Herbstreise zum Gardasee
Tag 1 - Mittwoch, 04.09.2024
Nach einigen Wochen in der Heimat, geht es nun wieder los. Wahrscheinlich mit den letzten heißen Tagen machen wir uns auf den Weg in den Süden. Nach den üblichen Vorbereitungen für die Abfahrt, geht es gegen 10 Uhr 30 los. Diesmal nehmen wir wieder unseren Anhänger mit, da wir nicht wieder überladen unterwegs sein wollen. Alles was schwer ist, haben wir da reingepackt. Wir verlassen den Platz und und fahren zunächst zum Raiffeisenmarkt im Ort. Hier geht es auf die Waage und siehe da, wir liegen etwa 80 Kilo unter dem Maximalgewicht. Das ist zwar immer noch sehr knapp, aber wenigstens nicht drüber.
Dann geht es ab in den ersten Stau bei Krefeld. Es geht zäh durch die Baustelle. Anschließend haben wir aber frei Fahrt an Köln vorbei. Das Wetter ist sehr schlecht, denn es regnet seit dem Morgen. Wir haben uns als Ziel den Wohnmobilstellplatz "Am Krähnchen" in Lahnstein ausgesucht. Dort haben wir schon öfter gestanden, denn es gibt große Parzellen, damit wir auch unseren Anhänger gut stellen können. In der Höhe von Remagen verlassen wir die A61 und fahren über die B9 am Rhein entlang Richtung Koblenz.
In Mülheim-Kärlich gibt es einen großen Shop für Campingzubehör der Firma Berger. Hier wollen wir noch ein paar neue Auffahrkeile erwerben, die wir auf der Messe in Düsseldorf am Wochenende nicht bekommen haben. Der Shop verfügt über einen großen Platz für Wohnmobile und Wohnwagen und wir können angehängt stehen bleiben. Das ist längst nicht über all so möglich. Im Laden finden wir auch die gewünschten Keile und sind schnell wieder auf Achse.
Nun geht es durch Koblenz auf die andere Rheinseite nach Lahnstein. Das Navi zeigt noch einen Kilometer bis zum Platz an, als wir durch Lahnstein fahren. Dann steht der Verkehr mit einem Male still. Es geht nichts weiter. Zum Schluss haben wir für die letzten Meter eine Stunde gebraucht und wir haben keinen Hinweis darauf erhalten, woran es gelegen hat. Wir sind dann zum Stellplatz abgebogen und der Stau hat sich aber weiter in die Stadt gezogen. Das war sehr ärgerlich, aber was soll man machen.
Wir erreichen den Platz, der wie erwartet sehr gut gefüllt ist. Für die Stadt ist er eigentlich ein Segen, denn die vielen Wohnmobilisten bringen immerhin viel Geld mit. Es ist daher sehr unverständlich, dass der schöne Platz in wenigen Jahren geschlossen wird und einer Fläche für die Bundesgartenschau weichen soll. Keine Ahnung, was die Stadt sich dabei gedacht hat, auch weil die Gartenschau sich über viele Kilometer am Rhein entlang ziehen soll.
Unser Platz in Lahnstein
Wir stellen uns auf und finden noch einen Platz nahe der Lahnmündung in den Rhein. Während ich mit Ellie Gassi gehe, bereitet meine Frau das späte Mittagessen vor. Ich mache danach einen kurzen Besuch in einer Apotheke in der Stadt, weil ich noch ein Medikament benötige. Auch jetzt sind die Straßen noch verstopft. So haben wir das hier noch nie erlebt. Zurück am Platz mache ich eine Pause. Das Wetter hat sich beruhigt und ist trocken. Für den Stellplatz zahlen wir 14,-- Euro und 0,50 Euro pro Kw Strom. Wir wollen zwei Nächte bleiben, bevor es für uns weiter geht. Morgen soll es 32 Grad werden, was man sich heute bei etwa 20 Grad nicht vorstellen kann.
Tag 2 - Donnerstag, 05.09.2024
Wir haben recht gut geschlafen und haben von den Schiffen und den Zügen nicht viel gehört. Am Morgen ist es noch recht frisch, aber das sollte sich bald ändern. Während draußen die Wolken noch die Oberhand haben, frühstücken wir drinnen gemütlich. Anschließend machen wir und auf den Weg in den Ort. Wir wollen ein paar Kleinigkeiten in dortigen "Globus" kaufen. Wer Spaß am Einkaufen in einem Supermarkt hat, der ist hier genau richtig. Es ist ein riesiger Laden, der sich auf drei großen Etagen erstreckt. Hier bekommt man alles, was das Herz begehrt und in einer tollen Auswahl. Allein die Weinabteilung ist hier so groß, wie sonst in einem Netto oder Penny.
Das wurde aber auch langsam Zeit. Hab aber trotzdem keinen gekauft.
Der "Globus" Supermarkt in Lahnstein
Es ist mal wieder etwas mehr geworden, als geplant und ich bin froh, einen Rucksack dabei gehabt zu haben. So geht es wieder zurück zum Platz und dort will Ellie eine Runde laufen. Das mache ich natürlich und wir gehen den Weg am Rhein entlang. Es ist mittlerweile sehr warm geworden und das Thermometer zeigt bald etwa 32 Grad und die Sonne scheint von einem blauen Himmel. Wir stehen unter einem großen Wallnußbaum, der uns viel Schatten spendet. Wir haben zwar daher keinen Satellitenempfang, aber das macht uns nichts.
Die Lahn mündet nach 245,6 Kilometern direkt am Stellplatz in den Rhein. Die Quelle befindet sich im Rothaargebirge im Lahntopf nahe Lahnkopf auf 603 Meter Seehöhe und fließt an Orten wie Marburg, Gießen, Wetzlar und Limburg vorbei. Durchgehend bis Wetzlar ist die Lahn auf 123 Km schiffbar.
Eine Rheinrose
Wir sitzen daher gut geschützt draußen auf unseren Stühlen und genießen den Tag. Im Wohnmobil wird es auch nicht so warm und erst am späten Abend machen wir für einige Minuten die Klimaanlage an. Der Tag verläuft ohne große Aktivitäten, da es uns viel zu warm ist. Nur durch einige Gassirunden wird die Zeit unterbrochen. Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es draußen angenehm und wir können noch lange sitzen bleiben. Morgen soll es für uns schon wieder weitergehen.
Das Schloss Stolzenfels ist immer wieder ein toller Anblick
Tag 3 - Freitag, 06.09.2024
Heute geht es für uns weiter und so machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Unser heutiges Ziel ist der Ort Rodgau, etwa 30 Kilometer östlich von Frankfurter Flughafen, direkt an der A3. Da es keinen Spaß macht, über die Autobahnen zu fahren, habe ich mir eine Strecke über Land ausgesucht. Es geht zunächst immer an der Lahn entlang Richtung Bad Ems und danach nach Nassau. Die Bundesstraße bietet oft einen schönen Blick auf den Fluß, der ab und an von kleinen Boote befahren wird.
Die kleinen Orte sind teilweise sehr schön, mit alten Häusern mit Fachwerk. Vor Nassau verlassen wir das Lahntal und fahren in Richtung Taunus. Sofort geht es hoch uns die Straße schlängelt sich über die Höhenzüge. Nun hat man teilweise weite Blicke in die Landschaft und es geht ständig hoch und runter. Aber so habe ich mir das vorgestellt, den Autobahnen sind auf Dauer langweilig zu fahren.
Wir erreichen den Hochtaunus und ich bin etwas enttäuscht, denn die Höhenlage und die niedrige Bewölkung sorgen dafür, das die Sicht durch Nebel verhüllt ist. Das finde ich sehr schade. Dann geht es aber runter in den Rheingau in Richtung Wiesbaden. Nun fahren wir durch Weinfelder runter zum Rhein. Jetzt geht es leider wieder auf die Autobahn, da ich ungern durch die Großstädte fahren möchte. Bis zum Frankfurter Flughafen geht es gut voran und dann gibt es Stillstand.
Der Verkehr verdichtet sich und die Vorhersage sagt uns, dass wir mit etwa 15 Minuten Verzögerung rechnen müssen. Die angebotene Umleitung lassen wir aus, was im Nachhinein keine gute Entscheidung war, denn aus den 15 wurden dann etwa 60 Minuten, die wir in einem quälenden Stau stehen mußten. Dafür konnten wir viele Flugzeuge bestaunen, die dicht über die Autobahn geflogen sind. Dann endlich fahren wir von der Autobahn ab und sind schnell am Ziel.
Der Ort Rodgau an der A3 bietet in einem Industriegebiet einen Stellplatz für etwa 30 Fahrzeuge an. Im gesamten Umfeld von Frankfurt gibt es kaum einen vergleichbaren Platz. Leider ist die Umgebung wirklich nicht als schön zu bezeichnen und das Bild, das ich auf Google Maps gesehen habe, hat sich schon wieder sehr verändert. Der Platz sollte an landwirtschaftlichen Flächen grenzen und ich hätte mit dem Hund dort gut laufen können. Jetzt ist der Platz komplett mit großen Lagerhallen umbaut und das Feld weit weg und umzäunt.
Es ist nicht viel los und der Platz ist recht leer. Wir stellen uns auf und lassen den Anhänger am Fahrzeug. Der Betreiber kommt aber kurz danach auf den Platz und wir müssen noch umparken, weil der Anhänger zu weit in den nicht vorhandenen Fahrweg reicht. Das ist kein Problem und außerdem haben wir ein falsches Ticket gezogen und zuwenig bezahlt. Später lösen wir beim Hausmeister nach und wir zahlen nun statt 8,-- Euro 14,-- Euro, weil wir über 10 Meter lang sind. Strom kostet einen Euro pro Kw, Frischwasser und Entsorgung ist auch vorhanden.
Der Stellplatz in Rodgau im Industriegebiet
Man merkt, dass der Flughafen nicht weit weg ist. Es ist eben ein Drehkreuz für Deutschland
Es gibt Automaten in einem kleinen Häuschen mit Warm- und Kaltgetränken. Sogar ein Eisautomat steht in der Nähe, der aber wegen der Hitze gerade außer Betrieb ist. Der Betreiber hat wohl Quasselwasser getrunken und steht bei uns und erzählt uns vom Platz und von seinen vielen Betrieben, die er hier besitzt. Es scheint, als ob ihm ein Großteil des Industriegebietes gehört. Aber er ist sehr freundlich und wir erfahren alles über den Platz und die Umgebung.
Aber es ist schon spät am Tag und so gibt es das Mittagessen erst um 17 Uhr. Heute machen wir nicht mehr viel und so bleiben wir am Platz und machen uns Gedanken, ob wir morgen weiterfahren, oder noch eine Nacht anhängen. Es ist keine gute Zeit, am Samstag den Platz zu wechseln, da immer viele Wohnmobile am Wochenende unterwegs sind. Wir werden wohl oder übel noch einen weiteren Tag hier verbringen. So bekomme ich vielleicht die Gelegenheit, mit dem Roller zum Flughafen zu fahren.
Tag 4 - Samstag, 07.09.2024
Wir haben recht gut geschlafen, obwohl die A3 ein wenig zu hören ist. Am Morgen ist es noch frisch und etwas Nebel liegt über uns. Im Laufe des Frühstücks lichtet sich das Gewölk und blauer Himmel tut sich auf und dann wird es schnell sehr warm. Da wir ja heute den Tag hier verbringen werden, mache ich dann meinen Roller startklar und fahren zum Aussichtspunkt am Frankfurter Flughafen. Die Entfernung beträgt etwa 25 Kilometer und führt mich durch so manches Städtchen.
Ich hatte einen kleinen Waldparkplatz entdeckt, auf dem ich meinen Roller abstellen kann. Von dort aus läuft man noch etwa 400 Meter durch den Wald und überquert eine Autobahn. Dahinter befindet sich direkt der Aussichtspunkt, von dem man nahezu den ganzen Flughafen überblicken kann. Natürlich sind die Entfernungen erheblich und ich hätte mir vielleicht ein Fernglas mitnehmen sollen. Von hier aus kann man aber viele Flugbewegungen erkennen und das war ja auch mein Ziel.
Die Brücke über die Autobahn. Gleich dahinter ist der Aussichtspunkt
Blick rüber zu den Terminals
Ich mache noch einen kleinen Abstecher zum nahen Luftbrückendenkmal. Das Gelände ist leider zur Zeit nicht begehbar, aber ich kann die beiden abgestellten, alten Flugzeuge sehen, die das Denkmal einrahmen. Das Denkmal erinnert an die Luftbrücke nach Berlin nach dem zweiten Weltkrieg. Viele dieser so genannten Rosinenbomber flogen über die, von den Russen abgesperrten Gebiete und warfen Lebensmittel über der Stadt ab. Das Denkmal symbolisiert die drei Luftkorridore, die damals beflogen werden konnten. Das Original, welches in Berlin aufgestellt wurde, wurde von den Berlinern als "Hungerkralle" bezeichnet.
Ein alter "Rosinenbomber", eine Douglas C-47 und eine Douglas C54
Das Luftbrückendenkmal dahinter
Ich lasse mir viel Zeit und beobachte das Treiben auf den Rollfeldern. Dann mache ich mich aber doch auf den Rückweg, da es eigentlich viel zu warm ist und ich ja die dicke Schutzhose anhabe. Auf dem Rückweg verfahre ich mich tatsächlich und bin froh, dass ich schnell noch getankt habe. Ich wäre sicher nicht mehr mit dem Sprit ausgekommen. So erreiche ich den Platz und meine Frau macht uns Mittagessen. Danach setze ich mich in den Schatten unseres Wohnmobiles, da es mir im Fahrzeug zu warm ist. Nebenan seht ein Wohnmobil vom Sohn des Betreibers. Er schraubt an dem Fahrzeug und ich unterhalte mich ein wenig mit ihm.
Es ist lange sehr warm und ich bleibe bis nach 20 Uhr draußen sitzen. Dann wechsele ich doch ins Wohnmobil und esse zu Abend. Morgen geht es dann für uns weiter an den Main.
Tag 5 - Sonntag, 08.09.2024
Heute geht die Fahrt für uns weiter und wir machen uns nach dem Frühstück fertig. Das Wetter ist angenehm und recht warm. Wir sind recht früh dran und fahren auf die A3, die ist heute nur wenig befahren und wir kommen gut durch. die Sonne kommt raus und scheint von vorne und es ist sehr warm. Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobilstellplatz "An der Mainlände" in Dettelbach. Den kennen wir schon von früheren Besuchen und ist recht nett gelegen.
Da es heute nur wenig mehr als 100 Kilometer sind, kommen wir auch früh auf dem Platz an. Schon von weitem erkennen wir, dass er sehr voll ist. Wir hatten gehofft, dass einige Wochenendurlauber der Platz verlassen. Entweder sind wir zu früh, oder es sind eh nur Rentner hier, denen ist es egal, ob Sonntag oder Montag. Wir finden trotzdem gleich einen Platz, der laut Nachbarn erst vor kurzem frei geworden ist. Wir stellen uns auf und platzieren den Anhänger hinter das Wohnmobil.


Die Sonne meint es gut und ich gehe mit Ellie eine Runde am Main entlang. Vorher habe ich noch die Platzgebühr bezahlt und die beträgt 10,-- Euro pro Nacht. Strom kostet 1,-- Euro pro Kw. Das ist schon eine stolze Summe, dafür ist die Platzgebühr recht günstig. Nach dem Mittagessen mache ich eine Pause im Schatten des Wohnmobils, bis der Kaffee ruft. Da leider das Wetter schlechter werden soll, gehe ich nochmal mit dem Hund raus und wir laufen bis zur Schleusenkammer der Schleuse Dettelbach. Hier wird gerade ein großer Frachter geschleust und da warte ich mal ab.
Teilansicht von Dettelbach mit dem Stellplatz
Frachtschiff in der Schleuse flußabwärts
Die Schleusenkammer entleert sich und die Fallhöhe beträgt 5,50 Meter
Das Frachtschiff passiert den Stellplatz und die kleine Fähre
Das dauert natürlich seine Zeit und ich schaue derweil aufs Regenradar und stelle fest, dass der Regen kurz bevorsteht. Da mache ich mich doch lieber schnell auf den Rückweg. Ich sehe noch, wie die Schleusentore sich öffnen und am Platz angekommen, warte ich auf das Schiff. Es fängt so langsam an zu tröpfeln und ich mache noch schnell ein paar Fotos und ab ins Wohnmobil. Später beginnt es heftig und lang anhaltend zu regnen und so geht der Tag zu Ende.
Tag 6 - Montag, 09.09.2024
Wir haben leider einen Platz unter einem Baum und so hat uns der nächtliche Regen doch etwas gestört. Regen allein wäre nicht so schlimm, aber die dicken Tropfen, die von den Blättern herunter fallen, sind deutlich lauter und das klackert auf dem Dach und den Dachfenstern. Aber am Morgen ist alles Wiede trocken und die Sonne ist auch wieder dabei. So mache ich mich nach dem Frühstück auf den Weg in den Ort. Den kenne ich zwar schon von früheren Besuchen, aber es lohnt sich doch immer wieder.
Dettelbach ist eine Stadt im unterfränkischen Landreis Kitzingen mit etwa 7.250 Einwohnern. Der Ort liegt direkt am Main und ist halbseitig von Weinbergen umgeben. Weinanbau gibt es nachweislich seit dem 7. Jahrhundert. Etwa im 8. Jahrhundert etablierten sich die heutigen Ortschaften und gehen auf die Zeit der fränkischen Eroberung zurück. Um 752 gibt es die erste Erwähnung von Dettelbach. Die Altstadt wird durch einen Mauerring mit Gräben und Toren begrenzt, von den noch zwei erhalten sind. Das Rathaus ist das älteste Verwaltungsgebäude in heutigen Landkreis Kitzingen aus dem 15. Jahrhundert.
Nette Begrenzung des Stellplatzes mit Gemüse und Kräutern
Aufgang zur Altstadt
Kath. Kirche mit zwei unterschiedlichen Türmen
Moderner Innenraum
Blick vom Kirchenvorplatz
Obst- und Gemüsestand unterhalb der Kirche
Altes Rathaus von Dettelbach
Verwunschener Pfad rauf in die Weinberge
Blick über Dettelbach und ganz links kann man die A3 erkennen
Die sehen mal lecker aus
Ich mache noch einen Besuch in der kath. Kirche St. Augustinus. Die Kirche besteht aus zwei ungleichen Türmen und wurde in vier Bauabschnitten errichtet. Das heutige Aussehen erhielt das Gotteshaus nach einer umfassenden Renovierung in den Jahren 2009 - 11. Der erst Bauabschnitt stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde auf den Resten einer ehemaligen Ritterburg errichtet. Obwohl die Kirche schon sehr alt ist, wurde der Innenraum sehr modern gestaltet.
Ich schlendere noch etwas durch den Ortskern und auf dem Rückweg besorge ich uns noch etwas Leckeres vom Bäcker. Das Mittagessen verschieben wir auf den Nachmittag. Zurück am Platz mache ich eine Pause und wir lassen uns den Kuchen schmecken. Nach einem Schauer scheint die Sonne wieder und ich möchte mit Ellie eine Wanderung in die Weinberg machen. Die sind zwar nicht so hoch, wie etwa an der Mosel, doch gibt es von den Höhenzügen schöne Ausblicke in die Landschaft.
Schöne Ausblicke über die Rebstöcke auf die Stadt
Herz-Jesu-Denkmal im Weinberg. Einer von vielen Kleindenkmälern in der Gemeinde
Schöner Weg entlang der alten Stadtmauer
Ich komme an sehr gepflegten Weinfeldern vorbei und finde auch einen Bereich, wo alte Obstsorten erklärt werden. Hier finde ich ein paar Äpfel, die noch unter den Bäumen liegen. Am Baum wurde wohl schon alles abgeerntet. Ich kehre dann durch die Altstadt zurück und finde noch einen schönen Weg entlang der alten Stadtmauer. Zurück am Platz ist es noch schön, doch einige Schauer kündigen sich noch an. Morgen wollen wir dann weiter nach Ulm und hoffen dort am Donaubad auf einen freien Platz.
Nettes Gedicht. Steht auf dem Kirchenvorplatz
Tag 7 - 10.09.2024
Heute geht es für uns wieder auf die Piste. Wir sind früh dran, denn unser Ziel ist der Wohnmobilstellplstz am Donaubad in Ulm. Der ist bekanntermaßen sehr schnell voll und daher wollen wir dort früh ankommen. Wir erreichen die A7, die wir bis kurz vor unserem Ziel durchfahren können. Es ist nicht viel Betrieb und wir kommen gut durch. Von der Abfahrt sind es nur noch 10 Kilometer bis zum Stellplatz. Bei unserer Ankunft sind noch etwa 4 oder 5 Plätze frei.
Wir haben auch das Glück, dass von den wenigen XL-Plätzen noch ein paar frei sind. Also nicht viel überlegt und eingeparkt. Gegenüber am Donaubad gibt es noch einen Bereich, der als Ausweichplatz dient. Der ist auch noch gut besucht. Hier stehen die Wohnmobile, die zu spät anreisen. Wir stellen uns auf und parken den Anhänger neben das Wohnmobil. Die Plätze sind hier auch gut bemessen. Um angehängt stehen zu bleiben, ist das Fahrzeug aber zu lang. Wir zahlen für den großen Platz 18,-- Euro pro Tag, Strom kostet auch hier 1,-- Euro pro Kw.
Unser Stellplatz am Donaubad
Gassirunde zur nahen Donau
Nachdem ich mit Ellie eine Runde Gassi zur Donau gelaufen bin, gibt es Mittagessen. Ich fülle später noch unseren Frischwasservorrat auf und stelle dabei fest, dass wie bei unserem früheren Besuch, der Automat defekt ist und wir nahezu kostenlos Frischwasser zapfen können. Im weiteren Verlauf hört der leichte Regen auf und ich entschließe mich, mit dem Rad in die Stadt zu fahren. Das mache ich dann auch gleich und nach etwa 3,5 Kilometern stehe ich vor dem Ulmer Münster.
Das Ulmer Münster und die Donau
Der spektakuläre Außenaufzug am Turm
Die imposante Innenansicht der Kirche
Seitengasse der Innenstadt
Hier war schonmal mehr los, was aber wohl an dem schlechten Wetter von vorhin gelegen hat. Erst mit der Zeit füllt sich die Stadt wieder. Ich werfe auch einen kurzen Blick in die große Kirche, die ich aber schon mehrfach besucht habe. Sehr spannend fand ich den Lastenaufzug am großen Turm, der zur Zeit eingerüstet ist. Das muss eine spektakuläre Fahrt noch oben sein. Ich schlendere dann etwas durch die Fußgängerzonen und besorge uns etwas Gebäck zum Kaffee und frisches Brot für Abends.
Blick zum Stellplatz, der demnächst erweitert wird, von 48 auf 96 Parzellen. Baubeginn in diesem Monat
Dann fahre ich wieder zum Platz zurück. Nach dem Kaffee gehe ich nochmal mit Ellie raus und dann merkt man gut, dass es Herbst wird, denn es wird schon deutlich früh dunkel. Wir verbringen den Rest des Nachmittags im Wohnmobil und ich bin froh, heute schon in der Stadt gewesen zu sein, denn der Wetterbericht für Morgen hat schon früh viel Regen im Gepäck.
Tag 8 - Mittwoch, 11.09.2024
Der Morgen beginnt trocken und windig. Das soll aber nicht so bleiben und der Regen ist nicht mehr weit. Beim Frühstück überlegen wir, ob wir den Tag den Tag noch hier verbringen wollen. Wenn es nur regnet, kann man hier nicht viel machen. Wir denken darüber nach, ob wir nicht vielleicht schon heute weiter ins Allgäu fahren sollen. Die Webcam vom Stellplatz in Nesselwang verheißt nichts Gutes, da er nahezu komplett belegt ist. Es fahren sicher noch einige weg, aber ob die noch frei sind, wenn wir dort ankommen ist fraglich.
Ich rufe daher beim Stellplatz in Pfronten an, ob es dort eine Möglichkeit gibt. Wir bekommen die Aussage, dass heute noch genügend frei Parzellen vorhanden sind, was sich aber spätestens Morgen ändern wird, da in Pfronten am Wochenende Viehscheid ist. In Bayern und Tirol heißt das Almabtrieb. So fällt der Entschluss schnell, dass wir einpacken und nach Pfronten fahren. Das ist schnell getan und wir sind bald auf der A7 Richtung Berge.
Auf der Autobahn ist nicht viel los und wir sind in etwa 80 Minuten am Ziel. Wir durchfahren Nesselwang und stellen fest, dass der Platz dort schon belegt ist. Also weiter gehts nach Pfronten in der Hoffnung, dass die freundliche Dame Recht behalten hat. In Pfronten Weißbach befindet sich der Stellplatz "Am Wiesele". So heißt auch die Straße und das Restaurant, das zum Platz gehört. Wir haben Glück und ergattern noch einen schönen Platz. Da die Parzellen hier nicht besonders breit sind, haben wir noch einen Platz an einer Hecke erwischt, wo wir unseren Anhänger abstellen können. Alles ist zwar recht eng, aber das sollte reichen.
Unser Platz für die nächsten Tage. Bisschen eng, aber Hauptsache der Anhänger passt noch drauf.
Schon in etwa drei Monaten sind wir wieder hier und haben über Weihnachten und Neujahr einen Platz reserviert. Das haben wir schon ein paar mal gemacht und so werden wir wohl wieder ein paar bekannte Gesichter treffen. Wir stelle uns auf und ich gehe eine erste Runde mit Ellie auf den bekannten Wegen. Das Wetter hier ist deutlich besser und es soll erst am Nachmittag regnen. Die Sonne scheint sogar noch durch dünne Wolken und es ist noch angenehm warm.
Erste Runde durchs Tal
Die Herbstzeitlose blüht hier auf den Wiesen
Ellie findet hier immer einen kleinen Bach zum Trinken
Ich telefoniere dann mit meinem Bruder, der zur Zeit eine Radtour durchs Allgäu macht und zufällig heute Station in Pfronten macht. Ich berichte ihn, dass wir schon heute hier sind und da ihre Route eh bei uns vorbeiführt, würde ich die Beiden zu einer Tasse Kaffee einladen. Das klappt sogar und wir bekommen den Besuch zum Mittag, gegen 14 Uhr. Da es recht windig ist, setzen wir uns ins Wohnmobil und tauschen die Erlebnisse der letzten Tage aus. Da es weiter trocken bleibt können wir uns eine gute Weile unterhalten, bis sie schließlich aufbrechen und die letzten Kilometer zu ihrer Unterkunft aufbrechen.
Wir haben ein wenig Zeit zum Quatschen
Wir essen dann ein spätes Mittagessen und da es weiter trocken ist, gehe ich mit Ellie die große Talrunde vom Platz aus, die etwa 5 Kilometer beträgt und schön zu laufen ist. Erst gegen 18 Uhr beginnt es leicht zu regnen und ich gehe uns in der Rezeption anmelden. Wir wollen erstmal bis Sonntag bleiben und dann spontan entscheiden, ob wir nochmal verlängern. Das Wetter soll aber bis zum Wochenende nicht schön werden und so wollen wir mal sehen, wie wir die Zeit umkriegen.
Die Bimmelbahn fährt am Stellplatz vorbei
Neugierige Bewohner am Wegesrand
Blick auf Pfronten und den Breitenberg
Ellie hat wieder eine Quelle gefunden
Tag 9 - Donnerstag, 12.09.2024
In der Nacht ist zum ersten Mal in diesem Herbst die Heizung angesprungen, denn draußen ist es sehr kalt für diese Jahreszeit. Als ich am Morgen mit Ellie Gassi gehe sind es gerade mal 5 Grad und es hat in der Nacht auch geregnet. Mein Blick in Richtung Berge zeigt mir schnell, dass in den Hochlagen Schnee gefallen ist. Die Gipfel ringsherum leuchten in einem weißen Kleid. Das ist natürlich nicht ungewöhnlich, aber eigentlich sollte es noch viel wärmer sein. Jedenfalls eine Mütze und Handschuhe wären schon hilfreich.
Man kann gut erkennen, wie weit es heruntergeschneit hat
Auch der Säuling bei Füssen hat eine weiße Mütze
Wir frühstücken dann gemütlich und anschließend wollen wir Wäsche waschen, denn die beiden Maschinen sind gerade frei und bei uns wäre es schon wieder notwendig. Während dessen mache ich mich mit Ellie auf den Weg zu einem längeren Spaziergang. Wir laufen durchs Tal Richtung Kappel und sogar die Sonne findet eine Lücke zwischen sonst dichten Wolken. Wir nehmen dann den Weg über die Hauptstraße auf die Anhöhe oberhalb von Weißbach. Hier kommen wir auch wieder an dem Gehege mit den beiden Alpakas vorbei. Die sind gerade am anderen Ende der Wiese und sind für ein Foto zu weit weg.
Der kleine Kerl lag halb vertrocknen auf dem Weg. Hab ihn zurück ins Wasser gebracht
Ein sonniger Blick auf den Ortsteil Kappel
Auch der Hauptort mit der schönen Kirche liegt noch in der Sonne
Die Runde war am Ende 3,9 Km lang und dafür haben wir eine knappe Stunde gebraucht.
Wir laufen dann weiter, mit einem schönen Blick auf den Hauptort von Pfronten, den Ortsteil Ried mit der schönen Kirche. Wir kommen dann am Fohlenhof vorbei und haben dann nicht mehr weit bis zum Stellplatz. Das Wetter in meinem Rücken hat sich aber etwas verändert und mit einem Mal beginnt es zu Hageln und schließlich zu Regnen. Wir suchen für ein paar Minuten Schutz unter einem Hausdach, aber der Regen dauert zu lang und so gehen wir weiter. Ich hab eine Regenjacke an, nur der Hund wird langsam nass. Zurück im Wohnmobil wird der erstmal abgetrocknet.
Zwischen Waschen und Trocknen essen wir zu Mittag und nach einer weiteren, leinen Gassirunde gibt es Kaffee und eine Pause. Dann ist auch die letzte Maschine für heute fertig und die Wäsche wird wieder verstaut. Morgen wollen wir nochmal waschen und dann sind wir wieder für die nächsten Wochen versorgt. Das Wetter bleibt sehr kühl, aber meistens trocken. In der Nacht soll es bis auf zwei Grad abkühlen und dann bekommen die Berge wieder neuen Schnee ab.
Tag 10 - Freitag, 13.09.2024
In der Nacht hat es wieder viel geregnet und unser Hund bekommt in der Früh einen Regenmantel für die Gassirunde. Es ist alles sehr nass und die Berge sind mit Wolken verhüllt. Wenn es denn mal einen Blick darauf gibt, dann ist dort alles verschneit. Die Schneefallgrenze ist wieder etwas weiter herunter gekommen und man bekommt einen ersten Eindruck vom Winter. Kaum zu glauben, dass es nächste Woche wieder 20 Grad werden sollen.
Es hat weit heruntergeschneit
Mit dem Frühstück lassen wir uns lange Zeit, denn man kann draußen doch nichts machen. Am späteren Vormittag gibt es eine kleine Regenlücke, die ich mit Ellie nutze. Weit kommen wir aber nicht und es beginnt plötzlich zu hageln und dann zu regnen. Wir retten uns unter das Dach einer Hütte und warten das Wetter ab. Dann brechen wir den Spaziergang ab, denn es droht der nächste Schauer. Wir sind dann wieder im trockenen Wohnmobil und wärmen uns auf. Mehr als 7 Grad sind heute nicht drin.
Was soll man da draußen
Das Wetter bleibt fürchterlich und wir könne nicht raus. Ich beschäftige mich dann mit der Malerei. Es bracht dafür ja kein Talent, Hauptsache es macht Spaß. So male ich ein Bild nach, dass ich in Spanien gemacht habe. Meiner Frau gefällt es jedenfalls. Dann gibt es ein spätes Mittagessen nach einer Pause und danach ist es tatsächlich trocken. Ich riskiere es nochmal und gehe mit dem Hund raus. Wir schaffen die große Talrunde und die wird mit einem lauten Donner kurz vor Schluss beendet. Wir sind gerade wieder zurück, als es wieder heftig hagelt und regnet.
Die beiden Fotos sind nur zwei Tage auseinander
Eigentlich wollten wir uns den Umzug zum Viehscheid in Pfronten ansehen. Doch bei dem Wetter ist dass kaum möglich. Für die Beteiligten und die vielen Menschen, die eigens dafür angereist sind, ist es sehr schade. Morgen ist dann der eigentliche Viehscheid, wo die Tiere von den Almen ins Tal getrieben werden. Das beginnt schon sehr früh und leider sind die Wetteraussichten wieder sehr schlecht. Mal sehen, ob ich mir das Treiben über Tag mal ansehe, falls es nicht zu stark regnet.
Das Originalfoto aus Spanien
Das etwas bunt geratene Bildnis von mir
Tag 11 - Samstag, 14.09.2024
Der Regen hat in der Nacht nicht aufgehört und auch der heutige Tag wird wohl komplett verregnet und das bei 5 Grad. In der Bergen wächst die Schneedecke und man würde sich freuen, wenn das bis zum Winter liegen bleiben würde. Aber nächste Woche wird das, wie man so schön sagt, Schnee von gestern sein. Die Gassirunde wird heute Morgen auch nur kurz und dann wird gefrühstückt. Dabei entscheiden wir, dass es Morgen für uns weiter geht. Das Wetter braucht kein Mensch und auf der Alpensüdseite ist es deutlich besser.
Ich gehe dann am Vormittag zum nahen Einkaufsladen und wundere mich immer wieder, wie man auf so wenig Platz, so ein gutes Angebot machen kann. Ich bekomme fast alles, was auf meinem Einkaufszettel steht. Reichlich bepackt kehre ich zum Platz zurück. Das wir in Deutschland noch einen Bankautomaten brauchen, müssen wir dazu nach Pfronten Ried in der Hauptort. Ich lasse meine Regenkleidung gleich an und mache mich auf den Weg. Ich nehme dazu die Bimmelbahn, die in 10 Minuten abfährt. Schnellen Schrittes eile ich zum Bahnhof, bzw. zur Haltestelle.
Die Bahn ist pünktlich
Ich komme rechtzeitig an und gleich darauf erscheint die Bahn, auf die Minute pünktlich. Es ist nur eine Haltestelle weiter und ich kann eigentlich stehen bleiben. Ich steige aus und erledige zuerst die Bankgeschäfte und gehe dann zum Festplatz beim Viehscheid. Leider ist das Wetter sehr schlecht und sehr schade für die Veranstaltung. Es ist dennoch viel Betrieb und es sind auch noch einige Viecher auf dem Schießplatz, die hier von den Bauern in Empfang genommen werden.
Die Vils ist stark angeschwollen. Kein Wunder, bei dem heftigen Regen.
Auf dem Scheidplatz werden die Rindviecher aussortiert
Rechts gibt es Kopfbedeckungen aus der Region
Hier bekommt man alles, was man aus Schafwolle herstellen kann
Hier bekommt man kein Bein an die Erde.
Neben dem großen Festzelt gibt es einen Krämermarkt, der erstaunlich groß ist. Es werden viele Dinge aus der Region angeboten, wie Kleidung, Käse, Hüte, Schaffelle usw. Ich mache einen Rundgang und schaue kurz ins Festzelt rein. Das platzt aus allen Nähten, denn die Menschen flüchten sich ins Trockene. Eine große Blaskapelle spielt und das Besucher ist gut drauf. Ich gehe dann zurück in den Ort und kaufe noch ein paar Sachen ein, die ich am Morgen nicht bekommen habe. Ich habe Glück, dass in wenigen Minuten die Bahn zurückfährt.
Ich komme rechtzeitig auf dem Bahngleis an und fahre zurück. Dann bin ich auf froh, wieder am Platz zu sein. Wir essen dann auch zu Mittag und ich gehe mit dem Hund raus. Anschließend gönne ich mir eine heiße Dusche im sauberen Sanitärgebäude. Danach gönnen wir uns jeweils ein leckeres Stück Torte aus dem Café. Derweil dauert der Regen an und wir freuen uns schon auf besseres Wetter. Morgen soll es für einen Tag etwas besser werden und so hoffen wir, dass wir während der Fahrt einige schöne Ausblicke erwischen.
Tag 12 - Sonntag, 15.09.2024
In der Nacht hat es nicht mehr geregnet und wir konnten gut schlafen. Wir sind trotzdem früh wach und als ich mit Ellie Gasse gehe, scheint sogar etwas die Sonne. Der Breitenberg bei Pfronten ist tief verschneit und man kann ihn heute gut sehen. Dann wird gefrühstückt und anschließend machen wir uns für die Weiterfahrt fertig. Gestern Nachmittag habe ich noch den Platz bezahlt und eine Gasflasche getauscht. Die Gebühr beträgt 16 Euro und die Gasflasche 32,-- Euro. Wir hatten noch eine Bonuskarte vom Platz, auf dem noch zwei Nächte frei waren. Nach der 10. Übernachtung bekommt man eine Gratis. So haben wir für 4 Tage nur 3 bezahlt.
Wir verlassen den Platz und fahren in Richtung Reutte und den Fernpass. Kurz hinter Vils fahren wir ein Stück Richtung Füssen und tanken dort. Wir erfahren im Netz, das die die Bundesstraße zum Fernpass wegen eines Unfalls beidseitig gesperrt ist. Das ist jetzt aber mal so richtig blöd. Wir entschließen daher, über Garmisch, Mittenwald und Seefeld zu fahren. Das sind etwa 20 Kilometer weiter. Aber was soll man machen, wenn man nicht weiß, wie lange die Sperrung dauert. So geht es als an Füssen, Oberammergau und Ettal vorbei und dort gibt es einen längeren Stau, weil ein Wohnmobil liegen geblieben ist.

Dann erreichen wir Garmisch und es staut sich gewaltig. Der lange Tunnel bei Farchant ist gesperrt. Die Ampel steht vor dem Tunnel auf rot und nichts geht mehr. Wir erfahren im Netz, dass die beiden Tunnelröhren wechselseitig gesperrt werden, weil Reparaturen anfallen. Nach einer langen Wartezeit wird es wieder grün und es geht im Schneckentempo an Garmisch vorbei, teilweise aber auch durch die Stadt. Weiter in Richtung Mittenwald staut es sich öfter mal und wir verlieren wieder viel Zeit. Dann geht es wieder etwas besser und den Zirlerberg runter qualmen die Bremsen bei 16 % Gefälle.
In Tal angekommen geht es auf die Autobahn Richtung Innsbruck. Einige Kilometer vor der Abzweigung zum Brenner geht nichts mehr. Wir stehen still und es geht nur Schrittweise vorwärts mit längerem Stillstand dazwischen. Das ändert sich nach der Abzweigung nicht, da hier zeitweise eine Spur gesperrt ist. Die etwa 20 Kilometer bis zur Mautstation bei Schönberg (Stubaital) "schaffen" wir in etwa 2,5 Stunden. Es ist quälend langwierig. Weiter in Richtung Brenner und italienischer Grenze wird es zwar etwas besser, aber es staut sich auch hier immer wieder mal.
Nach über 6 Stunden erreichen wir dann den Stellplatz bei Sterzing, an der Raststätte der Autobahn. Hier haben wir schon im Frühjahr des letzten Jahres gestanden. Der Platz ist großzügig und wir können angehängt stehen bleiben. Wir zahlen für den Platz 19,-- Euro, einschl. Strom und Wasser. Die Autobahn ist weit genug weg und ist nicht zu hören. Da es Sonntag ist, ist der Platz für die LKW sehr voll und man kann einige Kühllaster hören. Wir bleiben bis morgen früh hier stehen und ich bin von der anstrengenden Fahrerei kaputt.
Im Restaurant am Platz holen wir uns jeder eine Pizza, die wir uns im Wohnmobil schmecken lassen. Ich muss misch ein Stündchen hinlegen und aufpassen, dass ich nicht durchschlafe. Es wird dann schnell dunkel und ich schreibe meinen Tagesbericht. Dann ist aber auch Schluss für heute. Morgen geht es dann zum Gardasee und hoffentlich etwas besser.

Kurz vor der Europabrücke. Alle Spuren voll. Im Hintergrund die Serles im Stubaital
Skisprungschanze Innsbruck mit Patscherkofel
Höhe Seefeld hat es sogar geschneit
Karwendelbebirge bei Mittenwald
Der Stellplatz in Sterzing
Tag 13 - Montag, 16.09.2024
Wir sind heute früh dran und nach dem Frühstück geht es auf den Brenner Richtung Süden. Die Bahn ist frei und wir kommen gut durch. Erst kurz vor Peschiera am Gardasee, gibt es einige Behinderungen. Da in Peschiera heute Mart ist, ist die Stadt sehr voll und wir quälen uns bis zum Stellplatz. Dann die erste große Enttäuschung. Man läßt uns nicht mehr auf den Platz, weil wir zu groß sind. Nur die "Kleinen" dürfen noch rauf. Wir müssen leider umdrehen und fahren zu einem Campingplatz in der Nähe. Dort waren wir schon zwei Mal.
Aber auch da haben wir Pech, es ist nichts mehr frei. Wir fahren wieder raus und telefonieren in der Gegend rum. Wir bekommen überall Absagen!! Wir sind ziemlich frustriert und suchen uns einen Stellplatz außerhalb des Gardasees. Wir finden einen Platz in Borghetto, etwa 15 Kilometer entfernt am Fluss Mincio. Das ist der Abfluss vom Gardasee. Der Stellplatz ist nichts Besonderes, aber wir sind froh, eine Bleibe bekommen zu haben. Die Parzellen sind sehr schmal und wir haben eigentlich keinen Platz für den Anhänger. Den stellen wir frecherweise einfach auf den Nachbarplatz. Da der Stellplatz nicht gut besucht ist, lassen wir es darauf ankommen.
Der Platz in Borghetto. Der Anhänger steht rechts daneben
Blick vom Stellplatz auf die alten Gemäuer von Borghetto
Nachdem wir uns aufgestellt haben, laufen wir in den kleinen und sehr beschaulichen Ort, der wie auf Inseln im Fluss liegt. Wir finden auch vorher noch einen anderen Stellplatz, der auch geeignet gewesen wäre. Aber die Umgebung ist natürlich nicht so, wie am Gardasee. Wir schauen uns ein wenig um und gehen dann zum Platz zurück. Wir machen uns etwas zu Essen und überlegen, was wir die nächsten Tage machen sollen. Hier wollen wir jedenfalls nicht bleiben. Weiter Richtung Adria ist auch noch Hauptsaison und die Plätze somit viel zu teuer. Langsam werden wir etwas gefrustet.
Hier wachse auch viele Kiwis
Der Fluss Michio wird hier etwas umgeleitet
Er fließt auch teilweise durch die Häuser
Ein Wasserrad ist auch noch in Betrieb
Schließlich entscheiden wir uns für die Rückfahrt aus Italien. Wir werden es sicher zu einer anderen Jahreszeit wieder versuchen. Wir telefonieren mit einem schönen Campingplatz im Zillertal in Tirol. Hier könne wir noch unsere Acsi-Card nutzen, da dort schon Nachsaison ist. Ein Schnäppchen ist auch das nicht, aber das Wetter soll wieder deutlich besser werden und so können wir uns mit Wandern beschäftigen. Berge ist sowieso eher etwas für uns. Schade ist es aber trotzdem, weil wir so viele Kilometer bis hierhin gefahren sind. Ob wir Morgen direkt durchfahren, oder in Sterzing nochmal überachten, machen wir von der Verkehrslage abhängig.
Tag 14 - Dienstag, 17.09.2024
Der Morgen beginnt mit etwas Regen, während wir frühstücken. Wir haben uns seit gestern nicht mehr umentschieden und wollen die Rückreise antreten. Natürlich nicht wieder in die Heimat, sondern wir werden noch so manche Plätze ansteuern. Leider hat das mit dem Gardasee nicht geklappt und wir werden das vielleicht zu einer anderen Jahreszeit nochmal versuchen. Der Regen läßt dann auch wieder nach und die Sonne ist auch wieder mit dabei. Dann packen wir ein und verlassen den Platz. Wir haben schließlich nur 15,-- Euro bezahlt. Wahrscheinlich weil wir noch keine 24 Stunden gestanden haben.
Dann geht es auf holprigen Straßen zurück auf den Brenner. Hier ist nicht viel los und wir kommen gut durch. Etwa 75 km vor Sterzing fällt die Entscheidung und wir rufen im Zillertal an und geben Bescheid, dass wir schon heute anreisen. Kurz hinter Sterzing haben wir dann doch einen längeren Stau, wegen einer Baustelle. Aber das bleibt dann auch dabei und danach läuft es wieder besser. Wir kommen dann ohne Probleme an unser Ziel auf dem Campingplatz Mayrhofen. Hier haben wir uns einen großen Standartplatz reserviert, den wir mit unserer Acsi-Card buchen. Damit haben wir in der Nachsaison günstigere Konditionen. Wir werden aber dennoch über 30,-- Euro landen, da zu 25,-- Euro Platzgebühr noch die Kurtaxe und die in Österreich übliche Umweltabgabe dazu kommt.
Wir melden uns an und steuern unseren Platz an. Der ist wirklich nicht schön und dass für den Preis. Wir stehen in Fahrtrichtung am Weg auf grobem Schotter. Würden wir die Stühle rausstellen, fahren einem die Autos über die Füße. Dazu kommt noch dass in unmittelbarer Nachbarschaft ein Entsorgungsbetrieb ist, auf den wir einen ungetrübten Blick haben. Meine Frau ist garnicht begeistert und möchte nur zwei Tage bleiben. Vorgesehen war jedoch eine Woche. Mal sehen, was wir daraus machen. Es ist sehr schade für die Umgebung, die wir beide noch nicht kennen.
Der Stellplatz direkt am Weg und neben einem Entsorgungsbetrieb. Nicht schön!!!
Wir stellen uns natürlich trotzdem erstmal auf und während meine Frau Mittagessen zubereitet, gehe ich mit Ellie Gassi. Es ist ja schon Nachmittag und nach dem Essen und einer kleinen Pause gehe ich nochmal mit dem Hund raus. Ich laufe oberhalb des Campingplatzes am Waldrand entlang nach Mayrhofen. Das sind etwa einen Kilometer. Über den schönen Waldweg fließt ein Bach, der wahrscheinlich von der heftigen Regenfällen der letzten Tage und der jetzt einsetzenden Schneeschmelze auf den Bergen hier entstanden ist.
Wasserfall auf dem Spazierweg
Blick Richtung Mayrhofen
Im Stadtkern stehen viele große Hotels
Wir erreichen dann die Stadt, die auf den ersten Blick sehr dicht zugebaut ist. Hier stehen viele teure Hotels dicht an dicht. Da es schon spät ist, haben die Geschäfte geschlossen und es ist nicht viel los. Dem Hund gefällt es sowieso nicht und wir kehren um. Zurück am Platz dämmert es schon und wir bleiben im Wohnmobil.
Tag 15 - Mittwoch, 18.09.2024
Wir haben gut geschlafen und der Morgen ist sehr frisch, dafür sonnig und wolkenlos. Die Berge präsentieren sich immer noch verschneit und gegen den blauen Himmel gibt das tolle Bilder, als ich mit Ellie Gassi gehe. Dann wird gefrühstückt und ich warte noch ab, bis die Sonne auch zu uns kommt. Ich möchte heute mit dem Roller eine Tour ins Tuxertal machen. Mich reizt die Vorstellung, noch etwas von dem gefallen Schnee mitzukriegen. Es ist noch sehr kühl beim Fahren, weil meine Jacke nur für den Sommer geeignet ist. Aber mit einen dicken Pullover darunter geht es.
Der Tag beginnt wunderschön
Nach der Abzweigung in Mayrhofen geht es sehr schnell bergauf und ich durchfahre zunächst Finkenberg. Von hier gehen einige Lifte in die Berge und im Winter wird hier viel los sein. Weiter geht es immer höher hinaus nach Lanersbach und Tux, bis ich schließlich auf dem Parkplatz der Gletscherbahn stehe. Hier ist auch einiges los und laut Anzeige sind auch einige Pisten in Betrieb bei etwa 65 cm Neuschnee. Die Preise für Fußgänger und Schifahrer sind aber gesalzen. Schifahrer zahlen für eine Tageskarte 62,-- Euro und Fußgänger bis ganz hinauf 52,-- Euro.
Der Hintertuxer Gletscher. Österreichs einiges Ganzjahresskigebiet
Der erste Schnee unter den Füßen
Der Bereich vor den Gletscherbahnen
Blick zurück Richtung Zillertal
Skigebiet von Lanersbach
Von hier unten hat man aber keinen Blick auf den Gletscher und so fahre ich wieder etwas zurück und in Lanersbach entdecke ich eine schmale Bergstraße zu einem Berggasthof auf 1.620 Meter. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Bergwelt und auf Teile des Gletscherskigebietes und der Skiregion um Lanersbach. Ich genieße den Ausblick und mache ein paar Fotos, bevor es wieder ins Tal geht. In Finkenberg mache ich noch ein Foto in Richtung Mayrhofen. Im Bahnhof vom Ort sehe ich zufällig die Zillertalbahn, die von einer alten Dampflok gezogen wird. Das schaue ich mir natürlich an.
Finkenberger Almbahn mit Blick nach Mayrhofen
Zillertalbahn mit Dampfbetrieb
Anschließend fahre ich noch zu einem Sparmarkt, denn ich habe einen Einkaufszettel zugeschickt bekommen. Zurück am Platz gehe ich mit Ellie raus und meine Frau macht Mittagessen. Es ist sehr warm geworden und ich stelle mir einen Stuhl in die Sonne. Leider sitzt man hier nicht schön und der Gewerbebetrieb ist auch nicht leise. Auch der Nachbar sägt Bretter für seine Veranda, denn hier stehen viele Dauercamper. Später schaue ich mir noch das Schwimmbad an und mache auch gleich davon Gebrauch. Das ist komplett überdacht und kann im Sommer geöffnet werden. Das Becken ist etwa 15 x 8 Meter groß und hat einen Whirlpool und eine Massagedüse. Es ist angenehm warm und auch nur von ein Paar Badegästen besucht.
Schönes Schwimmbad am Platz
Danach setze ich ich wieder in die Sonne, bis sie hinter den Bergen verschwindet. Dann wird es auch sehr schnell kühl und ich wechsele ins Wohnmobil. Morgen geht es für uns nach Reit im Winkl, wo wir etwas länger stehenbleiben wollen. Wir sind in den letzten Tagen zu viel gefahren und brauchen nun ein wenig Erholung.
Tag 16 - Donnerstag, 19.09.2024
Der Tag beginnt mit Sonnenschein und nur ein paar kleinen Wolken. Da wir heute weiter wollen, wird nicht viel getrödelt und wir machen uns nach dem Frühstück fertig. Ich gehe dann den Aufenthalt bezahlen und wir bekommen 33,80 Euro berechnet. Ich mache darauf Aufmerksam, dass uns der Platz nicht besonders gefallen hat, und ich höre von anderen Campern, dass sie bei einem Aufschlag von 4,-- Euro einen Komfortplatz an schönerer Stelle bekommen haben. Das ist natürlich doof, weil man uns dies nicht angeboten hat. Aber was soll es, wir wollen schließlich weiter und sind kurz darauf auf der Straße.
Wir fahren aus dem Zillertal raus und nehmen die Landstraße Richtung Wörgl und Kufstein. Wir haben schon genug Maut bezahlt und außerdem befindet sich auf der Autobahn nach Kufstein eine Wiegestelle für Wohnmobile. Das wollen wir doch nicht riskieren. Es zeiht sich leider etwas in die Länge, da wir durch viele Orte müssen. Außerdem fahren wir an Dutzenden Blitzern vorbei und an zwei Stellen wird mit dem Laser geblitzt. Wir halten uns aber an alle Geschwindigkeiten. Schließlich geht es in Richtung Kissen, Walchsee und Reit im Winkl, unserem heutigen Ziel.
Den dortigen Stellplatz am Waldbahnhof kennen wir schon seit 15 Jahren. Der liegt schön ruhig am Ortsrand und an einem rauschenden Bach. Die Ausstattung ist schon arg in die Jahre gekommen, aber wir haben ja alles an Bord. Wir zahlen 17,-- Euro für den Platz und je 2,50 Euro Kurtaxe. Der Strom kostet 0,85 Euro pro Kw. Da in den nächsten Tagen die Sonne ausgiebig scheinen soll, nutzen wir unsere Solaranlage. Nach der Ankunft stellen wir uns auf und nehmen einen großzügigen Platz, wo wir auch unseren Anhänger stellen können.
Der Platz in Reit im Winkl
Wir stellen Stühle und Tisch in die Sonne und genießen den Tag. Nach dem Mittagessen gehe ich zum nahen Penny und kaufe eine Kleinigkeit zum Kaffee ein. Anschließend lege ich mich in die Sonne, die von einem blauen Himmel scheint. Es klappt auch mit der kurzen Hose, weil es doch sehr warm ist. Später gehe ich noch mit dem Hund eine Runde Richtung Dorf. Dort hole ich mir in der Info einige Unterlagen vom Ort und der Umgebung.
Das Unterberghorn bei Kössen sieht aus wie im Winter
Spazierweg ins Dorf
Füße hoch
Zurück am Platz kann ich noch bis kurz nach 18 Uhr in der Sonne sitzen, dann wird es schnell frisch und ich gehe rein. Bis Sonntag bleibt es so schön sonnig und warm, dann wird es etwas wechselhafter. Aber wir wollen mal zufrieden sein.
Tag 17 - Freitag, 20.09.2024
Heute ist wieder ein sonniger Tag und nach dem Frühstück habe ich unserem Hund besprochen, mit ihm Wandern zu gehen. Da es in der letzten Woche in den Bergen einen kräftigen Wintereinbruch gegeben hat, liegt in den Hochlagen noch einiges davon. Ich habe mir daher die Hindenburghütte als Ziel gesetzt. Die liegt auf 1.231 Metern und damit etwas höher als die Winklmoosalm. Von dort gibt es eine Webcam, die mir zeigt, dass auch dort noch Schnee liegt. So brechen wir zwei also gegen 11 Uhr auf.
Unser Weg führt uns am Gut Steinbach vorbei und dann geht es neben den Skisprungschanzen steil bergauf. Den Weg kenne ich schon von einem früheren Besuch, da bin ich noch mit unserem alten Hund Mandy gelaufen. Das war aber im Hochsommer. Der Weg ist eigentlich nach meinem Geschmack, denn er ist steinig und man muss schon ziemlich trittsicher sein. Wir kommen gut voran und holen ein paar Wanderer ein, die den gleichen Weg haben. Ellie zieht mich teilweise gut weiter.
Das Gut Steinbach, eine noble Adresse
Die Bergziege immer voran
Dann komme ich an erste Hindernisse. Da hier viel Schnee gefallen ist und die Laubbäume noch alle Blätter haben, sind hier viele Bäume umgefallen und liegen teilweise über dem Weg. Bald wird es kritischer, denn die Hindernisse werden immer häufiger. Mein Blick geht immer im die Baumwipfel, damit dort keine Äste hängen, die vielleicht herunterfallen könnten. Nach etwa 3/4 der Strecke ist der Weg kaum noch zu begehen und ich kehre um.
Eine von sehr vielen Hindernissen auf dem Weg und manchmal kaum zu überwinden
Hier muss letztens viel Schnee gelegen haben und das im September
So sieht es im Wald an vielen Stellen aus
Ich finde aber noch einen breiteren Forstweg, der auch zu meinem Ziel führt. Hier habe ich mehr Glück, denn die Hindernisse sind besser zu überwinden. Ich rufe aber trotzdem bei Touristeninfo an und gebe Bekannt, dass der Weg unpassierbar ist und eigentlich gesperrt werden muss. Die Antwort lautete ganz einfach: Alle Wege in die Berge sind grundsätzlich gesperrt und dass ist auf der Homepage des Ortes beschrieben. Aber wer schaut denn da drauf, wenn er Wandern will. Ich jedenfalls nicht und die Wanderer, die ich später wieder treffe haben dass auch nicht gemacht. Jedenfalls hat die Kommune kein Personal, um überall Schilder aufzustellen.
Ich laufe also weiter und komme auf eine breite Forststraße. Ich bin mir sicher, dass es die Strecke ist, auf der der Allradbus Besucher zur Hütte bringt. Die laufe ich jetzt entlang, denn die ist von Schnee und Bäumen befreit worden. Nach etwa zwei Kilometern bemerke ich meinen Fehler, denn ich bin in die falsche Richtung gelaufen. Da ich zeitweise kein Netz habe, hat auch mein Standort kein Ergebnis gebracht. Also kehrt Marsch und zurück.
Die Hindenburghütte mit Biergarten
Blick auf den Chiemsee
Ellie hat ihren Spaß im Schnee
Dann erreiche ich endlich mein Ziel und ruhe mich in einem Liegestuhl aus. Von hier oben hat man einen tollen Blick bis runter zum Chiemsee im Bayrischen Voralpenland. Hier hat Ellie die Möglichkeit in den Resten des Schnees zu spielen. Das macht sie dann auch und da ich schon recht lange unterwegs bin, mache ich mich auf den Rückweg. Dazu nehme ich jetzt die Straße, die auch der Bus benutzt. So habe ich wenigstens keine Behinderungen zu überwinden.
Zwei schöne Ausblicke auf Reit im Winkl und Umgebung
Die Sprungschanzen beim Gut Steinbach
Meine Laufrunde heute
Leider ist der Weg betoniert und sehr steil. Meine müden Knochen haben keinen Spaß daran, einen so steilen Weg hinunter zu laufen. Es ist schon eine Quälerei und ich bin froh, unten angekommen zu sein. Jetzt gehe ich den Weg zum Gut Steinbach zurück und dann wieder zum Stellplatz. Nach gut fünf Stunden, 16,65 km und 26.674 Schritten wollen meine Beine nicht mehr weiter und ich falle in den Liegestuhl. Ich werde mit Kuchen und Kaffee verwöhnt und Ellie bekommt auch ein Leckerli. Ich jedenfalls werde mich heute nicht mehr bewegen.
Tag 18 - Samstag, 21.09.2024
Und wieder beginnt ein schöner Tag. Kalt ist es, aber die Sonne scheint von einem blauen Himmel. Ich gehe uns wieder frische Brötchen holen und dann wird gefrühstückt. Wir möchten heute etwas spazieren gehen und dazu nehmen wir die große Dorfrunde. Die ist eher flach und im Gegensatz zu den Wegen in der Bergen nicht gesperrt. Der Hund hat auch seinen Spaß und wir laufen zunächst an der Schwarzlofer vorbei, dass ist der kleine Fluss, der auch an unserem Platz vorbeifließt. Dann geht es in einem großen Bogen, vorbei an sehr schönen Häusern in Richtung Dorf.
Tolle Haus mit eigenem Wasserfall
Auf ins Dorf
Teilansicht aus Reit im Winkl
Blick auf den zahmen Kaiser
Willkommene Pause
Wir kommen am Sportplatz vorbei, der im Winter das Langlaufstadion ist. Dann durchqueren wir das Dorf und gehen über den Weg durch die Wiesen, der auch im Winter zu begehen ist. Schließlich landen wir wieder am Stellplatz, nach gut vier Kilometern. Es ist wieder sehr warm und wir sind zu dick angezogen. Also ab in die kurze Hose. wir essen dann zu Mittag und ich möchte danach eine Runde mit dem Roller drehen.
Mich zieht es in die alte Heimat, rauf auf den Niederndorfer Berg. Dort auf einem Bauernhof habe ich vor mehr als 60 Jahren meinen ersten Urlaub verlebt, mit damals drei Jahren. Die Familie ist mir ans Herz gewachsen und wir besuchen die Kinder der Bauernfamilie seit Jahren. Ich nehme die schöne und kurvenreiche Bergstrecke und genieße den altbekannten Ausblick auf das Inntag, über Kufstein hinweg, bis zu den Zillertaler Alpen, die sich leider etwas im Dunst verstecken. Leider ist der Sohn des Hauses nicht Zuhause. Ihn habe ich vorher nur kurz gesehen, als er im Traktor an mir vorbei gefahren ist. Die Bauern nutzen das schöne Wetter um nochmal Heu zu machen.
Blick runter ins Tal vom Niederndorfer Berg. In der Ferne die Zillertaler Alpen
Hier habe ich schon vor über 60 Jahren Urlaub gemacht
Der Blick von etwas weiter unten auf die frühere Urlaubsregion
Der Blick nochmal zum Zahmen Kaiser
Ich mache ein paar Fotos und nehme einen anderen Weg ins Tal, der mich nach Niederndorf führt. Hier besuche ich kurz das Grab der damaligen Gasteltern. Dann fahre ich wieder in Richtung Reit im Winkl zurück und komme vorher am Haus der ältesten Tochter vorbei. Ich halte kurz an, aber auch dort ist niemand Zuhause. Ich hatte mich aber auch nicht angemeldet. Wir wollten uns telefonisch über einen gemeinsamen Termin absprechen. Dann fahre ich vorbei am Walchsee und an Kössen. Da es noch früh am Tag ist und ich das schöne Wetter ausnutzen will, fahre ich noch nach Seegatterl.
Das Skigebiet der Winklmoosalm
In Hintergrund das Skigebiet Steinplatte, das schon auf Österreichischen Gebiet liegt
Auf dem Parkplatz oben sieht man noch, wieviel Schnee dort gelegen haben muss.
Das liegt etwa 6 Kilometer hinter Reit im Winkl und dort befindet sich die Talstation der Seilbahn auf die Winklmoosalm. Direkt daneben hatten wir früher oft unseren Winterurlaub verbracht. Der dortige Stellplatz wurde leider aufgegeben. Welche Gründe es damals gab, ist mir nicht bekannt. Die Betreiber sind aber auch für den Platz in Reit im Winkl zuständig, den wir seit dem anfahren. Die Gondel verkehrt aber nur im Winter und man kann aber eine mautpflichtige Strecke benutzen, die ich aber mit der Gästekarte kostenlos befahren kann.
Also nehme ich die 18 % Steigung in Angriff und fahre hoch. Auch hier wurde die Straße weiter oben von Bäumen befreit und der Schnee türmt sich noch hoch am Fahrbahnrand. Oben liegen noch genug Reste vom gefallenen Schnee, der aber jetzt schnell wegschmilzt. Ich schaue mich etwas um und mache ein paar Fotos. Dann geht es aber wieder runter ins Tal. Ich halte noch am Penny an und besorge ein paar Lebensmittel. Dann trinken wir Kaffee und dabei rufen uns die Bekannten an, die ich vorhin nicht angetroffen habe.
Die hatte schon vorher versucht uns zu erreichen, denn sie befinden sich auch in Reit im Winkl und sitzen in einem Café. Wir laden sie kurzerhand ein, uns auf dem Platz zu besuchen und wir sitzen draußen in der Sonne und unterhalten uns lange. Wenn mann sich lange nicht gesehen hat, gibt es immer viel zu erzählen. Wir bleiben solange sitzen, bis die Sonne untergeht und es schnell kalt wird. Wir verabschieden uns dann, nicht ohne uns in den nächsten Tagen noch einmal zu treffen. Dann geht der Tag auch schnell zu Ende.
Tag 19 - Sonntag, 22.09.2024
Das der Herbst vor der Tür steht, merkt man besonders am frühen Morgen. Es ist sehr kühl und die Wiesen sind naß von Tau der letzten Nacht. Es bracht auch immer länger, bis die Sonne die Luft erwärmen kann. Aber die Sonne schafft es auch heute noch einmal, denn ab Morgen soll die sommerliche Zeit endlich vorbei sein. Ich gehe also mit Ellie Gassi und danach frühstücken wir. Ich möchte das Wetter ausnutzen, um mich nochmal auf den Roller zu setzen.
Ich möchte nach St. Johann in Tirol, denn da ist Knödelfest, dass aber schon einige Zeit dauert. Heute soll es im Zentrum ein Frühschoppen mit Livemusik geben. Ich fahre also los und die etwa 25 Kilometer durch tolle Landschaften gehen schnell um. Es scheint Abreisetag zu sein, denn mir kommen Kolonnen von deutschen Urlaubern entgegen. In St. Johann angekommen nehme ich die Kirche als Anhaltspunkt und liege damit richtig. Ich parke meinen Roller in der Nähe und höre schon laute Musik.
Ich laufe dorthin und bin von der Fülle des Platzes überrascht. Hier herrscht Ausnahmezustand. Der Platz im Zentrum ist mit Biertischgarnituren gefüllt und einige hundert Menschen amüsieren sich bei Bier und Essen. Auf der Bühne ist ein Sänger mit musikalischer Begleitung und heizt den Besuchern ordentlich ein. Es wird mitgesungen, getanzt und eine Polonaise läuft durch die Reihen. Die Musik ist sehr laut und die Besucher gehen voll mit. Ich besuche noch die Kirche nebenan, wo wohl gerade eine Taufe zu Ende geht. Eine Harfenspielerin kämpft gegen die laute Musik draußen an.
Das Zentrum des Geschehens ist voll
Ein paar schone Hausfassaden
Ich habe aber genug gesehen und gehe zum Roller zurück. Ich fahre zurück bis zur Abzweigung nacht Wagrain. Dort biege ich ab und erreiche die mautpflichtige Straße auf die Steinplatte. Der Preis soll 10,-- Euro betragen, aber oben angekommen steht man nur auf einem Parkplatz. Zum Aussichtspunkt läuft man noch etwa eine Stunde. Dafür bin ich mit meinen Rollerklamotten nicht richtig gekleidet. Ich verzichte auf die Auffahrt und fahre an Wagrain vorbei Richtung St. Ulrich im Pillerseetal. Auch da bleibe ich nicht lang und mache nur ein paar Fotos. Ich würde in einem weiten Bogen wieder in St. Johann landen und dass möchte ich nicht.
Die schöne Kirche von St. Johann
Das Skigebiet von St. Johann mit dem Kitzbühler Horn
Ich drehe also um und fahre noch durch Wagrain zurück zum Stellplatz. Ich setze mich in die Sonne und danach gibt es Mittagessen. Wir machen es uns vor dem Wohnmobil gemütlich und genießen den schönen Tag. Am späten Nachmittag, nach Kaffee und Kuchen gehe ich mit Ellie noch auf eine größere Runde. Ich komme nochmals am Gut Steinbach vorbei und gehe durch den Ortsteil Blindau wieder zurück. Das sind dann etwas mehr als fünf Kilometer. Das reicht dann für den Tag und wir hoffen, dass der morgige Tag nochmal trocken über die Bühne geht.
Der Pillersee mit St. Ulrich im Hintergrund
Blick auf die Bergwelt des Bergdesgadener Landes
In langer Reihe geht es zum Melken
Aufmerksamer Beobachter
Abendliche Runde
Tag 20 - Montag, 23.09.2024
Heute ist nochmal ein schöner Tag, bevor es Morgen wechselhafter wird. Wir sind bei unseren Freunden aus Österreich zum Kaffee eingeladen und werden dazu um 13 Uhr abgeholt. Die Beiden überraschen uns aber mit einem speziellen Ausflug. Sie nehmen uns mit dem Auto mit in Richtung Ellmau am Wilden Kaiser. Hier geht es auf eine recht steile Bergstraße hoch zu einem Ausflugslokal an einem Speichersee mit einem tollen Ausblick auf die Bergwelt.
Wir können bis dort hinauf fahren und laufen dann die letzten Meter. Die Sicht ist wirklich toll und wir haben den Wilden Kaiser direkt vor der Nase. Weiter geht der Blick rüber nach Kitzbühel und den Hohen Tauern. Bei guter Sicht wäre ein Blick auf den Großglockner möglich, der aber im Dunst und Wolken verborgen bleibt. Wir sind auf etwa 1.270 Metern Seehöhe und etwa 500 Meter über dem Tal. Wir laufen einmal um den Speichersee, wo sich bei Windstille die Berge im Wasser spiegeln. Es gibt tolle Aufnahmen.
Der Wilde Kaiser spiegelt sich im Speichersee
Unsere Gastgeber
Blick Richtung Kitzbühel und Hahnenkamm
In der Ferne die Hohen Tauern

Lieblingsplatzerl
Zurück geht es vorbei an Kufstein mit der Festung Kufstein
Wir schauen uns ausgiebig um und gehen langsam zum Auto zurück. Dann fahren wir Richtung Kufstein durch tolle Landschaften zurück und dann zum Haus der Beiden unweit vom Walchsee. Hier werden wir mit einer leckeren Torte verwöhnt und haben viel Zeit zum Quatschen. Die Zeit vergeht recht schnell, bis wir so gegen 19 Uhr wieder zum Stellplatz gebracht werden. Es war ein sehr schöner Tag und wir bedanken uns bei unseren Gastgebern. Es ist schön, wenn eine Freundschaft über viele Jahrzenhnte erhalten bleibt.
Zurück am Wohnmobil sagen wir "Servus"
Müde von den vielen Eindrücken fallen wir in unsere Sitze und lassen den Tag ausklingen. In der Nacht soll es zu Regnen beginnen. Mal sehen, wie sich das Wetter in den nächsten Tagen gestaltet.
Tag 21 - Dienstag, 24.09.2024
In der Nacht hat es heftig geregnet und am Morgen, als ich mit Ellie Gassi gehe, ist der Spuk schon wieder vorbei. Während des Frühstücks zeigen sich die ersten Wolkenlücken und die Sonne bahnt sich ihren Weg. Wir machen danach einen Spaziergang in den Ort und anschließend gehen wir zum nahen Penny und kaufen ein. Zurück am Platz gibt es Mittagessen und ich stelle einen Stuhl in die Sonne, die schon wieder gut wärmt. Wir machen uns dann schon mal ein paar Gedanken über den weiteren Verlauf unserer Reise.
Zum Nachmittag möchte ich nochmal mit dem Hund eine längere Runde drehen. Ich habe im Internet gelesen, dass Dienstags Nachmittags auf den kleinen Schanzen, die Kinder und Jugendlichen aus dem Ort trainieren. Ich gehe daher am Gut Steinbach vorbei zu den Schanzen. Die drei kleinen Schanzen sind für den Sommerbetrieb ausgestattet, während die beiden Größeren wohl nicht mehr genutzt werden, da sie schon ziemlich verfallen aussehen. Aber leider tut sich nichts und so gehe ich weiter Richtung Blindau.
Rudel Rotwild am Gut Steinbach
Leider heute kein Übungsbetrieb
Der hübsche Ortsteil Blindau
Kurze Pause in der Sonne
Im Hintergrund das Wohlfühlresort "Peternhof" in Tirol. Luxusherberge mit Golfplatz
Kleine Kapelle am Wegesrand
Ellie findet immer eine Trinkstelle
Die "Lofer" bei Reit im Winkl
Im Ort nehme ich einen Abzweig zu den Benz-Eck-Liften, die noch im Sommerschlaf sind. Vorbei am Klausenbach erreiche ich im Tal die "Lofer", an dessen Ufer ich zurück zum Stellplatz laufe. Das war eine schöne Wanderung. Leider habe ich vergessen, diese aufzuzeichnen. Eine App auf meinem Handy zeigt mir, dass es etwa acht oder neun Kilometer gewesen sind. Dann gibt es noch einen späten Kaffee und wir lassen den Tag ausklingen. Der nächste Regen kündigt sich für den Abend an. Es soll aber nicht so viel werden und der morgige Tag hat wieder mehr Sonne im Gepäck.
Tag 22 - Mittwoch, 25.09.2024
Am späten gestrigen Abend hat es noch geregnet und in der Nacht sind auch noch ein paar kleine Schauer nieder gegangen. Am heutigen Morgen hängen noch einige Wolken in den Bergen, aber die Sonne reißt immer größere Lücken. Es ist auch nicht mehr so kalt, wie in den letzten Nächten. Mit frischen Brötchen läßt sich gut frühstücken. Inzwischen hat sich die Wolkendecke nahezu aufgelöst und nur noch ein paar harmlose Wolken zieren den blauen Himmel.
Das Wetter lockt mich noch einmal auf den Roller. Ich habe von unseren Freunden einen Vorschlag erhalten, den ich heute umsetzen will. Es geht in das Tal zwischen dem Wilden und dem Zahmen Kaisergebirge. Dort gibt es die Grisneralm, zu der es eine Mautstraße gibt. Das dortige Panorama soll atemberaubend sein. Das möchte ich mir anschauen und fahre über Kössen und Gschwend in Richtung St. Johann. Bald erreiche ich den Abzweig und kurz darauf stehe ich vor der Mautstation.
Mit dem Roller zahle ich nur 2,-- Euro, die ich bei der freundlichen Dame zahle. Dann fahre ich die Straße hinauf zur Alm. Es geht zunächst nur leicht bergauf durch ein schönes Tal und ich erahne schon, wie nah man den Bergen kommt. Ich erreiche das Gasthaus und stelle meinen Roller auf dem Parkplatz ab. Kurz darauf sehe ich, wie ein PKW an mir vorbeifährt und weiter ins Tal. Etwas irritiert schaue ich auf mein Handy und stelle fest, dass ich erst am Alpengasthaus Fischbachalm angekommen bin. Ich setze mich also wieder auf den Roller und fahre weiter.
Kurz darauf führt der Weg über zwei Kehren steil bergauf und dann erreiche ich nach ein paar hundert Metern die Griesneralm. Hier ist dann für motorisierte Fahrzeuge Schluss und ich parke den Roller. Ich laufe zur Almgaststätte und hier wird man quasi von den steil aufragenden Wänden des Wilden Kaiser erschlagen. Man steht so dicht davor, dass man die Felsen beinahe anfassen kann. Es wurde also nicht zu viel versprochen und ich bin begeistert.
Die neue Griesner Alm vor spektakulärer Kulisse
Ich gehe ein Stück den Weg bergan, aber weit komme ich nicht und dass hatte ich auch nicht vor, weil ich zum Wandern falsch angezogen bin. Die Griesner Alm wurde im Februar 2021 durch ein Feuer komplett zerstört. Mit Unterstützung der Familie, Freunde und Bekannten wurde die Alm innerhalb von zwei Jahren neu errichtet und erstrahlt heute in neuem Glanz und ganz im Stil der Gegend. Ein modernes Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit. Ich mache noch ein paar Fotos und fahre schließlich durch das schöne Kaiserbachtal zurück.
Die beeindruckende Berglandschaft des Wilden Kaisers
Das Kaiserbacrtal steigt hier an und nach fünf Stunden Marsch landet man in Kufstein
Ein tolles Beispiel, wie die Natur es schafft Steine zusammenzuhalten
Für den Rückweg wähle ich dann eine andere Strecke, die mich vorbei an schönen Bauernhöfen, abseits der Touristenströme führt. Ich lande schließlich wieder in Kössen und fahre dann weiter nach Reit im Winkl. Vorher mache ich noch einen kurzen Abstecher rauf zum Hotel Peternhof, denn kurz vor dem Hotel hat man einen tollen Blick auf Reit im Winkl und das ganze Tal. Danach kehre ich zum Platz zurück, wo das Mittagessen auf mich wartet.
Schöner Blick auf Reit im Winkl
Das Wetter ist so schön, dass ich mich nach draußen setze und noch etwas an meinen Eichenmännchen bastele. Als ich wieder eine Figur fertig habe, trinke ich einen Kaffee und dann bekommt Ellie ihre Laufrunde. Die wird heute 5,74 Km lang und führt mich zum Ort und dann weiter durch das Tal der Lofer. Ich nehme den Weg, der auch im Winter für Wanderer geräumt wird und im Sommer eine schöne Abwechslung für Familien mit kleinen Kindern ist. Hier findet man lustige Figuren im Wald, Spielgeräte und Möglichkeiten am Wasser der Lofer zu spielen.
Es geht in Richtung Ort
Was man so alles im Wald erblickt!!
Meine heutige Runde
Schließlich lande ich wieder am Platz und genieße die letzten Sonnenstrahlen. Dann wechsele ich ins Wohnmobil, wo wir den Abend ausklingen lassen. Morgen wird das Wetter etwas wechselhafter, aber hoffentlich nicht zu schlecht, damit wir aus wieder an die Luft kommen.
Tag 23 - Donnerstag, 26.09.2024
Der Tag beginnt stark bewölkt, aber nicht kalt. Es soll heute den ganzen Tag bedeckt bleiben und erst zum Abend könnte man mit etwas Sonne rechnen. Also erstmal gemütlich frühstücken und dann werden wir schon sehen, was uns erwartet. Schon während dessen reißt der Himmel auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Anschließend gehe ich raus und stelle mir einen Stuhl in die Sonne. Der Himmel weist Föhnwolken auf und der Wetterbericht spricht von einem Föhnsturm in Teilen der Alpen.
Es ist sehr föhnig und der Wind pfeift in der Höhe über die Berge
Es wird immer wärmer und ich bleibe am Platz und hole meine Bastelsachen raus. seit ich eine Heißklebepistole habe sind meine Eichenmännchen schneller fertig. Leider ist die Pistole nicht so feinfühlig und es kommt mitunter zu viel Klebstoff raus. Da muss ich noch ein wenig mehr aufpassen. In gehe jetzt etwas anders vor, als noch früher. Zuerst suche ich mir alle Teile raus und bearbeite sie, sodass ich am Ende nur noch alles zusammenkleben muss.
Jetzt fehlt nur noch der Schnee
Heute ist ein Skifahrer an der Reihe und bis auf etwas zu viel Kleber am Körper geht es recht flott und es hält auch besser, als mit Uhu. Es wird immer wärmer und das Thermometer zeigt in Richtung 25 Grad. Wir essen dann zu Mittag und danach möchte der Hund raus. Da ich ein wenig Probleme mit meinem Rücken habe, wird es heute keine große Runde. Da genieße ich lieber die Sonne in meinem Stuhl.
Aber dann lockt das schöne Wetter doch noch zu einem Rollertour. Da wir morgen wieder weiter wollen, möchte ich eine andere Route suchen. Es wird keine große Strecke, da wir nur bis Bernau am Chiemsee wollen. Der Weg über Kössen, Schleching und Marquartstein entpuppt sich als eher eng und kurvenreich und da wird dann wohl die übliche Strecke zu bevorzugen sein. Da finde ich auch eine Tankstelle, die wir gut mit unserem Anhänger anfahren können. Auch das Tanken ist für uns manchmal ein Problem, da die Ein- und Ausfahrten an den Tankstellen oft sehr eng sind.
Ich fahre dann noch bis zum Stellplatz in Bernau, der laut Internet für ein paar Tage gesperrt war. Ich entdecke noch Arbeiter auf dem Platz, der wohl eine neue Unterlage bekommt. Er soll aber ab Morgen acht Uhr wieder geöffnet sein. Dort wollen wir dann zwei oder drei Tage stehen und nochmal etwas Wäsche waschen und eine Gasflasche tauschen. Wie es danach weitergeht ist noch nicht ganz klar. Wir suchen noch nach geeigneten Stellplätzen, die wir noch nicht kennen. In der Nacht erreicht uns ein breites Regenband und es wird wohl ergiebig schütten.
Tag 24 - Freitag, 27.09.2024
In der Nacht hat es wieder heftig geregnet, aber am Morgen ist es wieder trocken und ich kann mit Ellie Gassi gehen, ohne nass zu werden. Nach dem Frühstück gehe ich unseren Aufenthalt bezahlen, weil es für uns heute weiter geht. Wir haben schnell alles verpackt und sind abfahrbereit. Während ich in der Rezeption bin, hat meine Frau das Wohnmobil schon zur Entsorgung gefahren. Da habe ich wohl etwas zuviel gequatscht! Also entsorgen wir noch unser Grauwasser und verlassen den Platz. In Unterwössen wird das Fahrzeug betankt und dann geht es weiter.
Heute haben wir es nicht weit, denn es sind nur schlappe 25 Kilometer. Unser Ziel ist der Wohnmobilpark am Tenniszentrum in Bernau am Chiemsee. Der Platz wurde in den letzten Tagen renoviert und hat eine neue Auflage bekommen. Die Arbeiten sind gestern erst fertig geworden, dass hatte ich mir ja mit dem Roller angesehen. Wir stellen uns auf und sind verwundert, dass schon einige Wohnmobil eingetroffen sind. Der Platz hat sich auch bis zum Abend gut gefüllt.
Der Platz in Bernau am Tenniszentrum
Rundherum ist es schön grün
Die Bäche werden sich in den nächsten Tagen sicher wieder gut füllen
In der Mitte das Tenniszentrum
Wir melden uns danach an und besorgen uns auch ein paar Wertmarken für Waschmaschine und Trockner. Das bietet sich hier gut an und wir haben bei früheren Besuchen auch schon gewaschen. Der Platz hat 40 Parzellen und wir haben eine von den längeren erwischt und wir können angehängt stehen bleiben. Der Preis pro Tag beträgt 20,-- Euro incl. Ver- und Entsorgung, sowie Dusche und WC. Strom kostet 0,70 Euro pro kw. Am Platz besteht auch die Möglichkeit Gasflaschen zu tauschen.
Ich gehe danach als Erstes mit dem Hund auf eine große Runde, die wir hier schön öfter gelaufen sind. Auf den Wegen durch die Felder kann der Hund ohne Leine laufen, da nicht viel los ist. Anschließend gehe ich zum nahen Penny und kaufe ein paar Lebensmittel ein und meine Frau bereitet das Mittagessen zu. Den Einkauf erledige ich noch im Trocknen, denn danach regnet es heftig. Das bleibt auch so den ganzen Tag über, mit einigen Unterbrechungen. Ich gönne mir ein Mittagsschläfchen und danach eine Tasse Kaffee. Eine Ladung packen wir in die Waschmaschine und Trockner und damit haben wir die erste Hälfte schon erledigt.
Das schlechte Wetter hält sich bis in den Abend hinein und soll auch am nächsten Tag anhalten, Dann haben wir genug Zeit und Gelegenheit und über den weiteren Fortgang der Reise einig zu werden.
Tag 25 - Samstag, 28.09.2024
Das Wetter ist besch.....eiden!! Es hat wieder viel geregnet in der Nacht. Während des Frühstücks läßt es etwas nach und ist dann sogar trocken. Aber das dauert nicht sehr lange und so ergreife ich die Chance, mit dem Hund eine Gassirunde zu drehen. Ich nehme dafür die gleiche Runde, die ich schon gestern gelaufen bin. Das bietet sich gut an, da der Hund auch weite Strecken ohne Leine laufen kann. Das sind knapp drei Kilometer und wir kommen auch trocken wieder zurück. Heute wollen wir nochmal waschen und dann sind wir wieder für die nächste Zeit gewappnet.
Ellie findet immer eine Stelle zum saufen
Blick auf den Hochgern. Später hängt er wieder in dichten Wolken
Unsere Gassirunde durch die Wiesen und Felder
Noch hält sich das Wetter und ich fülle noch etwas Frischwasser nach und tausche eine Gasflasche aus. Das klappt hier wunderbar und so ist unser Vorrat wieder gesichert. Da es ja doch mit den Temperaturen langsam bergab geht und die Nächte frische werden, müssen wir natürlich auch wieder heizen. Dann halten die Gasflaschen nicht mehr so lange. Da der nächste Regenschauer noch etwas auf sich warten läßt, gehe ich noch in den nahen Ort. Ich möchte noch ein Brot für den Abend besorgen. Die Einkaufsmöglichkeiten in Bernau sind eher begrenzt und die Auswahl ist nicht sehr groß.
Altes Gemäuer. Jetzt sind dort Ferienwohnungen untergebracht
In der ersten Bäckerei, an der ich vorbei komme, liegt in der Auslage kaum noch etwas. Ich bin aber auch etwas spät dran. Im Edeka nebenan finde ich noch frisch abgepacktes Brot, welches ich mitnehme. Einen Streuselkuchen zum Kaffee nehme ich dann auch noch mit. In einem Bogen durch den Kurpark gehe ich zum Stellplatz zurück. Bis zum Mittagessen ist noch etwas Zeit und so bastele ich an einer möglichen Route für uns.
Nach dem Mittagessen regnet es wieder ergiebig und ich gönne mir ein Päuschen. Danach gibt es Kaffee und den beschriebenen Kuchen. Der ist nahezu ungenießbar, da staubtrocken. Nur mit gutem Willen und viel Kaffee läßt er sich essen. Das ist ja mal ein Reinfall!! Das war wohl ein Satz mit X. Es gibt dann eine kleine Regenpause und ich gehe nochmal mit dem Hund raus. Der morgige Tag wird zwar recht frisch, aber es soll sonnig werden. Mal sehen, was wir daraus machen.
Tag 26 - Sonntag, 29.09.2024
Die Wolken hängen tief in den Bergen, aber es ist trocken und soll noch sonnig werden. Es ist sehr frisch und ich muss eine dicke Jacke anziehen, als ich mit Ellie rausgehe. Während des Frühstücks bahnt sich die Sonne durch die Wolken und es wird tatsächlich sonniger. Es bleibt aber sehr kühl und die Temperaturen steigen nicht über 13 Grad. Ich möchte aber das schöne Wetter für einen Ausflug nutzen. Ich glaube aber, dass es für mir für den Roller zu kalt ist, da ich keine Winterjacke habe. Ich beschließe daher, mit Ellie eine Wanderung zum Chiemsee zu machen.
Ich suche mir den Fußweg aus und der soll etwa drei Kilometer betragen. Ich gehe also los und brauche dafür kein Navi, da die Wege gut beschildert sind. Ich unterquere zunächst die Bahnlinie München/Salzburg und etwas später auf die Autobahn A8, die hier vorbeiführt. Der Weg ist allerdings ganz angenehm und führt mich immer an der Ache entlang und durch ein Wohngebiet. Nach der Autobahn führt der Weg durch Wiesen bis zum Seeufer. Schon früh erkennt man, dass der See immer noch Hochwasser führt. Ufernahe Wege sind zum Teil noch überflutet und das sieht man im weiteren Verlauf noch am Strandbad, der Anlegestelle für die Schifffahrt und den Segelhafen.
Ein schöner Spazierweg entlang der kleinen Ache und schönen Wohnhäusern
Noch vor dem See die ersten Hinweise auf überflutete Wege
Hier ist einiges los und viele Spaziergänger und Radfahrer sind unterwegs. Ich schaue mir auch den Stellplatz an, der zwischen See und Autobahn liegt. Ich treffe auch den sehr freundlichen Betreiber, der mich gleich über den Platz führt und mir die Parzellen zeigt, die für uns mit Anhänger geeignet wären. Der Platz ist ganz nett angelegt, aber man muss wissen, dass er nahe der Autobahn liegt, die auch zu hören ist. Ich schaue mich noch etwas um und mache mich wieder auf den Rückweg. Die ganze Strecke beträgt am Ende 10 km.
Weiß-blauer Himmel und auf dem See sind einige Segelboote unterwegs
Ein abgesägter, uralter Baum gibt nicht auf und ist wieder ausgeschlagen
Hier geht es nicht weiter, außer man bekommt nasse Füße
Hinter der Autobahn erkennt man die Kirche von Bernau und dahinter Teile der Kampenwand
Zum Nachmittag wird die Sonne milchig und kündigt die nächste Bewölkung an
Meine heutige Wegstrecke zum Chiemsee
Zurück am Platz ist es in der Sonne so warm, dass ich mir einen Stuhl rausstelle. Dann gibt es Mittagessen und eine Pause im Anschluss. Das Wetter lockt mich aber dann, nach einer Tasse Kaffee, nochmal raus und ich gehe mit Ellie die gewohnte Gassirunde durch die Wiesen. Ich bekomme dann eine Nachricht, dass wir Besuch haben. Ich bin nicht mehr weit vom Stellplatz entfernt und sehe am Wegesrand das Auto unserer Freunde aus Österreich, die auf einen Sprung vorbeigekommen sind.
Wir sitzen im Wohnmobil und quatschen eine ganze Weile. Sie haben uns eine Leckerei aus ihrem Ort mitgebracht. Der Geruch verbreitet sich schnell im Raum, denn es ist sehr leckerer Schinken und zwei geräucherte Würste. Die essen wir dann später zum Abend. Wir verabschieden uns dann von den Beiden und freuen uns, wenn wir uns möglicherweise im Winter wiedersehen. Dann wird es auch bald dunkel und so geht der Tag zu Ende. Ein Problem zeigt sich am Abend noch, da wir feststellen, dass die elektrische Verriegelung der Küchentüren und Schubladen nicht mehr funktioniert.
So könnten wir morgen nicht weiterfahren, weil sonst die Schubladen während der Fahrt öffnen. Wir nehmen an, dass es sich um eine defekte Sicherung handelt. Das werden wir morgen früh hoffentlich telefonisch klären können. Wenn das so ist, bracht es nur eine neue Sicherung. Mal sehen, ob das schnell zu beheben ist. Ansonsten müssen wir noch einen Tag länger hier bleiben, oder nach einer geeigneten Werkstatt Ausschau halten.
Tag 27 - Montag, 30.09.2024
Es ist trocken geblieben und der Morgen ist kalt. Nach der Gassirunde und dem Frühstück, machen wir uns Gedanken, wie wir dass Problem mit der Verriegelung der Küchenschränke gelöst bekommen. Nach neun Uhr rufen wir daher bei unserem Händler an und erklären dem techn. Leiter unser Problem. Der meint, dass es zu 99 % an der Sicherung liegt und erklärt uns, wo wir die finden können. Sollte das nicht der Fall sein, dann hätten wir ein Problem. Tolle Antwort!!
Wir suchen die Sicherungen und die mit der 20 Ampere Absicherung sind alle nicht defekt. Wir sind uns nicht sicher, ob der Mitarbeiter bei unserem Händler die Sache richtig im Griff hat und rufen bei einem anderen Händler an, wo wir eine bessere Antwort erhoffen. Der dortige Mitarbeiter war sehr freundlich, obwohl wir dort nicht gekauft haben und war sich auch nicht schlüssig. Er ist aber mit dem Telefon zu einem Elektriker des Hauses gegangen und der hat uns gesagt, dass wir an einem Schaltkasten einen gestimmten Stecker herausziehen sollen.
An den kommen wir aber nicht heran, da alles sehr eng verbaut ist. Er hat aber noch eine weitere Idee und läßt uns die komplette Stromzufuhr im Wohnmobil trennen, damit das Steuergerät einmal stromlos ist. So haben wir es gemacht und nach einer kurzen Wartezeit den Strom wieder angeschlossen. Und siehe da, der Fehler ist behoben und die Verriegelungen klappen wieder. Da zeigt es sich wieder, dass man bei kompetenten Partnern besser aufgehoben ist.
Wir haben vor der Aktion sicherheitshalber noch um einen Tag verlängert, da wir ja nicht sicher waren, ob uns aus der Ferne geholfen werden kann. So bleiben wir also noch hier und ich nutze das schöner werdende Wetter dazu, mit Ellie eine größere Runde zu drehen. Danach lockt der Sonnenschein mich noch einmal auf den Roller, denn ich möchte zum Chiemsee und zum Kloster Seon, am anderen Ende des Sees. Vorher noch schnell getankt und dann geht es los.
Die beiden seltenen Gäste treffe ich noch morgens bei uns am Platz
Die Fraueninsel im Chiemsee
Leider bedeckt sich der Himmel, obwohl kein Regen vorhergesagt wurde. Es bleibt zunächst trocken und ich umrunde den See zur Hälfte und mache hier und da einen Fotostop. Dann biege ich zum Kloster ab, welches ich nach etwa sechs Kilometern erreiche. Ich stelle den Roller ab und laufe den Rest. Die Klosteranlage liegt fast als eine Art Insel in einem schönen See, der bei windstille so glatt ist, dass sich das andere Ufer komplett darin spiegelt.
Kloster Seon spiegelt sich im See, genau wie die Häuser auf der anderen Seeseite
Klosteranlage mit Kirche und Kultur- und Bildungszentrum
Die wirklich schöne Kirche des Klosters. Die Sitzplatze in den Bänken sind mit Namen versehen!
Der Kreuzgang
Der Ort Seon gegenüber
Der bekommt nasse Füsse
Ich schaue mir die schöne und sehr alte Kirche an, die etwa um 1.000 nach Christus erbaut wurde. Danach umrunde ich die Anlage, immer am Ufer dies Sees entlang. Während dessen beginnt es leicht zu regnen. Ich schaue mir noch eine kleine Kapelle in der Nähe an und warte den Schauer ab. Von Baum zu Baum laufe ich dann zurück zum Parkplatz und warte noch ein paar Minuten unter einem dicken Baum, bis der Regen aufhört. Dann setze ich meine Fahrt fort und nehme nun die andere Seite des Sees in Angriff. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht über das Wasser zu den Bergen.
Blick über den See zu den Bergen
Das Wetter wird langsam wieder besser und die Sonne ist auch wieder mit dabei. So führt mein Weg wieder über Grassau, wo ich im Fressnapf noch etwas für unseren Hund kaufe und im Aldi nebenan ein paar Vorräte für uns. Dann geht es auf die letzten Kilometer zurück nach Bernau. Für ein Mittagessen ist es nun zu spät und wir trinken Kaffee und essen etwas von dem gekauften Kuchen. Obwohl es schon recht spät ist, mache ich noch ein kleines Päuschen. Das Wetter hält sich noch und ich gehe nochmal mit Ellie auf unsere Runde durch die Wiesen.
Tag 28 - Dienstag, 01.10.2024
Heute geht es für uns weiter, nachdem wir gestern ja das Problem in unserem Wohnmobil lösen konnten. Wir machen uns also fertig für die Weiterfahrt und ich gehe nach dem Frühstück zur Rezeption und bezahle unseren Aufenthalt. 20,-- Euro kostet der Platz hier pro Tag plus 1,50 Euro pro Person Kurtaxe und für den Strom haben wir 3,72 Euro pro Tag bezahlt. Der Gasflaschentausch kostete 31,-- Euro. Dann sind wir auch fertig und fahren vom Platz.
Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz am Festplatz in Riedenburg. Die Stadt liegt am Main-Donau-Kanal, etwa 18 Kilometer von Kelheim entfernt. Wir nehmen dazu eine Strecke über Land, ohne eine Autobahn zu benutzen. Das sind etwa 200 Kilometer und die ziehen sich ganz schön in die Länge, da wir auf Nebenstrecken und durch viele kleine Orte fahren. Aber es gefällt mir trotzdem besser, da mir die Autobahn meist zu langweilig ist. So bekommen wir viel von der Landschaft zu sehen.
Der Stellplatz in Riedenburg
Der Main-Donau-Kanal, der direkt am Platz vorbei führt
Kurz vor 14 Uhr erreichen wir ohne Probleme die Stadt und den Stellplatz. Der besteht eigentlich aus einer großen Fläche, wo die Wohnmobile Außenrum stehen. Wir finden einen Platz, wo wir angehängt stehen bleiben können. Die Flächen sind nicht parzelliert und so können wir uns genügend Platz lassen. Am Automaten zahle ich mit Karte 11,-- Euro pro Tag und buche zunächst für drei Tage. Für Strom zahlt man hier 1,-- Euro pro acht Stunden. Wasser fülle ich auch dann auf und das bekomme ich kostenlos, obwohl auch hier ein Euro pro 100 Liter fällig geworden wäre.
Ich gehe dann mit Ellie zum nahen Kanal, der leider durch einige Büsche verdeckt wird. Die Stadt ist ganz in der Nähe und ein KFZ-Betrieb macht eine Weile lang etwas Lärm. Nach dem Essen und einer kleinen Pause, möchte ich kurz in die Altstadt und schaue mich etwas um. Die ist nicht sehr groß, hat aber einige hübsche Häuser mit schönen Fassaden. Ich werfe noch einen Blick in die schöne Kirche St. Johannes Baptist. Zuvor habe ich mir an der Touristeninfo einige Broschüren mitgenommen. Dann entdecke ich neben der Kirche einen Weghinweis zur Burgruine Rabenstein und zum Falkenhof Schloss Rosenburg.
Schöne Gebäude in der Altstadt
Die wirklich sehr schöne Kirche
Ich gehe die sehr steilen Wege rauf, die mit vielen Steinstufen versehen sind. Ich erreiche dann die Burgruine mit einem sehenswerten Blick über das Tal, die Stadt und den weiteren Verlauf des Kanals. Ich gehe dann auf der Höhe weiter zum Schloss Rosenburg und stehe dort vor verschlossenen Toren. Der Zugang ist in Verbindung mit der Besichtigung der Anlage und der Falknerei verbunden und kostet Eintritt. Der Einlass ist bereits beendet und ich habe nur einen kleinen Ausblick auf das Schloss.
Blick Richtung Kelheim
In der Ferne erkennt man die Burg Prunk
Blick runter auf Riedenburg
Burgruine Rabenstein
Schmaler Blick auf Schloss Rosenburg
Schloss Rosenburg aus dem Tal
Ich gehe dann zur Stadt zurück und zum Platz. Nach einer weiteren Gassirunde wird es langsam dunkel und wir lassen den Tag im Wohnmobil ausklingen.
Tag 29 - Mittwoch, 02.10.2024
In der Nacht hat es viel geregnet und am Morgen ist es immer noch stark bewölkt, aber ab und an auch mal trocken. Während des Frühstücks gibt es lichte Momente und immer wieder auch Schauer. Wir sind unschlüssig, was man bei so einem Wetter machen soll. Ich mache mir über unseren weiteren Verlauf der Reise ein paar Gedanken und wälze Unterlagen und schaue im Internet nach. Dann haben wir einen Plan, den wir wohl so verfolgen wollen.
Später am Vormittag mache ich mit Ellie einen kleinen Spaziergang am Kanal entlang und vorbei an der Altstadt. Leider holt uns dann der nächste Schauer ein und wir stellen uns einige Minuten unter. Dann einen kurzen Fotostop am kleinen Wasserfall und mit den nächsten Tropfen von oben gehen wir wieder zurück. Also wird das heute eher ein fauler Tag und nach dem Mittagessen lege ich mich etwas auf die faule Haut. Nach dem Kaffee stellen wir fest, dass Morgen ja Feiertag ist und wir eine Kleinigkeit einkaufen müssten.
Morgens am Kanal
Der Schambach-Wasserfall der anschließend in den Stadtweiher mündet
Da es gerade für einige Zeit trocken ist, mache ich mich auf den Weg zum Einkaufszentrum der Stadt. Das liegt außerhalb der Stadt und von uns aus gesehen am anderen Ende. Laut Aufzeichnung sind es 1,8 Km, die man aber bequem immer am Wasser entlang gehen kann. Ich packe alles in meinen Rucksack und gehe wieder zurück. Ich bin froh, dass es trocken bleibt, aber es ist schon ganz schön frisch und auch die Dämmerung setzt natürlich immer früher ein.
Altstadt von Riedenburg mit Schloss Rosenburg links und Burgruine Tachenstein rechts
Schloss Rosenburg
Meine Wegstrecke zum Einkaufszentrum
Für alle die es interessiert. Der Main-Donau-Kanal ist eine rund 171 km lange Bundeswasserstraße in Bayern, die den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim verbindet. Er wurde von 1960 bis 1992 erbaut und hat 16 Schleusen. Als Gütertransportweg verliert der Kanal stetig an Bedeutung, dagegen ist er zunehmend Anziehungspunkt für Touristen und Flusskreuzfahrten. Für den Kanal wurden Teile der Altmühl und der Regnitz genutzt. Das Projekt war von Anfang an umstritten, auch wegen des Eingriffs in die Natur. Die Kosten waren enorm und der Nutzen für die Schifffahrt eher mäßig.
Tag 30 - Donnerstag, 03.10.2024
Die Sonne hat uns verlassnen und es ist wieder stark bewölkt, aber wenigstens einigermaßen trocken. Wir lassen uns heute am Feiertag lange Zeit mit dem Frühstück. Wir haben keine besonderen Pläne und trödeln so in den Vormittag hinein. Da es aber trocken bleibt, möchte ich dann doch mit Ellie raus, auf eine Wanderung. Mich zieht es rauf zu den Felsen und der Burgruine Tachenstein, direkt oberhalb des Stellplatzes.
Es geht wieder recht steil bergan, aber ich hab ja meine Bergziege mit, die mich zieht. Wir erreichen dann den Abzweig zur Ruine und nun wird es etwas spannend. Der Weg ist zwar ganz gut begehbar, jedenfalls wenn man gutes Schuhwerk anhat, aber es stehen bedenklich schiefe Bäume im Wald und viele von ihnen sind bereits umgefallen. Mein Blick ist daher immer eher nach oben gerichtet. Das sollte sicher bald mal geändert werden, da bei einsetzendem Wind sicher der ein oder andere Baum umfällt.
Ich erreiche dann die ersten Felsen, von denen man schon eine schöne Aussicht auf das Tal genießt. Nicht weit weg davon stehen die Reste der Burg Tachenstein, von denen eigentlich nur ein Turm erhalten ist. Auch hier gibt es eine tolle Talsicht. Vom Kreuzfelsen aus blickt man auf das Kloster St. Anna mit der dazugehörigen Klosterkirche. Das Kloster ist vergleichsweise jung und wurde 1860 gegründet. Schon früh wurden die Gebäude auch als Schule genutzt und auch heute noch ist St. Anna eine Mädchenrealschule.
Felsformationen in der Nähe der Tachenburgruine
Schöner Blick auf den Kanal und der Schleuse Riedenburg weiter hinten
Habe unser Wohnmobil gut im Blick
Die Burganlage Tachenstein wurde im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet, ihr Name leitet sich ab von der mittelalterlichen Bezeichnung für Dohlen. Von einem Tachensteiner Geschlecht erfährt man aus den Urkunden nichts. Bereits 1566 ist vom Tachenstein nur noch mehr als Ruine die Rede. Ich sehe mich noch etwas um und nehme den Abstieg runter in den Ort. Es sind am Ende etwa 2,5 km in gut einer Stunde mit einem Höhenunterschied von etwa 135 Metern. Zurück am Platz essen wir zu Mittag und ich genehmige mir eine Pause.
Mehr ist von der Burg Tachenstein nicht übrig
Aber der Ausblick auf en Ort ist toll
Nach einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zieht es mich nochmal raus. Ich nehme Ellie mit und wir gehen auf die andere Kanalseite und dann rauf auf den Höhenzug oberhalb des Ortes. Dort gibt es einen schönen Aussichtspunkt und da möchte ich hin. Es geht wieder recht steil durch den Ort rauf und dann über einen schmalen Wanderpfad durch die Wacholderheide. Schon recht weit oben sehe ich vor mir zwei Walnüsse auf dem Weg und über mir den Baum. Hier scheinen nicht viele Menschen zu laufen und im steileren Gelände unter dem Baum sammele ich viele Nüsse.
Gut dass ich immer genug Hundetüten mithabe. Ich sammele sicher etwa einen Kilo auf und verteile sie dannn auf zwei Tüten, damit ich sie in meine Jackentasche verstauen kann. Dann geht es weiter bis zum Aussichtspunkt "Schwammerl", mit schönem Blick auf Riedenburg und das Altmühltal. Hier treffen wir auch auf Paule, einen kleinen Hund, mit dem Ellie eine Weile spielen kann. Dann geht es für uns weiter über den Höhenzug und durch den Wald, wo wir auf zwei Kapellen treffen. Die Erste wurde gerade renoviert, oder sogar neu gebaut. Die zweite Kapelle liegt versteckt im Wald - die Schneider Kapelle.
Mädchenrealschule St. Anna
Wacholderheide
Blick auf die Stadt
Ausschicht Schwammerl
Waldspielplatz mit Schwammerltaxi
Sieht neu aus
Von da geht der Weg durch den Wald recht steil abwärts und ich lande wieder an der Brücke im Ort. Höchster Punkt der Strecke war etwa 550 Meter und der Anstieg etwa 165 Höhenmeter. Wegstrecke ziemlich genau 5 km in knapp zwei Stunden. Das reicht dann aber für heute und es wird auch bald dunkel.
Tag 31 - Freitag, 04.10.2024
Das Wetter will einfach nicht besser werden. Wir liegen immer noch am Rande des Dauerregengebietes von Bayern. Beim Frühstück überlegen wir, ob wir nicht weiterfahren sollen. Immer der Sonne entgegen. Aber beim Blick auf die Wetteraussichten für die nächsten Tage wird schnell klar, dass wir zwar im Westen mehr Sonne haben, es dort aber bald schlechter wird, während es hier dann deutlich besser ist. Also für zwei Tage eine längere Strecke zurücklegen, macht auch keinen Sinn. Also halten wir hier durch.
Nach dem Frühstück gehe ich mit Ellie etwas spazieren und laufe bis zum Kristallmuseum und mache dort Kehrt und gehe durch die Stadt zurück. Dort entdecke ich einen Bäcker, mit schöner Auslage. Davon berichte ich meiner Frau und wir gehen anschließend direkt hin und kaufen frisches Brot und leckeren Kuchen für später. Das Wetter hält sich zwar und bleibt eher trocken, aber es sind nur 10 Grad und es hat sehr feuchte Luft. Immer wieder tröpfelt es und da macht es draußen keinen Spaß.
Tippe mal auf schwanger oder Blähungen
Chef vom Wasserfall
So vertrödeln wir die Zeit drinnen mit diverser Lektüre und einer waagerechten Pause. Für ein Mittagessen fehlt uns der Appetit, aber für Kaffee und Kuchen reicht es. Danach wird mir aber doch zu langweilig und ich gehe mit Ellie raus Richtung Schleuse Riedenburg, die etwa 1,5 km vom Platz entfernt liegt. Tatsächlich kommt auch ein Schiff vorbei, dass gerade durch die Schleuse gefahren ist. Von oben kann man in eine leere Schleusenkammer sehen und man kann den Höhenunterschied von 8,40 Metern gut erkennen. Es ist die letzte große Schleuse vor der Einmündung in die Donau.
Eine der wenigen Schiffe am Tag
Leere Bootsschleuse
Schleuse Riedenburg
Blick Richtung Riedenburg mit Schloss Rosenburg
Weg vom Stellplatz zur Schleuse
Ich gehe dann wieder zurück zum Platz und bin froh, wieder im Wohnmobil zu sein, obwohl ich eine Winterjacke an hatte. So geht der Tag zu Ende.
Riedenburg liegt übrigens im niederbayerischen Landkreis Kelheim im Altmühltal auf 358 m u. NHN, mit etwa 6.200 Einwohnern. Der Ort wurde erstmals im Jahre 1111 erwähnt, als ein "Otto Rittenburgensis" beschrieben wurde. Der Ort wurde als Rittenburch oder Rietpurc bezeichnet und schließlich ab 1504 als Riedenburg. Damals herrschte das Geschlecht der Grafen von Riedenburg (Baronen) etwa ab 970. Der Ort erlebte mit dem Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanal ab 1835 wirtschaftlichen Aufschwung. Der Ort überstand die beiden Weltkriege nahezu unbeschadet.
Tag 32 - Samstag, 05.10.2024
Der Tag beginnt heute wieder stark bewölkt und kühl. Nach dem Frühstück wird es nicht besser, aber wenigstens die Aussichten zeigen, dass es meistens trocken bleiben soll. Mehr als 12 Grad sollen es aber auch nicht werden. Ich möchte den letzten Tag, der wir hier verbringen dazu nutzen, mit dem Rad nach Kelheim zu fahren. Ob das eine gute Idee wird, wird sich noch zeigen. Ich hole mein Rad aus der Heckgarage und ziehe mich warm an. Tatsächlich brauche ich auch Handschuhe, die ich noch irgendwo aufgetrieben habe.
So fahre ich los und es geht mit den Temperaturen gerade so. Immer am Kanal entlang führt der schöne Radweg, der leider durch den Regen der letzten Tage ab und zu sehr aufgeweicht ist. Mit der Zeit sieht das Rad von dem hellgrauen Schotterweg schlimm aus. Ich komme an der Burg Prunn vorbei, eine der am besten erhaltenen Burgen Bayerns. Auf dem Weg nach Essing erwischt mich dann doch etwas Nieselregen, der aber nicht sehr lange anhält. Richtig nass werde ich nicht. Der Ort liegt unterhalb der Burg Randeck, dicht an den Felsen. Neue Attraktion ist die Holzbrücke "Tatzlwurm", eine moderne Holzbrücke für Fußgänger über den Kanal.
Die schöne Burg Prunn
Ich fahre durch den Ort, dessen Häuser sich an die Felsen anlehnen, die hier senkrecht aufragen. Weiter geht die Fahrt und ich komme auch an Teile des alten Kanals vorbei, die noch mit Wasser gefüllt sind und teilweise mit dem neuen Teil verbunden sind. Schließlich passiere ich die letzte Schleuse des Kanals, bevor er in die Donau bei Kelheim mündet. Hier hat auch ein Flusskreuzfahrtschiff angelegt. Dann fahre ich nach Kelheim rein. Ich fahre durch eines der Stadttore und bin in der Altstadt. Die ist nahezu quadratisch angelegt, mit jeweils einem Stadttor.
Wehranlage am alten Kanal
Brug Prunn
Die tolle Holzbrücke über den Kanal
Burg Randeck
Die Häuser sind förmlich an den Felsen geklebt
Teil des alten Kanals
Leider ist der Markt auf dem zentralen Platz schon zu Ende und die Marktbeschicker haben schon eingepackt. Ich schaue mich noch etwas um und fahre zum Donauufer, wo die Ausflugsschiffe angelegt haben. Hier ist auch recht viel los und von hier legen die Schiffe ab, die durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg fahren. Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf die Befreiungshalle, die zwischen Donau und Altmühltal, auf einem Hügel thront. Da möchte ich auch hin und fahre bis zum Beginn des Fußweges, der hinauf führt.
Teil der Altstadt mit Stadttor
Ludwig I. König von Bayern
Marktplatz Kelheim
Schiffsanleger an der Donau
Ich stelle mein Rad ab und laufe den steilen Weg rauf, der gut einen Kilometer lang ist. Es gibt natürlich tolle Ausblicke auf die Umgebung und dann erreiche ich den imposanten Rundbau auf dem Michelsberg. König Ludwig I. ließ die Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 und als Mahnmal für die Einheit Deutschlands errichten. Die feierliche Einweihung fand am 18. 10.1863 statt, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Die 45 Meter hohe Kuppelhalle hat eine einmalige Akustik.
Die Befreiungshalle
Der Donaudurchbruch
Die Halle mit der sehr schönen Kassettendecke
Blick ins Altmühltal
Blick auf die Altstadt von Kehlheim
Ich besorge ir eine Eintrittskarte für 4,-- Euro und schaue mir das Bauwerk an. Es gibt einen Treppenaufgang zu den inneren und äußeren Arkadengängen, mit tollen Blicken nach Innen und natürlich auch auf die Umgebung. Vom Fuß der Halle bis nach oben sind es etwa 260 Stufen, die ich nach der Radtour von bisher etwa 18 Kilometern schon in den Beinen habe. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Nach vielen Fotos kehre ich um und nehme den Weg runter ins Tal, wo ich mein Rad abgestellt habe. Es gibt übrigens auch einen Bummelzug rauf, der vom Donauufer startet.
Auf der Rückfahrt entdecke ich noch den Teil des alten Kanals mit toller Wasserfarbe
Kurz vor Riedenburg steht der Nachbau einer Opferplattform aus der Bronzezeit
Rückweg von Kelheim nach Riedenburg
Fußweg von der Befreiungshalle runter nach Kelheim
Nun beginnt mein Rückweg nach Riedenburg, für den ich nochmal etwa 1,5 Stunden brauche. Von der Halle bis zurück zum Stellplatz sind es etwa 17,5 km. Es ist trocken geblieben und ich bin ziemlich kaputt und freue mich auch eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Dann muss ich mich etwas ausstrecken und bald wird es auch schon dämmrig und der Tag geht zu Ende.
Tag 33 - Sonntag, 06.10.2024
Der Tag beginnt heute mit dichtem Hochnebel. In der Nacht bin ich zweimal mit dem Hund draußen gewesen. Er hatte wohl Magenprobleme und auch um sieben Uhr war ich wieder mit ihm draußen. So bin ich nicht besonders ausgeschlafen und wir stehen dann auch erst um neun Uhr auf. Nach dem Frühstück packen wir zusammen, denn heute geht es für uns weiter.
Unser Ziel ist der Fichtelpark in Kirchenlamitz. Ein Stellplatz für Wohnmobile und Wohnwagen mit 77 großzügigen Stellplätzen auf Schotter mit Stromanschlüssen. Preis 18,-- Euro pro Tag, Strom 1,-- Euro pro kw. Es gibt 7 Übernachtungsfässer für 2 - 4 Personen. Sanitärgebäude mit Toiletten und Duschen, Spülküche mit Waschmaschine und Trockner. Es gibt eine Getränkeecke und Fichtelshop, Brötchenservice, Gasflaschenservice.
Der schön angelegte Platz mit großen Parzellen
Es sind heute etwa 190 Km Wegstrecke, davon die meiste Zeit über die A93 Regensburg Richtung Hof. Es ist ja Sonntag und wir kommen gut durch. Das Wetter wird besser und die Wolkenlücken größer. Wir erreichen unser Ziel und suchen uns eine schöne Parzelle. Der Platz ist höchstens zu einem Viertel belegt. Wir stellen uns auf und ich gehe mit Ellie eine kleine Runde. Der Ort ist nicht weit weg und gut zu Fuß zu erreichen. Wir essen dann zu Mittag und später melde ich mich an und kann auch eine Gasflasche tauschen, die mir der freundliche Betreiber ans Wohnmobil liefert.
Der Stadtweiher
Hauptstraße
Rathaus und ev-Luth. Michaeliskirche
Das Wetter wird immer besser und die Sonne kommt auch raus. So gehe ich mit Ellie eine größere Runde spazieren. Ein Weg führt immer an der Lamitz entlang in den Ort. Der ist im Außenbereich sehr verwinkelt mit kleinen Gassen. Ich erreiche den Stadtweier und gehe dann durch den Ort zurück. Der Ort hat wohl die beste Zeit hinter sich, denn es haben viele kleine Geschäfte geschlossen. Jetzt am Sonntag Nachmittag ist auch nichts los und so gehe ich zum Platz zurück. Es wird immer sonniger und die nächsten Tage versprechen besseres Wetter und etwas angenehmere Temperaturen.
Tag 34 - Montag, 07.10.2024
Die Wettervorhersage für heute liest sich gar nicht so schlecht. Der Vormittag soll noch stark bewölkt sein und um die Mittagszeit ein wenig Regen. Ab etwa 13 Uhr kommt die Sonne dazu und bis zum Nachmittag werden es noch etwa 17 Grad. Das geht ja noch, denke ich mir und wir verschieben unseren Spaziergang in die Stadt, mit einem geplanten Einkauf auf die spätere Zeit. Da sonst nicht viel los ist, frühstücken wir sehr lange. Dann gehe ich mit Ellie auf eine kleinere Runde durch das Hinterland, mit Weisen und Feldern.
Der morgendlich trübe Blick in Richtung Stadt
Die finde ich auf unserem Spaziergang. Sollen ja "einmalig" schmecken
Schöner Seerosenteich im herbstlichen Gewand
Anschließend fülle ich unseren Frischwasservorrat auf und dann beginnt es auch leicht zu regnen. Soweit so gut! Nun dümpeln wir so im Wohnmobil rum und warten auf den Wetterwechsel. Der Blick auf das Regenradar zeigt mir aber etwas ganz anderes. Während die dazugehörige Vorhersage noch den Stand von heute Morgen hat, zeigt das Regenradar aber die aktuellen Werte. Die sagen mir aber, dass es ab Mittag eher verregnet ist. Was ist das denn für eine Vorhersage. Die wird dann im stündlichem Wechsel angepasst.
So sehen Sonne und 17 Grad aus
Fazit am Ende des Tages: Von Sonne keine Spur und es hat bis zum Abend nur geregnet. Eigentlich sollte es trocken bleiben und morgen wolkenlos mit bis zu 21 Grad. Ich lach mich jetzt schon schlapp, denn das nächste Regengebiet steht schon vor der Tür und es wird wohl bis nach Mitternacht regnen. Da haben wir es ja wieder richtet toll erwischt, weil wir wegen drei Tage Dauerregenprognose vom Alpenrand geflüchtet sind. Da ist es jetzt übrigens sonnig und über 20 Grad. Was soll man da nur zu sagen. Hab meinen Frust abgelassen und dem Wetterfrosch eine Mail geschickt, denn aus dem Fenster schauen und den Wetterbericht anpassen, dazu brauch ich keine Vorhersage.
Jetzt noch einiges über Kirchenlamitz
Die Stadt liegt im Fichtelgebirge und oberfränkischen Landkreis Wunsiedel. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 3.150 und der Ort liegt auf 591 m ü.NHN und etwa 20 km südlich von Hof und 35 km nordöstlich von Bayreuth am Fluss Lamitz. Die Geschichte von Kirchenlamitz ist auch die der etwa zwei Kilometer gelegenen Burg Epprechtstein. 1374 verlieh Burggraf Friedrich V. von Nürnberg die Stadtrechte. Auf dem Stadtgebiet befinden sich ehemalige Steinbrücke des Epprechtstein-Granits, die über einen Rundwanderweg miteinander verbunden sind. Die meisten sind aufgelassen und das Regenwasser hat darin Seen gebildet. Es wurde früher nicht nur Granit abgebaut, sonders es gab auch viele Jahrzehnte eine Porzellanmanufaktur.
Tag 35 - Dienstag, 08.10.2024
Endlich scheint mal wieder die Sonne, nachdem es in der Nacht wieder viel geregnet hat. Nach dem Frühstück nutzen wir das schöne Wetter und laufen an der Lamitz entlang zum Discounter, denn unser Einkaufszettel ist lang geworden. Der "Nahkauf" ist recht groß und bietet eine gute Auswahl. Es passt etwas zu dem verschlafenen Ort. Es ist nichts los und wir können entspannt einkaufen und am Ende sind wir die einzigen an der Kasse. Zurück geht es dann durch die Stadt und es fällt schon stark auf, dass die Bevölkerungszahl in den letzten Jahren abgenommen hat. Viele kleine Geschäfte sind zu und einige Häuser sind leer, oder sind in keinem guten Zustand.
Endlich wieder Sonne
Der Stadtweiher sieht bei schönem Wetter gleich besser aus
Zurück am Platz möchte ich mit dem Roller die Umgebung erkunden. Mich interessiert die Gegend um den Ochsenkopf, dem höchsten Berg im Fichtelgebirge. Von hier aus sind es etwa 20 km und man fährt durch eine schöne Landschaft. Mich interessiert auch, ob es sich lohnt, auch mal im Winter hierher zu fahren. Vom Betreiber des Platzes in Kirchenlamitz habe ich erfahren, dass gleich hinter dem Stellplatz eine Langlaufloipe gespurt wird. Natürlich nur bei entsprechender Schneelage. Das scheint aber auch öfter mal zu klappen.
Ich erreiche dann den Ort Bischofsgrün, am Fuße des Ochsenkopfes, der mit 1.024 m der zweithöchste Berg der Gegend ist. Gleich nebenan erhebt sich der Schneekopf, mit 1.053 m noch etwas höher. Der Ochsenkopf ist die Anlaufstelle für Wintersport in der Region. Hier finde ich auch die Gondelbahn, die bis auf den Gipfel führt. Gleich dabei ist auch eine große Skisprunganlage, mit einige Schanzen, die auch im Sommer betrieben werden können. Gleich bei der Gondeltalstation befindet sich auch eine Sommerrodelbahn, die zur Zeit noch in Betrieb ist. Im Umfeld des Berges sind noch einige Aufstiegshilfen für Skibegeisterte. Die Pisten hier am Berg sind auch zum größten Teil beschneit.
Interessante Landschaft
Im Hintergrund der Schneeberg mit dem Turm, der früher militärisch genutzt wurde
Talstation der Gondelbahn zum Ochsenkopf
Schanzenanlage
Sommerrodelbahn
Ich schaue mich noch etwas um und entscheide mich gegen den Aufstieg zum Gipfel, da die Rollerbekleidung einfach zu warm ist. Ich fahre anschließend durch den Ort und schaue mir den dortigen Stellplatz an. Der ist spartanisch ausgestattet und bietet nicht viel Platz. Ich kann auch nur vier Stromsteckdosen erkennen. Mich zieht es nun weiter durch die landschaftlich reizvolle Gegend und fahre in einem großen Bogen zurück zum Platz. Für Biker gibt es hier interessante Strecken.
Der große Kornberg bei Kirchenlamitz. Ich glaube 864 m hoch
Der Ochsenkopf mit dem großen Sendemast
Abends mit Blick auf Kirchenlamitz. Der nächste Regen steht an
Zurück am Platz gibt es Mittagessen und dann will der Hund auch zu seinem Recht kommen und ich gehe eine Runde mit ihm. Zum Abend verdichtet sich die Bewölkung und es beginnt anhaltend zu regnen. Angeblich soll es aber Morgen wieder besser sein.
Tag 36 - Mittwoch, 09.10.2024
Blauer Himmel am Morgen, das hatten wir schon lange nicht mehr, und wirklich kalt ist es auch nicht. So möchte ich nach dem Frühstück nochmal mit dem Roller los und das schöne Wetter ausnutzen. Ich möchte nach Selb fahren und mir das Outlet-Center ansehen. Es sind nur etwa 16 Kilometer bis dorthin und das schaffe ich schnell. Es befindet sich in den ehemaligen Produktionshallen der alteingesessenen Selber Porzellanfabrik Heinrich. Das bisherige Center wird in zwei Stufen um fast 70 Prozent Verkaufsfläche erweitert und soll etwa 60 Marken-Shops beherbergen.
Das Outlet-Center ist noch teilweise eine Baustelle
Die erste Ausbaustufe sieht schon mal gut aus
Hier lasse ich mich nachts mal einschließen
Ich parke den Roller und gehe zum Center. Hier kann man gut erkennen, dass alte Gebäude bereits abgerissen wurden und der Weg dorthin noch etwas uneben ist. Dafür ist es drinnen sehr chic und edel. Geschäfte von Villeroy und Boch, Tefal, WMF, Möwe, Lindt usw. findet man hier mit guten Angeboten. Ich schaue mich noch etwas um und verlasse dann das Center. Ich habe mich etwas vorher im Internet umgesehen und weiß daher, dass es hier auch noch ein Outlet von Rosenthal gibt. Das liegt nicht sehr weit entfernt und das will ich mir auch ansehen.
Die Firma Rosenthal hat hier auf zwei Etagen ein Outlet-Center eröffnet. Hier findet man legendäre Kollektionen zu vergünstigten Preisen, da es sich um 2. Wahl Produkte, Unikate aus der Musterproduktion oder auch Restbestände ausgelaufener Serien handelt. Das Ambiente ist toll und zeigt Tunnelöfen und originale Arbeitsplätze, wo man noch sehen kann, wie das "Weiße Gold" einst hergestellt wurde. Aber auch andere Marken werden hier angeboten, wie Lambert, Vossen, MAC, Bassetti oder WMF. Auch findet man hier ein Fabrik Café, wo man sich stärken kann.
Das Outlet-Center von Rosenthal
Weihnachtliches von Hutschenreuther
Wer es mag
Hier durfte für jeden Geschmack etwas dabei sein
Trotz 2. Wahl ist die Auswahl doch recht edel und nicht gerade preiswert. Aber dafür ist es schließlich von Rosenthal. Wer es gerne weihnachtlich möchte, der findet in der Abteilung von Hutschenreuther sicher etwas Passendes. Auch hier lasse ich meine Geldbörse in der Tasche, denn mir reicht die Optik. Dann habe ich genug gesehen und möchte das schöne Wetter noch dazu nutzen, mir die Gegend anzusehen. Auf dem Hinweg habe ich eine Abzweigung zum Skigebiet rund um den großen Kornberg gesehen. Da fahre ich dann hin und finde im Wald einen Schlepplift und das Kornberghaus, ein nettes Restaurant, was nicht nur im Winter geöffnet hat.
Das kleine Skigebiet am großen Kornberg
Da es von hier aus nicht weiter geht, kehre ich um und fahre zum Platz zurück. Das Wetter ist noch schön, aber der Wind hat aufgefrischt. Dann gibt es Mittagessen und eine kleine Pause. Danach tausche ich noch eine Gasflasche beim netten Betreiberehepaar und lasse mir eine Tasse Kaffee schmecken. Zum Nachmittag ist die Sonne dann wieder verschwunden und ich gehe mit unserem Hund auf eine größere Runde ins Hinterland. Ich habe eine Bank mit Aussicht gefunden und zu der gehe ich hin. Es sind knapp 2,5 km und es geht leicht bergauf. Am Waldrand steht sie tatsächlich und ich mache eine kurze Pause und blicke auf Kirchenlamitz und die Umgebung. Da wir etwa 60 Meter über dem Ort sind, ist die Aussicht sehr schön.
Bank mit...
.......Aussicht auf Kirchenlamitz
Dann wird es aber Zeit für den Rückweg, denn es wird ja jetzt schon recht früh dunkel. Ich sichere noch unseren Anhänger, da es im Laufe der Nacht stürmisch werden soll. Der Höhepunkt des Sturms soll dann in den Morgenstunden sein und wir sind uns noch nicht sicher, ob wir dann schon weiterfahren können. Da wir keinen Zeitdruck haben, können wir auch noch einen Tag verlängern. Hoffentlich wird es nicht so schlimm.
Tag 36 - Donnerstag, 10.10.2024
Die Nacht ist, bis auf ein paar Schauer, ruhig geblieben. Erst in den frühen Morgenstunden lebt der Wind auf und wird langsam stürmisch. Während des Frühstücks kommt es dann ganz dick. Es stürmt und regnet. Das Wohnmobil wackelt und wir sind froh, dass der Wind genau auf der Windschutzscheibe steht und nicht von der Seite kommt. Der Anhänger rührt sich nicht vom Fleck und da bin ich froh. Da fällt die Entscheidung nicht schwer, heute noch hier zu bleiben.
Am frühen Morgen, die Ruhe vor dem Sturm. Schlaffässer kann man hier auch mieten.
Im Laufe des Vormittags fährt auch die Feuerwehr am Platz vorbei und wie ich später erfahre, ist irgendwo im Ort ein Baum umgefallen. Unser Fahrzeug ist mit seinen drei Achsen zwar nicht sehr windanfällig, aber das brauch ich nicht. Wir müßten auch durch so manches Waldgebiet fahren und da ist die Gefahr groß, dass evtl. Bäume umfallen, auch weil noch sehr viel Laub oben ist. Also Füße hoch und den Tag hier verbringen. Später am Tag läßt der starke Wind zwar nach, aber wir fahren erst Morgen weiter. Mit einem Aufschlag von 5,-- Euro hätten wir noch bis 18 Uhr bleiben können.
Das Schöne Sanitärgebäude ist wohl noch nicht ganz fertig, hat aber Duschen und Toiletten und ein
Privatbad.
So vertrödeln wir den Tag mit diverser Lektüre und Fellpflege bei unserem Hund. Die Lücken in den Wolken werden häufiger und ich kannn wenigstens kurzzeitig mit dem Hund raus. Aber das wechselhafte Wetter bleibt den ganzen Tag und von Sonne keine Spur. Da hatte der Wetterbericht wieder mal unrecht, als er für den Nachmittag besseres Wetter vorhergesagt hat. Habe dann am Nachmittag noch den Tag bezahlt und kurz mit der Betreiberin gesprochen. Ich habe ihr von dem Eindruck berichtet, den ich vom Ort habe, von den geschlossenen Geschäften und dem leeren Discounter.
Sie hat dann erzählt, dass vor Jahren eine große Porzellanfabrik im Ort, mit etwa 750 Beschäftigten, von Heute auf Morgen geschlossen hat. Das war für den kleinen Ort natürlich eine Katastrophe. Auch der Discounter stand schon vor dem Aus, hat aber wegen der Touristen vom Stellplatz noch offen. Ob das so bleibt ist ungewiss. Das wäre für den Ort schlecht, da der nächste Supermarkt doch recht weit entfernt ist.
Tag 37 - Freitag, 11.10.2024
Heute ist es aber wieder soweit. Wir wollen weiterfahren und so machen wir uns nach dem Frühstück fertig. Die Nacht war sehr feucht und kalt und man könnte glatt Handschuhe vertragen. So hole ich mir bei den Außenarbeiten kalte Finger. Wir sind relativ früh dran, weil wie eigentlich an einem Freitag nie den Platz wechseln, da es immer möglich ist, das die Plätze am Wochenende voll sind. Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobilstellplatz an der Frankentherme in Bad Königshofen. Den kennen wir schon von einem früheren Besuch und der ist auch in den letzten Jahren erweitert worden. So hoffen wir, dass wir auch heute dort einen Platz bekommen.
Leider hängen die Wolken heute so tief, dass von den Bergspitzen nichts zu sehen ist. Es regnet auch immer mal wieder und die Straßen sind nass. Es geht über Land, bis wir die A9 erreichen. Die fahren wir durch, bis wir auf die A70 Richtung Bamberg abbiegen. Später wechseln wir auf die B279 Richtung Ebern und Bad Königshofen. Die ist aber vor Ebern gesperrt und wir müssen einen weiten Umweg über die Dörfer fahren. Schließlich erreichen wir aber unser Ziel und jetzt?
Nahezu der gesamte Stellplatz ist für ein "Seabridge-Treffen" gesperrt. Mit anderen Worten: der Platz ist ausgebucht. Wir werden von Mitarbeitern der Therme abgefangen und werden dann doch zu einem freien Platz dirigiert. Unseren Anhänger können wir auf ein Wiesenstück daneben abstellen. Das ist sehr freundlich und später am Tag versuchen es noch weitere Wohnmobile. Jedes Eckchen wird belegt und keine Ahnung, wie viele abgewiesen werden müssen. Wir stellen uns auf und melden uns in der Therme an. Dort werden wir auch freundlich empfangen und buchen erstmal bis Montag unseren Platz, der 16,-- Euro pro Tag kostet. Strom 1,-- Euro pro kw, Duschen 0,50 Euro je 3 Minuten.
Wir haben doch noch ein Plätzchen erwischt
Ich gehe mit Ellie Gassi, während meine Frau das Mittagessen zubereitet. Gleich hinter der Therme gibt es schöne Spazierwege, wo man gut mit dem Hund gehen kann. Das Wetter wird zwischendurch besser und die Sonne ist auch wieder mit dabei. Wir essen dann und ich mache eine Pause und strecke mich aus. Dann ruft der Kaffee und der Hund will auch wieder raus. Ich gehe ein Stück Richtung Stadt und komme am Gradierpavillon vorbei. Das ist nett gemacht, aber bei weitem nicht so groß, wie so manches Gradierwerk in anderen Bädern. Aber es erfüllt den gleichen Zweck und man kann sowohl innen, wie auch außen umherlaufen.
Schöne Teichanlage hinter der Therme
Die Wallfahrtskirche Mariä Geburt Ipthausen mit dem Pilgerhaus daneben
Na das hab ich schon lange nicht mehr so vollständig gesehen
Einmal um das Gradierwerk, was als Pavillon gebaut wurde
Marienstatue mit Christuskind
Eingangsbereich der Frankentherme
Ich gehe dann aber zum Wohnmobil zurück, weil es langsam Abend wird. Die Nacht soll sehr frisch werden und die Temperaturen nähern sich dem Gefrierpunkt. Die Gasflaschen sind noch gut gefüllt, da sollte nichts schief gehen.
Tag 38 - Samstag, 12.10.2024
Die Nacht war sehr ruhig und sehr kalt, dafür scheint die Sonne von einem blauen Himmel. Nach dem Frühstück gehe ich mit Ellie auf einen längeren Spaziergang in das nahe Dorf Iphofen. Hier habe ich eine Vogelvoliere entdeckt, die ich mir ansehen möchte. Hier sind einige Papageien und Wellensittiche usw. zu sehen, die alle in einem schönen Umfeld gehalten werden, dass auch gut gepflegt wirkt. In dem Dorf entdecke ich noch eine Scheune, in der es Morgen Mittag ein Fest mit Suppe und Kaffee und Kuchen gibt. Das hört sich doch mal gut an.
Schöne und gepflegte Anlage für exotische Vögel
Teilansicht von Iphofen
Morgens bei der Gassirunde
Später gehe ich dann in die Stadt. Die kenne ich zwar schon von einem früheren Besuch, der ist aber schon ein paar Jahre her. Außerdem habe ich einen kleinen Einkaufszettel zu bearbeiten und nehme dazu meinen Rucksack mit. Erster Auftrag: Ein Medikament für meine Frau besorgen. Ich gehe zur ersten Apotheke auf meinem Weg in die Stadt. Es ist die Mohren-Apotheke mit zwei entsprechenden Figuren über dem Eingang. Es gibt Bereiche, aus denen solche Bezeichnungen nicht mehr gut ankommen.
Die Mohren-Apotheke
Die Einrichtung ist so alt, wie es von Außen den Eindruck macht. Das Medikament ist nicht vorrätig und wird am Montag geliefert. Es geht weiter in die Stadt und ich mache einen kurzen Stop in der ehemaligen Klosterkirche. Sie wirkt irgendwie fehl am Platze neben dem großen Gebäude eines Seniorenheimes. Das Heim aber steht auf dem Grund des ehemaligen Klosters aus dem 16. Jahrhundert. Das Kloster aber wurde etwa in den 1970er Jahren wegen Verfall abgerissen und auch die Kirche sollte weichen. Aufgrund einer Initiative aus dem Ort konnte sie erhalten bleiben.
Weiter gehe ich in die Stadt zum Marktplatz, dem Zentrum der Altstadt. Der Platz wird umsäumt von schönen alten Gebäuden und beherbergt auch verschiedene Brunnen. Hier steht auch das bekannte "Schlundhaus". Es beherbergt ein Restaurant und ein Hotel. Die Ursprünge des Hauses gehen bis ins Jahr 750 n. Chr. zurück, wobei das Haus selber ca. 300 Jahre alt ist und seit über 100 Jahren in Familienbesitz ist. Hervorzuheben ist auch das schöne Rathaus gegenüber. Außerhalb des historischen Zentrums wirkt die Umgebung weniger schön und gepflegt. Aber vielleicht bin ich auch noch nicht in alle Ecken vorgedrungen.
Der Marktplatz mit der Stadtkirche im Hintergrund
Das Schlundhaus
Das Rathaus
Links im Vordergrund der Obeliskenbrunnen
Eine Nebenstraße
Etwas außerhalb des Ortes gehe ich zum Rewe und tätige dort meine Einkäufe. Auch ein Brot erwerbe ich beim dortigen Bäcker, denn es gibt tatsächlich im gesamten Ortskern keine Bäckerei. Ich habe viele Café s gesehen, aber nichts, wo man ein Brot kaufen kann. Die Bäckereien liegen jeweils an den Einkaufsläden im Randbereich der Stadt. Ich schaue noch in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt rein. Im ersten Eindruck wirkt die Kirche sehr finster, hat aber einen sehr schönen Altarraum mit bunten Fenstermotiven. Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet und ist eine Mischform zwischen Basilika und Hallenkirche.
Der Gradierpavillon
Ein spezielles Fässchen unter der Decke
Mein Stadtrundgang, etwa 5 km
Danach gehe ich wieder zurück zum Platz und wir essen zu Mittag mit anschließender Pause. Am späten Nachmittag gehe ich wieder mit Ellie eine größere Runde durch die Wiesen, außerhalb des Ortes und ich komme dabei auf insgesamt etwa 10 km für heute. Das reicht mir und so geht der Tag zu Ende.
Das habe ich auch noch auf dem Stellplatz entdeckt. Ein Pflege-Übungs-Wohnmobil. Auf Initiative des bayrischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, in Zusammenarbeit mit der Caritas, wurde dieses Wohnmobil so eingerichtet, dass Menschen mit Behinderung auch dann noch ihr Camperdasein pflegen können. Es hat breite Wege ohne Stufen, einen absenkbaren Tisch und ein absenkbares Bett und wenn ich es richtig gesehen habe ist der Sanitärbereich ohne Tür. Ich finde das eine tolle Idee für Menschen mit Behinderung. Das Wohnmobil steht hier auf dem Platz und kann gemietet oder besichtigt werden. Kann man auch ganz einfach googeln, wenn man nähere Infos braucht.
Tag 39 - Sonntag, 13.10.2024
In der Nacht hat es wieder zeitweise geregnet und am Morgen aber wieder trocken. Der Wind ist recht frisch bis böig und mit knapp 10 Grad sehr kühl. Ohne Winterjacke geht es zur Zeit eben nicht. Nach Gassirunde und Frühstück entscheiden wir uns dazu, wie schon vorher ausgemacht, dass wir Morgen weiterfahren. Zwischenzeitlich hatten wir überlegt, erst am Dienstag zu fahren, um am Montag die Therme zu besuchen. Im laufe des Vormittags gehe ich dann mit Ellie nochmal auf einen längeren Spaziergang durch das kleine Dorf Ipthofen und entdecke einen liebevoll gepflegten Garten mit Hühnern und Gänsen.
Da hat sich jemand viel Mühe gemacht und den Garten liebevoll gestaltet
Nach dem Mittagessen will unser Hund nochmal raus und ich gehe mit ihn auf eine größere Runde, die mich an der Trink- und Wandelhalle vorbeiführt. Schöne Spazierwege führen außerhalb der Stadt an kleinen Bachläufen vorbei. Hier komme ich auch am Grenzsteingarten vorbei. Dort stehen viele Grenzsteine aus verschiedenen Jahrhunderten und Gegenden. Auch aus der ehem. DDR stehen hier einige Exemplare. Alle sind auf Schautafeln beschrieben. Sehr interessant!! Danach laufe ich ein Stück an der Fränkischen Saale vorbei. Mir fällt auf, dass hier alle Bäche und kleinen Flüsse eine bräunliche Farbe haben und recht schmutzig aussehen.
Grenzsteingarten
Alte Wegbeschreibung zum Stadion in Dortmund???
Die Fränkische Saale bei Bad Königshofen
Nach Kaffee und Kuchen und einer kleinen Pause zieht es den Hund nochmal raus. Ich gehe nochmal durch die nahen Wiesen und hole mir wieder kalte Finger. Eigentlich sollte man schon Handschuhe tragen.
Jetzt noch etwas zur Stadt Bad Königshofen.
Bad Königshofen im Grabfeld ist eine Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Stadt wurde 1974 zum Bad erhoben und liegt an der Fränkischen Saale zu Füßen der Haßberge und ist umgeben von den Naturparks Bayerische Rhön und Thüringer Wald. Die Stadt liegt auf 275 m u. NHN und hat etwa 6.200 Einwohner. Erstmals wurde die Stadt 742 urkundlich erwähnt. Den meisten wird die Stadt wegen seiner Therme mit dem Heilwassersee bekannt sein.
Tag 40 - Montag, 14.10.2024
Heute soll es für uns wieder weitergehen und so machen wir uns nach dem Frühstück fertig. Bei trockenem Wetter und vereinzeltem Sonnenschein geht es durch die Rhön auf die A7. Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobilpark im hessischen Grünberg, nordwestlich des Vogelsbergs. Wir biegen dann auf die A5 Richtung Giesen ab und nehmen dann vor Gießen die Abfahrt nach Grünberg. Wir erreichen dann den Platz, der außerhalb der Stadt an einem Campingplatz liegt.
Der Wohnmobilpark Grünberg ist recht neu angelegt und hat 51 Stellflächen, die alle recht groß sind und wir haben keine Probleme auch den Anhänger daneben zu stellen. Der Platz ist mit einer Schranke versehen und man kann über die Homepage ablesen, wieviel Plätze noch frei sind. Man erhält eine Karte bei der Einfahrt, mit der man auch am Automaten später bezahlt. Es ist auch möglich den Platz zwischenzeitlich zu verlassen. Das geht dann auch über die Karte, die man für die Zeit behält. Für den Strom zahlt man 0,80 Euro pro kw.
Der Wohnmobilpark in Grünberg
Gegenüber des Platzes steht ein Restaurant, wo im ersten Geschoss die sanitären Anlagen bereit stehen. Alles sieht sehr gepflegt aus und bis in die Stadt sind es etwa einen Kilometer. Wir stellen uns dann auf und ich gehe mit Ellie auf eine kleine Runde, während meine Frau das Mittagessen zubereitet. Danach gibt es eine kleine Pause und eine Tasse Kaffee. Das Wetter hat sich bis etwa 17 Uhr gehalten, dann hat es aber wieder zu regnen begonnen. Aber viel soll es nicht geben und die nächsten Tage sollen schön, trocken und etwas wärmer werden.
Mit einem Mal ziehen hunderte Kraniche über uns hinweg. Ein tolles Schauspiel
In der Stadt ist noch Gallusmarkt und von Mittwoch bis Sonntag gibt es noch einen großen Krämermarkt in der Innenstadt. Das wollen wir uns natürlich ansehen. Auch gibt es in der Umgebung schöne Wanderwege und viel zu entdecken. Langweilig sollt es daher nicht werden.
Tag 41 - Dienstag, 15.10.2024
Die Nacht war sehr ruhig und der Tag beginnt sonnig. Nach dem Frühstück möchte ich mit dem Hund ins benachbarte Brunnental, dass mir von der Betreiberin empfohlen wurde. Es gibt dort mehrere Zugänge und ich nehme den, der am Freibad vorbeiführt. Nordöstlich der Stadt fällt das Gelände 60 Meter steil ab und bildet it dem gegenüberliegenden Hang das Brunnental. Aufgrund der geografischen Höhenlage auf einem Basaltrücken am Rande der Vulkanregion Vogelsberg hat die Altstadt Grünbergs keinen natürlichen Zufluss.
Deshalb waren die Bürger seit jeher auf die Beförderung des Trinkwassers aus den Quellen des ca. 50 Meter tiefer gelegenen Brunnentals angewiesen. Dies konnte nur mit Hilfe von Pumpanlagen geschehen, die seit dem Jahr 1419 dafür gesorgt hat, das genügend Wasser in die Stadt transportiert wurde. Denn nach den beiden Stadtbränden von 1370 und 1391 war es für die weitere Existenz und den Neuaufbau der Stadt notwendig, auch ausreichend Löschwasser in die Stadt zu bringen.
Aus vielen unterirdischen Basaltspalten quillt klares Quellwasser empor, das sich in zwei Teichen sammelt. Hier wurden seinerzeit die Pumpwerke installiert und zwei Mühlen wurden durch den Bach angetrieben. Heute kann man noch die alten Quellen und Pumpwerke besichtigen und auch für Kinder wird hier viel geboten. So gibt es hier einen Sinnespfad, um das Element Wasser zu erleben und einen Naturpfad durch das Landschaftsschutzgebiet. des Weiteren gibt es einen Wasserspielplatz und eine Kugelbahn über 400 Meter Länge, wo Kinder auf verschiedenen Stationen Holzkugeln durch Labyrinthe rollen lassen können.
Ellie schmeckt das frische Quellwasser jedenfalls
Das alte Pumpwerk
Einer der beiden Quellteiche
Antriebsrad des Pumpwerks
Schöner Wasserspielplatz
Wasserrad der alten Steinmühle
Aber man kann auch einfach nur die Ruhe und das plätschern der Quellen und Bäche genießen. Was viele sicher nicht wissen, ist dass Grünberg am Rande der Vulkanregion des Vogelsberges liegt. Der Vogelsberg ist der größte Vulkan Europas. Er ist zwar nicht der höchst Vulkan, dass wäre der Ätna auf Sizilien und ist auch nicht gerade der Aktivste, denn er ist vor etwa 15 Millionen Jahren erloschen. Aber er erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 270 Quadratkilometern und ist daher eine sehr interessante Region, wo es viel zu entdecken gibt.
Das Brunnental tief unter der Stadt
Start der Holzkugelbahn, ein Spaß für die Kinder
Nach meinem Spaziergang gibt es Mittagessen und die obligatorische Pause. Da wir noch ein Brot benötigen, möchte ich danach noch in die Stadt, die gut 1,5 km vom Platz entfernt liegt. Leider muss man den größten Teil des Weges in der Nähe der Bundesstraße laufen. Dafür wird man mit einer malerischen und gepflegten Altstadt belohnt. Um den historischen Marktplatz stehen sehr schöne Fachwerkhäuser mit Geschäften, Cafés usw. Hier lohnt ein Stadtbummel. Überall stehen Hinweisschilder zu den historischen Gebäuden der Stadt.
Ehemaliges Brauhaus
Schöner Markplatz im Zentrum
Alter Ziehbrunnen auf dem Marktplatz
Da ja gerade Gallusmarkt in der Stadt ist, gehe ich noch auf einen Sprung zum Festplatz, wo eine kleine Kirmes aufgebaut ist. Über 1 1/2 Wochen erstreckt sich der Markt mit verschiedenen Aktivitäten. Ab Morgen bis zum Sonntag gibt es einen großen Krämermarkt, mit über 200 Ständen. Den wollen wir uns dann natürlich auch ansehen. Mit einem Brot in der Tasche kehre ich zum Platz zurück und so geht der schöne Tag zu Ende, denn auch das Wetter ist sonnig geblieben.
Tag 42 - Mittwoch, 16.10.2024
Der Tag beginnt wieder sehr sonnig und recht mild. Nach dem Frühstück wollen wir in die Stadt, denn ab heute bis zum Sonntag gibt es dort einen Krämermarkt mit etwa 200 Ständen. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir sind dann doch etwas gemütlich dabei und sind erst so gegen 12 Uhr vor Ort. Nach dem Gang durch die Altstadt, gelangen wir zum eigentlichen Markt. Die Bundesstraße 49 wurde dafür auf etwa zwei Kilometer gesperrt. Kleine Kirmes - kleiner Krämermarkt. Von wegen!!! So etwas habe ich noch nicht erlebt.
Auf beiden Seiten der Straße reihen sich die Stände dicht an dicht und obwohl es Mittagszeit auf einen Mittwoch ist, ist hier der Teufel los. Menschenmassen drängeln sich an den Ständen vorbei, obwohl hier viel Platz ist. Hier gibt es nicht, was es nicht gibt. Natürlich muss man auch hier nicht verhungern und wir gönnen uns jeder ein Langosch mit Schinken und Käse und als Unterlage eine Knoblauchcreme. Sehr lecker!! Wer das nicht kennt, es kommt wohl aus Ungarn und ist ähnlich wie ein Pizzateig, der aber in Fett ausgebacken wird. Darauf dann die Creme und den Rest. Natürlich gibt es das mit verschiedenem Belag.
Krämermarkt mit Kirmes in Grünberg
Leckerer Langosch, etwa so groß, wie eine kleine Pizza
Wir schauen uns alles an und sind immer wieder erstaunt, was hier auf die Beine gestellt wird. Erstaunlich ist auch, wie der Markt von den vielen Besuchern angenommen wird. Wir laufen wieder zurück und kaufen noch etwas im Supermarkt in der Stadt ein. Auch ein leckeres Stück Kuchen für später nehmen wir mit. Dann geht es wieder zurück zum Platz. Am Ende sind es dann gute sechs Kilometer, die wir in den Beinen haben. Da ich gestern schon gute zehn Kilometer gelaufen bin, merke ich das jetzt deutlich. Zurück am Wohnmobil werden erstmal die Beine ausgestreckt. Später gibt es dann den Kuchen und dann machen wir nix mehr!!! Morgen wollen uns die zwei Bekannten besuchen, mit denen wir im letzten Jahr die Reise nach Italien und Österreich gemacht haben.
Noch etwas zu Grünberg.
Grünberg ist eine Kleinstadt im mittelhessischen Landkreis Gießen und ein anerkannter Luftkurort mit etwa 14.000 Einwohnern auf einer Höhe von 264 m ü. NHN. Ein kleiner Teil des Vogelberges liegt auf der Gemarkung Grünbergs. Ende des 12. Jahrhunderts gründete Landgraf Ludwig III. von Thüringen Grünberg, um sich gegen seine Feinde zu schützen, da die Stadt strategisch sehr günstig auf einem Plateau liegt.
Tag 43 - Donnerstag, 17.10.2024
Ein kleiner Regenschauer in der Nacht hat uns überrascht, denn eigentlich war kein Regen angesagt. Am Morgen war alles wieder gut und die Sonne schein und wird nur von einigen Wolken aufgehalten. Heute haben sich Bekannte von uns angesagt, mit denen wir im letzten Jahr in Österreich und Italien waren. Sie wollen sich hier im Ort den Gassusmarkt bzw. den Krämermarkt ansehen. Bis dahin stelle ich mir einen Stuhl in die Sonne und wir warten auf die Beiden.
Diese tolle Zugmaschine habe ich heute Morgen in der Nähe des Stellplatzes entdeckt
Nach deren Eintreffen stellen sie sich bei uns auf und wir haben natürlich viel zu erzählen. Ich habe geglaubt, dass der Krämermarkt bis zum Sonntag andauert und wir so noch genug Zeit haben, diesen gemeinsam zu besuchen. Nachdem ich mich im Internet nochmal schlau gemacht habe, stellte ich fest, dass der aber nur noch heute stattfindet. Da müssen wir umdisponieren und so mache ich mich zum Mittag mit den Beiden auf den Weg dorthin.
Unsere beiden Bekannten schauen sich schöne Felle an
Wir nehmen dazu aber unsere Räder, da es zu beschwerlich wäre, den gesamten Weg zufuss zu gehen. Meiner Frau steckt der gestrige Besuch dort noch in den Beinen und auch ich bin froh, mit dem Rad zu fahren. Wir stellen die Räder ab und durchlaufen den Markt gemütlich. Auch ich finde noch etwas Passendes für mich und die Beiden haben am Ende auch einiges für ihr Wohnmobil gefunden. Wir essen noch eine leckere Kleinigkeit und besorgen noch Kuchen für später. Meiner Frau bringe ich noch eine Bratwurst mit.
Zurück am Platz machen wir eine Pause und treffen uns dann draußen zum Kaffee. Das Wetter ist noch so schön, dass wir draußen sitzen können, bis es uns dann doch zu frisch wird. Wir haben natürlich viel zu erzählen, da wir uns ja über ein Jahr nicht gesehen haben. Am Ende wechseln wir noch den. Platz und fahren eine Parzelle weiter, damit wir auch einen Fernseempfang haben. Dann geht auch dieser schöne Tag zu Ende.
Bis in den Abend hinein wird gequatscht
Tag 44 - Freitag, 18.10.2024
Der Tag beginnt bedeckt, aber nicht unfreundlich. Es soll recht mild werden und die Sonne bekommt auch ihre Zeit. Wir lassen es heute ruhig angehen und haben keine Eile. Unsere Bekannten möchten nochmal auf den Rummel, denn wir haben ihnen von dem leckeren Langosch vorgeschwärmt. Zur Mittagszeit wollen wir mit den Rädern in die Stadt und dann zufuss zum Rummelplatz. Vorsichtshalber schaue ich noch ins Programm des Gallusmarktes rein und stelle fest, dass die Fahrgeschäfte und Imbissbuden erst um 16 Uhr öffnen. Das wirft unsere Tagesplanung durcheinander.
Da es aber im Vormittagsbereich draußen immer schöner und wärmer wird, setzen wir uns alle zusammen raus und unterhalten uns angeregt. Zu erzählen gibt es immer noch genug und so vergeht auch die Zeit bis zum Mittagessen. Das nehmen wir dann getrennt ein und danach gibt es eine Pause. Gegen 16 Uhr machen wir die Räder klar und fahren in die Stadt. Wir machen zuerst einen kleinen Rundgang durch die Altstadt und gehen danach auf den Kirmesplatz. Hier ist nicht besonders viel los und wir essen eine Kleinigkeit, während die Bekannte ihren Langosch genießt.
Nicht viel los in der Altstadt
Der Diebesturm aus dem 13. Jahrhundert
So hat jeder seine Geschmacksrichtung
Danach gehen wir in die Stadt zurück, wo wir beim dortigen Rewe unsere Räder abgestellt haben. Wir kaufen noch ein paar Getränke ein und fahren dann zurück zum Platz. Hier wird noch etwas gequatscht, doch dann wird es schon wieder langsam kühl und dämmrig. Ich gehe noch mit dem Hund raus und danach machen wir es uns im Wohnmobil gemütlich und lassen den Tag ausklingen. Morgen haben wir noch einen gemeinsamen Tag hier in Grünberg, bevor wir uns am Sonntag verabschieden und beide den Platz in unterschiedliche Richtungen verlassen.
Tag 45 - Samstag, 19.10.2024
In der Nacht hat es zeitweise geregnet und der Morgen war noch sehr feucht. Die Wolken hängen tief und die Spitzen der Windräder sind nicht zu erkennen. Ich gehe mit Ellie Gassi und dabei tröpfelt es wieder leicht. Nach dem Frühstück wird es aber besser und trockener. Da Ellie in den letzten beiden Tagen etwas zu kurz gekommen ist, möchte ich heute mit ihr auf eine längere Strecke. Ich gehe mit ihr auf schönen Wanderwegen in einem großen Bogen zum Brunnental, welches ich diesmal von der anderen Seite erreiche.
Zwischendurch habe ich schöne Ausblicke, die weit ins Hinterland gehen in Richtung Taunus und Frankfurt. Ich erreiche dann das schöne Brunnental und auch heute ist es beinahe menschenleer. An einem der beiden kleinen Seen kann man gut erkennen, dass er von vielen kleinen Quellen gespeist wird, die aus dem Hang unterhalb der Stadt austreten. Durch die dichte Schichtung des vulkanischen Gesteins, kann es durchaus mehrere tausend Jahre dauern, bis es wieder ans Tageslicht gelangt. Ich nehme dann den Rückweg, der mich wieder bis zum Freibad führt, was unweit des Stellplatzes liegt. Nach gut 5,2 Kilometern in 1,5 Stunden bin ich wieder zurück. Das Wetter war zum Wandern schön und auch die Sonne hatte ihre Momente.
Blick ins Hinterland
Ausblick auf Grünberg
Eine der vielen kleinen Quellen
Ganz klares Wasser
Apfelbaum fast ohne Blätter, dafür noch voller Äpfel
Ich bin dann noch anschließend mit dem Rad in die Stadt und habe ein frisches Brot gekauft und Kuchen für später. Danach gibt es Mittagessen und ein Stündchen Pause. Nach Kaffee und Kuchen packen wir die Räder wieder ein und ich gehe mit Ellie nochmal raus. Am Abend gehen wir noch zu unseren Bekannten rüber in deren Wohnmobil und quatschen noch eine Weile, denn die Beiden wollen Morgen sehr früh aufbrechen und da sind wir noch nicht wach. Auch für uns geht es Morgen weiter. Da wir aber noch einen Zwischenstop machen, bevor es nach Hause geht, brauchen wir uns nicht zu beeilen und lassen uns Zeit.
Tag 46 - Sonntag, 20.10.2024
Früh am Morgen hören wir nur kurz das Motorengeräusch von nebenan, als unsere Bekannten abfahren. Das wäre uns zu früh am Tag, aber jeder mag es so, wie es ihm gefällt. Ich drehe mich nochmal um und gegen 9 Uhr 30 stehen wir auf, denn auch für uns geht es heute weiter. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig und ich gehe nochmal mit Ellie raus. Mit auf dem Platz steht noch ein Carthago aus der Gruppe der Carthagofans. Wir unterhalten uns eine Weile über dies und das und dann treibt mich meine Frau an, die schon alles vorbereitet hat. Dann machen wir nur noch den Anhänger fest und verlassen den Platz.
Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobilpark in Willingen am Fuße des Ettelsbergs. Die Gebühr beträgt 20,-- Euro. Darin ist die Abwasser- und Müllentsorgung, Toilettenbenutzung, Kurbeitrag für 2 Personen und ein Hund enthalten. Für einen Euro bekommt man 1,5 KW, Trinkwasser 1,-- Euro für 100 Liter. Duschen kann man in der Eissporthalle. 55 Wohnmobile haben hier Platz und die Parzellen sind recht lang, sodass wir unseren Anhänger auch hinter das Wohnmobil stellen könnten.
Der Stellplatz in Dillingen
Eingangsbereich mit Rezeption
Wir suchen uns zunächst einen Platz im hinteren Bereich aus und stellen den Anhänger ab. Dann fahre ich nochmal zur Einfahrt, wo wir das Wohnmobil mit Frischwasser betanken. Dann stellen wir uns auf und erst als ich den Strom anschließen will, stelle ich fest, dass der Wahlschalter für die Steckdosen defekt ist. Man kann jetzt nicht mehr erkennen, für welche Steckdose man das Geld einwerfen kann, da der Drehknopf abgebrochen ist. Das ist doof und so müssen wir nochmal Umparken. Das ist natürlich etwas umständlich, aber was soll man machen. Weiter in der Mitte finden wir noch ein geeignetes Plätzchen.
Blick vom Stellplatz aus auf die verschiedenen Skigebiete
Blick Richtung Stadt
Von der Ver- und Entsorgung kann man direkt in die Eishalle schauen
Jetzt gehe ich erstmal mit Ellie raus, die schon unruhig drängelt. Danach gibt es Mittagessen und eine kurze Pause. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee gibt es danach und ich laufe noch mit dem Hund bis zur Talstation der Gondel, die auf den Ettelsberg führt. Hier kehren wir aber gleich wieder um, da es Ellie nicht ganz geheuer ist, mit den roten Teufeln, die da durch die Luft fahren. Es geht zurück zum Wohnmobil und dann reicht es auch für Heute. Wir bestellen noch Brötchen für den nächsten Tag und hoffen, dass alles klappt. Da die Steckdose nur bis 1,5 KW abgesichert ist, können wir wohl unsere Heißluftfritteuse nicht benutzen. Auch der elektrische Wasserkocher ist zu stark.
Übungslift neben der Gondel
Ettelsbergbahn mit Skigebiet. Fehlt nur noch der Schnee
Talstation der Gondelbahn
Tag 47 - Montag, 21.10.2024
Für heute haben wir Brötchen bestellt, die ich abhole als der Bäckerwagen um 8 Uhr 30 hupend über den Platz fährt. Also aufstehen!!! Ich hätte sie aber auch später abholen können und sie beim Betreiber bezahlen können. Das habe ich aber erst später erfahren. Ich gehe nochmal zurück zur Rezeption und melde uns an, da das Büro Sonntags Mittag geschlossen ist. Hier erfahre ich auch, dass die Stromsäule mit 16 Ampere abgesichert ist. Auf der Stromsäule steht etwas von 1500 Watt pro Stecker. Da haben wir heute auf eigene Brötchen verzichtet und das Kaffeewassser auf dem Gasherd erhitzt. Morgen machen wir das wieder anders.
Das Wetter ist stark bewölkt und die Bergspitzen liegen im Sumpf. Da es aber trocken ist, gehe ich mit Ellie später auf eine Wanderung oberhalb von Willingen. Ich komme zuerst an der Schafherde vorbei, wo ein Jungschaf ausgebüxt ist und nach der Lücke im Zaun sucht, wo es wieder zur Herde zurück kann. Der Schäfer ist nicht vor Ort und so kann man dem Tier im Moment nicht helfen. Mein Weg führt mich weiter durch dass Skigebiet und unter der Gondeltrasse und dem recht neuen Achter Sessellift in den Wald hinein. Alles scheint auf den Winter vorbereitet zu sein, denn die Schneekanonen scheinen startbereit.
Blick über das Land, die Schafe und Ziegen und den Ort
K1 Seilbahn für acht Personen
Bunter Herbstwald
Der Lift läuft hauptsächlich für die Biker, die ihre Räder gleich mit transportieren
Blick rüber zum Skigebiet Ettelsberg
Auch hier ist der herbstliche Blätterwald sehr schön anzuschauen. In einem weiten Bogen komme ich an den Rad des Ortes zurück, vorbei an der Talstation des Sesselliftes und der Gondel. Leider habe ich die Strecke nicht aufgezeichnet, aber mein Schrittzähler endet bei etwa 8.000 Schritten. Dann gibt es Mittagessen und während ich eine Pause einlege, nieselt es draußen. Gegen 16 Uhr hellt sich der Himmel auf und die Sonne ist auch wieder dabei. Nach einer Tasse Kaffee zieht es mich nochmal mit dem Hund raus.
Jetzt laufe ich mit Ellie in die andere Richtung oberhalb des Ortes und komme unterhalb an den Tiergehegen des Wild- und Freizeitparks Willingen vorbei. Für ein Foto sind die verschiedenen Tiere aber zu weit weg. Nur ein paar Rindviecher schauen mir beim Wandern zu. Ich biege dann wieder in den Wald ab und lande oberhalb des Freizeitparks. Nun überquere ich die beiden Skiabfahrten und biege dann wieder bergab zum Stellplatz ab. Nach meiner Rückkehr zeigt meine Aufzeichnung knapp 15.200 Schritte auf, bei etwa 11 km Laufstrecke. Das reicht für heute.
Was guckst du!!
Die gibt es nur noch hier
Viadukt bei Willingen für den Zug
Ellie im Blätterwald
Sie haben ihr Ziel erreicht
Interessante Liftspur, direkt über die Terrasse
Links vom Viadukt die lange Reihe der Wohnmobile vom Stellplatz
Tag 48 - Dienstag, 22.10.2024
Heute sollte es eigentlich schön werden, doch am frühen Morgen werden wir von Regen und einem stürmischen Wind geweckt. Der Regen läßt nach, aber der Wind bleibt, ist aber nicht mehr ganz so doll. Wir frühstücken spät und während dessen klart es auf, denn der Wind vertreibt die Wolken. Die Sonne kommt mehr und mehr zum Zuge. Ich gehe dann mit Ellie raus und habe eine zu dünne Jacke an. Die Sonne wärmt zwar etwas, aber der kalte Wind saugt einem das bisschen Wärme aus dem Körper. Wir wollen dann zum Rewe, denn wir haben einen langen Einkaufszettel.
Wir entscheiden uns für die dicken Winterjacken und das war eine gute Idee. Nach dem Einkauf gehen wir bepackt wieder zurück und nun ist der Wind eingeschlafen und die Wolken sind nahezu weg. Nun wird es uns tatsächlich zu warm in unseren dicken Jacken, aber was soll man machen. Zurück am Platz kommen direkt vor unserer Nase die Schafe und Ziegen vorbei und einige schaffen es durch den Holzzaun und lassen es sich auf der anderen Seite schmecken. Der Hund drängt mich dann nochmal raus und ich drehe eine kleine Runde.
Herde vor unserem Wohnmobil
Ich dachte es würde sie mehr interessieren. Ist halt kein richtiger Schnee
Vom Rewe aus kann man sogar den Hochheideturm sehen mit der Skiabfahrt
Nach dem Mittagessen mache ich eine kleine Pause und danach gehe ich in die Stadt, weil wir ein Medikament aus der Apotheke brauchen. Auf dem Weg gehe ich noch an der Bank vorbei und dann wieder zurück zum Platz. Ich bin immer wieder erstaunt, dass die Hauptstraße nur so von Restaurants und Hotels gesäumt ist. Eigentlich besteht ein großer Teil der Innenstadt nur aus Hotels und Ferienwohnungen. Jedenfalls habe ich so den Eindruck. Nun gibt es noch eine Tasse Kaffee und Spekulatius, ist ja auch bald Weihnachten.
Die Abendsonne lockt mich nochmal raus und ich nehme den Hund mit auf eine größere Runde. Die Schafe und Ziegen sind immer noch da und wechseln gerade die Weide und ich muss mit Ellie warten, bis alle rüber sind. Wir kommen unter der Gondel durch und ich sehe die letzte Kabine in der Talstation verschwinden. Feierabend für heute. Zurück am Platz geht die Sonne unter und es wird schnell dunkel.
Das ist Erwin, der mag das Gedränge nicht!!!
Wildwechsel
Die letzte Kabine für heute, dann ist Feierabend.
Tag 49 - Mittwoch, 23.10.2024
Heute beginnt der letzte Tag hier in Willingen, bevor es Morgen nach Hause geht. Und der beginnt wahrlich sonnig, aber sehr kühl. Scho am frühen Morgen seht die Sonne an einem wolkenlosen Himmel und zaubert tolle Bilder in die Landschaft, als ich mit Ellie Gassi gehe. Dann frühstücken wir erstmal gemütlich. Den Tag will ich heute nutzen, um mit dem Hund eine Wanderung um den Ettelsberg zu machen. Dabei interessiert mich der neue Skywalk, der an der Mühlenkopfschanze beginnt und das dortige Tal überspannt.
Ich laufe auf Talniveau los und erreiche den Ortsteil Stryck und schon habe ich einen ersten Blick auf die imposante Hängebrücke, die etwa 100 Meter über dem 'Talgrund schwebt und 665 Meter lang ist. Die Durchmesser eines Tragseils beträgt 70 mm und es dürfen max. 700 Personen auf die Brücke. Das Gesamtgewicht beträgt 168,4 Tonnen. Ich laufe unter der Brücke durch und erreiche den Auslauf der Mühlenkopfschanze. Sie ist die größte Sprungschanze der Welt. Alles was darüber geht sind dann die Flugschanzen.
Schon lange hatten wir nicht mehr so einen blauen Himmel am Morgen
Der Skywalk von Willingen
Könnte auch Moonwalk heißen
Schon hier unten ist die Besucherzahl sehr hoch und ich überlege, wie ich da hoch komme. Ich habe sonst einen anderen Weg genommen, der mich etwa auf halber Höhe der Schanze bringt. Ich finde keinen Wanderweg, der mich kurzfristig da hinauf bringt. Es gibt zwar eine Standseilbahn, die will ich aber mit dem Hund nicht nutzen. Also entscheide ich mich für die Treppen, die anfangs aus Beton sind und für den Hund kein Problem darstellen Weiter oben allerdings bestehen sie aus Gitterrosten und das mag unser Hund garnicht. Mit einiger Überredungskunst schaffe ich es und im späteren Verlauf läuft Ellie dann neben der Treppe über das Gras. Bis zum Anlauf der Schanze sind es 810 Stufen!!!
Die Mühlenkopfschanze. Weltcuptermin vom 31.01 - 02.20.2025
Kein Problem für die Bergziege
Auch hier oben am Schanzenturm ist viel los
Oben angekommen ist auch gleichzeitig der Einstieg in den Skywalk. Auch hier oben sind sehr viele Menschen unterwegs und man kann erkennen, dass noch Ferienzeit ist. Natürlich lockt auch das schöne Wetter. Ich laufe weiter Richtung Ettelsberg und schon nach 100 Metern Entfernung vom Rummel bin ich wieder nahezu alleine. Einige Menschen kommen mir entgegen und fragen nach dem Weg. Sie sind mit der Seilbahn hochgefahren. Rauflaufen tun die wenigsten Menschen. Von der Schanze bis zum Hochheideturm sind es aber immer noch 2,6 Kilometer, aber es geht nur leicht bergauf. Auch hier glänzt der Herbstwald in der Sonne und macht schone Bilder.
Der prächtige Herbstwald
Ich erreiche dann den Gipfel am Hochheideturm und auch hier herrscht großer Andrang. Hier treffen die Gondelbahn und der Sessellift zusammen. Tatsächlich ist nahezu jeder Sessel mit 3 bis 4 Bikern besetzt und die Gondel spukt immer mehr Touristen aus. Hier oben gibt es auch einen schönen Spielplatz und natürlich den großen Speicherteich, der im Winter die vielen Schneekanonen füttert. Ich schaue mich etwas um und setze mich noch etwas in die Sonne. Dann mache ich mich wieder auf den Abstieg und hier zeigt es sich, dass neben einer Schulklasse, nur sehr wenige Menschen auf den Wegen unterwegs ist. Unter angekommen war meine Strecke genau 9 km lang in drei Stunden, etwa 12.500 Schritten, bei einem Höhenunterschied von etwa 270 Metern.
Der Ettelsberggipfel mit dem Hochheideturm
Weiter Blick ins Land
Bergstation der Gondelbahn
Schöner Talblick
Das Gebiet war hier bekannt für seine Holzkohlegewinnung. Nachbau eines Köhlers
Die Sonne scheint immer noch sehr schön, aber es gibt jetzt Mittagessen und ich strecke meine Beine aus und mache eine Pause. Nach einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen lassen wir den Tag so langsam ausklingen. Morgen geht es dann, an unserem 50. Reisetag, wieder nach Hause. Letztendlich haben wir dann doch eine schöne Zeit gehabt, obwohl das Ziel der Reise nicht erreicht wurde.
Tag 50 - Donnerstag, 24.10.2024
Der Tag beginnt sonnig uns sehr kühl und im Laufe des Frühstücks nimmt der Hochnebel zu und auch der Wind. Wir wollen ja heute wieder heimwärts und packen daher ein. Ich gehe mit Ellie nochmal Gassi und da bläst mir ein kalter Wind um die Ohren. Wir lassen den Anhänger noch auf der Parzelle stehen und ich fahre zunächst zur Entsorgung. Mit Anhänger ist mir das zu eng, auch wenn gleichzeitig Fahrzeuge ankommen oder abfahren. Anschließend hole ich ihn ab und wir verlassen den Stellplatz. Wir müssen dann wieder durch die Stadt, weil die Baustelle am Schwimmbad noch andauert.
Schöner Sonnenaufgang über dem Stellplatz
Im Bild oben dachte ich zuerst an einen Fleck auf meinem Handy, aber es war ein Vogel!!
Wir nehmen dann die Strecke über Olsberg und vorbei an den Bruchhauser Steinen. Mittlerweile beginnt ja die Autobahn direkt hinter Olsberg, sodass man nicht mehr durch die kleinen Ort muss. Das macht das Fahren wesentlich entspannter. Weiter nach Dortmund hält sich der Verkehr in Grenzen. Erst vor Oberhausen auf der A2 gibt es einen längeren Stau, dort wo die A31 auf die A2 geführt wird. Genau an der Stelle wird die A2 auf zwei Spuren reduziert. Das ist natürlich besonders schlecht. An der etwa drei Kilometer langen Baustelle wird, wie so oft in Deutschland mit etwa 4 Mann gearbeitet. Das kann dann noch etwas dauern.
Danach klappt es dann wieder besser und wir erreichen unsere Heimat wohlbehalten. Auf unserem Stellplatz stehen nur drei Wohnmobile und wir stellen uns wieder auf unsere Parzelle, die wir auch sonst immer belegen. Das Wetter ist schön und angenehm mild und zum spazieren gehen reicht ein Pullover. Jetzt bleiben wir erstmal hier stehen und sofern alles nach Plan verläuft werden wir Anfang Dezember wieder aufbrechen. Diesmal zieht es uns in den Winter nach Süddeutschland. Bis dahin wünsche ich allen Lesern eine gute Zeit.
Wieder Zuhause angekommen und das Wetter ist schön. Was wollen wir mehr.
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