Auf nach Holland
Tag 1 - Montag 20.03.2023
Nachdem wir unser Wohnmobil nun einige Tage bei unserem Händler gelassen haben, um einige Garantiearbeiten und eine Reparatur durchführen zu lassen. Vorgestern haben wir es wieder abgeholt und nun möchten wir ein paar Tage reisen. Dafür haben wir uns unser Nachbarland Niederlande ausgesucht.
So machen wir uns heute nach dem Frühstück auf den Weg über die A40 nach Holland. Für den ersten Stop haben wir uns den Camperplaats Oirschot ausgesucht. Den kennen wir schon von einem Besuch vor etwa sechs Jahren. Er gehört zu den sog. Top-Plätzen und wurde in den letzten Jahren von 29 auf 60 Parzellen erweitert.
Er gehört zu einer großen Baumschule neben dem Wilhelminakanaal. Wir kommen nach etwa 1,5 Stunden und 105 Kilometern am Platz an. Er liegt ca. 10 Km westlich von Eindhoven unweit vom dortigen Flughafen. Wir werden von einem älteren Herrn (er gehört zur Familie des Betreibers) freundlich empfangen, der uns zur Rezeption begleitet und uns anschießend das neue Sanitärgebäude zeigt. Wir zahlen für zwei Tage mit Strom 45,-- Euro.
Die RezeptionDahinter das neue Sanitärgebäude
Der Stellplatz in Oirschot. Auf Schotter, parzelliert und schön angelegt.
Wir richten uns ein und während meine Frau das Mittagessen vorbereitet gehe ich mit Ellie eine Runde durch das nahe Umfeld. Wir laufen am Kanal entlang und durch die Baumschulfelder. Wir kommen auch an Spargelfelder vorbei und an einem Spargelhof. Keine Ahnung, ob es schon frischen Spargel gibt. Wir sind dann wieder zurück und essen. Dann machen wir Pause.
Der Platz am KanalDer Spargel unter wärmender Folie
Für Erdbeeren ist es wohl noch zu früh
In der Baumschule blüht es schon
Ein großes Flugzeug fliegt sehr tief vorbei und einige Zeit später wieder. Als Minuten danach der wohl gleiche Flieger wieder vorbei kommt, werde ich stutzig. Auf der App "Flightradar24" sehe ich, dass es sich um ein Nato-Flugzeug handelt, das wohl Start- und Landeübungen macht. Auf der App kann man die Flugroute gut nachverfolgen.
Die Nato mach Flugübungen über unseren Köpfen
Oirschot ist ein Ort in der niederländischen Provinz Nord-Brabant mit etwa 19.200 Einwohnern. Ort und Umgebung haben eine lange Geschichte. Schon in der Vorgeschichte war die Umgebung von Oirschot besiedelt. Daran erinnern noch alte Gräber aus jener Zeit. Es wird angenommen, dass ein erster Vorgängerbau der Marienkirche am Vrijthof in Oirschot aus dem 5. Jahrhundert nach Christus stammt.
Tag 2 - Dienstag, 21.03.2023
Während des Frühstücks lässt der nächtliche Regen nach und es wird trocken. Wir wollen heute in den Ort, den wir ja schon von einem Besuch kennen. Im alten Ortskern von Oirschot, vor der St. Peter Basilika, wird ein Wochenmarkt abgehalten. Wir erhoffen uns hier holländische Pommes mit Mayo. Aber Fehlanzeige!!! Auf dem Markt und im Ort keine Spur von Pommes. Das finden wir ungewöhnlich.
Ehemaliges Rathaus aus dem Jahr 1463, jetzt touristischer InformationspunktMarkt vor der Kirche
Wir wollen uns die St. Peter Basilika anschauen. Die Petruskerk ist die römisch-katholische Hauptkirche und trägt den Rang einer Basilika minor. 1268 wurde mit dem Bau einer zweiten Kirche begonnen, dem Vorgängerbau der Heutigen Kirche. Diese brannte 1462 ab und es wurde in Folge mit der dreischiffigen Kreuzbasilika begonnen. 1627 wurde der Turmhelm durch Blitzschlag zerstört. Seitdem ist der Kirchturm stumpf.
Leider kommen wir nicht bis ins Kirchenschiff und können nur einen Blick durch die Glastür werfen. Aber auch dieser Blick lohnt sich schon.
Innenraum der BasilikaIch finde aber einen Fischwagen, wo ich mir Kibbelinge mit Knoblauchsoße gönne. Die waren sehr lecker. Wir gehen dann zu der kleinen Einkaufspassage mit einigen Läden. Wir gehen in einen Jumbo-Einkaufsladen, wo wir ein paar Lebensmittel einkaufen. Danach gehen wir wieder zurück zum Platz. Jetzt will Ellie raus und ich gehe mit ihr eine größere Runde.
Die kleine Einkaufsstraße von OirschotDer Weg vom Stellplatz zur Innenstadt
Danach machen wir eine längere Pause, bis Ellie wieder raus möchte. Da es immer noch trocken ist, gehe ich noch eine größere Runde mit ihr. Ich hoffe, dass reicht ihr für heute.
Auch ein Lastenschiff fährt über den nahe KanalTag 3 - Mittwoch, 22.03.2023
Heute ist es zwar trocken, aber stark bewölkt. Wir möchten heute weiterfahren. Unser Ziel ist der Campingplatz in Julianadorp "Hoeve ons Lust". Der Campingplatz liegt direkt an den Dünen, unweit von Strand. Knapp 170 Kilometer sind es bis dorthin. Da wir erst ab 14 Uhr auf den Platz kommen, fahren wir erst um etwa 11 Uhr 30 los.
Die Autobahnen in Holland sind gut ausgebaut und wir kommen gut durch. Die Bahn Richtung Amsterdam ist teilweise 5spurig. Es zieht sich trotzdem, da wir mit unserem Gewicht nur 80 km/h fahren dürfen. Aber von Staus werden wir verschont. Gegen 14 Uhr 30 sind wir am Ziel und während der ganzen Fahrt hat es ordentlich gestürmt. Das Fahrzeug läßt sich aber auch bei dem Wind gut fahren, weil es ja drei Achsen hat und gut auf der Straße liegt.
So stehen wir auf dem Platz
Wir melden uns bei der freundlichen Betreiberin an und können zwischen mehreren Plätzen wählen. Wir waren vor etwa fünf Jahren schon einmal hier und es hat sich nicht viel verändert. Wir nutzen die ACSI-Karte und zahlen 26,70 Euro pro Tag einschl. Strom, Wasser und die Benutzung des Sanitärgebäudes. Wir stellen uns auf und ich gehe zuerst mit Ellie raus. Natürlich zieht es mich über die Dünen zum Strand. Hier werden wir von Sturm ordentlich geschüttelt.
Leider sind wir für die Tulpenblüte zu frühAusgedehnte Narzissenfelder nahe dem Platz
Ellie hat trotzdem viel Spaß, aber ich halte es nicht lange aus und möchte auch nicht paniert werden. So kehren wir um. Leider sind die Tulpen noch nicht in Blüte, dafür sehen die Narzissenfelder toll aus. Durchgefroren sind wir wieder zurück und sind froh, uns im Wohnmobil aufzuwärmen. Den restlichen Tag verbringen wir drinnen, da es draußen weiter stürmt und regnerisch wird. Morgen soll es sonniger werden.
Über den Strand pfeift der WindDas Meer ist ganz schön aufgewühlt
Weg runter zum Strand
Ganz schön windig!!!
Tag 4 - Donnerstag, 23.03.2023
Die Nacht war sehr unruhig, denn es war sehr stürmisch und regnerisch. Das war so heftig, dass das Wohnmobil ordentlich gewackelt hat. Das hat dazu geführt, dass uns Ellie in der Nacht geweckt hat. Der kleine Schisser hatte mal wieder Angst. Meine Frau hat sich daher aufgerafft und hat sich ein paar Stunden zu ihr auf die Couch gesetzt, bis sie sich beruhigt hat.
Daher haben wir nicht so gut geschlafen und wir werden am Morgen wenigsten von einem blauen Himmel geweckt. Der Wind ist immer noch heftig und nach einem gemütlichen Frühstück, mit frischen Brötchen, gehe ich mit Ellie an den Strand. Mit Schal und warmen Mütze läßt es sich aushalten. Der Wind fegt über den Strand und ich gehe zuerst mit dem Wind im Rücken.
So sieht es am Morgen nach turbulenter Nacht aus
Ellie hat viel Spaß und ich lasse sie ohne Leine laufen. Es begegnen uns einige Hunde, mit denen Ellie spielt. Nach etwa 2,75 Km drehen wir um und nun geht es gegen den starken Wind zurück. Nach etwa 5,5 km sind wir wieder zurück am Platz. Jetzt gibt es erst einmal Mittagessen und dann machen wir Pause. Später gehen wir zusammen mit Ellie noch einmal an den Strand. Der Wind hat nicht nachgelassen und langsam tauchen ein paar Wolken auf, die die Sonne verdeckt.
Der Strand wird breiter. Es ist EbbeWir bleiben nicht lange, denn es wird langsam ungemütlich. Wir sind dann wieder zurück am Platz. Ich bestelle noch für Morgen frische Brötchen und dann geht es wieder zurück ins Wohnmobil. Den Tag lassen wir dann langsam ausklingen.
Tag 5 - Freitag, 24.03.2023
Die letzte Nacht war wieder extrem stürmisch und es hat geschüttet. Unserer Ellie hat das wieder nicht gefallen und brauchte beistand. Meine Frau hat sich um sie gekümmert und eine ganze Zeit bei ihr gesessen. Es war aber auch wieder heftig!!! Am Morgen ist der Spuk wieder vorbei und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. Der Wind weht aber immer noch heftig.
Ich nutze aber das schöne Wetter, um wieder mit Ellie an den Strand zu gehen. Wir gehen heute zuerst dem Wind entgegen bis zur nächsten Strandbude. Hier kehren wir um und so läßt es sich angenehmer gehen. Wir treffen wieder einige Hunde für die sich Ellie interessiert. Wie auch schon gestern lasse ich sie frei laufen, was ihr zunehmend Spaß bereitet.
Der Gischt funkelt in der Sonne
Das Strandrestaurant mit geschützter Außenterrasse
Die Strandhütten kann man im Sommer mieten
Einsame Strandspaziergänge
Wir sind wieder etwa 5 Kilometer unterwegs. Es sind auch heute nicht viele Menschen unterwegs. Es gibt immer wieder schöne Bilder von Sand und Wellen. Die Gischt glitzert in der Sonne wie Edelsteine. Von Strand rauf auf die Düne entpuppt sich wie eine Windkanal. Hier bildet der Sand immer neue Formationen, wie in der Wüste.
Zurück am Platz stelle ich mir einen Stuhl in die Sonne. Im Windschatten des Wohnmobils kann man es gut aushalten. Dicke Jacke, Mütze und Schal behalte ich aber trotzdem an. So hole ich mir über den Tag verteilt ein rote Birne. Die Sonne hat halt schon eine gute Wirkung.
Nachmittags probiere ich die hiesige Dusche. Alles ist sauber und es gibt viel warmes Wasser. Leider ist es etwas kühl, da es keine Heizung gibt, oder sie war nicht eingeschaltet. Da wird man beim An- und Ausziehen flott. Danach gibt es Kaffee und Plätzchen. Der Bäcker ist mir zu weit entfernt und das Radeln bei dem starken Wind (ich habe kein E-Bike!) macht mir keinen Spaß.
So lassen wir den Tag ausklingen und hoffen auf eine ruhigere Nacht und mir spannt das Gesicht!!!!
Tag 6 - Samstag, 25.03.2023
Die Nacht war zwar wieder stürmisch, aber wenigstens trocken. So konnten wir halbwegs gut schlafen, denn Ellie hat Ruhe gegeben. Dafür wird es nach dem Frühstück wechselhaft mit teils heftigen Schauern. Daher zieht sich unser Frühstück in die Länge und ich plane meinen Spaziergang für den Nachmittag.
Wir nehmen die Gelegenheit war und planen schon mal einen Teil unserer nächsten, längeren Reise in den Süden. Wir suchen uns einige Stationen auf den Weg Richtung Chiemsee aus. Wir trödeln so durch den Tag und ich schaue zwischendurch ein wenig Wintersport im Fernsehen.
Gegen 16 Uhr hört der letzte Regen auf und die Sonne kommt raus. So hat es der Wetterbericht auch vorhergesagt. Jetzt wird es Zeit für den Strandspaziergang mit Ellie. Die freut sich schon! Der Wind kommt jetzt direkt vom Meer und so ist es egal, welche Richtung ich einschlage. Es läuft sich ganz gut bei Seitenwind. Wir treffen wieder einige Hunde, aber sonst ist der Strand noch leerer, als an den letzten Tagen.
Den Strand beinahe für uns alleinAusternfischer
Der Campingplatz von der Düne aus
Nach etwa 5 km sind wir wieder zurück am Platz und es ist trocken geblieben. Ich habe ein paar schöne Fotos machen können, obwohl sich die Bilder mit der Zeit doch ähneln. Sonne, Strand und Wellen sind aber immer wieder schön. So lassen wir den Tag ausklingen und die nächste Zeit soll es trocken bleiben.
Tag 7 - Sonntag, 26.03.2023
Der Wind hat nachgelassen und ist jetzt erträglich, aber immer noch frisch. Es hat sich auch etwas abgekühlt. Die Sonne will heute nicht so recht durch die Wolken, aber es ist trocken. Wir haben in der Nacht gut geschlafen und bleiben etwas länger liegen, da uns ja eine Stunde geklaut wurde. Heute gibt es keinen Brötchenservice, dafür backen wir uns selber welche auf.
Wir trödeln lange, bis sich langsam die Sonne zeigt. Der Wind hat auf Nord gedreht und bringt kältere Luft ins Land. Am späten Vormittag gehen wir zusammen mit Ellie an den Strand. Es ist Sonntag und daher sind doch mehr Menschen unterwegs. Leider sind nur wenige Hunde unterwegs, die mit Ellie spielen wollen. Ich habe einen Tennisball mitgenommen. Das klappt nur bedingt. sie rennt zwar hinterher, aber holen muss ich ihn öfter selber.
Sogar auf dem Wasser gibt es etwas zu sehen
Wir gehen eine größere Runde und kehren dann um. Nach dem Mittagessen machen wir Pause und legen die Füße hoch. Ich schaue mir die letzten Wettkämpfe im Wintersport an und meine Frau hat das Lesen für sich entdeckt. Mit einigen kleineren Gassirunden geht der Tag zu Ende. Es soll trocken bleiben und auch der Wind soll nicht mehr so stark werden.
Der Wetterbericht für Morgen ist ganz ok und so wollen wir es wagen, mit den Rädern nach Julianadorp zu fahren. Dort gibt es einige Geschäfte und vielleicht klappt das ja mal mit Pommes und Mayo.
Tag 8 - Montag, 27.03.2023
Heute haben wir Aprilwetter im März. Sonne und kurze Schauer mit Hagel wechseln sich am Vormittag ab. Schon in der letzten Nacht prasselte ab und zu Hagel auf das Dach. Der Wind ist immer noch recht frisch, aber nicht mehr so stark wie vor einigen Tagen. Wir frühstücken wieder lange und schauen uns das Wetter von innen an. Auch ist es mit 3 bis 4 Grad recht kalt.
Ich möchte gerne, falls das Wetter es erlaubt, mit dem Rad nach Julianadorp. Hier gibt es ein hübschen Einkaufszentrum, welches unter einem Dach einige Geschäfte bietet. Der Ort selbst bietet nicht sehr viel und ist zu dieser Jahreszeit auch nicht sehr einladend.
Gegen 12 Uhr zieht ein vorläufig letzter Schauer durch und ich mache mich auf den Weg. Zum Ort ist es ganz ok, da ich den Wind im Rücken habe. Es sind etwa 4,5 km bis dorthin und ich komme zuerst an einem kleinen Schnellrestaurant vorbei. Ich habe die Hoffnung, das ich dort auf dem Rückweg endlich die ersehnten Pommes bekomme. Der Laden hat laut Aufschrift jeden Tag ab 12 Uhr auf. Da es aber schon später ist und der Laden trotzdem geschlossen ist, wird das wohl wieder nix.
Ich erreiche dann das kleine Einkaufszentrum und gehe zuerst in den Discounter und kaufe einige Lebensmittel ein. Leider finde ich nichts zum Kaffee. Auch in der Bäckerei nebenan lacht mich nichts an. Das ist schon komisch, weil ich eigentlich immer etwas finde. Aber die Auswahl ist beschränkt. Ich lasse es dabei bleiben und gehe langsam zum Rad zurück. Auch der hiesige Imbiss ist auch noch geschlossen. Aber bis zum Wohnmobil wären die Pommer sicher auch schon kalt geworden.
Das Einkaufszentrum mit hübschen Geschäften
Ich drehe noch eine kleine Runde durch den Ort und entdecke aber nicht passendes. Mit dicker Mütze, Schal und Handschuhen bestückt, mache ich mich wieder auf den Rückweg. Jetzt wird mir schnell kalt, da es gegen den Wind geht. Ich komme an diversen Blumenzwiebelfeldern vorbei und mache schnell noch ein Foto. Recht durchgefroren komme ich wieder am Wohnmobil an.
Centrum des kleinen Ortes
Hyazinthenfelder in mehreren Farben
Wir essen dann zu Mittag und ich haue mich etwas aufs Ohr. Zum Abend möchte ich nochmal zum Strand. Das Wetter bleibt trocken und die Wolken werden weniger. Nach dem Abendessen hoffe ich auf einen Sonnenuntergang über dem Meer. Ich ziehe mich warm an und gehe mit dem Hund los. Sonnenuntergang ist heute um 20 Uhr und sechs Minuten.
Ich komme etwa 15 Minuten früher an und laufe etwas über den Strand. Ellie hat ihren Spaß und vertreibt einige Vögel. Ich mache derweil einige Fotos und erwische dann doch noch die Sonne hinter den Wolken, wie sie im Meer versinkt. Das Handy ist aber mit Nahaufnahmen etwas überfordert, oder ich finde nicht die richtige Einstellung. Mit durchgefrorenen Fingern gehen wir zurück. Morgen wollen wir weiter nach Haarlem, wo wir noch zwei Übernachtungen bleiben wollen.
Tag 9 - Dienstag, 28.03.2023
Jetzt wo es für uns weitergeht, läßt endlich der Wind nach. Aber immerhin!!! Nach dem Frühstück machen wir uns für die Weiterfahrt fertig. Heute soll es nach Haarlem gehen. Der Ort liegt in der Nähe von Amsterdam und nahe dem Flughafen Schiphol. Ziel ist der Camperpaark N 205 in Vijfhuizen. Der Platz liegt etwa 2,5 km neben einer der sechs Landebahnen des großen Flughafens.
Der Platz in Julianadorp ist vor unserer Abfahrt wieder gut gefülltDer Platz in Vijfhuizen
Wir richten uns ein und essen zu Mittag. Anschließend nehme ich das Rad und fahre zur nahen Landebahn. Leider ist es eigentlich viel zu kalt, aber ich möchte die Gelegenheit nutzen. Es gibt einen großen Parkplatz für die Schaulustigen. Er ist gut besucht, aber draußen stehen möchte wohl keiner. Alle bleiben in ihren Fahrzeugen sitzen. Eine Weile schaue ich den gelandeten Fliegern zu, die aber hier schon langsam ausrollen.
Ich entdecke aber noch einen Radweg, der immer parallel zur Ladebahn verläuft. Da fahre ich entlang, bis ich eine Stelle erreicht, wo die Flugzeuge aufsetzen. Das ist interessanter zu sehen. Hier bleibe ich eine Zeit lang und mache Fotos und kleine Videos. Nachdem ein Jumbojet gelandet ist, kehre ich aber zum Stellplatz zurück, weil ich zu frieren beginne.
Morgen soll es trocken bleiben und da überlegen wir, was wir anstellen. Gerne würde ich mir Haarlem anschauen. Mit dem Rad sind es etwa acht Kilometer. Mal sehen, ob ich mir das bei dem Wetter antue.
Tag 10 - Mittwoch, 29.03.2023
Heute ist das Wetter trocken, aber stark bewölkt. Es ist recht mild und es geht nur ein leichter Wind. Daher entschließe ich mich, mit dem Rad nach Haarlem zu fahren. Nach dem Frühstück geht es los. Ich nutze meine Handyhalterung am Rad und lasse mich vom Navi leiten. Das ist auch gut so, denn bei den vielen größeren und kleineren Kanälen muss man immer die richtige Brücke treffen, um sich Umwege zu ersparen.
Nach etwa acht Kilometern bin ich am Großen Markt in Haarlem angekommen. Hier steht auch die Grosse oder St.-Bavokirche im Mittelpunkt der Stadt. Meine Rad kette ich an einem Baum fest, da alle Fahrradständer belegt sind. Eben typisch Holland. Als Estes besuche ich diese Kirche. Soweit ich informiert bin, gibt es in den Niederlanden keine Kirchensteuer und so werden viele Gotteshäuser umfunktioniert. In diesem Fall wird wohl ein Teil der Unterhaltskosten durch Eintrittsgelder erwirtschaftet.
Die größeren Kanäle umgeben die InnenstadtDer Große Markt mit der imposanten Kirche
So gehe ich rein und komme zuerst in einen Souvenirladen. Hier zahle 4,-- Euro Eintritt und erhalte eine deutsche Beschreibung. Die Kirche ist sehr sehenswert. Der Bau der Kirche wurde 1370 begonnen und der Fußboden besteht aus etwa 1500 Grabplatten, von denen die ältesten aus dem 15. Jahrhundert stammen. Als nächstes wird das Kirchenschiff überragt von einer sehr schönen Orgel. Die Christian-Müller-Orgel stammt aus dem Jahr 1735. Auf der hat 1766 der damals zehnjährige Mozart gespielt. Auch Händel bespielte das Instrument, welches 5068 Pfeifen hat. Sie ragt fast 30 Meter empor.
Das große Kirchenschiff mit der sehr schönen Orgel
Von der Schifferzunft gespendete Schiffsmodelle. Sie sind aus dem 16. und 17. Jahrhundert
Das ist der älteste "Safe" in Haarlem aus dem 15. Jahrhundert. Hierin wurden u.a. die Haarklemme Stadtrechte aufbewahrt.
Anschließend schlendere ich durch verschiedene Einkaufsstraßen, die sternförmig vom Großen Markt abzweigen. Schöne und interessante Geschäfte finden sich hier und die Gebäude sind typisch Holländisch. Alles sieht hier sauber und gepflegt aus und fast alles ist hier ohne Autoverkehr und nur die vielen Fahrradfahrer fallen auf.
Hier einige Einblicke in die sehenswerte Stadt
Ich habe genug (wenn auch längst nicht alles) gesehen und komme auf dem Rückweg noch an der Kuppelkathedrale von Haarlem, auch bekannt als die Kathedrale Basilisk Sint Bavo vorbei. Die möchte ich auch noch besuchen. Auch hier werden ich von zwei älteren und freundlichen Männern begrüßt. Ich stehe zwar schon fast mitten in der Kirche, müsste aber für die Besichtigung acht Euro berappen. Das hält mich dann doch ab. Die freundlichen Herrschaften meinten aber, ich sollte doch wenigstens einen der beiden Türme besteigen, mit einer herrlichen Aussicht.
Auf einen der beiden Türme bin ich raufDie große Kuppel im Kirchenschiff
Blick auf die Innenstadt mit der Großen Kirche am Marktplatz
Mit drei Euro bin ich dabei, den Ausblicke über eine Stadt sind meistens sehr beeindruckend. Ich nehme die 275 Stufen in Angriff und bekomme bei der engen Wendeltreppe einen Drehwurm. Dafür ist die Aussicht aus etwa 60 Metern Höhe schon toll. Ich habe die ganze Stadt zu Füßen. Leider ist das diesige Wetter schuld daran, dass man nicht so weit sehen kann. Man kann hier sonst leicht bis ans Meer sehen und auch bis nach Amsterdam.
Jetzt geht es aber wirklich wieder zurück zum Platz und ich versuche noch verzweifelt Pommes mit Mayo unterwegs zu bekommen. Die Frittenbuden die ich finde sind noch zweit vom Platz entfernt. Bis ich wieder zurück bin, sind die Pommes kalt. Ich finde dann doch noch eine Snackbar in Vijfhuizen. Hier bestelle ich jeweils zweimal Pommes und Hamburger. Alles bekomme ich in eine Papiertüte gepackt und dann ab zurück.
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| Ein typisches Landschaftsbild, dass darf hier auch nicht fehlen |
Es sind noch etwa 1,5 Kilometer und das schaffe ich recht flott. Wir lassen es uns dann schmecken und ich mache anschließend meine Füße hoch. Aber eine lange Pause gönne ich mir nicht, denn das Wetter spielt immer noch mit. Ich setze mich nochmal aufs Rad und fahre zum Flughafen. Heute ist es wesentlich milder als gestern und auch ist der Wind fast eingeschlafen. Jetzt kann man es ganz gut aushalten und ich setze mich auf eine Bank. Ich habe Glück und kann wieder viele Flugzeuge bewundern.
Nach gut einer Stunde habe ich aber genug gesehen und fahre langsam zurück. Jetzt ist es schon nach 18 Uhr und wir machen Schluss für heute. Wir essen noch eine Kleinigkeit zu Abend und lassen den Tag ausklingen. Morgen geht es wieder heimwärts.
Tag 11 - Donnerstag, 30.03.2023
Heute wollen wir wieder nach Hause und so machen wir uns nach dem Frühstück fertig. Die Nacht war wieder etwas spannend, weil es wieder zeitweise gestürmt und geregnet hat. Im Laufe des Morgens nimmt der Wind wieder zu und das wird dann wohl eine wackelige Rückfahrt. Wir sind etwa um 11 Uhr abfahrbereit und verlassen den Platz.
Die Autobahnen sind gut gefüllt, aber wir kommen immer gut durch. Sobald uns der Wind von der Seite erwischt wird es etwas kritisch. Jetzt kommen uns die drei Achsen unseres Fahrzeuges entgegen und es läßt sich immer leicht ausgleichen. Auch muss ich an dieser Stelle mal den guten Zustand der holländischen Autobahnen loben. Der Fahrbahnbelag ist immer in einem sehr guten Zustand. Das sind wir aus Deutschland nicht so oft gewohnt.
An der Grenze zu Deutschland hatten wir dann einen kurzen Schreck. Im Fahrbahnbelag war eine tiefe Querrille und es gab einen heftigen Schlag im Fahrzeug. "Willkommen auf der Autobahn in Deutschland". Ab hier gibt es wieder die notdürftig geflickten Fahrbahnen, die uns ab sofort wieder begleiteten. Da fragt man sich doch, warum die das in Holland so gut können.
Da wir in Holland in Holland nur 80 km/h fahren dürfen, brauchen wir etwas mehr Zeit.Nach gut 200 Kilometern sind wir wieder Zuhause und richten uns schnell ein. Wir sorgen dafür, dass wir unser kleines Auto wieder an den Platz bekommen und machen damit später einige Besorgungen. Das Wetter ist eher wie im April. Neben sonnigen Abschnitten, stürmt und regnet es heftig. Da muss man aufpassen, dass man immer den richtigen Moment für draußen erwischt. Jetzt werden wir wieder einige Termine in der Heimat wahrnehmen und dann freuen wir uns schon auf die nächste Fahrt.
Zurück auf unserem StellplatzDie Natur scheint hier schon etwas weiter zu sein. Wärmer ist es auch.






































































































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