Tour 4 - Schweden/Dänemark/Deutschland
Tag 62 - Sonntag, 14.08.2022
Heute ist es wieder sehr warm und wir stehen mal etwas früher auf. Gefrühstückt wird draußen und dann packen wir zusammen. Wir wollen heute wieder ein Stück weiterfahren und haben uns dafür als Ziel den Skagern Camping in Finnerödja ausgesucht. Das werden heute etwa 160 Kilometer und daher möchten wir etwas früher los. Wir bezahlen noch für die zwei Tage und los gehts.
In Västeras gehen wir noch im COOP einkaufen, denn in Schweden haben die Geschäfte jeden Tag auf. Wir decken uns mit den fehlenden Lebensmitteln ein und fahren weiter auf der E18. Wir kommen, wie auch an den anderen Tagen ohne Probleme weiter. Die Straßen sind sehr leer. Wir erreichen Das Ziel und melden uns für zwei Tage an und zahlen dafür etwa 61,-- Euro.
Der Platz liegt am Skagern See und wir haben einen tollen Ausblick, da wir etwas oberhalb des Wassers stehen. Der See ist etwa 1,5 Mal größer als der Chiemsee und das andere Ufer ist nur schemenhaft auszumachen. Der Ausblick ist schon gewaltig. Wir stellen uns auf und sitzen im Schatten des Wohnmobils. Das Thermometer zeigt immerhin 31 Grad.
Nach dem späten Mittagessen machen wir eine Pause und anschließend teste ich das Wasser im See. Es ist angenehm, ähnlich wie an den Tagen zuvor. Das Ufer ist sehr flach und man kann weit in den See laufen. Der Abend ist sehr mild und wir können lange draußen sitzen bleiben.
Tag 63 - Montag, 15.08.2022
Der für den Morgen angekündigte leichte Regen bleibt aus. So können wir wieder draußen frühstücken. Es wird aber nicht so warm wie versprochen. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Wind im laufe des Vormittags zunimmt. Da wird das mit dem Paddeln heute nichts, denn dann macht es keinen Spaß.
So wird der Tag eher planlos gestaltet mit viel nix. Irgendwie kann ich mich auch zu nichts aufraffen. Es gibt hier leider keine ausgewiesenen Wanderwege und mit dem Hund an der Straße entlang macht auch nicht viel Sinn, zumal am Platz der Asphalt aufhört und in eine Schotterpiste wechselt. Bei der Trockenheit und dem Wind ist es viel zu staubig. Zum Radfahren ist der See viel zu groß.
So beschränke ich mich darauf, dass ich mit Ellie die ein oder andere größere Runde drehe und wir uns mit der weiteren Planung der Strecke beschäftigen. Morgen wollen wir weiter an den Vätternsee, dem größten See in Schweden. Der See ist etwa 5 Mal so groß wie der Bodensee. Dann kann man sich die Dimensionen in etwa vorstellen.
Die sind wohl noch nicht reif. Fühlen sich noch sehr hart an.
Sieht eher aus wie in der Lüneburger Heide.
Als Ziel habe wir einen Campingplatz in Mariestad ausgesucht. Von dort aus kann man eine schöne Stadtbesichtigung unternehmen, die ja sehr hübsch sein soll. Das Wetter soll etwas wechselhaft werden, mit einem Gewitter am Nachmittag. Das für heute angekündigte Gewitter gegen 15 Uhr ist ausgefallen. Es ist den ganzen Tag trocken geblieben.
Tag 64 - Dienstag, 16.08.2022
Der Regen ist ausgeblieben, aber es ist trotzdem sehr bedeckt. Aber es bleibt trocken und so können wir nach dem Frühstück in Ruhe einpacken. Die kleine Rampe hoch zur Straße schafft das Wohnmobil mit ein wenig murren. Dann machen wir uns auf den kurzen Weg nach Mariestad, dass sind nur 45 Kilometer. Aber wir wollen ja mal eine Stadt besuchen, was wir ja schon ewig nicht mehr gemacht haben.
Die Fahrt ist schnell erledigt und wir finden den First Camp Ekudden in Mariestad am Vänernsee sofort. Wir schauen uns vorab auf dem Platz um und finden einen schönen Platz im hinteren Teil des Geländes. Da stehen wir alleine direkt am Wasser, mit einer eigenen Bank. Den nehmen wir und reservieren in der Rezeption für zwei Tage. Die üblichen 34,-- Euro zahlen wir sofort.
Der Platz ist sehr weitläufig und hat ein nettes Restaurant. Wir stellen uns auf und nach einer Stunde stehen schon fünf weitere Wohnmobile um uns herum. Also nix mit einsam. Wir stellen Tisch und Stühle raus und sind froh, das wir im Schatten des Wohnmobils sitzen. Der Blick auf das Regenradar zeigt aber nichts Gutes. Ein kräftiges Gewitter nähert sich.
Historisches Personenschiff auf dem See
Davon bleiben wir zwar verschont, da sich das Gebilde teilt und wir mitten durch rutschen. Es regnet aber ausgiebig und so wandert das Mobiliar wieder ins Auto. Wir können aber noch draußen Mittag essen und mit Ellie Gassi gehen. Dann setzt aber der Regen ein und nur von Weitem hören wir es donnern. Der Blick auf den größten See Schwedens ist schon sehr beeindruckend. Er ist etwa 10 Mal größer als der Bodensee und das andere Ufer ist nicht zu erkennen.
Man hat schon den Eindruck, eher auf das Meer zu schauen als auf einen Binnensee. Der Abend tröpfelt so dahin und wir können nicht mehr draußen sitzen. Die nächsten Tage werden wieder sonnig und so können wir morgen die Stadt besichtigen.
Tag 65 - Mittwoch, 17.08.2022
Unser vierbeiniger Wecker hat um 6 Uhr 15 geklingelt, oder besser gesagt gejammert. Also Gassi gehen und nochmal in die Federn. Es ist schon nach 9 Uhr, als wir dann aufstehen. Es ist sehr bedeckt, aber nicht kalt. So können wir doch draußen frühstücken. Das Wetter soll im lauf des Tages besser werden und trocken bleiben.
Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg in die Stadt und Ellie geht mit. Gleich hinter dem Campingplatz beginnt ein Naturschutzgebiet. Das ist umzäunt und so abgesichert, das sich die dort aufhaltenden Kühe nicht entfernen können. In dem Gebiet stehen uralte Eichen, in einem Stammumfang, den ich so noch nie gesehen habe. Möchte gerne wissen, wie alt die wohl sind.
Wir erreichen schließlich den Hafen und schlendern dann in die Stadt. Irgendwie habe ich mir mehr davon versprochen. Die Beschreibungen in Reiseführern hörten sich besser an. Der Bereich der Geschäfte ist auch sehr bescheiden. Wir sind schnell dadurch und landen wieder am Hafen. Die kleinen Buden reizen auch nicht, vielleicht liegt es auch daran, dass man sprachlich nicht alle entziffern kann, was angeboten wird.Also geht es wieder zurück zum Platz. Am Ende sind es etwa 5,7 Kilometer geworden. Auch das Wetter bessert sich langsam, ist aber längst nicht so warm und sonnig wie gestern. Wir essen dann zu Mittag und verbringen den Tag am Wohnmobil. Im Schatten wird es uns dann sogar zu kühl und wir wechseln in die Sonne. Hier ist es angenehmer.
Morgen geht es für uns weiter Richtung Süden. Unsere Ellie wird morgen ein Jahr alt und wir wollen auf der Hälfte der morgigen Strecke an einem Zoogeschäft anhalten, um etwas leckeres für das Geburtstagskind zu kaufen. Dann geht es weiter in den kleinen Ort Habo am Vätternsee. Der ist auch nicht gerade klein und ist etwa 5 Mal so groß wie der Bodensee.
Tag 66 - Donnerstag, 18.08.2022
Heute gibt es zwei Geburtstage zu feiern. Zum einen den ersten Geburtstag von unserer Ellie und zum zweiten der 21 Geburtstag von Lilly, Freundin meines Sohnes. Das Wetter ist heute ganz nett und wir frühstücken draußen. Wir trödeln ein wenig, machen uns aber dann doch zur Weiterfahrt fertig.
Unser heutiges Ziel ist das Städtchen Habo am Vätternsee. Die Fahrstrecke beträgt etwa 112 Kilometer und nach etwa einem Drittel machen wir in Skövde halt. Hier wollen wir in ein Zoofachgeschäft, um für Ellie etwas einzukaufen. Schließlich braucht es ein Geschenk zur Feier des Tages.
Vorher halten wir aber noch bei Willys, einem großen Discounter. Hier decken wir uns mit fehlenden Lebensmitteln ein und wir finden auch etwas für Ellie. Da brauchen wir das andere Geschäft nicht. Anschließend suchen wir noch eine Tankstelle in der Nähe und vergießen wieder ein paar Tränen. Der Diesel kostet hier etwa 2,40 Euro und da rauschen mal eben 140 Euro durch.
Dann geht es weiter zu unserem nächsten Ziel. Dort angekommen finden wir noch ein schönes Plätzchen für unsere Else. Wir entrichten die obligatorische Gebühr und stellen uns auf. Dann gibt es ein verspätetes Mittagessen. Der Rest des Tages verstreicht mit einigen Gassirunden im nahen Wald und Kaffee und Kuchen von Willys.
Heute gab es Blumenkohl zum Mittag und das passende Wolkenbild gab es dazu
Ein wenig knuddeln mit dem Geburtstagskind
Tag 67 - Freitag, 19.08.2022
Der Tag beginnt angenehm temperiert und wir können wieder draußen frühstücken. Die Sonne scheint, aber es ist auch etwas bewölkt. Nach dem Essen machen wir uns mit Ellie auf den Weg zum See, der etwa 400 Meter entfernt ist. Dort ist nicht viel los und der Strand ist leer.
Das Wasser sieht toll aus und das Ufer fällt ganz flach ab und ist feinsandig. Hier können Kinder weit rauslaufen, Erwachsene natürlich auch. Ich ziehe meine Sandalen aus und gehe etwas ins Wasser. Ich versuche sie zu überreden ins Wasser zu kommen. Meine Versuche scheitern, aber ich zwinge sie auch nicht.
Wasser ist nicht so ihr Ding
Schöner Sandstrand
Wir halten uns aber nicht lange auf und ich beschließe, anschließend mit Badehose wieder zu kommen. Das Wasser reizt mich schon. Zurück am Platz setze ich den Plan um und gehe wieder zum See. Wie üblich brauche ich einige Zeit, dann ist es aber sehr erfrischend und ich schwimme ein paar Runden.
Zurück am Platz haben wir immer ein Auge auf das Wetter, dass sich nicht so recht entscheiden kann, ob es regnen oder gewittrig werden soll. Das Regenradar wechselt ständig, zeigt aber eher trockenes Wetter an. Nach dem Mittagessen gehe ich in den Wald. Ich möchte mir ein paar Waldbeeren holen, um mir morgen einen Pfannkuchen zu machen.
Das ist ein mühevolles Unterfangen. Ich brauche ewig, um eine entsprechende Menge zu sammeln. Wahrscheinlich wurde ich Vorfeld schon geerntet. Ich will auch nicht zu weit in den Wald gehen, da ich mir ein paar Mückenstiche eingefangen habe. Da habe ich keine weitere Lust drauf und die Menge reicht mir.
Das Wetter bleibt interessant, aber weiterhin trocken. Nun möchte ich mit dem Rad in die nahe Stadt. Dort habe ich auf Maps eine Konditorei gefunden, die wohl leckere Torten anbieten. Das sieht man so hier eher selten. Die etwa 2,5 Kilometer sind mit dem Rad schnell geschafft und ich finde tatsächlich ein paar Köstlichkeiten
Ich gönne uns drei Stücke, da ich nicht sicher bin, welche meiner Frau schmecken könnten. Die Stücke sind nicht sehr groß, dafür richtig teuer. Etwa 4,-- Euro pro Stück muss ich berappen. Schnell bin ich wieder zurück und wir genießen die wirklich leckeren Stücke.
Zum Nachmittag hin entscheidet sich das Wetter dann doch eher Richtung Regen und Gewitter. Wie aus dem Nichts donnert und blitzt es. Auch kräftiger Regen setzt ein. Gut dass wir frühzeitig alles eingepackt haben.
Noch ein Satz zum Vätternsee. Es ist der zweit größte See Schwedens mit etwa 1.900 qkm und einer Länge von 135 Kilometern. Es ist damit etwa 4 Mal so groß, wie der Bodensee. Er ist mit dem Vänernsee durch den Götakanal verbunden.
Tag 68 - Samstag, 20.08.2022Es hat gestern noch lange teils heftig bis in den späten Abend geregnet. Entsprechend feucht war es noch am Morgen. Ich gehe mit Ellie um 6 Uhr 45 Gassi und bin erstaunt, dass bei unserer Rückkehr meine Frau schon aufgestanden ist. Nun denn, denke ich mir, bleiben wir halt auf. Wir frühstücken heute mal drinnen. Da wir heute weiter wollen, packen wir anschließend zusammen und sind sehr früh unterwegs.
Unser heutiges Ziel ist ein Campingplatz in Värnamo am See. Das sind nur etwa 89 Kilometer. Da die Strecke überwiegend über die Autobahn führt, sind wir schnell unterwegs. Auf der Hälfte der Fahrt überlege ich, ob es nicht Sinn macht, heute eine weitere Strecke zu fahren. Womöglich können wir an unserem Ziel so früh noch nicht auf den Platz.
Wir überlegen nicht lange und überschlagen das heute Ziel und fahren gleich zum Nächsten. Das sind zwar dann deutlich über 200 Kilometer, aber alles auf der Autobahn. Jetzt steuern wir den Stellplatz in Landskrona an, wo dem wir schon auf dem Hinweg gestanden haben. Er liegt etwa zwischen Helsingborg und Malmö an einem großen Yachthafen.
Wir sind schon kurz nach 12 Uhr vor Ort und haben Glück, dass wir auf der gleichen Stelle parken können. Es ist ein parzellierter Wiesenplatz mit Blick auf die Boote. Wir stellen uns auf und bezahlen für zwei Nächte etwa 45,-- Euro. Heute mal etwas billiger, wie bisher. Auf dem Platz gibt es auch einen Gatukök (Imbiss). Gleich nach der Ankunft gehe ich uns eine große Schale Pommes holen, die wir damals auch schon gegessen haben.
Die Pommes sind wieder toll, nur leider total versalzen. Schade!!! Wir machen es uns auf unseren Stühlen bequem und trotzen dem frischen Wind, da wenigstens die Sonne scheint. Aber außer ein paar Gassirunden machen wir heute nichts mehr. Gegen 19 Uhr 30 gehen wir ins Wohnmobil, da es jetzt etwas frisch wird.
Zum Abendessen gibt es Pfannkuchen, die ich mit meinen selbst gepflückten Waldbeeren esse. Sehr lecker! Den Abend lassen wir ausklingen.
Tag 69 - Sonntag, 21.08.2022
Der Tag beginnt schön und das Frühstück findet draußen statt. Der Wind ist auch nicht mehr dabei und so können wir den Tag genießen. Der Platz war gestern sehr gut besucht und schon am frühen Morgen verlassen viele den Ort. Zum Mittag hat sich der Platz um mehr als die Hälfte gelehrt. Man merkt schon, dass die Ferien hier vorbei sind und die Wochenendler abreisen.
Wir haben so einiges zu bequatschen und sprühen nicht gerade vor Aktivitäten. Nach dem Mittagessen möchte ich aber, in Ermangelung von Kaffeebeilagen, doch noch etwas einkaufen. So schnappe ich mir das Rad und fahre zu Willy`s. Den Discounter kenne ich schon vom letzten Besuch und dort kenne ich mich jetzt aus.
Ich finde ein paar leckere Teilchen, die man als Berliner bezeichnen könnte. Die sind hier aber nicht mit Konfitüre, sondern mit Vanillecreme gefüllt. Die schmecken aber auch sehr gut, sind aber auch fürchterlich süß. Die genießen wir anschließend bei einer Tasse Kaffee vor dem Wohnmobil. Zum Nachmittag tauchen doch noch einige Wohnmobile auf, in der Hauptsache aus Schweden. Die Besatzungen sind eher in unserem Alter.
Irgendwie werde ich diese Wand vermissen, die gibt es in jedem Discounter in Schweden und Norwegen. Süssigkeiten zum Schaufeln!!!
Wer hat wohl den Knoten da eingemacht, oder ist das Umweltschutz auf schwedisch?
Wir können noch das Abendessen draußen einnehmen und dann gehen wir doch rein, da sich die Sonne hinter Wolken versteckt und der leichte Wind uns zu kühl wird. Morgen werden wir Schweden wieder verlassen und in Dänemark zu einem Platz fahren, den wir auch auf der Hinfahrt schon besucht haben. Bei hoffentlich schönem Wetter möchte ich mit dem Rad am übernächsten Tag nach Kopenhagen fahren. Das sollen so etwa 18 Kilometer sein.
Tag 70 - Montag 22.08.2022
Heute sind wir wieder früh auf den Beinen und draußen ist es zu kühl, um frühstücken zu können. Das machen wir dann lieber drinnen. Da wir heute wieder der Sprung nach Dänemark machen wollen, sind wie auch wieder früh auf dem Weg. Nach dem Frühstück packen wir ein und fahren den kurzen Weg zum Willy`s.
Nach dem Einkauf geht es auf die Autobahn. Bis zu unserem Ziel sind es gut 90 Kilometer und wir müssen wieder über die große Brücke. Die haben wir recht schnell erreicht und berappen etwa 94,-- Euro für die Überquerung. Dann sind wir schon wieder in Dänemark, fahren an Kopenhagen vorbei und nehmen dann die Abfahrt und zu unserem Stellplatz am Yachthafen in Greve zu gelangen.
Den kennen wir schon vom Hinweg. Da er nicht viele Stellflächen hat, sind wir schon so früh abgefahren. Bei unserer Ankunft sind erst zwei Wohnmobile vor Ort und wir stellen uns auf. Wir melden uns beim Hafenbüro an und bezahlen die Gebühr von etwa 23,-- Euro, ohne Strom. Wir wollen hier zwei Nächst bleiben, da ich morgen mal mit dem Rad Richtung Kopenhagen möchte.
Wir essen dann zu Mittag und ich habe Lust auf Strand. In der Wetterapp habe ich gelesen, dass das Wasser etwa 21 Grad haben soll. Das wäre ja ok. Also die Badehose an und ab zum Wasser. Es zeigt sich, dass das Wasser eher wärmer ist als gedacht. Ich kann ohne große Abkühlung hinein. Das Wasser ist sauber und der Strand ganz leicht abfallen. Sehr schön auch für Kinder. Nach etwa 50 Metern steht mir das Wasser erst bis zum Knie.
Ich erfrische mich und gehe wieder zurück zum Wohnmobil. Im laufe des Tages füllt sich der Platz erwartungsgemäß wieder und ist voll. Wir trinken dann Kaffee mit den Vanilleberlinern, die wir heute Morgen gekauft haben. So geht der Tag mit ein paar Gassirunden zu Ende. Das Wetter ist sehr schön geblieben und soll auch noch so bleiben.
Tag 71 - Dienstag, 23.08.2022
Heute sind wir wieder früh auf und es ist schon sehr warm. Aber der Platz hier eignet sich nicht, um draußen zu frühstücken. Ist halt eher ein Parkplatz. Aber so bin ich schon früh auf dem Rad, denn es zieht mich nach Kopenhagen. Das sind gut 20 Kilometer für eine Strecke, aber es soll immer auf Radwegen gehen.
Die Strecke ist tatsächlich für Radfahrer sehr gut ausgebaut und die Streckenführung ist nicht langweilig. Es geht oft am Wasser entlang. Schon bald habe ich die Stadt vor Augen, da es durch die weiten Wasserflächen keine Hindernisse gibt. Die Vororte finde ich baulich sehr beeindruckend. Es erscheint mir alles recht neu und durch die Wasserstraßen sehr aufgelockert. Die Architektur ist sehr vielseitig.
Für Radfahrer gibt es in der ganzen Stadt erstaunlich gute Bedingungen und so sieht man auch viele Menschen auf Rädern unterwegs. Die Stadt ist voll und am Schloss Amalienborg ist der Hotspot. Um zwölf Uhr ist hier Wachwechsel, aber ich habe noch viel Zeit. Ich schaue mir vorher noch das alte Kastell an. Hier scheint das Militär ausgebildet zu werden.
Das Kastell ist wohl eine Ausbildungsstätte für Soldaten
Dann fahre ich am Hafen entlang und schaue mir die alten und neuen Schiffe an. Auf dem Wasser sind auch viele Ausflugsboote unterwegs, ähnlich wie in Amsterdam. Dann fahre ich wieder zum Schloss und warte auf den Wachwechsel. Hunderte Zuschauer sind hier, um dem Spektakel beizuwohnen. Am Ende ist es aber wenig spektakulär und alles zieht sich in die Länge.
Wachwechsel am Schloss Amalienborg
Neben dem Schloss steht die beeindruckende Frederiks Kirche, die ich mir natürlich ansehe. Sie ähnelt der Frauenkirche in Dresden und hat einen tollen Innenraum. Dann fahre ich zur Gartenanlage von Schloss Rosenborg. Die Gartenanlage ist auch Rückzug für die Menschen, die sich, wie in allen Parkanlagen der Stadt, unter den Bäumen in den Schatten legen.
Die Frederiks Kirche
Das Schloss soll von innen sehr toll aussehen, aber dazu reicht einfach die Zeit nicht. Anschließend mache ich noch einen Schlenker in die Einkaufszone de Stadt. Hier tobt das Leben und es ist voll und teuer. Überall trifft man auf tolle Plätze, Parks und natürlich Wasser. So vergeht die Zeit und ich muss ja noch zurück.
Schloss Rosenborg
Die Stroget. Kopenhagens Einkaufsmeile.
Zurück am Platz merke ich meine müden Beine und ruhe mich bei Kaffee und ein wenig Gebäck aus. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und ich gehe, wie gestern schon (habe ich vergessen zu erwähnen) ins Meer baden. Das Wasser ist sehr angenehm warm. Morgen geht es für uns weiter.
Tag 72 - Mittwoch, 24.08.2022
Es ist wieder sehr warm und wir könnten draußen frühstücken, aber der Platz ist nicht dafür geeignet. Wir machen uns später fertig und fahren recht früh los. Auf dem kurzen Weg zur Autobahn tanken wir noch. Der Diesel ist etwas billiger, als in Schweden und wir zahlen etwa 2,05 Euro pro Liter. Aber bis Deutschland kämen wir mit dem Rest nicht.
Die etwa 180 Kilometer bis zu unserem heutigen Ziel spulen wir ohne Probleme ab. Wir lassen uns nur durch die Zahlung der Maut vor der Storebeltbrücke aufhalten und durch eine längere Baustelle. Aber der Verkehr insgesamt ist rech ruhig. Wir erreichen unser Ziel gegen 13 Uhr und stellen uns auf.
Wir sind wieder in Middelfard auf dem gleichen Platz, wie schon auf der Hinfahrt. Heute ist es sehr entspannt, weil nicht viel los ist. Auch am Abend sind noch viele Plätze frei. Wir gönnen uns Fastfood vom Imbiss, der auf dem Platz steht. So brauchen wir nicht noch zu kochen.
Platz mit Aussicht
Die Skulpturen sind neu und über Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten
Da müssten wir morgen noch rüber
Das Wetter ist super und eigentlich zu warm. Ich hatte ein wenig Probleme mit Kopfschmerzen am Morgen und so gönne ich mir ein Mittagsschläfchen. Im Schatten des Wohnmobils läßt es sich aber aushalten. Eine Mittagsgassirunde verschlafe ich, weil meine Frau den Part übernimmt. Wir haben nette Platznachbarn aus Deutschland kennen gelernt, mit denen wir uns unterhalten und ein paar Tipps austauschen. Sie sind auf dem Weg nach Schweden.
Der Abend plätschert so dahin und ich schreibe noch an diesen Zeilen. Ich denke, dass wir heute mal etwas früher zu Bett gehen, denn morgen wollen wir den Sprung nach Deutschland schaffen.
Tag 73 - Donnerstag, 25.08.2022
Heute soll es weitergehen und zwar nach Deutschland. Das Wetter ist seit langem sehr schön und auch heute ist es früh warm und sonnig. Wir wollen uns nicht lange aufhalten, denn wir haben wieder eine längere Etappe vor uns. Wir möchten in den Fördepark nach Flensburg. Dort haben wir schon auf dem Hinweg einen Großeinkauf getätigt. Langsam freut man sich wieder auf heimische Produkte.
Kunstwerk in Middelfard. Wer kommt auch so eine Idee?
Der Tag beginnt mit etwas Frühnebel
Von da aus soll es weiter nach Schleswig gehen. Wir schaffen die Strecke ohne Probleme und erreichen die Einkaufsmeile. Hier sind viele Geschäfte unter einem Dach vereint. Wir decken uns daher bei Kaufland ein und verstauen alles. Dann geht es weiter nach Schleswig. Wir möchten auf den Stellplatz am Stadthafen. Er bietet Platz für 45 Wohnmobile und liegt an der Schlei.
Bis dahin sind es etwa 45 Kilometer. Wir erreichen den Platz und uns wird schnellklar, hier wird das heute nichts. Er ist restlos ausgebucht und das auf einem Donnerstag. Wir müssen umplanen und entscheiden uns für den Stellplatz an der Förde in Eckernförde. Das sind auch nur knapp 40 Kilometer, die wir auch ganz gut abspulen.
Willkommen im Womoland Deutschland. Auch der Stellplatz ist voll. Vor dem Eingang stapeln sich die Wohnmobile und warten vor der Schranke. Das tuen wir uns nicht an. Ein neuer Plan muss her. Der übernächste Platz in unserer Planung wäre eigentlich Scharbeutz an der Ostsee. Bis dahin sind es aber noch über 100 Kilometer.
Da wir aber schon über 200 Kilometer gefahren und wir schon über fünf Stunden unterwegs sind, suchen wir noch eine andere Alternative. Da fällt uns spontan nur ein Stellplatz am Nordostsee Kanal ein. Schnell das Navi aktiviert und weiter gehts. Wir brauchen etwa noch eine gute halbe Stunde bis zum Platz in Schachtholm. Auch hier waren wir schon auf dem Hinweg und wir hoffen, dass wir dort noch einen Platz erwischen.
Beim Eintreffen sind nur noch ein paar Plätze in der ersten Reihe frei und wir nehmen einen davon. Wir stellen uns auf und stellen die Stühle in den Schatten des Wohnmobils, denn es ist sehr warm. Jetzt eine Kleinigkeit gegessen und dann Füße hoch. Das war eigentlich zu viel für einen Tag. Da heute schon Donnerstag ist, wollen wir bis Sonntag bleiben, da wir am Wochenende sicher an der Ostsee keinen Platz bekommen. Also bleiben wir drei Tage hier und schauen uns Schiffe an.
Tag 74 - Freitag, 26.08.2022
Der Tag beginnt etwas frisch, dafür ist der stramme Wind von gestern eingeschlafen. Wir können trotzdem draußen frühstücken und lassen uns dafür viel Zeit. Heute soll es gegen Mittag gewittern und so gönnen wir uns einen faulen Tag. Der Gestrige war ein wenig zu anstrengend. Dafür werden die Gassirunden etwas länger und Ellie tobt mit dem Hund einer Nachbarin.
Heute soll es eine Passage eines Passagierschiffes geben, die eigentlich für 8 Uhr auf dem Plan steht. Ich habe eine Marine App auf meinem Handy, die zeigt mir an, dass das Schiff aber erst auf dem Weg von Hamburg nach Brunsbüttel ist, wo sie erst gegen 10 Uhr eingeschleust wird. Einige Fans sitzen schon früh am Kanal und warten.
Die Gewitter lassen auf sich warten und so bleiben wir draußen und überlegen schon mal ganz grob, wo es im Herbst und Winter hingehen soll. Früher war mal Spanien im Gespräch, aber wir wollen wieder in den Winter, solange wir noch fit für Wintersport sind. Aber für eine grobe Planung ist es noch zu früh. Nach dem Kaffeetrinken gehe ich zum Kanal, denn jetzt naht das Schiff.
Es ist die World Voyager, ein eher kleines Passagierschiff, aber es sieht trotzdem toll aus, wenn es um die Ecke kommt. Es ist halt ein anderer Anblick, als die vielen Frachtschiffe. Einige Menschen stehen an Deck und winken uns zu. Langsam gleitet es vorbei und fährt Richtung Kieler Schleuse. Ich mache ein paar Fotos und gehe wieder zurück.
Am späten Nachmittag holt uns dann doch ein Gewitter ein. Nachbarn waren im 10 Kilometer entfernten Rendsburg mit dem Rad und sind nass geworden, während es hier trocken blieb. Nach dem Regen gehen wir nicht mehr raus, denn es ist zu frisch geworden. Den Abend verbringen wir im Wohnmobil. Auf der anderen Kanalseite hören wir seit einiger Zeit einen lauten Bass. Irgendeine Feier findet da wohl statt. Da werden wir wohl bis in die Nacht Spass haben.
Tag 75 - Samstag, 27.08.2022
Nach dem verregneten Abend gestern ist es heute Morgen sehr bewölkt. Das ändert sich aber im laufe des Vormittages schnell und es wird sonnig und angenehm warm. Ein schöner Wind vertreibt die Schwüle des gestrigen Tages. Wir frühstücken spät und anschließend möchte ich das Wetter ausnutzen, um mit dem Rad nach Rendsburg zu fahren.
Bisher kenne ich die andere Kanalseite nur, um gleich einzukaufen. In der Stadt selbst bin ich noch nicht gewesen. Das möchte ich heute nachholen. Die etwa 10 Kilometer am Kanal entlang sind nicht langweilig und schnell abgespult. Ich nehme wieder den Kanaltunnel für Radfahrer und Fußgänger und fahre drüben gleich in die Stadt.
Als erstes treffe ich auf einen großen Platz, auf dem eine Kirmes aufgebaut ist. Ich habe Hoffnung auf Popcorn. Danach nehme ich die Hinweisschilder zur Altstadt. Hier das nächste Ereignis. Auf Plakaten lese ich Kultur- und Straßenmusikfest an diesem Wochenende. In der Stadt und auf der Fußgängerzone sind überall Stände von Heimatvereinen, diversen Fressbuden und Getränken.
Es ist ja noch recht früh am Tag, aber es ist schon voll und hier und da musizieren Menschen oder Tanzgruppen präsentieren sich. Richtung Stadthafen ist Markt, der aber gerade abgebaut wird. Weiter hinten sind wieder Stände und eine Bühne mit Livemusik. Alles ist gut besucht. Ich gönne mir ein Eis im Hörnchen, das erste seit Ewigkeiten und warme Mutzen.
Dann wird es Zeit für die Rückfahrt. Eine Kleinigkeit fürs Essen besorge ich noch und dann lasse ich mich von der Schwebefähre übersetzen. Die war längere Zeit außer Betrieb, aber jetzt nutze ich die Gelegenheit. Danach geht es zurück zum Platz, der sich zum Nachmittag restlos füllt. Morgen wollen wir zur Ostsee an die Lübecker Bucht, in der Hoffnung auf einen freien Platz. Frisches Popcorn habe ich leider nicht gefunden.
Der Stellplatz am Kreishafen, natürlich voll
Die Schwebefähre über den Kanal
Unter der Eisenbahnbrücke ist die Fähre aufgehängt
Tag 76 - Sonntag, 28.08.2022
Eigentlich ist das Wetter heute ganz schön, aber wir frühstücken trotzdem im Wohnmobil, da wir uns das Räumen der Stühle sparen. Wir haben ja gestern und heute Brötchen bestellt und die Lieferung hat gut geklappt. Wir lassen uns zwar Zeit, ziehen das aber nicht in die Länge. Wir wollen ja heute wieder weiter.
Unser Ziel ist Scharbeutz an der Ostsee. Der Ort liegt in der Lübecker Bucht, in der Nähe vom Timmendorf Strand. Ich habe die Angabe von Gestern geändert, da hatte ich die Kieler Förde angegeben. Auf dem dortigen Wohnmobilhafen waren wir vor Jahren schon einmal, aber zur kalten Jahreszeit. Hoffentlich bekommen wir noch einen Platz.
Wir schaffen die knapp 80 Kilometer über Kiel und vorbei an Plön ohne Probleme und erreichen die Ostsee. Wir müssen durch den Ort Haffkrug und stellen fest, dass es hier regelrecht überlaufen ist. Im Schritttempo geht es durch den Ort. Am Ortsbeginn von Scharbeutz liegt der Platz. Auf den ersten Blick ist der Platz voll, aber wir fahren trotzdem drüber und finden doch noch einen Platz.
Hinter uns kommen noch Wohnmobile, die wohl dann keinen Platz mehr bekommen. Es passen hier 90 Wohnmobile hin und es ist immer wieder erstaunlich, wie voll hier alles ist. Es ist Sonntag und üblicherweise Abreisetag. Hatten wir jedenfalls gedacht. Aber alle bleiben wohl noch länger. So sind wir froh, dass wir nicht wieder einen anderen Platz suchen müssen.
Wir stellen uns auf und bei schönem Wetter gehen wir gleich auf die Promenade. Auch hier drängen sich die Menschen und der Strand ist gut gefüllt. Wir hoffen endlich auf einen leckeren Backfisch. Den bekommen wir tatsächlich und der ist für den bekannten Preis kleiner als sonst. Das passt aber in die Zeit, wo alles teurer, oder kleiner wird.
Im weiteren Verlauf finden wir noch eine Eisdiele und ich gönne mir auf dem Rückweg noch ein Stück Bienenstich vom Bäcker. Dann geht es zurück zum Platz, wo ich gleich mit Ellie eine Gassirunde drehe. Später gibt es noch Kaffee und den Kuchen. Das Wetter ist zwar noch schön, aber es wird windig. Da wir leider einen Schattenplatz erwischt haben, wird es uns schnell kühl. Wir müssen Jacken anziehen, während gegenüber die Menschen noch in kurzer Hose sitzen.
Wir zahlen für den Platz 13,50 Euro. Kurtaxe kostet 2,80 Euro pro Person. Strom sind 0,50 Euro pro KW. Wir haben erstmal für drei Tag bezahlt. Mal schauen, ob wir länger bleiben.
Tag 77 - Montag, 29.08.2022
Heute ist das Wetter trüb und feucht. Ich möchte mal wieder frische Brötchen vom Bäcker, der hier ganz in der Nähe ist. Wir frühstücken lange, weil das Wetter nicht besser werden will. Die Vorhersage ist auch für die Katz, da sie stündlich verändert wird. Erst sollte es ab 14 Uhr sonniger werden. Am Ende des Tages bekommen wir die Sonne nicht mehr zu sehen.
So sah es vor dem Frühstück aus
Lecker
Am späten Vormittag machen wir uns doch auf den Weg. Wir wollen in den nächsten Ort nach Haffkrug. Wir wollen mal etwas leckeres essen gehen. Auf dem Weg dorthin nieselt es immer wieder und ab und an stellen wir uns unter. Echt tolles Wetter! Wir finden ein nettes Bistro und auch ein Plätzchen unter einem großen Schirm. Kalt ist es ja nicht.
Wir essen leckeren Fisch, passt ja auch zur Ostsee. Dann machen wir uns auf den Rückweg. In Scharbeutz besorge ich noch etwas zum Kaffee und dann geht es zurück zum Platz. Jetzt erst einmal Füße hoch, aber da wir ohne Ellie waren, will die jetzt raus. Also gehe ich nochmal Gassi. Zum Kaffee gibt es dann den leckeren Kuchen und das Wetter wird nicht besser. So geht der Tag auch um. Für die nächsten Tage ist wieder sonniges Wetter angesagt.
Tag 78 - Dienstag, 30.08.2022
Der Wetterbericht war wieder was für die Tonne. Schönes Wetter mit Sonnenschein hat man uns für heute versprochen. Am frühen Morgen prasselt Regen auf das Dach. Na Super!! Als ich Brötchen holen gehe, ist es zwar trocken, aber stark bewölkt. So müssen wir auch heute drinnen frühstücken. Das machen wir mit aller Ruhe und recht lange.
Ein Nachbar reist ab und der nette Betreiber, mit dem wir uns gestern unterhalten haben kommt und mäht die Rasenfläche mit einem Trimmer. Mit einem Mal knallt es an unserer Außenwand. Wir kümmern uns nicht sofort darum, sondern erst, als ich das Rad aus der Heckgarage hole, entdecke ich Gras am Wohnmobil. Nicht sehr schlimm. Nur als meine Frau mit dem Lappen kommt entdecken wir ein kleines Loch in der Außenwand.
Ich informiere gleich den Betreiber, der sich das Ganz anschaut. Wir versichern ihm, dass es während seiner Mäharbeiten geschehen ist. Er ist sehr einsichtig und entschuldigt sich mehrfach. Er besorgt uns den Kontakt zu seinem Versicherungsmakler. Den kontaktieren wir und sind und schnell einig. Er fährt übrigens das gleiche Wohnmobil wie wir. Bei unserer Rückkehr in die Heimat müssen wir dann wohl in die Werkstatt.
So richtig können wir uns nicht entscheiden, was wir unternehmen sollen. Da das Wetter deutlich besser wird, möchte ich mit dem Rad los. Ich fahre nach Timmendorf, stelle mein Rad ab und schaue mir den Ort an. Er ist auf jeden Fall teurer. Große namhafte Hotels findet man hier, wie auch tolle Villen am Strand. Der Ort selbst ist sehr gut besucht und die Geschäfte sind von gehobenen Stil.
Wer möchte da wohl seinen Urlaub verbringen. Die Aussicht ist wahrscheinlich gut.
Timmendorfer Strand
Dafür ist der fußläufige Teil am Strand nicht so schön, da er aus festem, sandigen Material besteht, der durch den nächtlichen Regen aufgeweicht ist und Pfützen aufweist. Im hinteren Bereich wird eine große Arena aufgebaut, wo Anfang September einige Konzerte stattfinden. Ich fahre dann etwas ins Hinterland und kaufe etwas für uns und den Hund ein.
Zum Nachmittag gehen wir noch einmal in den Ort und stöbern durch die Geschäfte, ohne etwas zu finden. Vom Bäcker nehmen wir noch etwas fürs Abendessen mit. Morgen geht es für uns weiter, bei hoffentlich schönem Wetter.
Tag 79 - Mittwoch, 31.08.2022
Heute ist wieder Aufbruch angesagt und wir wollen auch recht zeitig weg. Wir tanken vor Ort bei Shell für schlappe 2,12 Euro. Wo ist bloß der Tankrabatt geblieben? Aber was wollen wir machen, da müssen wir jetzt durch. Schnell geht es auf die A1 Richtung Hamburg. Die Strecke bis zu unserem heutigen Ziel beträgt knapp 100 Kilometer.
Wir wollen zum Elbe Buntpark auf den dortigen Stellplatz. Wir finden einen schönen Platz und melden uns danach an. Wir zahlen 26,-- Euro pro Tag einschl. Strom. Wir haben einen Blick auf die Norderelbe, wo aber nicht viel los ist. Wir stehen auf der größten bewohnten Flußinsel Deutschlands. Hier teilt sich die Elbe in Süderelbe und Norderelbe.
Wir essen zu Mittag und genießen anschließend die Ruhe in der Sonne. Später machen wir einen Spaziergang zur Bunthäuser Spitze, auf der ein altes Leuchtfeuer steht. Leider ist alles recht dicht zugewachsen. Aber man kann auf das Leuchtfeuer klettern und von dort ist die Aussicht besser. Viel kann man hier aber nicht machen und wir kehren um.
Mittig ist genau die Spitze der Insel
Das Leuchtfeuer
Zum Nachmittag nehmen wir die Gelegenheit war und waschen unsere Wäsche. Morgen soll das Wetter wieder gut werden und ich möchte mit dem Rad zum Hamburger Hafen. Das sind etwa 14 Kilometer.
Tag 80 - Donnerstag, 01.09.2022
Heute möchte ich den schönen Tag nutzen, um mit dem Rad nach Hamburg zu fahren. Die Stadt kenne ich noch nicht und ich bin auf den Hafen gespannt. Als erstes Ziel habe ich mir die Elbphilharmonie ausgesucht und mein Navi gibt mir etwa 14 Kilometer als Strecke an. Nach einigen Kilometern am Deich entlang, komme ich ins Hafengebiet. Es sind zwar Radwege vorhanden, aber die Kulisse mit den vielen LKW usw. ist nicht so toll.
Ich überquere die Elbe und gelange in eine Großbaustelle. Hier muss man sich die Radwege suchen. Es entsteht eine ganz neue Hafencity mit einem Kreufahrterminal und einem Mega-Einkaufszentrum, ähnlich wie im Centro Oberhausen. Die Baustelle ist riesig!! Ich erreiche mein Ziel und stelle das Rad ab. Die Elbphilharmonie erschlägt einen, wenn man dicht davor steht. Mich würde ja die Besucherterrasse reizen, aber ein Ticket ist erforderlich und der Ansturm groß.
Die Elbphilharmonie
Da fahre ich doch lieber zu den Landungsbrücken, da gibt es tolle Aussichten auf das Wasser und die Schiffe. Ich schiebe mein Rad, als mich einer von rechts anschreit. "Hafenrundfahrt" Ich bin richtig erschrocken und frage nach. Die Fahrt würde eine Stunde dauern, kostet 22,-- Euro und es geht in fünf Minuten los.
Na das mache ich dann. Schnell das Rad angekettet, Ticket gekauft und runter zum Boot. Dann geht es auch schon los, ab durch den Hafen. Die Tour ist sehr interessant und der Mann neben dem Kapitän gibt viele Infos. Unter Anderem sehen wir eine beschlagnahmte Yacht eines Gazprom Barons, die hier festgesetzt wurde. Die MS-Europa, die hier im Trockendock liegt und die MSC Magnifica, die gerade betankt wird.
Auch ein Containerschiff der Superklasse steht hier. 400 Meter lang und kann etwa 20.000 Container aufnehmen. Sieht gewaltig aus. Die Zeit geht schnell um und wir sind wieder am Kai. Nach einem kleinen Snack fahre ich ein Stück in die Stadt und möchte mir den Michel ansehen. Die St. Michaelis Kirche ist eines der Wahrzeichen Hamburgs.
Die russische Yacht kostet angeblich 500 Millionen Euro und ist beschlagnahmt
Die Kirche ist gut besucht und es gibt ein kostenloses Konzert von einem Orchester. Ein sehr modernes Stück, dass mich nach knapp 5 Minuten aus der Kirche treibt. Das Stimmen der Instrumente vor einer Darbietung hört sich angenehmer an. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden. Ich fahre zum Hafen zurück und bestaune das Treiben auf und neben dem Wasser. Ich bin schließlich nicht der einzige Tourist hier.
Der Michel
Dann entdecke ich noch einen Bäcker und nehme etwas für später mit und mache mich auf den Heimweg. Ich lasse mich von der App Komoot leiten, die mich nun durch ein Wohngebiet führt. Das ist viel angenehmer, als die Fahrt durch das Hafengebiet heute Morgen. Gegen 16 Uhr erreiche ich wieder der Platz und wir trinken Kaffee und essen den mitgebrachten Kuchen.
Hier noch ein paar Eindrücke von den Landungsbrücken
Ein kleiner Ausschnitt von der Großbaustelle in der neuen Hafencity
Den Tag lassen wir langsam ausklingen und morgen geht es weiter.
Tag 81 - Freitag, 02.09.2022
Heute zieht es uns etwas weiter. Bei schönstem Wetter geht es recht früh auf die A1 Richtung Bremen. Unser heutiges Ziel ist der Campingplatz in Holdorf am Heidesee. Er liegt in direkter Nähe zur A1. Dazu müssen wir heute etwa 180 Kilometer zurücklegen. Willkommen auf den Autobahnen in Deutschland. Trotz drei Spuren ist alles recht voll und dann noch zwei Baustellen mit entsprechendem Stau kurz vor dem Ziel.
Es sind nur wenige Kilometer bis zum Campingplatz, auf dem wir schon mal waren. Es ist nicht besonders groß, hat aber ein kleines Restaurant mit Biergarten. Wir erreichen den Platz und melden uns an und buchen bis Sonntag. Brötchenservice gibt es auch, den wir in Anspruch nehmen. Wir bekommen einen Platz zugewiesen und stellen uns auf.
Auch hier zeigt sich der heiße Sommer. Der Rasen ist verbrannt.
Der Heidesee mit Freibad in der Dämmerung
Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, es ist wolkig mit viel Sonne und etwa 24 Grad. Wir richten uns ein und da es schon auf 14 Uhr zugeht, nehmen wir gerne das Restaurant in Anspruch und lassen uns etwas Leckeres servieren. Danach gehen wir zurück und ich gönne mir ein kleines Mittagsschläfchen, weil es mir draußen zu warm ist und für eine Markise ist es mir zu windig.
Zum Nachmittag schnappe ich mir das Rad und fahre in den nahen Ort, wo ich beim Rewe ein paar Sachen einkaufe. Für morgen besorge ich uns etwas zum Grillen. Der Abend bleibt schön und wir können draußen Essen und bleiben bis etwa 21 Uhr 30 sitzen. Dann wird es kühl und wir gehen rein.
Tag 82 - Samstag, 03.09.2022
Heute ist wieder ein schöner Tag, der allerdings frisch und sehr windig beginnt. Wir können daher nicht draußen frühstücken. Die bestellten Brötchen schmecken sehr gut und wir lassen uns viel Zeit. Nach dem Frühstück gehen wir mit Ellie eine größere Runde um den Heidesee, denn jetzt ist es ruhig im nahen Wald. In der Frühe, so um 5 Uhr 30 werden wir von Schüssen geweckt. Wir tippen auf Jäger und werden nachmittags von den Restaurantbetreibern bestätigt.
Der Heidesee, viel Strand und wenig Wasser. Wohl eine Folge des heißen Sommers.
Damit war die Nachtruhe vorbei und unser Hund wollte auch gleich raus, der verunsichert von der Knallerei nervös umherläuft. Das ist natürlich doof, weil ich danach nicht mehr richtig einschlafen kann. Zum Mittag packe ich den Grill aus, denn ich habe ja gestern beim Rewe eingekauft. Am Nachmittag sind wieder vereinzelte Schüsse zu hören. Recht ungewöhnlich für die Tageszeit. Im weiteren Verlauf plätschert der Tag so dahin.
Zur Kaffeezeit hole ich uns im Café leckeren Pflaumenkuchen mit Sahne, der erste in dieser Saison. Den lassen wir uns schmecken. Viel passiert heute nicht mehr und so geht der Tag zu Ende. Morgen geht es wieder ins Ruhrgebiet. Wir werden nach Bergkamen fahren und dort eine Nacht bleiben. Am Montag Morgen geht es dann zu unserem Händler nach Dortmund. Dort will man sich den kleinen Schaden am Fahrzeug ansehen und entscheiden, wie das repariert werden kann.
Tag 83 - Sonntag, 04.09.2022
Heute soll es ja wieder weiter gehen und zu unserem letzten Stopp vor der Heimat. So machen wir uns nach dem Frühstück fertig und packen ein. Schnell noch entsorgen und dann geht es los. Wir erreichen die A1 und müssen noch etwa 125 Kilometer fahren. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir kommen gut durch. Leider ist auf vielen Abschnitten Überholverbot für LKW. Da wir ja auch darunter fallen ist es machmal doof hinter einigen Schlafmützen zu kriechen.
Gegen 12 Uhr erreichen wir unser Ziel nahe der A1 in Bergkamen. Wir fahren auf den Stellplatz am Datteln-Hamm-Kanal zur Marina Rünthe. Hier haben wir vor Jahren schon einmal gestanden. Wir erreichen den Platz, der schon recht voll ist. Wir finden noch einen Platz, der wie die Anderen auch sehr eng ist. Es ist sehr warm und draußen weht kein Lüftchen. Es ist nicht gut auszuhalten.
Der Stellplatz vor der Marina
Links der Yachthafen und rechts der Kanal
Wir bleiben im Wohnmobil und gönnen uns den Genuss unserer Klimaanlage. Ich gehe mit Ellie in den nahen Wald und hier ist es schon eher auszuhalten. Zwischendurch essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und machen mal nix. Ich schaue mir kurz den Hafen an und gönne mir ein Eis vom Italiener. Dann verkriechen wir uns wieder ins Wohnmobil.
Der Beversee im Naturschutzgebiet vor Ruhrpottkulisse
Wie gut, dass wir den Sommer so weit im Norden verbracht haben. Die Hitze und Schwüle in unseren Breiten kann ich nicht mehr gut vertragen. Morgen geht es, mit einem kurzen Aufenthalt in Dortmund bei unserem Händler wieder nach Hause. Leider soll es morgen noch wärmer werden. Dann hoffen wir auf die vorhergesagte Abkühlung zur Wochenmitte.
Tag 84 - Montag, 05.09.2022
Heute sind wir auf der letzten Etappe unserer Reise. Vom Stellplatz in Bergkamen fahren wir zu unserem Händler nach Dortmund am Flughafen. Das ist nicht sehr weit und wir sind in einer halben Stunde dort. Wir lassen den Schaden am Fahrzeug begutachten und bekommen einen Rat. Es gibt seitens unseres Händlers nicht die Möglichkeit einer Reparatur.
Das muss eine professionelle Lackiererei über nehmen, die wir uns jetzt heimatnah suchen müssen. So fahren wir nach einem kurzen Stopp weiter Richtung Heimat. Das Ruhrgebiet hat uns wieder und wir sind froh, ohne Stau wieder Zuhause zu sein.
Nach knapp 5.000 Kilometern in 84 Tagen, mit 37 verschiedenen Übernachtungsstopps in vier Ländern sind wir wieder sicher und gesund gelandet. Es war eine erlebnisreiche Tour mit vielen neuen Eindrücken. Ich denke, dass wir diese Reise wiederholen werden, aber mit einer anderen Vorgehensweise. Wir werden uns noch besser vorbereiten und uns mehr auf Sehenswürdigkeiten konzentrieren, als den Fokus auf den nächstmöglichen schönen Stellplatz zu legen.
Aber wie heißt es so schön, nach der Tour ist vor der Tour. Wir werden jetzt einige Termine abarbeiten, ein paar Ärzte reicher machen und unser Fahrzeug noch etwas optimieren. So müssen z.B. neue Reifen her, da wir unsere im Winter nicht fahren dürfen. Eine grobe Planung haben wir bereits im Kopf. Wir wollten ursprünglich den Winter in Spanien verbringen.
Da wir aber beide, der Hund übrigens auch, richtige Winterfans sind, werden wir wohl die kalte Jahreszeit eher im Schnee verbringe, so wir welchen finden. Also geht die nächste, größere Tour wohl wieder in die Alpen. Aber noch ist etwas Zeit bis dahin.
Das war im groben unsere Tour, nachzuschauen unter Polarsteps.
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