang gibt es einen schönen Radweg, den ich eine Weile befahre. Schöne Häuser entlang der Ostsee stehen hier. Einige davon könnten mir auch gefallen. Nach einer gewissen Zeit kehre ich um, denn ich will noch einmal in den Discounter, wo ich gestern schon war. Die Stadt ist nicht sehr sehenswert und ich vermisse ein gewisses Zentrum mit Einkaufsstraßen. Alles ist etwas auseinander gezogen.

Ich erreiche dann das Geschäft, das gut besucht ist, und will dort nach Mineralwasser suchen. Ich frage dann einen Mitarbeiter, der mir freundlicherweise das Richtige zeigt. Auf einer Übersetzungsapp zeige ich ihm, was ich haben will. Es klappt!!! Ich finde noch ein paar Sachen und habe glatt vergessen, dass ich keine Tasche oder meinen Rucksack dabei habe. Ich schaffe es so gerade eben.

Zurück am Platz gibt es Kaffee und Kuchen und wir genießen die Sonne und den Blick auf das Wasser. Morgen geht es für uns weiter, denn wir möchten auf jeden Fall an die Schärenküste. Bis dahin ist es aber noch ein gutes Stück und wir machen noch einen Zwischenstopp.

Tag 21 - Montag, 04.07.2022

Heute geht es für uns weiter. Nachdem es in der Nacht gegen 1 Uhr 30 kurz, aber heftig Gewittert hat, haben wir noch gut geschlafen. Gegen 8 Uhr 30 stehen wir dann auf und frühstücken. Eilig haben wir es heute auch nicht, aber trödeln wollen wir auch nicht. 

Wir sind dann irgendwann fertig und fahren noch entsorgen. Frisches Wasser füllen wir auch nach. Dann geht es auf die Autobahn Richtung Göteborg. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz am Hafengelände in Halmstad. Bis hierhin sind es etwa 115 Kilometer. Wir kommen gut durch und finden den Platz. Hier ist alles etwas anders als bisher. 

Der Platz ist gut gefüllt, aber weiter hinten ist noch einiges frei. Wir stehen gerade, als noch ein weiteres Wohnmobil mit dem mit unserem Kennzeichen auftaucht. Wir treffen uns draußen und grüßen. Die Frau aus dem anderen Wohnmobil grüßt auch und sagt mir, dass sie mich kennen würde. Sie war auch Mitarbeiterin in unserem Krankenhaus, in dem ich auch gearbeitet habe. So klein ist die Welt.



                                                      Unser heutiger Stellplatz mit Aussicht
                                                            Ellie hat wieder alles im Blick
                                                                 Schloss Halmstad


Der Platzwart ist ein komischer Kautz. Er knöpft uns 40,-- Euro in bar für zwei Tage ab. Strom ist dabei. Er packt es in eine Box und Alles ist gut, so sein Kommentar. Eine Quittung gibt es nicht. Na ja. Wir wollen dann Strom anschließen und siehe da, es gibt keine freien Steckdosen mehr. Wir sprechen ihn an und er zuckt nur mit den Schultern. Er will uns aber später 6 Euro zurückgeben.

Wir wollen dann später doch einen Nachweis haben, da erinnert er sich nicht so genau daran, dass wir schon bezahlt haben. Wir können ihn aber überzeugen und schreiben einen Nachweis selber. Er macht sich auch eine Notiz für seinen Chef. Der kommt später an den Wagen und gibt uns einen Nachweis. Mittlerweile gibt es einen freien Platz weiter vorne mit Strom. Wir wechseln den Platz und haben Strom.

Jetzt essen wir erst einmal zu Mittag und schauen uns um. Wir gehen später zum nächsten Supermarkt und  kaufen einiges ein. Das Wetter wird leicht unbeständig und wir hocken uns ins Wohnmobil. Schön ist dieser Platz eigentlich nicht. Wir haben uns mehr davon versprochen. wir bleiben wohl doch die beiden Tage hier.

Tag 22 - Dienstag, 05.07.2022

Wir haben ganz gut geschlafen und frühstücken sehr lange. Irgendwie haben wir keinen Drang nach draußen, denn das Wetter ist recht wechselhaft. Immer wieder tauchen kleinere Schauer auf, die uns aber nicht alle erreichen. Sieht aus wie Aprilwetter. 

Später möchten wir aber doch raus und gehen in Richtung der Altstadt von Halmstad. Dazu überqueren wir den Fluss und kommen am Schloss vorbei. Wir nehmen aber die andere Straßenseite und gelangen auf einen Platz, auf denen einige Stände aufgestellt sind. Einen Stand mit Churros und Donuts gibt es auch und bei Churros kann ich nicht vorbei.






Ich packe meinen Übersetzer aus und bekomme mein Gebäck. Sehr lecker. Wir drehen eine Runde durch die Innenstadt, die ganz nett ist, mit einigen schönen Ecken. Zurück am Fluss gehen wir wieder zum Platz.  Wir essen dann zu Mittag, nicht gerade ein Festessen, denn wir sind heute 20 Jahre verheiratet. Aber in ein Restaurant wollten wir nicht.

                                       So sieht man aus, wenn man in einen Schauer kommt


So geht es auch

Das Wetter macht so weiter und bei einer Gassirunde werden wir ziemlich nass. später wird es besser und ich gehe noch mit Ellie raus. Der Platz ist voll und immer wieder wollen noch weitere Wohnmobile dazu. Ein französisches Fahrzeug wollte sich noch in die Lücke neben uns stellen. Meine Frau macht darauf Aufmerksam, dass das nicht möglich ist. Es wären danach höchstens ein Meter Platz zwischen den Mobilen.

In Schweden sind aber vier Meter vorgeschrieben und die Fahrer ziehen missmutig ab. Aber das wäre wirklich nicht möglich gewesen. Morgen ziehen wir wieder weiter ein Stück nach Norden, bis an den Rand der Schären.

Tag 23 - Mittwoch, 06.07.2022

Heute geht es weiter und unser Ziel ist Varberg. Der Ort liegt am Beginn der Schären. Wir haben wieder einen Platz an einem Hafen, er ist ganz nett angelegt und großzügig parzelliert. Der Platz ist noch recht leer, was sich aber zum Nachmittag ändert. Das ist immer so gelaufen. Wenn man früh ankommt findet man immer noch etwas.

Wir stellen uns auf und ich mache mich mit Ellie auf den Weg zur Küste. Hier sieht es so aus, wie man es von der Schärenküste erwartet. Die Küste ist mit großen Steinen bedeckt, die durch die letzte Eiszeit abgeschliffen wurden. Es ist mal ein ganz anderer Blick. Das Wetter ist schön und wir stellen die Stühle raus. Wir suchen aber den Windschatten des Wohnmobil, denn der bläst ganz schön heftig.


                                              Der Stellplatz am Hafen von Varberg



                 Typisch für die Schären, blank geputzte Felsen, auf denen man gut klettern kann.
                                                              Die Festung in Varberg
                                                       Großer Frachter im Hafen
                                               Nochmal die Festung, nur etwas näher.

Wir essen zu Mittag und wir verbringen den Rest des Tages vor dem Wohnmobil. Das treiben im Hafen kann man von hier gut beobachten. Ein großes Containerschiff läuft ein und wird gleich entladen und wieder beladen. Das geht bis in den späten Abend und wahrscheinlich darüber hinaus, aber das sehen wir dann nicht mehr.

Wir wollen morgen schon wieder weiter in die Schärenküste, bevor wir dann den Götakanal besuchen.

Tag 24 - Donnerstag, 07.07.2022

Das schlechte Wetter hat die ganze Nacht angehalten, aber heute Morgen ist es zumindest trocken. Wir packen nach dem Frühstück ein und machen uns auf den Weg. Wir haben aber beim Frühstück anders entschieden und haben uns für heute den Götakanal vorgenommen. So machen wir uns auf den Weg.

Das Wetter wird so langsam besser und kurz vor Göteborg will das eine Navi eine andere Route, als unser Navi am Handy. So sind wir kurz verwirrt und landen in Göteborg. So sehen wir etwas von der Stadt, wen auch ungewollt. Wir finde wieder raus und dann geht es weg von der Küste. Die Gegend ist sehr nett und ähnelt etwas dem Bergischen Land.

Wir fahren immer in der Nähe des Götakanals Nach Trollhätten, unserem nächsten Ziel. Leider passiert das, was uns bisher immer erspart geblieben ist. Der Platz ist voll belegt und wir haben keine Chance. Wir parken kurz und wählen einen anderen Platz. In der Nähe bietet sich so gar nichts an. Wir entscheiden uns dann doch wieder für die Küste und fahren nach Grebbestad. Das liegt in den Schären.
                              Das wäre der Platz in Trollhätten gewesen, leider ausgebucht


So fahren wir heute etwas mehr, als wir eigentlich wollten. Wir erreichen den Naturstellplatz am Rande der Stadt. Der liegt sehr schön, von Wald umgeben und komplett auf Wiese. Hier ist Platz für etwa 120 Wohnmobile und auch noch viel frei.

Jetzt gibt es etwas Stress. Wir finden einen schönen Platz, etwas schief, aber sonst ganz nett. Wir packen auf Keile und ich fahre drüber. So ein Mist. Zweiter Versuch gelingt, aber da die Wiese noch feucht vom Regen ist, ist es schon etwas zerfahren. Endlich stehen wir und müssen uns online anmelden und bezahlen. Erst da bemerken wir, dass der Platz bereits reserviert ist.

Also alles zurück auf Anfang, alles einpacken und neuen Platz suchen. Wir finden weiter hinten einen freien Platz, stellen uns auf und dann geht es ans bezahlen. Siehe da, der Platz ist nur bis 8 Meter und wir liegen ja einen guten halben Meter darüber. Also einen 10 Meter Platz gesucht, der noch frei ist und hin gefahren. Der ist leicht abschüssig und aufgeweicht. Ob wir da jemals wieder rauskommen?

                      Der schöne und ruhige Platz in Grebbestad für etwa 120 Wohnmobile


Aber wir sind mutig und bleiben stehen. Jetzt klappt das auch mit der Bezahlung und wir können endlich auspacken. Das Wetter ist toll und wir stellen Tisch und Stühle raus. Der Platz ist, obwohl vieles reserviert ist, noch ziemlich leer. Nach dem viel zu späten Mittagessen möchte ich mir noch die Beine vertreten und laufe Richtung Strand.

Es ist schon früher Abend und die Sonne scheint noch herrlich. Der Wind ist auch eingeschlafen und so ist es noch sehr angenehm am Wasser. So laufe ich noch etwas Richtung Stadt und komme am Hafen vorbei. Hier ist es eine Steg, bzw. eine Promenade zwischen den Booten und einigen Restaurants. Hier tobt das Touristenleben auf Hochtouren. 

Die Plätze in und vor den Restaurants sind voll und es scheint keine freien Tische zu geben. Überall ist Musik. Weiter zur Stadt steht ein großes Zelt mit Bühne und Livemusik. Könnte auch Mallorca sein. Neben der Strasse erhebt sich ein mächtiger Berg, der wie ein riesiger Steinbrocken aussieht. Da gibt es eine Treppe hinaus, die mich natürlich lockt.

Ich erklimme der Berg und werde mit einem tollen Blick über die Stadt, den Hafen und die vorgelagerten Schären belohnt. Ein kräftiger Wind bläst mir um die Ohren, aber die Aussicht ist klasse. So hab ich mir die Küste vorgestellt. Kleinere und größere Inseln und kleine Fjorde liegen mir zu Füßen. Nach einigen Fotos steige ich runter und mache mich auf den Rückweg.
                                              Die Stadt Grebbestad vom Berg aus

                                          Der Blick geht raus über Inseln und Fjorde
                                                                 Großer Jachthafen

                                              Sieht aus wie ein großer Felsbrocken
                                                      Reges Treiben am Hafen
                                                   Strandbereich mit klarem Wasser


Nach dem etwas anstrengenden Tag fallen wir heute müde in die Betten. Gut dass wir gleich für drei Tage bezahlt haben. Da können wir etwas relaxen. Wir zahlen für den Platz etwa 25,-- Euro mit Strom, Ver- und Entsorgung. Leider ist die Entsorgung nicht hier am Platz, sondern an einem zweiten Platz etwa 600 Meter von hier entfernt bei einem Sportcenter, der auch diesen Platz betreibt.

Tag 25 - Freitag, 08.07.2022

Wir haben gut geschlafen, denn es war sehr ruhig. Der Platz liegt auch sehr günstig, von Wäldern und Wiesen umgeben, fern jeglicher Bebauung. Wir lassen uns viel Zeit und genießen nach dem Frühstück die wärmende Sonne. Dann entschließen wir uns aber in die Stadt zu gehen. Ein paar fehlende Lebensmittel wollen wir einkaufen.

Am frühen Vormittag ist schon reges Treiben am Hafen und in der Stadt. Wir finden den Discounter gleich. Er ist nicht sehr groß, aber hat alles, was wir brauchen. Die Preise sind gesalzen, wie auch das Smör (Butter). Wir kaufen trotzdem. Der Rucksack wird voll und wir machen uns auf den Rückweg. Am Hafen gönnen wir uns eine Pommes. Mit kleinen Sprachschwierigkeiten schaffen wir die Bestellung und bekommen auch das, was wir haben wollten.
                                                              Nach dem Einkauf

Leider nur einfach, obwohl zweimal gewollt. Dabei dachten wir, dass wir für 8,50 Euro zwei Portionen bekommen. Leider kostet eine soviel!!! Hauptsache sie haben geschmeckt und nicht gesättigt gehen wir wieder zurück zum Platz. Hier gibt es noch eine Stulle oben drauf.

Den Tag genießen wir dann vor dem Wohnmobil. Der wird nur durch einige Gassirunden mit dem Hund unterbrochen. Wir beobachten dabei, wie der Platz immer voller wird und einige wohl keinen mehr bekommen. Ausgebucht!!! Der Abend bleibt mild und wir können lange draußen bleiben.
                                                         Natur gleich hinter dem Stellplatz

Tag 26 - Samstag, 09.07.2022

Heute war unser Wecker wieder sehr früh dran. Um 6 Uhr gehe ich Gassi und dann wieder ins Bett bis 9 Uhr 30. Da ist es draußen schon wieder angenehm warm und wir können frühstücken. Heute sieht es lange nach einem Tag vor dem Wohnmobil aus. Erst gegen Mittag mache ich mich auf den Weg zum Einkaufsladen. Etwas fehlt halt immer.

In der Stadt herrscht Karneval. Die Straße ist für den Autoverkehr gesperrt, Buden und Hüpfburgen sind aufgebaut und einige Menschen haben sich Hawaimäßig kostümiert. Es ist voll und auf der Bühne am großen Zelt stehen Männer in Uniformen. Es könnte sich um einen Chor handeln, es wird aber nur geredet, wovon ich natürlich nichts verstehe.
                                                               So läßt sich gut frühstücken

                                            Ich hab schon fast auf das Steigerlied gewartet

Ich kehre zum Stellplatz zurück und vor dem Platz stehen zwei Busse mit Tanzgruppen, die wohl heute einen Auftritt haben. Den ganzen Tag hallt Musik zu uns herüber. Am späten Nachmittag gehen wir dann doch noch einmal in die Stadt. Die Veranstaltung konzentriert sich nun um das Zelt. Hier spielt eine Rockband und das Volk macht mit.

Die Restaurants sind voll und vor den Eingängen bilden sich Schlangen von Wartenden. Uns zieht es wieder zurück zum Platz, wo wir die Sonne und die Ruhe genießen. Morgen sollte es eigentlich weiter gehen. Doch da der Platz noch rappelvoll ist, könnte es Morgen bei Abreise an der Entsorgung lange Warteschlangen geben. Das Wetter ist noch so toll und so bleiben wir noch bis Montag.

Tag 27 - Sonntag 10.07.2022

Heute war unser Wecker etwas sehr daneben. Liegt wohl daran, dass Ellie etwas Darmprobleme hat und die Not hat erst sie dann uns geweckt. Es war kurz nach vier Uhr und ich hab gedacht ich träume. Aber was soll's gehen wir halt raus. Aber dann wieder ins Bett bis 8 Uhr 30. Frühstücken draußen, weil das Wetter wieder toll ist.

Die Temperatur liegt erneut bei etwa 20 bis 21 Grad, blauer Himmel und etwas Wind. Im Schatten braucht man eine lange Hose und Jacke. In der Sonne Kurze Hose und Tshirt. Aber dafür ist die Luft sehr angenehm und der Himmel erscheint mir blauer als Zuhause. 

Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Rad zum Sportgeschäft, das etwa einen Kilometer von hier liegt. Dort gibt es noch einen Stellplatz auf Schotter und eine Ver- und Entsorgung, die es hier nicht gibt. Die möchte ich mir ansehen, damit wir morgen nicht überrascht sind. Das Sportgeschäft ist gleichzeitig der Betreiber der beiden Stellplätze.

Ich schaue mir die Entsorgung an und stelle fest, dass es ganz gut war, einen Tag zu verlängern. Heute ist Abreisetag und der Stellplatz hat sich stark geleert. Das hat dann zur Folge, dass die Entsorgung überfüllt  und die Wartezeit lang war. Sehr beeindruckt war ich sofort von dem Sportgeschäft, dass das größte in Skandinavien sein soll.
                                             Sportbekleidungsgeschäft  XXL in Grebbestad


Die Größe und Auswahl an Sportbekleidung jeglicher Art ist riesig. Ich gehe einmal durch und finde neben sehr teuren Sachen auch einige preiswerte, die mich interessieren würden. Gut dass ich kein Geld dabei hatte. Ich fahre dann zum Platz zurück und wir essen erst einmal zu Mittag. Anschließend überrede ich meine Frau dazu, nochmal zum Geschäft zu laufen.

Meine Frau findet nichts passendes, dafür habe ich mir für die Freizeit ein paar Sachen gekauft, die auch überraschend günstig waren. Dann ging es zurück zum Platz, wo wir die Zeit in der Sonne totschlagen. Am Nachmittag zieht es mich mit dem Rad an die Küste, die ich mir anschauen möchte. Ich treffe auf kleinere und größere Ferienhäuser im Stil der Gegend, die hübsch angelegt sind.



                        Typisch für die Gegend hier. Kleine Inseln und mal ein Häuschen drauf.

                                                        Ferienhäuser mal so mal so


Ich kehre dann um und wir setzten uns in die Sonne, bis sie hinter den Bäumen verschwindet. Dann wird es auch schnell kühl und wir verziehen uns ins Wohnmobil. Morgen geht es weiter nach Norwegen.  

Tag 28 - Montag, 11.07.2022

Heute geht es für uns weiter nach Norwegen. Als nächstes Ziel haben wir uns einen Campingplatz in Sarpsborg ausgesucht. Der Utne-Camping liegt leider direkt an der E6 Richtung Oslo. Er ist von der Autobahn durch eine Schallschutzwand geschützt und das macht die Lautstärke ganz erträglich. Der Platz liegt aber dadurch sehr verkehrsgünstig und liegt direkt auf unserer Strecke.

Angelegt ist der Platz auf einer großen Wiese mit freier Platzwahl. Er ist nicht parzelliert und hat einige sanitäre Einrichtungen, die wir uns aber nicht angesehen haben. Wir haben für zwei Tage gebucht und zahlen pro Tag etwa 35,-- Euro. Wir sind gegen Mittag vor Ort und der Platz ist nur zur Hälfte belegt. Das ändert sich aber über den Tag und gegen Abend hat es gut gefüllt.

                                       Der Campingplatz auf einer großen Wiese angelegt.

Nach dem Mittagessen gehe ich mit Ellie eine größere Runde außerhalb des Platzes. Die Umgebung ist ganz nett, leider gibt es hier keine ausgewiesenen Wanderwege und ich bewege mich auf asphaltierten kleinen Straßen, die zu einzelnen Häusern und Höfen führen. Es ist sehr ländlich und mitten in einem Kornfeld steht ein Reh.

Die Landschaft ist recht hügelig und wir liegen etwas erhöht. Im Tal erkennt an einen Fluss, der in einen See mündet. Leider ist der fußläufig nicht erreichbar. Ich denke, dass ich morgen mal mit dem Rad einen Versuch starten werde. Der nächste Ort ist etwa acht Kilometer entfernt, so dass man auch da nicht mal eben hinkommt.

Wir lernen einen sehr netten jungen Mann kennen, der in den letzten 12 Tagen von Hamburg kommend, etwa die gleiche Strecke wie wir, mit dem Fahrrad zurückgelegt hat. Ich unterhalte mich am Abend mit ihm, da er sich sein Abendessen vor unserem Wohnmobil zubereitet. Denn auf dem Platz verteilt stehen Holztische mit Bänken, die man für diese Zwecke gut nutzen kann, da auch einige Zelte aufgestellt werden. Da passt es ganz gut, dass man nicht eigene Sitzgelegenheiten braucht.

Wir unterhalten uns lange und ich wundere mich, dass es gegen 22 Uhr 15 noch so hell ist. Gerade ist erst die Sonne untergegangen. Jetzt zieht es mich ins Wohnmobil, denn es wird schnell kalt.

Tag 29 - Dienstag, 12.07.2022

Der Wecker geht um kurz nach sieben und dann gehe ich Gassi. Wir entscheiden uns aufzubleiben und frühstücken. Das Wetter ist wieder sehr schön und warm. Da ich heute mit dem Rad die Umgebung erkunden will drehen wir kurzerhand das Wohnmobil um. Jetzt haben wir am Ausstieg Schatten und wir brauchen keine Markise ausfahren. Die ist schwer und von einer Person kaum zu handeln. Falls es über Tag windig werden sollte und ich nicht vor Ort bin, hätte meine Frau Probleme, die Markise einzufahren.

Nach dem Frühstück unterhalten wir uns noch mit dem jungen Radfahrer von gestern, der heute weiter in Richtung Oslo fahren will. Ich entscheide mich, die ersten paar Kilometer mit ihm zusammen zu fahren. Da es mich aber eigentlich in eine entgegengesetzte Richtung zieht, trennen sich unsere Wege schnell. Es war eine schöne und nette Begegnung, zumal es sogar eine Verbindung in unsere Heimatstadt gibt.
                                      Ab hier muss er wieder alleine fahren. Gute Fahrt!!!


Ich nehme also den Radweg in Richtung Sarpsborg und komme an einem schönen, langgezogenen See vorbei. Die Gegend erinnert mich ein wenig ans Allgäu, wenn auch die hohen Berge fehlen. Der See wird aus einem Fluss gespeist und an seinem Ende wird er wieder zum Fluss. Dann entdecke ich einen Hafen, wo ein recht großer Frachter ankert. Auf der Landkarte sehe ich, dass der Fluss hinter Fredikstad in einen Fjord und dann in die Nordsee mündet.

Mein Weg führt mich weiter nach Sarpsburg in das Gewerbegebiet, wo ich einen Einkauf tätigen will. Auch hier merke ich schnell, dass hier alle viel teurer ist, als Zuhause. Aber essen müssen wir ja hier auch. Ich habe fast wieder zuviel auf mein Rad geladen und muss jetzt die letzten acht Kilometer zurück zum Platz fahren. Erst die letzten 500 Meter bringen mich zum schwitzen. Ich muss das Rad schieben, auch weil das Rad jetzt zu schwer ist. 



                                                       Der Postbote hat es hier leicht
                                                      Auf dem Weg ins Gewerbegebiet
                                            Eine Ruderstrecke entdecke ich hier auch

Auch den Rest schaffe ich und bin froh, wieder am Platz zu sein. Alles verstauen und dann Füsse hoch. Leider gibt es später etwas Regen, sodass wir ins Wohnmobil wechseln müssen. Aber viel wird es nicht. Den Abend verbringen wir mit der Suche nach den weiteren Etappenzielen. Morgen geht es weiter nach Lillehammer. Es ist zwar weiter als gedacht, aber um Oslo herum gefällt uns kein Platz und zu teuer sind sie auch.

Tag 30 - Mittwoch, 13.07.2022

Der Tag beginnt wieder schön und wir machen uns früh für die Weiterreise fertig. Wir wollen heute den Sprung bis Lillehammer wagen, da wir zwischendurch keinen geeigneten Platz gefunden haben. Daher  fahren wir heute etwa 270 Kilometer. Wir kommen gut durch und nach Oslo ändert sich die Gegend und es wird bergiger. 

Hier erinnert das Gelände eher an den Schwarzwald. Wir erreichen den Mjosasee, der mit etwa 100 Kilometer länge der längste See Norwegens ist. Wir fahren eine ganze Zeit daran vorbei und haben viele schöne Ausblicke. Wir erreichen Lillehammer und fahren, mit Sicht auf die Sprungschanzen, den Berg rauf zum Biathlonstadion.
                                                    Auf dem Weg nach Lillehammer

                                                         Immer am Mjosasee vorbei
                                                  Die Sprungschanzen von Lillehammer

Hier wird regelmäßig im Sommer im Stadion ein Stellplatz eingerichtet, auf dem etwa 60 Wohnmobile oder Wohnwagen platz haben. Wir suchen uns einen schönen Platz aus und bezahlen gleich in der Rezeption. Der Platz kostet mit Allem etwa 29,-- Euro. Grauwasserentsorgung ist hier wohl nicht möglich.



                                                 Der Stellplatz im Biathlonstadion

Über den Sommer trainieren hier die Biathleten und Beathletinnen auf Rollerski. Teile der Strecken   sind asphaltiert und die Sportler fahren ganz dicht an den Wohnmobilen vorbei. Ich gehe dann mit Ellie eine größere Runde und wir sind beide froh, dass wir hier in der Natur stehen. Jetzt können wir sicher einige Strecken wandern.

Zum Nachmittag schauen wir uns noch etwas im Stadion um und hören bei den Sportlerinnen deutsche Stimmen. Das ist schon etwas erstaunlich. Nach der Schießanlage kommen sie ganz dicht an uns vorbei und bei einer Dame sind wir uns sicher, sie erkannt zu haben. Wir warten eine Weile, bis sie wieder vorbei kommen und ich spreche sie an, ob ich mal ein Foto bekommen kann.



Sie hält sofort an und sagt, dass man das sofort erledigen könnte. Ich habe sie mit Namen angesprochen und habe richtig getippt. Es ist eine unserer Weltklasseläuferinnen Franziska Hildebrand. Ich mache ein Selfie und Nena macht von uns beiden auch ein Foto. Die Damen absolvieren hier für eine Woche ein Trainingslager und sind auch morgen wieder vor Ort.
                                            Im Schießstadion wird fleißig trainiert

Das ist ja ein Zufall, dass wir gerade hier sind und dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt, da wir uns beide so für Biathlon interessieren. Da es uns hier so gut gefällt haben wir zuerst zwei Tage gebucht und später noch drei Tage angehängt. Wir müssen aber nach den ersten beiden Tagen den Platz wechseln, da er schon wieder vergeben ist. Das ist aber kein Problem.

Der Platz liegt auf etwa 480 Meter über null, wobei der Ort ca. 300 Meter tiefer liegt. Für eine Stadtbesichtigung wird das ein strammer Marsch, oder man fährt mit dem Bus. Morgen werden wir wohl die Sprungschanzen besichtigen.

Tag 31 - Donnerstag, 14.07.2022

Die Nacht war ganz schön kühl und so können wir nicht draußen frühstücken. Das Wetter ist auch nicht so toll und die Sonne spiel auch nicht mit. Wir wollen heute nach dem Frühstück zur Sprungschanze laufen. Wir laufen also den angegebenen Weg, der sich etwa auf gleichem Höhenniveau befindet. Nach etwa 2,5 Kilometer erreichen wir das Ziel.
                                                        Auf dem Weg zu den Schanzen


                                                  Blick auf die Stadt und den Mjosasee


Vorher kommen wir noch an einem Skilift vorbei und gleich dahinter geht es zu den Schanzen. Da wir ja von oben kommen erreichen wir den Platz oberhalb der Schanzen mit einem tollen Blick auf die Sportanlagen und die Stadt. Von hier oben führen Treppen bis in den Auslauf. Es sind 936 Stufen!! Ich gehe etwa 200 davon runter und mache ein paar Fotos.


                                                    Aussicht oberhalb der Schanzenanlage 


Leider schwächelt das Wetter und es beginnt leicht zu regnen. Wir machen uns auf den Rückweg und das Wetter bessert sich, ohne wirklich gut zu werden. Auch der Wind frischt wieder auf und wir kühlen aus. Wir sind froh, wieder im Wohnmobil zu sein. 

Später gehen wir nochmal zum Schießstand und schauen uns die Sportlerinnen an. Wir haben in einer ruhigen Minute die Gelegenheit mit dem Trainer zu sprechen. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Bundestrainer Herrn Mehringer handelt. Er bestätigt uns, dass er mit dem gesamten A-Kader der Damen Nationalmannschaft hier zum Trainingslager ist.

Wir erkennen alle Sportlerinnen, was uns der Trainer auch bestätigt. Er beantwortet freundlich unsere Fragen. Wir schauen noch etwas länger zu und gehen wieder zurück, da es wirklich kalt geworden ist. Dem Damen scheint das nichts auszumachen, sind halt voll im Training. 
                               Anna Weidel am Schießstand und Vanessa Vogt im Vordergrund
                                                           Vanessa Hinz ist auch dabei

                                                                    Denise Hermann 

Franziska Hildebrand haben wir ja gestern schon gesehen, fehlt eigentlich nur noch Franziska Preuss, die wir nicht entdeckt haben.

Tag 32 - Freitag, 15.07.2022

In der Nacht waren es nur 6 Grad und die Heizung ist tatsächlich angesprungen. Als ich um kurz vor 8 Uhr mit Ellie rausgehe ist es schon wieder etwas milder, aber um draußen zu frühstücken zu kalt. Nach dem Frühstück gehe ich mit Ellie wandern und das Ziel ist ein See, der etwas unterhalb des Stadions liegt. 

Es geht durch den dichten Wald, der hier ganz typisch ist. Ellie hat spaß, weil es über Stock und Stein geht und überall liegen umgefallene Bäume im Weg, da kann man gut drüber springen. Wir erreichen den See, in dem man gut schwimmen kann. Das hat zumindest der junge Mann an der Rezeption erzählt. Ich halte kurz den Finger ins Wasser und denke......  Ich tippe auf 14 Grad!!!

Weiter geht es durch den Wald und dann erreichen wir ein sumpfiges Gebiet, das mit Holzbohlen gesichert ist. Anfänglich geht Ellie lieber neben den Bohlen, aber später klappt das auch anders. Es ist ein toller Wanderweg und eigentlich fehlt nur noch ein Elch. Den sehen wir aber nicht, obwohl es hier welche geben soll.



                                                Fehlt nur noch ein Elch auf der Lichtung



Am Nachmittag, nach einem kurzen Mittagsschläfchen (darf ja mal sein) gehe ich mit Ellie noch einmal raus. Ich gehe der Loipe entlang, die man auch im Sommer gut erkennen kann. Es geht über einige Brücken, von denen man eine schöne Aussicht hat. Von hier hat man einen schönen Blick über das Stadion und die Gegend dahinter. Kommt mir wirklich vor, wie im Schwarzwald.




Später gehe ich nochmal zum Schießstand und schaue mir die Reporterkabinen an und im hinteren Teil der Anlage entdecke ich einen riesigen Sandhaufen. Ich vermute stark, dass darunter der Schnee vom letzten Winter überkommet wir. Das machen die Kollegen in Ruhpolding auch so. Dann kann man rechtzeitig im Spätherbst, vor dem ersten Schnee, schon mal eine Strecke präparieren.

Dann entdecke ich von Weitem, dass eine deutsche Biathletin Schießübungen macht. Ich erkenne Vanessa Hinz und gehe mal rüber. Zwischen den Schießübungen joggt sie eine Runde, um unter Belastung zu schießen. In einer Pause spreche ich sie an und sie unterhält sich sehr freundlich mit mir. Sie wären ja schließlich auch nur ganz normale Menschen. Für ein Foto ist sie sofort bereit. Vielen Dank!
                            Diesen Blick auf den Schießstand haben im Winter die Reporter
                             Unter diesem Sandhaufen lagern sicher einige Kubikmater Schnee
                                                                  Vanessa Hinz mit Fan


Tag 33 - Samstag, 16.07.2022

Heute zieht es mich noch einmal zu den Sprungschanzen. Das Wetter ist schön und ich möchte mir alles mal genau ansehen. Ich nehme dazu mein Rad, damit ich die etwa 2,5 Kilometer bis dahin nicht laufen muss. Das geht recht schnell, da es sehr eben ist. Oberhalb der Schanzenanlagen gibt es einen Aussichtspunkt, dort schließe ich mein Rad ab.

Ich gehe die ersten Stufen runter bis zum Anlauf der kleinen Schanze und mache ein paar Fotos, da es heute ja besseres Wetter ist. Aber es zieht mich ganz runter und ich nehme die über 900 Stufen in Angriff. Das Absteigen ist auch sehr anstrengend und unten am Schanzenauslauf mache ich Pause und Fotos. Ich überlege mir, bis runter in die Stadt zu gehen. Das ist aber nochmal ein Kraftakt, da es ein heftiger Höhenunterschied zum Stadion ist.







Bergab gehen geht auf die Knie und Waden und ich bin froh, die Ebene zu erreichen. Die Altstadt mit der schönen Fußgängerzone ist wirklich sehenswert und sehr gut besucht. Ich sehe einen Discounter und nehme telefonisch mit meiner Frau ein paar Wünsche entgegen. Ich packe den Rucksack voll und gehe ein Stück durch die Altstadt.
                                                     Parkanlage zwischen Stadion und Stadt




                                   Die schöne Altstadt mit Fußgängerzone in Lillehammer


Wir hatten ursprünglich vor, oben am Stadion am dortigen Stellplatz eine Nacht zu verbringen, um uns auch die Stadt anzuschauen. Aber der Weg in die Stadt ist schon sehr beschwerlich. Das wird wohl nichts. Ich mache mich dann auf den Rückweg zur Sprungschanze und kämpfe mich wieder den Weg hinauf. Jetzt stehe ich wieder am Fuß der Schanze und hätte wieder die 936 Stufen vor mir.

Es ginge aber auch ein Sessellift rauf. Ich mache eine Pause und opfere meine letzten Kraftreserven und gehe die Stufen rauf. Das schafft mich. Einige Pausen müssen sein. Ich gehe noch zusätzlich die Stufen rauf zum obersten Anlauf der großen Schanze und schaue mir an, wie sich wohl die Springer fühlen müssen, von hier oben loszufahren. Ist schon sehr beeindruckend.


                                                          Das nimmt scheinbar kein Ende
                                              Von unten sieht das Ganze noch ungefährlich aus
                                                     Von hier aus ist das schon etwas anders


                                                                936 Stufen bis ganz oben!!!
                                          Das dagegen sieht doch wieder recht natürlich aus

Ich gehe dann die restlichen Stufen rauf zum Fahrrad rauf und bin froh, wieder oben zu sein. Der Weg zurück zum Platz mit dem Rad ist nicht sehr schwer und so komme ich wohlbehalten und kaputt an. Jetzt lockt der Liegestuhl vor dem Wohnmobil in der Sonne. Das gibt Morgen wohl einen Muskelkater.

Tag 34 - Sonntag, 17.07.2022

Heute fängt der Tag trüb an und wir lassen uns viel Zeit mit Frühstücken. Irgendwie kommen wir heute nicht auf die Füße. Am späten Vormittag gehen wir dann doch mit Ellie eine größere Runde durch den Wald. Meide Waden merke ich noch von gestern, aber ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Während des Spazierganges fängt es leicht zu regnen an.

Nach dem Mittagessen und noch ein oder zwei Gassirunden, mache ich ein Mittagsschläfchen. Muss dann auch mal sein. Nach Kaffee und Haferplätzchen gehe ich nochmal mit Ellie raus, damit sie sich noch ein wenig austoben kann. Das klappt auch und irgendwie fällt uns auch nichts mehr ein. 

Heute habe ich nur ein Foto vom Platz gemacht und morgen wollen wir wieder weiter. Die Sonne hat uns am Abend wieder und es soll auch wieder wärmer werden.

Tag 35 - Montag, 18.07.2022

In der Nacht hat es ganz schön heftig geregnet und morgens ist es aber wieder trocken und das Wetter bessert sich langsam. Nach dem Frühstück packen wir ein und verlassen den Platz. Bevor es zum nächsten Ziel geht, wollen wir noch einkaufen. Dazu fahren wir runter in die Stadt und steuern ein Einkaufszentrum an. Hier können wir mit dem Wohnmobil stehen bleiben.

Zuerst gehen wir in ein Zoofachgeschäft und kaufen ein paar Sachen für den Hund ein. Danach geht es in den Supermarkt und hier decken wir uns mit den fehlenden Lebensmittel ein. Mittlerweile gewöhnen wir uns an die Preise. Wir verstauen alles ins Womo und fahren noch zur Tankstelle. Hier der nächste Preisschock. Diesel für 2,55 Euro. Aber was sein muss, muss sein!

Dann geht es auf die E6 Richtung Trondheim, aber nur etwa 38 Kilometer nahe dem Ort Tretten. Hier fahren wir auf den Camping Magali. Den haben wir uns wegen der Lage am See ausgesucht. Leider entpuppt sich der Platz als sehr voll und die wenigen Plätze liegen nach der Hauptstraße mit entsprechendem Verkehrslärm.

                                                     Schöne Aussicht auf den See

Wir ignorieren das und schauen aufs Wasser. Schließlich haben wir einen Platz mit freiem Blick darauf. Das Wetter wird wieder sonnig, aber der teilweise starke Wind bleibt. Wir genießen den Blick und essen dann zu Mittag. Morgen soll der Wind nachlassen und dann möchte ich mal mit meinem Paddelboard raus auf das Wasser. Heute wäre es eindeutig zu windig.

Tag 36 - Dienstag, 19.07.2022

Heute soll es richtig schön warm werden. Das läßt aber noch etwas auf sich warten, aber später wird es dann doch und ich hole mein Paddelboard raus. Am Tag 36 das erste mal benutzt. War aber früher kaum möglich, da zumeist viel zu viel Wind oder in diversen Häfen nicht machbar.

Es ist schön warm, als ich mich aufs Wasser wage, dafür ist das Wasser sehr frisch. Zum paddeln ist der See eigentlich viel zu groß und es ist mühsam, einmal quer rüber zu fahren. Das tue ich mir auch nicht an und so bleibe ich in Ufernähe. Hauptsache mal wieder paddeln. Ist auch gut für die Muskulatur.
                                 So etwas soll es auch geben. Aber gemütlich, mitten auf dem See.


                                               Der Losna See ist etwa 12 Kilometer lang

Mittags machen wir eine längere Pause in der Sonne und genießen den Ausblick auf den See. Es wird hübsch warm, aber längst nicht so, wie in der Heimat. Da schwitzt man gerade bei knapp 40 Grad. Hier geht immer ein leichter Wind bei etwa 24 Grad. Die Luft ist trocken und sehr angenehm.

Zum Nachmittag zieht es mich nochmal raus aufs Wasser. Ich nehme jetzt die andere Richtung und treffe dabei auf einen kleinen Bach, der sehr idyllisch aussieht. Nur die Hauptstraße dahinter stört den Eindruck. Ich bin dann einige Kilometer gepaddelt und das reicht mir für heute. Morgen soll es für uns dann wieder weiter gehen.
                                                        Der Campingplatz vom Wasser aus
               Es soll ja tolle Wasserfälle in Norwegen geben. Das ist wahrscheinlich erst der Anfang.

                                                              Pause am Kiesstrand

Der Platz liegt hier zwar sehr schön, aber die Hautstraße stört doch sehr und wir wären froh, wieder ein ruhigeres Plätzchen zu finden. Morgen geht es dann knapp 100 Kilometer weiter Richtung Trondheim. Da hoffe ich auf einen kleinen Campingplatz mit der Möglichkeit zu wandern.

Tag 37 - Mittwoch, 20.07.2022

In der Nacht hat es leicht geregnet, davon ist am Morgen aber nicht mehr viel zu merken. Das Wetter ist lau und die Nacht war auch lange nicht mehr so kühl, wie an den letzten Tagen. Heute merkt man zum ersten mal, dass eine gewisse Schwüle aufkommt. Ich denke, dass das ein anstrengender Tag wird.

Nach dem Frühstück machen wir uns für die Weiterfahrt fertig und sind auch schnell unterwegs. Heute haben wir knapp 100 Kilometer vor uns und wir fahren weiterhin über die E6. Die Straße ist zwar gut ausgebaut, aber je weiter man nach Nordwesten kommt, je gebirgiger wird es und bald ähnelt es eher Österreich oder der Schweiz.

Die Berge aber unterscheiden sich schon, denn sie sind recht früh Baumlos und kahl, aber nicht so schroff und spitz wie in den Alpen. Das mag aber in anderen Landesteilen anders aussehen. In den Hochlagen sind mehrere Naturschutzgebiete ausgewiesen worden, die man erwandern oder befahren kann. Die wenigen Straßen hinauf sind aber für unser Fahrzeug nicht geeignet.

Auf dem Weg gehen wir noch ein paar Lebensmittel einkaufen, da an unserem nächsten Ziel keine Einkaufsmöglichkeit ist. Auf dem Weg durchfahren wir mehrere längere Tunnel, die aber kein Problem darstellen. Etwas irritiert sind wir über die vielen Kameras, die die Maut erfassen. Manche sehen wie Blitzer aus und machen scheinbar auch Fotos. Ich habe mich mehrfach erschrocken, da ich sicher war, nicht zu schnell gefahren zu sein.

Gegen Mittag sind wir am Ziel und werden von dem sehr freundlichen Betreiberehepaar empfangen. Die beiden sind mit ihrer Familie aus Holland hierher gezogen und haben erst im letzten Winter diesen Platz übernommen. Er bietet eine ganze Reihe von hübschen Holzhütten im norwegischen Stil und einige Freiflächen für Zelte und Campingmobile.
                                           Unser gemütliches Plätzchen für die nächsten Tage


                           Paradies für Angler. Einer der besten Forellenflüsse des Landes.

                   Auf diesen Berg gibt es eine Mautstraße mit toller Aussicht. Höhe 1.617 Meter.


Voll ist es hier eher nicht und man weist uns einen großzügigen Platz zu. Wie eher hier üblich ist im Preis von etwa 32,-- Euro alles enthalten. Der Betreiber erklärt uns alle Örtlichkeiten und ist uns auch bei unserem weiteren Aufenthalt behilflich. Wir haben daher erst einmal für drei Tage gebucht und entscheiden dann weiter.

Nach dem Mittagessen, dass wir draußen bei sehr warmem Wetter einnehmen, gehe ich mit Ellie kurz Gassi und da mich die Fahrt (oder was auch immer) etwas ermüdet hat, lege ich mich etwas aufs Ohr. Die eher ungewöhnlich hohe Temperatur von etwa 26 Grad läßt mich aber nicht lange ruhen und wir sind froh, dass das Stromnetz einiger aushält. So lassen wir erstmals die Klimaanlage mitlaufen.

Zum Nachmittag zieht es sich zu und das angekündigte schlecht Wetter kommt. Auch ein leichtes Gewitter ist dabei, hält aber nicht lange an. Eins muss ich noch erwähnen. Wir haben heute unseren ersten Schnee auf den Bergen gesehen und auch bei uns gegenüber liegt auf den Höhen einige Reste. Die höchsten Berge der Region sind etwa 2.200 Meter hoch. Unser Platz lieft auf etwa 400 Meter.

Tag 38 - Donnerstag, 21.07.2022 
Tag 39 - Freitag, 22.07.2022
Tag 40 - Samstag, 23.07.2022

Leider muss ich die letzten drei Tag zusammenfassen, weil nicht viel passiert ist, außer, dass ich gesundheitlich stark beeinträchtigt und ans Wohnmobil gefesselt bin. Das Wetter ist sehr schön und ich hätte mir gewünscht, endlich mal die norwegische Natur zu erwandern.

Jetzt geht es mir zwar wieder etwas besser, dafür wird das Wetter schlechter. Wir sitzen daher seit Mittwoch hier auf dem wirklich schönen Campingplatz fest. Wir haben Gott sei Dank vorher noch einiges an Lebensmitteln eingekauft, daher konnten wir unseren Aufenthalt hier um ein paar Tage verlängern.

Jetzt sind wir noch bis Montag hier und ich hoffe, dass ich bis dahin wieder soweit fit bin, dass wir weiter fahren können. Die Betreiber hier auf dem Platz sind wirklich sehr nett und hilfsbereit und haben immer Zeit für ein kleines Schwätzchen. Ich habe heute wieder lange an der frischen Luft gesessen und das hat mir wirklich gut getan. 

Leider habe ich bisher hier nicht viel gesehen und daher auch keine Fotos machen können. Ich hoffe, dass ich Morgen ein paar nachliefern kann.
                  Heute Nachmittag geht das schöne Wetter erst einmal zu Ende . Regen zieht auf

Tag 41 - Sonntag, 24.07.2022

Heute sieht die Welt schon wieder ein wenig besser aus. Ich gehe morgens das erste Mal wieder mit Ellie Gassi und mir ist so anschließend, als ob ich einen Marathonlauf gemacht hätte. Die paar Schritte schaffen mich. Aber es wird immer besser, wenn auch in kleinen Schritten.

                       Nach dem Regen von gestern ist es heute wieder toll und angenehm warm
Hier sind Waschmaschine und Trockner untergebracht, sowie Duschen und Toiletten. Im vorderen Bereich befindet sich ein großer Aufenthaltsraum mit Küche und Fernseher. Im Keller soll es, so ein Schild an der Wand, ein Solarium geben.


Das Wetter ist wieder sehr schön und wir können draußen sitzen. Zum Nachmittag fülle ich mit der Gießkanne Wasser nach. Das ist schon wieder anstrengend. Aber wir haben ja Zeit und so gönne ich mir anschließend ein Mittagsschläfchen. Nach dem abendlichen Duschen fühle ich mich wieder gut und so hoffe ich, dass wir morgen wieder weiterfahren können.





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