Sonntag, 1. Dezember 2024

Winterreise 24/25

Winterreise 24/25 

Tag 1 - Sonntag, 01.12.2024

Nach einigen Wochen in der Heimat, geht es heute für uns auf die nächste Reise. Nachdem wir letzten Winter in Spanien verbracht haben, möchten wir diesmal wieder die kalte Variante in Angriff nehmen und nach Süddeutschland fahren, in der Hoffnung auf winterliche Verhältnisse. Unser erstes größeres Ziel ist Pfronten im Allgäu, wo wie Weihnachten und Neujahr verbringen wollen. Aber wie immer machen wir nur kleine Steps und so werden wir einige Tage brauchen, um unser Ziel zu erreichen.

So machen wir uns heute Morgen bei sonnigem Wetter auf den Weg und nachdem wir noch unser Grauwasser entsorgt haben, fahren wir auf die A57 Richtung Köln. Heute ist der Verkehr überschaubar und wir kommen ohne Probleme durch. Später wechseln wir auf die A1 und A61 Richtung Koblenz. Unser erstes Zwischenziel ist Mendig in der Eifel. Wir haben dort einen einfachen Platz entdeckt, der nah an der Autobahn liegt. Es ist ein Schotterplatz, der etwa 10 Wohnmobilen Platz bietet.

                                                                Unser Platz in Mendig

Wir erreichen den Platz in der Mittagszeit und stellen uns auf. Mit uns stehen hier noch zwei weitere Wohnmobile und im weiteren Verlauf des Tages gesellen sich noch drei weitere dazu. Es gibt hier eine Ver- und Entsorgung und zwei Stromsäulen, die fünfzig Centstücke schlucken. Am Automaten ziehe ich ein Ticket für 24 Stunden, welches fünf Euro kostet. Für fünfzig Cent bekommt man einen Kw und einen Euro zahlt man für 80 Liter Wasser. Der Platz liegt außerhalb der Stadt in der Nähe des Lava-Doms, dem deutschen Vulkanmuseum.

                                                            Das Deutsche Vulkanmuseum
                                                                    Unsere heutige Strecke

Von hier aus sind es auch nur ein paar Kilometer bis zum Lacher See. Da wir hier nur eine Nacht bleiben wollen, bleiben wir einfach nur so stehen, ohne das Wohnmobil großartig auszurichten. Ich erkunde mit unserem Hund die nähere Umgebung und laufe auch zum Vulkanmuseum. Hier brauch man natürlich Zeit für eine ausführliche Besichtigung. Das Wetter hält sich, doch der Himmel zieht sich zu und es soll in der Nacht auch ein paar Tropfen geben.

Mendig ist eine Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz und liegt auf 220 m u. NHN und hat etwa 9.100 Einwohner. Sie liegt unweit des Laacher Sees und des Rheins im Laacher Vulkangebiet. Erstmals wurde die Stadt 1.041 erwähnt und seit der Römerzeit bis in das 19. Jahrhundert blühte Mendig dank des Abbaus und der Verarbeitung der Basaltlava auf. 

Wir essen dann zu Mittag und da das Wetter und die Umgebung nicht zu längeren Spaziergängen reizen, bleiben wir im Wohnmobil und schauen uns Wintersport an und legen die Füße hoch. Morgen wollen wir dann schon wieder weiter. Bis hier hin waren es etwa 165 Kilometer. Ein weiteres Ziel ist Würzburg, was uns aber von hier aus zu weit entfernt liegt. Daher wollen wir noch einen Zwischenstop in Gau-Algesheim am Rhein einlegen. Wahrscheinlich müssen wir dort auch eine Gasflasche tauschen. 

Tag 2 - Montag, 02.12.2024

Der Tag beginnt mit dichtem Nebel und es ist recht kalt, aber nicht gefroren. Kein schönes Wetter, um länger zu bleiben. Wir sind dann auch nach dem Frühstück recht flott wieder unterwegs und fahren auf der A61 Richtung Koblenz. Wir sind noch nicht lange unterwegs, als meine Frau mich fragt, ob wir nicht vielleicht doch heute bis Würzburg fahren sollen. Eigentlich will ich nicht länger als 200 Kilometer am Tag fahren, aber ich fühle mich gut und so planen wir um. Kurz die Strecke rausgesucht und das Navi eingestellt.

                                                        Die heutige Strecke Nach Würzburg

Bei Koblenz wechseln wir dann die Rheinseite und fahren über die A48 zur A3. Der Nebel ist mal stärker und mal kommt auch die Sonne raus. Der Verkehr ist nicht sehr stark und wir haben freie Fahrt. Flughafen Frankfurt im Nebel, heute mal ohne Flugzeuge. Nur eine Maschine rollt über die Autobahn!!! Auch hier ist nicht viel los und wir erreichen den Platz in Würzburg nach gut 255 Kilometern. Der Platz an der Friedensbrücke ist gut gefüllt, aber wir finden noch eine freie Parzelle am Mainufer. Die sind zwar recht kurz, aber zwischen den Bäumen kann man mit dem Heck über die Wiese fahren.


                                            Der Platz am Main gegenüber der Stadt
                                                                Die alte Mainbrücke

Der Platz kostet 15,-- Euro und Strom 0,60 Euro je KW. Es ist zwar ein großer Parkplatz, aber dafür recht Stadtnah und zentral. Wir stellen uns also auf und da es bereits Mittagessenzeit ist, gehen wir bald in die Stadt, in Richtung Weihnachtsmarkt. Für einen Montag ist die Stadt gut gefüllt und wir gehen über die alte Mainbrücke. Leider ist es noch recht diesig und der leichte Wind fühlt sich eiskalt an. Wir erreichen den schönen Weihnachtsmarkt in der Altstadt und schlendern rüber. Es gibt die üblichen Stände, die man sicher von jedem Markt kennt.

                                                           Es geht über die alte Mainbrücke
                                                         Blick Richtung Dom zu Würzburg

                                                            Rathaus Würzburg (Teilansicht)
                                                                         Schustergasse



Ich entscheide mich für einen leckeren Langosch und meine Frau gönnt sich eine große Tüte Pommes. Die ist zwar recht groß, aber für 8 Euro auch ganz schön happig. Aber ich bekomme auch noch welche ab und die schmecken richtig gut. Wir laufen dann über den Markt zurück und es gibt noch gebrannte Mandeln und für mich eine Tüte frisches Popcorn. Die ist noch warm und ich kann meine Hände wärmen. Dann geht es zurück zum Platz und meine Hände sind wieder kalt.

Danach will der Hund noch eine Runde laufen und dann gibt es noch einen Kaffee. Ich strecke meine müden Knochen etwas aus und werde erst um 18 Uhr wieder wach. Upps!!! Es ist natürlich schon stockduster und da wir noch satt sind, gibt es nur ein bescheidenes Abendessen. Mal sehen, wie die Nacht so wird. Wenn es ruhig bleibt, wollen wir noch einen weiteren Tag bleiben.

Tag 3 - Dienstag, 03.12.2024

Heute möchte ich mal eine Kulturrunde drehen und mir einige interessante Gebäude in Würzburg ansehen. Ich mache mich dann nach dem Frühstück auf den Weg zur Festung Marienberg. Bisher haben wir uns nur die Stadt angesehen und daher möchte ich nun zur Festung. Es ist nicht besonders weit vom Stellplatz entfernt, aber es geht mächtig steil bergauf. Ich erreiche die Festung, die aus mehreren Wällen besteht. Da wurden sehr viele Steine verbaut!!! Leider ist der Innenhof wegen einer Baustelle gesperrt und auch ein großer Teil der Außenfassade ist komplett eingerüstet.

                                                             Die Festung Marienberg




                                                        Tolle Ausblicke auf die Stadt

Ich beschränke mich daher auf einen Rundgang um die Festung, mit tollen Aussichten auf die Stadt und die Umgebung. Weiter geht es auf meiner Runde, die mich danach zur Wallfahrtskirche Käpelle führt. Dazu muss ich zunächst wieder runter bis ins Tal und ein Stück am Main entlang. Dann geht es aber schon wieder bergauf. Zuerst 75 Stufen durch eine Grünanlage und dann erreiche ich die Treppenanlage, die mich zur Kirche führt. Die Treppenanlage ist gleichzeitig als Kreuzweg gestaltet, wo auf jedem Absatz eine Station des Leidensweges Jesu abgebildet wird.


                                                            Die Wallfahrtskirche Käppele


                                                     Die sehr eindrucksvolle Innengestaltung

Erst beim Verlassen der Anlage zähle ich 254 Stufen. Oben angekommen habe ich auch wieder einen tollen Ausblick. Jetzt interessiert mich natürlich der Innenraum der Kirche, die ich schon auf Bildern bewundert habe. Leider wirkt sie sehr düster, aber die Ausgestaltung ist sehr beeindruckend. Errichtet wurde sie, wie auch die Residenz von Balthasar Neumann ab 1748 und danach die Innere Ausstattung im Stil des Rokoko und Frühklassizismus. Etwa ab 1761 erfolgte der Terrassen und Treppenaufgang mit den Kreuzwegstationen.

Nach der Besichtigung geht es für mich wieder runter an den Fluss und über die Brücke in Richtung Innenstadt. Hier komme ich an dem prächtigen Gebäude der Universität vorbei. Etwas weiter erreiche ich die Residenz Würzburg, die im Jahr 1981 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie wurde zwischen 1740 und 1770 erbaut und ist mit ihren prachtvollen Gärten ein echtes Highlight der Stadt. Für die Besichtigung sollte man sich aber mehr Zeit nehmen, als ich heute investieren will. So beschränke ich mich auf die Hofkirche.

                                                        Die Universität von Würzburg

Die Inneneinrichtung der Kirche erschlägt einen geradezu mit ihrem Prunk. Auch hier hat Balthasar Neumann Hand angelegt und die Kirche in die Außenerscheinung der Residenz eingebunden. Fantastisch ist die Farbgebung des Raumes in dunklem Rosa und Gold, wobei Wände wie Säulen mit Stuckmarmor verziert sind. Insgesamt ein sehr beeindruckendes Gesamtbild. 

                                        Die Residenz Würzburg von der Gartenanlage aus gesehen


                                                        Die Hofkirche innerhalb der Residenz
                                                            Das Portal der Residenz

Ich verlasse danach die Residenz und laufe in Richtung Altstadt und erreiche den Dom, der in einem ganz anderen Stil erscheint. Die Gründung des Bistums Würzburg erfolgte im Jahre 742 und 787/788 wurde der erste Dom eingeweiht. Der erste Dombau zählt zu den größten Kirchenbauten der Epoche und wird mit dem Kölner Dom verglichen. Das Gebäude wurde in den weiteren Jahrhunderten mehrfach erweitert. Am 16. März 1945 wurde das Gebäude durch Fliegerbomben in Schutt und Asche gelegt. In den Nachkriegsjahren wurde das Gebäude wieder aufgebaut und erhielt danach das heutige Aussehen. Nach über 16 monatiger Innenrenovierung, wurde der Kiliansdom am ersten Advent feierlich wiedereröffnet.


                                                      Der Innenraum des Würzburger Doms

                                Innenansichten der Neumünsterkirche mit der toll bemalten Kuppel

Weiter geht mein Weg und ich erreiche ich die Kuppel der Neumünsterkirche. Um das Jahr 1060 wurde das Stift Neumünster gegründet und die Kirche fortan mehrfach erweitert. Eine fast unscheinbare Treppe führt runter in die neu gestaltete Kiliansgruft, wo sich der Schrein der Märtyrer Kilian, Kolonat und Totnan befindet. Ich verlasse danach das imposante Gebäude und gehe nochmal über den Weihnachtsmarkt. Ich bin mir bewusst, dass es noch viele interessante Dinge in der Stadt zu bewundern gibt. Nach etwa 17.000 Schritten und 12 Kilometern erreiche ich wieder den Stellplatz und werde mit einem leckeren Mittagessen empfangen. Danach lege ich meine Füße hoch.

Tag 4 - Mittwoch, 04.12.2024

Nach frostiger Nacht, scheint heute Morgen die Sonne. Da es für uns weiter geht, machen wir uns nach dem Frühstück fertig. Wir verlassen den Platz schon gegen 10 Uhr und fahren durch die Stadt Richtung A7. Wir wollen ja ins Allgäu und da bietet sich die A7 von hier aus natürlich an. Wir machen aber zuvor einen kleinen Schlenker nach Alde Deutschland, dem Hersteller unserer Heizung. Wir wollen uns da ein Kaminschild kaufen, was wir auf der Messe nicht bekommen haben. Es ist zwar ein Umweg, aber so waren wir schon mal dort und wessen, was uns erwartet, wenn wir mal eine Wartung der Heizung vornehmen lassen müssen.

Das kappt gut und wir tanken vor Ort noch, bevor es dann endgültig südwärts geht. Unser heutiges Ziel ist Dinkelsbühl, wo es auch einen Weihnachtsmarkt gibt. Den Platz kennen wir schon von einem früheren Besuch und wir haben dort auch auf dem Platz einen Gasflaschenautomaten entdeckt. Das trifft sich gut, denn wir brauchen wieder Nachschub. Die Autobahn ist leer und wir kommen gut durch. Anfangs hat es sogar leicht geschneit, aber an unserem Zielort scheint häufig die Sonne.



                                                         Der Platz in Dinkelsbühl

                                                    Im Sommer ist es hier recht schön

Der Platz ist schon gut besucht, aber wir finden noch ein schönes Plätzchen. Wir stellen uns auf und richten uns ein. Wir wollen aber schon morgen weiter Richtung Nesselwang, da es übermorgen ungemütlich und stürmisch werden soll. Da will man nicht unterwegs sein. Außerdem kennen wir den schöne Altstadt schon. Der Platz kostet 8,-- Euro, Strom 0,50 Cent für einen KW. Das ist schön und entlastet unseren Geldbeutel.

Nachdem ich unsere Scheiben vom Schmutz der Fahrt befreit habe, fülle ich noch die Scheibenwaschanlage nach, weil wir die heute oft gebraucht haben und ich auch noch etwas Frostschutz ergänzen will. Dann gehe ich zum Gasflaschenautomaten und tausche eine Alu-Flasche an. Alles wird über ein Display angezeigt und ist auch gut verständlich. Die Flasche kostet im Tausch 28,-- Euro. Man kann sogar an dem Automaten eine Flasche erwerben. Der Tausch einer Stahlflasche geht natürlich auch und es gibt sogar 5 kg Stahlflaschen im Angebot.

                                                                    Gasflaschenautomat

Die Gasflasche schließe ich dann noch an und mit kalten Finger geht es ins Wohnmobil, wo das Mittagessen wartet. Anschließend gibt es eine Pause und danach eine Tasse Kaffee und eine Gassirunde mit dem Hund. Gegen 18 Uhr gehen wir dann zum Weihnachtsmarkt in die Stadt. Der passt gut in die schöne Altstadt, ist nicht besonders groß, aber dafür sehr heimelig. Eine Blaskapelle spielt Weihnachtslieder und wir lassen uns eine Bratwurst schmecken.









Anschließend machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Marktplatz im Zentrum der Altstadt und bewundern die Beleuchtung der Straßen und Häuser. Es ist recht kalt und wir sind froh, wieder im Wohnmobil zu sein. So geht auch dieser Tag zu Ende.

Tag 5 - Donnerstag, 05.12.2024

Der Tag beginnt frostig kalt und mit viel Sonnenschein. Alles ist leicht überfroren und es bieten sich ein tolles Bild, als ich mit Ellie Gassi gehe. Da es für uns heute schon wieder weitergeht, wollen wir nicht lange trödeln und machen uns nach dem Frühstück fertig. Schon früh sind wir auf der A7 Richtung Allgäu. Es sind ziemlich genau 200 Kilometer bis zu unserem angestrebten Ziel in Nesselwang. Wir wären eigentlich noch auf einen Abstecher nach Ulm gefahren, doch das Wetter soll morgen sehr ungemütlich und stürmisch werden.


                                                        Frostiger Morgen in Dinkelsbühl

Auch heute ist nicht viel los auf der Autobahn. Auch der teilweise dichte Nebel hält uns nicht auf, da wir immer noch gut sehen können. Es bleibt aber auch immer wolkenlos und kalt. Gegen Mittag kommen wir auf dem Stellplatz unterhalb des Skigebietes in Nesselwang an. Hier ist es schön winterlich und alles ist verschneit. Ich denke wir haben etwa 8 - 10 cm Schnee. Der Platz ist geräumt und wir stellen uns auf. Nur zwei weitere Fahrzeuge stehen hier und am Abend sind es dann insgesamt sechs.




                                                        Der Platz in Nesselwang

Der Platz hat 58 Parzellen auf Asphalt, bzw. auf Pflaster. Wir zahlen 15,-- Euro pro Tag einschl. Ver- und Entsorgung und Wlan. Der Strom kostet allerdings 1,-- Euro pro KW und ist ganz schön happig. Nachdem wir uns eingerichtet haben, gehe ich mit Ellie auf eine erste Runde durch den Schnee. Sie ist sofort in ihrem Element und hat sichtlich Spaß. Ich lasse sie frei laufen und sie genießt und tobt. Schnell zeigt sich, dass das lange Fell nicht gut bei Schnee geeignet ist. Es sammeln sich immer mehr kleinste Schneebälle an den Füßen und wir haben Mühe, sie zu entfernen.

                                                                   Da hat jemand Spaß


                                                            Winterliche Umgebung 

Das werden wir aber bald ändern, denn wir haben einen Langhaarschneider für Hunde angeschafft. Da müssen die langen Haare dran glauben, aber es ist auch besser für den Hund, denn da kann sie besser laufen. Auch bekommt sie für die kalte Jahreszeit ihren neuen Winterschutz angezogen. Durchfroren kehren wir ins Wohnmobil zurück und wir essen zu Mittag. Nach einer Pause gehen wir in ein nahes Sportgeschäft, wo wir in den vergangenen Jahren schon einiges gekauft haben. Ich bin auf der Suche nach neuen Winterschuhen.

Die finde ich auch und laufe eine Zeit durch den Laden, damit ich die richtige Größe finde. Dann geht es zurück zum Platz und es gibt Kaffee und ein Stück Kuchen. Langsam wird es dunkel und draußen rotten sich finstere Gestalten zusammen. Gegenüber am Haus der Vereine treffen sich junge Männer in  Furcht erregenden Kostümen mit Glocken uns Schellen. Sie sind als Krampus verkleidet. Diese Gestalten sind eigentlich die Begleiter des Nikolauses. Während der Eine die braven Kinder beschenkt, bestraft der Krampus die unartigen. Sie sammeln sich da und laufen dann geschlossen und lärmend durch den Ort.


                                                Die Meute ist bei einem Frisör "eingebrochen".
                                                     Später ziehen sie lärmend durch den Ort

Ich begleite sie ein Stück, bis sie sich zerstreuen und im Ort verteilen. Ich mache dann noch ein paar schöne Fotos vom Ort und kehre ins Wohnmobil zurück. Wir mümmeln uns ein und warten auf den Sturm und den Regen, der uns in der Nacht und am nächsten Morgen erreichen soll. Da es dabei regnen soll, geht es dem Schnee leider wieder an den Kragen. Erst am Sonntag wird es wieder kälter und winterlicher.

Tag 6 - Freitag, 06.12.2024

Der heutige Tag beginnt für uns schon um etwa 2 Uhr in der Nacht. Wie schon vorhergesagt, beginnt es zu stürmen und zu regnen. Obwohl wir unsere Winterschutzplane zusätzlich mit Gurten gesichert haben, hebt sie bei dem Sturm ab. Zur Sicherheit entfernen wir sie und packen sie in die Heckgarage. Aber auch danach bleibt die Nacht nicht störungsfrei, denn das Wetter ist nichts für unseren Hund. Der hat mal wieder schiss und hält uns wach. Meine Frau erbarmt sich dann und setzt sich zu ihm nach vorne. Auch ich schlafe nicht mehr sehr gut.

Am Morgen hat der Regen ganze Arbeit geleistet, denn der Schnee ist weggetaut. Der Hund schaut dumm aus der Wäsche, da er nicht mehr durch den Schnee rennen kann. Der Sturm bleibt über den ganzen Tag und der Regen macht längere Pausen und zum Nachmittag mischt sich Graupel unter den Regen. Am späten Vormittag nutze ich eine trockene Phase und tausche im Dorf eine eine Gasflasche. Den Tag können wir getrost vergessen und selbst der Hund hat draußen keinen Spaß, da der Sturm so viele Geräusche produziert, dass sie sich ständig erschreckt.

                                                                Der Schnee ist weg!!!

Gegen Abend können wir zuschauen, wie gegenüber am Haus der Vereine, der Nikolaus auf den weg macht. Auf einem Pferd sitzend, begleitet von einer Horde Krampusse, zehn Stück werden es wohl sein. Die ziehen einen Leiterwagen, der mit großen Säcken beladen ist. Der Rest der Vermumten trägt jeweils noch einen Rucksack auf den Rücken. Der Tross zieht dann in die Stadt und dann ist wieder Ruhe. Leider ist es immer noch stürmisch, aber wenigstens ist es trocken. Wir hoffen, dass der Wind so langsam nachläßt und wir diesmal besser schlafen können. Der Sturm bleibt uns aber auch in den nächsten Tagen erhalten. Dafür soll es ab Sonntag Mittag wieder schneien.

Tag 7 - Samstag, 07.12.2024

Die Nacht war ruhig und der Sturm hat sich gelegt. Auch der regen hat nachgelassen und am Morgen ist es trocken. Wir lassen uns viel Zeit und gehen am Vormittag in den Ort zum Einkaufen. Im Aldi werden noch ein paar Vorräte aufgefüllt und schwer bepackt geht es zurück zum Platz. Das Wetter ist noch gut und vor dem Mittagessen gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde. Mich zieht es zum Wasserfallweg und da keine Menschen unterwegs sind, kann Ellie frei laufen.




Leider liegt ja kein Schnee mehr, aber die ausgedehnten Wiesen bieten viel Auslauf und sie tobt sich aus. Wir laufen in den Wald bis zum Wasserfall. Wegen des Regens und der Schneeschmelze ist einigermaßen viel Wasser im Bach und der Wasserfall rauscht. Ellie hat ihren Spaß und zwischendurch nimmt sie einen Schluck aus dem Back. Wir treffen nur einen Menschen, der auch mit Hund unterwegs ist. Ich lasse Ellie die ganze Zeit ohne Leine laufen und zurück auf den weiten Wiesen lasse ich sie wieder rennen.

Zum Mittagessen sind wir dann wieder zurück am Platz. Anschließend zieht es sich wieder zu und gegen 14 Uhr beginnt es planmäßig wieder zu regnen. Der hält bis zum späten Nachmittag an und so können wir nicht nochmal rausgehen. So schauen wir uns Wintersport im Fernsehen an und legen die Füße hoch. Morgen soll es kälter werden und auch auch wieder etwas schneien. Wir wollen auch wieder weiter und fahren Morgen nach Pfronten, wo wir einen Platz über die Feiertage reserviert haben.

Tag 8 - Sonntag, 08.12.2024

Die Nacht war wieder ruhig und wir haben recht gut geschlafen. In den frühen Morgenstunden hat man wohl gehört, dass im Bauhof der Stadt, der uns gegenüber liegt, das Streufahrzeug rausgefahren ist. Nach der Feuchtigkeit der letzten Tage, sollte das Thermometer in der Nacht unter den Gefrierpunkt fallen. Da will man der Glättebildung auf den Straßen vorbeugen. Um sechs Uhr läuten hier auch kurz die Glocken, auch die hört man. Danach schlafe ich aber wieder ein und erst gegen neun Uhr stehen wir auf. Es ist recht kalt und die Sonne findet sogar einige kleine Lücken im Gewölk. 

Ich gehe mit Ellie Gassi und danach frühstücken wir gemütlich. Wir wollen heute der Platz wechseln und ins nahe Pfronten fahren. Dort haben wir auf dem Stellplatz am Wiesele im Ortsteil Weißbach, einen Platz bis über die Feiertage reserviert. Dem Platz haben wir zwar erst ab dem 14. Dezember, aber erfahrungsgemäß ist jetzt noch nicht viel los. Wir machen uns dann auch fertig und verlassen den Platz, um noch etwas Frischwasser zu tanken.

Dann beginnt die weite Reise von etwa sechs Kilometern bis zu unserem heutigen Ziel. Das ist schnell erledigt und wir fahren auf den Platz, auf dem nur ein Wohnmobil steht. Wir stellen uns auf den Platz, der uns bei unserer Reservierung zugeteilt wurde und richten uns ein. Da der Wind in der nächsten Zeit kein Thema mehr ist, befestigen wir auch wieder unsere Winterabdeckung. Bis zum Mittagessen ist noch genug Zeit und ich nutze das schöne Wetter für eine erste Runde durchs Tal.


                                                Der Platz in Pfronten ist noch ganz leer
                     Die Berge sind schon verschneit und in der Mitte sieht man den Breitenberg

                                                            Blick über das grüne Tal

Der Hund freut sich, da er hier auch über weite Strecken ohne Leine laufen kann. Wir drehen dann auch die große Runde durchs Tal, die gut fünf Kilometer lang ist und die wir in der nächsten Zeit sicher noch häufiger laufen werden. Noch haben wir eine gute Sicht auf die umliegende Bergwelt, aber zum Nachmittag ist Wetterverschlechterung angesagt und es soll zu schneien anfangen. Als wir wieder am Wohnmobil sind ziehen sich die Berge auch langsam zu.

Nach dem Mittagessen und einer Pause gehe ich nochmal mit Ellie raus und danach schauen wir etwas Wintersport im Fernsehen und mit einsetzenden Dunkelheit beginnt es zu schneien. Gegen Abend gehe ich zur Rezeption, um uns anzumelden. Die ist aber nicht besetzt und ich erfahre im Gasthaus nebenan, dass die Anmeldung erst morgen erfolgen wird. Sollten wir nur eine Nacht bleiben wollen, wäre der fällige Betrag per Umschlag zu hinterlegen.

             Im Vordergrund das Sanitärgebäude, dann folgt die Anmeldung und links das Restaurant

Der Platz kostet 16,-- Euro und für einen Euro erhält man 1,4 KW Strom. 90 Liter Frischwasser bekommt man für 50 Cent, die Entsorgung ist im Preis inbegriffen, genauso wie für das Wlan. Hier haben 44 Wohnmobile platz und im Sanitärgebäude gibt es Dusche und WK, sowie Waschmaschine und Trockner. So geht der Tag zu Ende, während es draußen schneit. Mal sehen wie es morgen draußen aussieht. 

Tag 9 - Montag, 09.12.2024

Ellie hat uns in der Nacht wach gehalten. Es hat seit dem gestrigen Abend geschneit und dann passiert es nunmal, dass loser Schnee vom Dach runterrutscht. Dieses Geräusch gefällt ihr garnicht. Dass wissen wir zwar schon vom vorletzten Winter, aber machen kann man da nichts. Wir haben uns dann abgewechselt und sind bei ihr geblieben. Gut dass der Schneefall über Tag nachläßt. Ich habe dann später den Schnee vom Dach des Wohnmobils gefegt und so hoffen wir, dass die nächste Nacht ruhiger wird.

Am Morgen wurde die Straße hier geräumt und das bekommt man dann auch mit. Auch der Mittelweg vom Stellplatz wurde vom Schnee befreit. Jetzt sieht es wieder schön winterlich aus und es sind so etwa acht Zentimeter zusammen gekommen. Zum Skifahren reicht es natürlich nicht. Da die nächsten Tage eher trocken bleiben sollen, wird das mit dem Spuren der Loipen nichts. Nach dem Frühstück gehe ich dann mit Ellie ins nun verschneite Tal, was gestern noch komplett grün war.

                                                Morgens der erste Blick aus dem Fenster

                                                                Gestern noch grün
                                                    Rechts im Hintergrund der große Josberg
                                                                        Mußte mal sein
                                                            Schneesammler an den Füßen
                                        Die heutige Wanderstrecke. Am Pfeil haben wir umgedreht.

Da ist die Freude natürlich groß und ich kann sie ohne Leine laufen lassen. Sie tobt durch die Schnee und bekommt nicht genug davon. Wir laufen aber nicht die ganze Talrunde wie gestern, denn der Rückweg verläuft über eine Asphaltstraße, die wahrscheinlich gestreut ist. Das tue ich dem Hund nicht an und so kehren wir auf der Hälfte um und laufen den gleichen Weg zurück. Das gefällt ihr viel besser. Wir haben ihr gestern noch die Haare an den Füßen gestutzt, damit sich der Schnee nicht so gut festsetzen kann. Das hat aber nicht viel genutzt, denn sie schleppt mit der Zeit dicke Knubbel an den Füßen mit sich.

Wir waren ja im September schon für eine Woche hier und da habe ich im Tal gesehen, daß man hier wohl versucht, ein Feuchtgebiet zu erweitern. Der kleine Bach wurde teilweise aufgestaut und es bilden sich kleine Tümpel. Nahe Pfronten-Ried gibt es ein Biotop, wo sich Biber angesiedelt haben. Ich vermute mal, daß man das hier auch möchte. Ich habe dann abseits des Weges typische Bissstellen an den Bäumen gesehen, die eigentlich nur von Bibern stammen können.

                    Ob der Staudamm von Menschenhand errichtet wurde, oder schon von Bibern.
                                                         Da hat jemand Holzfäller gespielt

Wir kehren dann nach etwa 4,5 Kilometern wieder zum Platz zurück und ich habe Mühe, den Schnee von ihren Fußen zu bürsten. Das gefällt ihr wiederum garnicht. Aber was sein muß, muß sein. Wir machen dann eine Pause und dann essen wir zu Mittag. Nach dem Kaffee gehe ich nochmal mit Ellie raus auf eine kleine Runde durch den Schnee und dann wird es auch schnell dunkel. Ich versuche heute nochmal mein Glück in der Rezeption, um uns anzumelden.

Tag 10 - Dienstag, 10.12.2024

Es hat in der Nacht leicht gefroren und am Morgen ist es immer noch recht kalt. Leider hängt die Suppe immer noch tief über dem Tal und auch heute wird es mit Sonne wieder nichts. Dafür hält sich der Schnee und die Landschaft sieht winterlich aus. Leider reicht der Schnee nicht zum Langlaufen. Wir haben gut geschlafen und frühstücken lange. Heute wollen wir mal wieder waschen, was ja hier gut klappt, da Waschmaschine und Trockener zur Verfügung stehen. Beides kostete übrigens drei Euro und man benötigt Eineuromünzen. Leider haben wir nicht genug davon und so müssen wir die zweite Wäsche auf Morgen verschieben.

Zwischen Waschen und Trocknen gehen wir mit dem Hund eine Runde durchs Tal und da kann sich Ellie wieder austoben, was sie auch zur Genüge macht. Eine Pferdekutsche kommt uns entgegen und macht das winterliche Bild komplett. Wir gehen auch heute nicht die ganze Runde, sondern drehen auf der Hälfte wieder um. Die Berge verstecken sich immer noch hinter dichtem Gewölk. Letzte Tage habe ich sie noch gesehen, sie sind also noch da!!

                                                 Endlich bin ich auch mal auf einem Foto

Schön durchgefroren landen wir wieder im Wohnmobil und ich stelle eine leere Gasflasche vor das Mobil, denn ich habe gestern Abend eine neue bestellt. Die tauscht der Betreiber aus und stellt sie freundlicherweise wieder vor die Tür. Die 11 Kilo Flasche kostet 32,-- Euro und ist leider nach etwa gut drei Tagen wieder leer. Aber dafür klappt der Service hier gut und wir müssen nicht irgendwo nach Flaschen suchen. Nach dem Mittagessen gibt es eine Pause und ich verschlafe fast das Kaffeetrinken, denn es dämmert schon langsam.

Da gehe ich schnell noch mit Ellie eine kurze Runde und hole die Wäsche aus dem Trockner. Schnell wird es dunkel und so geht der Tag zu Ende. Für Morgen verspricht man uns etwas Sonne und die Nacht wird deutlich kälter als bisher.

Tag 11 - Mittwoch, 11.12.2024

Die Nacht war wieder sehr ruhig und den Zug am frühen Morgen muss man einfach ausblenden. Der hupt im Bereich des Stellplatzes, da es hier einen unbeschrankten Bahnübergang gibt. In der Nacht war es sehr kalt und der Schnee und die Feuchtigkeit ist gefroren. Es waren wohl um die minus 4 - 5 Grad. Leider ist es immer noch stark bewölkt und die Berge verstecken sich hinter dem Sumpf. Nach der Gassirunde mit Ellie frühstücken wir lange und anschließend waschen wir noch eine Maschine, damit wir wieder für einige Zeit Ruhe haben.

Danach möchte ich auf eine größere Runde laufen. Ich möchte dazu mal meine Walkingstöcke mitnehmen, damit ich mich ein wenig auf den Skilanglauf vorbereiten kann, falls es mal genug Schnee gibt. Ich möchte aber gleichzeitig unseren Hund mitnahmen, damit er sich auch genug bewegt. Da er auf der Talrunde die meiste Zeit ohne Leine läuft, nehme ich sie für die ersten Meter angeleint mit und trage die Stöcke. Das klappt gut und so werde ich es sicher noch öfter machen. Auch heute begegne ich keiner Menschenseele und Ellie stört sich nicht an meinen Stöcken.

Heute sind wieder deutliche Biberspuren aus der Nacht zu sehen. Die Tiere schleifen den abgenagten Äste an einer bestimmten Stelle über den Weg und diese Spuren sind deutlich zu erkennen. Schade, dass sie nur Nachts aktiv sind und man über Tag nichts von ihnen zu sehen bekommt. Der Weg läuft, mit einem gewissen Abstand neben der Bahnlinie und dort sehe ich, wie eine Zugmaschine mit Schneeschaufel einen anderen Zug abschleppt. Sieht man auch nicht alle Tage. Während dessen lockern die Wolken etwas auf und ein paar sonnige Bergspitzen sind zu erkennen. Bis zu uns reicht die Sonne leider noch nicht. Wir landen dann nach etwa fünf Kilometern wieder am Wohnmobil.

                         Seltene Kombination. Oder sind die gelben Engel bei der Bundesbahn rot?
                                        Durch diesen kleinen Bach schleppen die Biber die Äste
                   Und dann schleifen sie alles über den Weg in ihr Gewässer bis zum Staudamm
                                    Ein Teil der Berge läßt sich im Sonnenschein blicken

Nach dem Mittagessen und einer kleinen Rentnerpause, leeren wir den Trockner und räumen die Wäsche ein. Ich gehe danach nochmal mit dem Hund raus und anschließend dusche ich im Sanitärgebäude. Das ist hier eine saubere Sache und da zur Zeit kaum Menschen hier übernachten, ist die Dusche auch meistens frei, da es für Männlein und Weiblein jeweils nur eine gibt. Dann wird es auch schnell dunkel. Die dunkle Zeit nutze ich, um mich für unsere Frühjahrsreise vorzubereiten. Nach den üblichen Werkstattbesuchen mit dem Wohnmobil, z.b. für die Dichtigkeitsprüfung, wollen wir vielleicht mal nach Frankreich. Ich habe mich mit Lesestoff versorgt und befrage auch das Internet.

Tag 12 - Donnerstag, 12.12.2024

Nach frostiger Nacht ist es heute.........wieder nicht sonnig. Der Hochnebel hat uns seit Tagen fest im Griff und will einfach nicht weichen. Im benachbarten Tannheimertal habe ich auf der Webcam Sonnenschein gesehen. Das sind Luftlinie nur ein paar Kilometer, aber das haben wir in den letzten Jahren immer wieder gesehen. Da sind wir noch mit dem kleinen Wohnmobil jeden Tag von hier aus zum Skifahren hingefahren. Das Voralpenland ist leider etwas zu niedrig und der Hochnebel macht an den Bergen halt.

                    Der rote Punkt ist unser derzeitiger Stellplatz in Pfronten und im Hochnebel
                  Und so sieht es im nahen Tannheimertal zur gleichen Zeit aus. Sehr ärgerlich.

Aber was soll man machen!! Nach dem Frühstück gehe ich in den kleinen Ort zum Einkaufsladen. Der Edeka ist nicht besonders groß, hat nicht viel Auswahl, aber alles was man braucht. Die Mitarbeiter sind auch sehr freundlich und hilfsbereit. Es gibt auch Angebote, wie in einem großen Supermarkt. Nicht alles, was auf meinem Einkaufszettel steht bekomme ich, aber das kann man leicht verschmerzen. Der Rucksack wir voll und ich gehe zurück zum Wohnmobil. 

Dann ist Ellie an der Reihe und ich gehe mit ihr eine größere Runde. Heute will ich mal sehen, ob die beiden Alpakas noch auf ihrer Weide sind. Dazu gehe ich einen Teil der Talrunde und überquere dann die Hauptstraße und laufe in Richtung Röfleuten. Vorher biege ich dann aber wieder nach Weißbach ab und komme an der Weide vorbei. Die beiden Alpakas sind da und schauen interessiert zu uns rüber. Wir gehen weiter am großen Josberg vorbei zum Fohlenhof. Danach landen wir wieder im Ort und gehen ein Stück der Hauptstraße zurück zum Stellplatz. Am Ende sind es eine gute Stunde und knapp 5 km.


                                                              Der "Große" Josberg

                                                    Wir werden interessiert beobachtet
                                            Die Hauptkirche im nahen Pfronten-Ried
                                                                        Meine heutige Runde

Jetzt wärmen wir uns erstmal wieder auf und es gibt Mittagessen und eine kleine Pause. Nach einer Tasse Kaffee ist es noch früh genug, um nochmal mit dem Hund rauszugehen. Ich gehe ein gutes Stück durch das Tal und kehre wieder um. Leider hat es sich wieder komplett zugezogen und der Hochnebel hängt dicht über dem Tal. Es wird auch schnell wieder dunkel und sehr kalt. Morgen verspricht uns das Wetter Sonnenschein. Mal sehen, ob dass klappt!
                                          Schon wieder hat der Hochnebel alles im Griff

Tag 13 - Freitag, 13.12.2024

Wenn das mal heute gut geht. Tag 13 und Freitag der 13.!!! Aber erstmal eins nach dem anderen. Die Nacht war sehr kalt und als ich nach dem Frühstück mit dem Hund rausgehe, kommt tatsächlich die Sonne raus und kämpft sich durch den Hochnebel. Der Nebel hat tolle Bilder auf die Sträucher und Bäume gezaubert. Zusammen mit der Sonne und dem blauen Himmel sieht das schon sehr toll aus. Die Runde wird aber nicht so lang, denn wir wollen heute mit dem Zug nach Kempten fahren. Daher kürzen wir ab und wir gehen wieder zum Platz zurück.

                                                    Da fahren wir gleich auch durch



                                                        Wirklich eine tolles Bild

Kurz nach 11 Uhr gehen wir dann zum Bahnhof, bzw. zur Haltestelle der Regionalbahn, die man bei uns sicher eher als Bummelzug bezeichnen würde. Denn der ist wirklich nicht schnell unterwegs und hält an jedem Misthaufen. Aber der Zug ist immer pünktlich und so steigen wir ein und fahren durch eine tolle Landschaft in Richtung Kempten. Mit unserer Gästekarte können wir kostenlos fahren. Auch die andere Richtung bis nach Reutte in Österreich geht mit dieser Karte.

Der Zug braucht genau 45 Minuten bis zum Hauptbahnhof von Kempten und es ist auch für diese Linie die Endhaltestelle. Der Zug würde hier wieder umkehren und zurückfahren. Wir nehmen den Fußweg in die Altstadt in Angriff, der gut 1,5 km lang ist. Die Fußgängerzonen sind ganz nett und man kann sich das auch gut im Sommer vorstellen. Jetzt ist es sehr kalt und Mütze und Handschuhe sind wichtig. Wir erreichen dann den Weihnachtsmarkt, den ich vor zwei Jahren schon einmal alleine besucht habe. Er sieht gleich aus und ist recht überschaubar. Nur für den Markt lohnt sich eigentlich die Fahrt nicht.

                        Auf der Fahrt nach Kempten kommen wir auch an der Autobahn vorbei

                                                             Fußgängerzone von Kempten



                                                                    Weihnachtsmarkt

                                Das Allgäu-Forum in Kempten mit vielen Geschäften auf drei Etagen

Aber für uns ist die schöne Strecke durchs Allgäu diesen Ausflug wert. Wir laufen gemütlich durch die schöne Altstadt und gönnen uns auch eine Kleinigkeit. Eine Tüte gebrannte Mandeln und ein Stück Kuchen für später gehen auch noch mit. Damit wir den Hund nicht so lange alleine lassen, gehen wir dann wieder zurück zum Bahnhof. wir sind noch etwas zu früh und ich verkürze die Wartezeit mit einem leckeren Teilchen im warmen Bahnhofsgebäude. Dann geht es zum Bahnsteig wo wir dann in den Zug den Rückweg antreten.

Der Zug ist nun deutlich voller als auf dem Hinweg, da ihn auch viele Schüler nutzen. Ja die Jugend ist nicht mehr so, wie früher und so muß man bemerken, dass einige mit Taschen vier Plätze belegen. wir finden zwar noch Sitzplätze, aber dass hätten wir uns früher nicht erlaubt. Auch so kommen wir wieder nach Pfronten-Weißbach zurück und müssen feststellen, dass auf halben Weg der Nebel wieder dichter wird. Zurück am Platz ist alles wieder dicht. Jetzt erstmal aufwärmen und eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.


Danach ist der Hund wieder dran und ich gehe nochmal mit ihr in die Kälte. Es ist wirklich wieder stark nebelig und so wirkt die Temperatur noch niedriger. Jetzt aber rasch zurück ins warme Wohnmobil. Als ich später nochmal raus gehe, hat sich der Nebel wieder gelichtet und der Vollmond ist zu sehen. Morgen soll es aber schon wieder vorbei sein, mit der Chance auf Sonne, denn gegen Abend ist etwas Neuschnee angesagt. Das soll mir aber recht sein, denn so steigt die Hoffnung auf eine Loipe. 

                                                             Bummelzug nach Kempten
                                                            Und schon ist es wieder dicht

Tag 14 - Samstag, 14.12.2024

Nach kalter Nacht ist es am Morgen ganz angenehm, weil es recht stark bewölkt ist und sich so der strenge Frost etwas abgeschwächt hat. Aber endlich sind mal die Berge unverhüllt und man hat eine gute Sicht. Nach dem langen Frühstück und ein paar Servicearbeiten am Wohnmobil, mache ich mich mit Ellie auf den Weg in die Natur. Ich gehe mit ihr bis in den Ortsteil Pfronten-Kappel und von dort, in einem weiten Bogen, vorbei an den beiden Alpakas wieder zurück nach Pfronten-Weißbach.

                                            Freie Sicht auf den Breitenberg im Hintergrund
                                               Erinnert mich immer an eine Spielzeugbahn
            Der Säuling ist Hausberg von Füssen in der Mitte und rechts im Hintergrund die Zugspitze
                                                        Schöner Weihnachtsschmuck
                                                        Neugierige Blick beim Fohlenhof
                              Blick nach Pfronten-Ried, den Breitenberg und die Tannheimer Berge

                                                                    Meine heutige Runde

Das ist mal eine andere Strecke und man bekommt wieder etwas andere Blicke in die Landschaft. Am Fohlenhof gibt es einen Abzweig rauf auf den kleinen Josberg. Der ist wirklich nicht sehr hoch, bietet aber einen sehr schönen Ausblick über alle Ortsteile von Pfronten. Leider verdecken Bäume den Blick auf den Stellplatz. Ich mache ein paar Fotos und wir nehmen den "Abstieg" in Angriff. Schließlich landen wir wieder am Wohnmobil und wir essen zu Mittag.

Nach einer Pause wird das Wetter wieder schlechter und ich gehe nochmal mit Ellie raus. Die Berge ziehen sich wieder zu und dort beginnt es auch zu schneien. Bis zu uns kommt es aber nicht so richtig voran und zum Nachmittag bilden sich nur ein paar Flocken. Wir trösten uns mit Wintersport im Fernsehen und zum Abend setzt nochmal Schneefall ein. Es soll aber nicht so viel werden. Da es auch sehr feucht ist, bleibt wohl auch nicht viel davon liegen. Mal sehen, wie es morgen früh aussieht.

Tag 15 - Sonntag, 15.12.2024

Leichtes Schneetreiben am Morgen und der Schneeräumer auf dem Platz. Viel hat er nicht wegzuschieben, aber immerhin ein wenig. Während des Frühstücks beginnt es dann aber heftig zu schneien und es kommen innerhalb der nächsten zwei Stunden einige Zentimeter zusammen. Nach dem Frühstück lege ich mich dann tatsächlich nochmal hin, weil ich ein wenig unter Kopfschmerzen leide. Die legen sich dann aber bald und ich gehe mit Ellie in den Schnee.




                            Der frische Neuschnee zaubert wieder schöne Bilder in die Landschaft
                                                 Und Ellie kann nicht genug davon bekommen
                                        Auch der Säuling bei Füssen sieht sehr erhaben aus

Der Schneefall hat seit einiger Zeit aufgehört und die Sonne macht sich breit. Die Landschaft sieht wieder toll aus und Ellie hat wieder viel Spaß. Ich nehme heute mal wieder die ganze Talrunde, die mich am Ende nach Rehbichl führt. Von hier aus hat man immer einen tollen Ausblick auf das Tal, weil der kleine Ortsteil etwas höher liegt. Ellie ist nicht aufzuhalten und tobt durch den frisch gefallenen Schnee. Wir gehen dann aber zum Wohnmobil zurück, denn ich bin ganz schön durchgefroren, weil es auch einen leichten Wind gibt.

Vorläufig wird es aber nichts mehr mit Neuschnee, denn die Temperaturen gehen über Tag etwas in die Höhe, dafür soll die Sonne scheinen. Das gibt dann wieder ein anderes Bild. Mal sehen, wie lange sich dann der Schnee hält. Zum Wochenende wird es dann windiger und auch etwas stürmisch und zum Wochenende soll es noch einen Schneetag geben. Aber das ist noch lange hin. Ob es hier für weiße Weihnachten reicht, das werden wir dann sehen. Es wird vorläufig jedenfalls nichts mit Langlauf hier in Pfronten.

Für mich reicht es heute mit Schnee und ich schone mich ein wenig und tröste mich mit Wintersport im Fernsehen. So langsam füllt sich der Platz und die ein oder anderen bekannten Gesichter trudeln ein. So geht der Tag langsam zu Ende und der Vollmond überstrahlt den Himmel. 


Tag 16 - Montag, 16.12.2024

In der Nacht hat es etwas geregnet und die Temperaturen sind über den Gefrierpunkt angestiegen. Als ich morgens mit Ellie Gassi gehe, ist der meiste Schnee geschmolzen. Das hatte ich nicht erwartet. Aber so ist es nunmal!! Ellie findet aber noch ihre Flecken Schnee, wo sie noch etwas toben kann. Wir frühstücken dann erst gemütlich und erfreuen uns an dem wolkenlosen Himmel und dem herrlichen Sonnenschein. Wir tauschen dann noch die Gasflasche und dann gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde.

Ich nehme den Weg nach Rehbichel, durchquere die kleine Ortschaft und nehme die kleine Straße nach Schweinegg. Ich ändere dann meinen ursprünglichen Plan und wende mich nach links Richtung Kögelweiher. Hier geht es jetzt stetig bergauf mit einer fantastischen Aussicht auf die Bergwelt und das flache Hinterland. Ich gönne mir einen Moment auf einer Bank und genieße die Sonne und den Blick. Es ist richtig warm und ich habe beim Laufen die Jacke offen.



                                Auch ohne Schnee sieht die Landschaft bei Sonnenschein toll aus
                                           So bekommen die alten Schuhe noch eine Bedeutung
                             Vom höchsten Punkt hat man einen tollen Blick bis zur Zugspitze
                        Das vorherige Foto habe ich von den Häusern da auf dem Hügel gemacht

In einem weiten Bogen erreiche ich den Kögelweiher, den ich schon von Besuchen aus dem Sommer kenne. Zu meiner Verwunderung ist der Weiher ohne Wasser. Der Weg führt mich jetzt durch dichten Wald Richtung Nesselwang. Als ich den Wald verlasse wende ich mich wieder nach links in Richtung Rehbichl. Jetzt laufe ich wieder durch Wiesen, wo gestern noch Schnee gelegen hat. Dafür scheint die Sonne und das freut einen schließlich auch.
                                                             Meine heutige Runde mit Ellie

Ich treffe dann auf den Weg der Talrunde, die ich des öfteren mit dem Hund gehe. Ich nehme jetzt die etwas weitere Variante, damit ich dem Hund die Möglichkeit biete, ohne Leine zu laufen. Der nimmt die Gelegenheit gerne war und sucht sich die im Schatten gelegenen Schneeflächen zum toben. Nach etwa 10,7 km und drei Stunden Laufzeit bin ich wieder am Stellplatz zurück. Die Sonne scheint immer noch auf den Platz und einige Wohnmobilisten haben sich Stühle rausgestellt. 

Für uns gibt es dann Mittagessen und für mich eine Pause. Anschließend trinke ich eine Tasse Kaffee und esse die letzten Plätzchen. Morgen wollen wir nach Pfronten-Ried zum Einkaufen. Da hole ich mir wieder etwas Nachschub. Wir bringen dann noch die Seitenteile der Winterabdeckung an, die wir gestern Nachmittag wegen dem kurzzeitigen, starken Wind abgenommen haben. Dann wird es auch schnell dunkel und ich gehe noch mit Ellie Gassi. Rechtzeitig sehe ich noch, wie der Mond hinter den Bäumen aufgeht und ich versuche einige Fotos zu machen. Ist mit dem Handy nicht einfach.


Tag 17 - Dienstag, 17.12.2024

Die Nacht war frostig und die Schneereste auf den Wegen, die im Schatten liegen, knirschen unter den Füßen. Dafür scheint die Sonne von einem blauen Himmel und die Fernsicht ist super. Vom Schnee der letzten Tage ist nicht mehr viel übrig. Nach dem Frühstück wollen wir zum Einkaufen nach Pfronten-Ried in den Hauptort. Dort gibt es mehrere größere Supermärkte, wo wir unseren Einkaufszettel abarbeiten können. Wir gehen daher zu Fuß die etwa drei Kilometer.
                                                    Morgens bei unserer Gassirunde

Wir gehen zunächst in den Norma am Bahnhof, wo wir in den letzten Jahren schon öfter eingekauft haben. Da bekommen wir aber nicht alles und auch das Angebot ist nicht besonders toll. Der Laden ist auch optisch nicht besonders ansprechend. Wir wechseln ins Zentrum, denn dort hat ein neuer Edeka aufgemacht. Der ist zwar hier und da etwas teurer, aber alles ist sauber und ordentlich, sodaß das Einkaufen Spaß macht. Hier bekommen wir dann die noch fehlenden Dinge. 
                                        St. Nikolaus ist die Pfarrkirche von Pfronten-Ried

Die Getränke besorgen wir uns dann lieber in dem kleinen Supermarkt, der in der Nähe des Stellplatzes liegt. Dann müßen wir die Sachen nicht soweit schleppen. Wir gehen daher wieder gemütlich zurück zum Wohnmobil und packen aus. Meine Frau macht sich dann ans Mittagessen und ich gehe nochmal zu unserem kleinen Laden im Ort. Da unser Hund bisher etwas zu kurz gekommen ist, gehe ich danach noch auf eine größere Runde mit im.

                                            So verändert sich die Landschaft fast täglich

Leider sind die Wege inzwischen so aufgeweicht und matschig, dass der Hund später wie ein kleines Schwein aussieht. Aber was will man machen, da führt im Moment kein Weg dran vorbei. Anschließend müssen wir den Dreck aus dem Fell bürsten und das ist nunmal gar nichts für unseren Hund. Aber da muß er durch!! Wir essen heute außer der Reihe spät, oder auch früh zu Abend. Aber egal, Hauptsache es schmeckt. Aber ein komplettes Essen in der kleinen Küche zu kochen, ist schon eine Herausforderung,  da der Herd für drei Kochtöpfe gleichzeitig oft zu klein ist.

Draußen wird es schon wieder dunkel und wir lassen den Abend ausklingen. Das Wetter soll morgen noch ganz gut sein, während am Donnerstag schlechteres Wetter aufziehen soll. Auf Regen soll dann wieder Schnee folgen. Wir werden es erleben und lassen alles auf uns zu kommen. Geht ja auch nicht anders.  

Tag 18 - Mittwoch, 18.12.2024

Heute soll es sehr mild werden und das Thermometer zeigt schon früh deutliche Plusgrade. Es ist stark bewölkt, mit einigen sonnigen Abschnitten. Vor allen Dingen ist es trocken und so beschließe ich heute mit dem Hund eine Wanderung zu den beiden Burgruinen zu machen, die man auch von hier aus sehen kann. Vor Jahren habe ich die Burgen schon einmal besucht, das war aber damals im Sommer. Jetzt hoffe ich, dass die Wege schneefrei und zu erkennen sind.

Ich nehme wieder den Weg über Rehbichl und folge dann den Hinweisschildern. Alles ist gut ausgeschildert und die Wege sind alle begehbar und nur ab und an liegt alter Schnee oder Matsch darauf. Ich komme in den kleinen Ort Zell, wo es auch ein Museum über die beiden Burgen geben soll. Es geht ein wenig über kleine Straßen durch den Ort mit hübschen Häusern. Danach geht es recht gut bergauf zu den beiden Ruinen, die relativ dicht beieinander liegen.
                                             Links Hohenfreyberg und rechts Eisenberg
                                            Der Hübsche Ort Zell mit schönem Panorama

Bis hierhin ist mir niemand begegnet und erst auf der Burganlage befinden sich einige wenige Menschen. Von den ehemaligen Burgen ist nicht mehr viel übrig, denn sie wurden schon vor einigen hundert Jahren von den einfallenden Schweden zerstört, bzw. bei der Flucht der Hausherren in Brand gesteckt. Heute versucht man die Reste zu erhalten und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Da beide Burgen jeweils auf einer Anhöhe stehen, hat man tolle Aussichten auf das gesamte Umland.
                                      Blick Richtung Hopfen mit dem schönen Hopfensee
                                                         Das Innere der Burganlage
                                      Von diesem Turm hat man eine tolle Aussicht
                    Blick rüber zur Burg Hohenfreyberg. Beide Burgen liegen auf etwa 1.100 Meter
                                            Blick Richtung Pfronten und dem Breitenberg

Nachdem ich die Burg Eisenberg besichtigt habe, gehe ich den kurzen Weg zur Burg Hohenfreyberg. Die Burg war wohl die größere von beiden und hat aber das gleiche Schicksal erlebt. Sie war eine der letzten Burgen, die im Spätmittelalter errichtet wurde. Auch von hier gibt es tolle Ausblicke und Einblicke in die verwinkelten Mauerreste der ehemaligen Burganlage. Dann habe ich aber genug gesehen und mache mich auch den Rückweg. Jetzt wähle ich eine etwas andere Strecke, damit es nicht zu langweilig wird. Das Wetter hält sich einigermaßen, obwohl es zwischendurch einige Tropfen gibt.
                                                                      Burgeingang
                                                So muß sie wohl mal ausgesehen haben
                                                         Das Innere der Burganlage
                                                                Blick zur Burg Eisenberg
                                                                Meine heutige Laufstrecke
Nach gut 12 km bin ich wieder zurück am Wohnmobil und merke jetzt doch den langen Marsch mit etwa 270 Höhenmetern. Es gibt ein spätes Mittagessen und eine verdiente Pause. Morgen Nachmittag soll sich das Wetter deutlich verschlechtern. Es ist Sturm angesagt, zusammen mit ersten Tropfen, die aber schnell in Schnee übergehen sollen. Mal sehen, was da auf uns zukommt. Draußen wird es schon wieder dunkel.

Tag 19 - Donnerstag, 19.12.2024

Die Nacht war ruhig und sehr mild. Im Laufe des Tages wird das Thermometer 11 Grad anzeigen und dass ist für einen Wintertag schon recht warm. Aber es ist wieder trocken und die Sonne scheint ab und zu. Da der morgige Tag wettertechnisch schlecht werden soll, gehe ich heute nochmal nach Pfronten-Ried. Wir benötigen etwas aus der Apotheke und der Bank. Da wir heute sehr lange geschlafen haben, geht es schon auf 12 Uhr zu, als ich mich auf den Weg mache.

Es sind ja nur etwa 2,5 km bis dorthin und die bin ich schnell gelaufen. Ich entdecke im Ort einen speziellen Käseladen, den es tatsächlich erst seit ein paar Monaten gibt. Die Käsealm, von der wir sonst unseren Käse kaufen, liegt am anderen Ende von Pfronten und das sind locker noch zwei km weiter. Ich gehe also in den Laden und werde freundlich bedient. Ich koste einen Bergkäse im mehrere Reifegraden und entscheide mich dann für eine Sorte, die sechs Monate gereift ist und einen leicht würzigen Geschmack hat.
                                Auf dem Weg nach Pfronten-Ried mit Blick auf St. Nikolaus

Im nahen Edeka kaufe ich noch ein paar Dinge ein und mache mich danach auf den Rückweg. Ich mache noch einen kurzen Abstecher in den kleinen Laden in unserem Ortsteil, um noch ein paar Getränke zu kaufen. Jetzt brauche ich die nicht mehr so weit zu tragen. Zurück am Platz sind es weniger als zwei Stunden, die ich unterwegs war. Das Mittagessen verschieben wir auf den späten Nachmittag, da wir ja erst so spät gefrühstückt haben. 
                     Man kann gut erkennen, daß ich für den Rückweg die gleiche Strecke gewählt habe

Nach einer kleinen Pause gehe ich mit dem Hund auf eine größere Gassirunde. Der Beginn des schlechten Wetters verschiebt sich auf den frühen Abend und so bleiben wir auch jetzt trocken.  Wir machen dabei einen kleinen Abstecher zu den Bibern und man kann hier gut die Anwesenheit der Nager erkennen. Leider sind die Wege immer noch sehr aufgeweicht und der Hund sieht anschließend wieder fürchterlich aus. Aber der kann ja nichts dafür und so gibt es danach einiges zu reinigen. 
                                    Ich vermute mal, dass die fleißigen Biber hier wohnen.
                                              Es wird alles sauber abgetrennt und fortgeschafft
                                                             Wieder ein Staudamm gebaut

Wir trinken dann erst noch einen Kaffee und ich hole noch einige Kannen Frischwasser. Dann gibt es ein frühes Abendessen und da es noch etwas hell ist, bringe ich noch etwas Abwasser weg. Das mache ich besser noch heute, da am späten Abend der aufkommende Regen in Schnee übergehen soll. Wenn dann morgen alles wieder weiß sein sollte, klappt das mit dem Abwasserwägelchen nicht so gut. Mal sehen, was das Wetter über Nacht macht, da es dabei auch wieder stürmisch werden soll.  

Tag 20 - Freitag, 20.12.2024

Die Nacht war fürchterlich, denn gestern Abend wurde es stürmisch und es hat heftig geregnet. Gegen 21 Uhr ging dann der Regen in Schnee über und innerhalb kürzester Zeit wuchs die Schneehöhe schnell an. Die Folge war, das der Schnee vom Dach gerutscht ist und diese Geräusche sind Gift für unseren Hund. Die bekommt Panik und wollte in Folge keine Ruhe geben. Wir haben dann die Nacht bei dem Hund verbracht, damit er sich beruhigt. Geschlafen haben wir nicht viel.
                                                            So sah es am Morgen aus

Am Morgen sehen wir, dass der Schneefall noch anhält und die Schneeräumer sind unterwegs. Auch auf dem Stellplatz wird der Schnee weggeräumt. Da ist dann an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich stehe dann auch auf und wir frühstücken dann zunächst. Erst danach gehe ich mit Ellie raus und ich denke, dass es mittlerweile etwa 10 - 15 cm Neuschnee gegeben hat. Der Hund ist natürlich wieder oben auf und hat Spaß im Schnee. 


                                                                            Schnee satt

Wir haben dann noch eine nette Familie kennen gelernt, die hier für eine Nacht mit dem Wohnmobil gestanden haben. Sie sind auf einer längeren Reise und kommen ursprünglich aus Australien. Sie haben einen etwa 12 Jährigen Jungen dabei, der heute zum ersten Mal Schnee gesehen hat. Sie sind auf dem Weg zu Bekannten nach Dortmund. Leider hat das Wohnmobil nur Sommerreifen. Ob das gut gegangen ist, bei dem Wetter heute. Vielleicht bekommen wir ja Nachrichten. Ich habe mich jedenfalls über diese Begegnung gefreut.

Nachteil an der ganzen Sache ist, dass der Hund wieder die Beine voller Schneekugeln hat. Wenn wir dann wieder am Wohnmobil zurück sind, muss ich mit der Bürste versuchen, die Kugeln zu entfernen. Wir haben daher bei einer Bekannten für den Hund Stulpen bestellt, die extra für unseren Hund angefertigt werden. Die sollen uns in den kommenden Tagen zugeschickt werden. Ich schnappe mir dann einen Schneeschieber vom Betreiber und räume vor dem Wohnmobil den Schnee weg, damit wir besser an unsere Stauklappen kommen.

Danach widme ich mich dem Schnee, der auf dem Wohnmobil liegt, bzw. auf den Scheiben und den Seitenwänden. Dadurch können wir verhindern, dass in der nächsten Nacht die Geräusche für unseren Hund nicht wieder so schlimm werden. Nach dem Mittagessen schauen wir noch etwas Wintersport im Fernsehen, während es draußen wieder etwas stärker schneit. Als der dann nachläßt, gehe ich nochmal mit dem Hund raus. Mittlerweile liegt wieder einiges an Schnee vor dem Wohnmobil und ich hole nochmal den Schneeschieber. In der Nacht soll es stark frieren und dann bekommt man den netzt noch feuchten Schnee schlecht weggeschoben.

                                            Nachmittags hat es wieder heftig geschneit
                                                Interessantes Wolkenband am Abend

Dann wird es auch schnell dunkel und wir lassen den Tag ausklingen. Morgen soll das Wetter schön werden, bevor es danach wieder schlechter wird. Leider ist wieder ein milder Regentag dazwischen, denn an den Weihnachtstagen soll es dann wieder stärker schneien. Vielleicht reicht es ja dann, um im Tal Loipen zu spuren.

Tag 21 - Samstag, 21.12.2024

Die Nacht war frostig kalt und unser Hund hat uns wenigstens bis halb sechs schlafen lassen. Ich bin dann mit ihm raus und anschließend ist meine Frau mit ihm vorne geblieben und die zwei haben mich dann noch ein wenig schlafen lassen. Dafür scheint die Sonne heute von einem blauen Himmel und das wollen wir auch ausnutzen, denn die nächsten Tage werden wieder sehr ungemütlich. In der nächsten Nacht soll es wieder stürmisch werden und leider auch wieder mit Regen dabei. 

Wir haben uns gestern Abend noch über den Kauf einer Mikrowelle ausgetauscht und auch eine in Pfronten gefunden. So gehen wir nach dem Frühstück in den Hauptort nach Ried und schauen uns das gute Stück an. Ich nehme unsere kleine Sackkarre mit, da wir das Teil ja nicht tragen können. Bei Traumwetter und toller Fernsicht gehen wir los und ich mache einen kurzen Abstechen in die Touristeninfo. Hier möchte ich mich über den Stand der Loipenpräparierung erkundigen. Ich bekomme die Auskunft, dass noch nichts gespurt ist, weil die Schneedecke noch nicht ausreicht. Ich habe auf dem Hinweg gesehen, dass evtl. eine Loipe zumindest mal gewalzt worden ist.
                                                            Bild von heute früh

                                                    Auf dem Weg nach Pfronten-Ried

Gleich neben der Info ist auch der Elektroladen und dort finden wir dann noch ein anderes Exemplar als das, was wir uns gestern im Internet angeschaut haben. Dies ist zwar etwas teurer, hat aber eine zusätzliche Grillfunktion. Wir entscheiden uns für dieses Gerät und nehmen es mit. Es ist natürlich etwas Umständlich, den Karton die lange Strecke zu ziehen. Aber es geht!! Auf dem Rückweg kaufe ich noch eine Kleinigkeit beim Edeka ein. 
                                                Bei dem Untergrund ist das keine leichte Sache

Für ein Mittagessen ist es noch zu früh und so entscheide ich mich für einen Spaziergang mit Ellie. Die Sonne scheint noch und ich muß mich nicht erst wieder umziehen. Das war auch eine gute Idee, denn zum Nachmittag zieht es sich wieder zu und die Sonne verschwindet. So habe ich aber auch wieder etwa 12 km auf dem Tacho und das reicht mir für den heutigen Tag. Doch recht müde bin ich wieder im Wohnmobil und dann essen wir auch zu Mittag.

                                                Traumwetter auf unserer Gassistrecke

Dann lege ich die Füße hoch und wir schauen uns Wintersport im Fernsehen an. Nach einer Tasse Kaffee und zwei Stücke Christstollen wird es draußen auch schon wieder dunkel. Die Tage sind wirklich sehr kurz, bzw. es ist sehr früh dunkel. Aber in den nächsten Tagen geht es ja langsam wieder aufwärts und die Tage werden wieder länger. So geht auch dieser schöne Tag zu Ende. Leider wird dieser Tag von den schrecklichen Ereignissen auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg überschattet. Die nächste Nacht könnte wieder sehr kurz werden, da ab Mitternacht uns der nächste Sturm erreichen soll. Der bringt auch wieder Regen mit sich und dann wird unser Hund wieder am Rad drehen. 

Hoffentlich geht der Regen dann bald wieder in Schnee über, damit die Chance auf Langlauf hier steigt.

Tag 22 - 22.12.2024

Wenn ich mir das Bild von gestern ansehe, kommen mir die Tränen. Seit Mitternacht regnet es in Strömen und am Morgen kann es kaum trauriger aussehen. Es regnet immer noch stark und der Schnee von gestern ist fast wieder weg. Ich hatte die Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm kommt, denn der Regen soll ja im Laufe des Tages wieder in Schnee übergehen. Aber wenn ich mir die Rest da draußen anschaue und die großen Pfützen, da wird das wieder nichts mit den Loipen für die nächsten Tage.
                            Nicht ganz scharf das Bild, aber auch so sieht es recht schlimm aus.

Die Nacht war auch nicht so prickelnd, da unser Hund bei Sturm und Regen wieder hellwach war. Aber ein paar Stunden haben wir doch geschlafen. Die Gassirunde am Morgen ist sehr kurz, da wir und durch Mengen von Matsch bewegen mußten. Wir haben dann lange gefrühstückt und das schmuddelige Wetter von Drinnen angesehen. Da schickt man schließlich keinen und raus.

Gegen Mittag wechselt sich der Regen mit einigen Flocken ab und dann gibt es mit einem Mal ein paar Sturmböen, die unsere Winterabdeckung abreißt. Bevor die dann ganz fliegen geht, packen wir sie ein und verstauen sie in die Heckgarage. Das ist natürlich nicht so schön, da für die nächste Nacht der Schutz fehlt. Wir trauen uns dann nicht mehr raus und es reicht später nur noch für eine kleine Runde mit dem Hund, in dem Moment, wo es mal nicht schüttet.
                 Am Nachmittag nimmt der Schneefall wieder zu und es wird langsam wieder weiß

Zum Nachmittag geht dann der Regen endgültig in Schnee über und es stürmt zwischendurch immer wieder heftig. Der Matsch überwiegt und trotzdem wird es langsam wieder weiß. Morgen und Übermorgen soll es wieder kälter werden und einige Schneefälle sind zu erwarten. Weiße Weihnachten wird es wohl geben, aber eben kaum eine Chance auf Langlaufloipen.

Tag 23 - Montag, 23.12.2024

Die Nacht war wieder recht kalt und der Matsch von gestern ist gefroren. Der nächtlich gefallene Schnee hat alles wieder zugedeckt. Viel ist es nicht geworden, aber für eine freundlich, winterliche Optik reicht es. Leider reichen die paar Zentimeter nicht für Langlauf. Schade, dass der Regen fast alles weggespült hat. Aber wir wollen mal zufrieden sein, denn heute Nachmittag soll ja noch eine Portion Neuschnee dazu kommen.

                                                            Die morgendliche Gassirunde

Heute wollen wir nochmal eine Maschine Waschen, damit sich nicht wieder so viel ansammelt. Der Betreiber tauscht eine Gasflasche und ich schließe sie gleich an. Dann schiebe ich den frischen Schnee ums Wohnmobil weg und entferne das restliche Eis vom Fahrzeug, damit das nicht irgendwann abrutscht und unser Hund wieder Panik bekommt. Nachdem das alles erledigt ist, gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde durchs Tal.

Ich suche mir einen Weg, den ich bisher nicht gelaufen bin. Der endet scheinbar im Gelände, obwohl laut Maps ein Weg existieren soll. Mit dem Handy in der Hand laufe ich den unsichtbaren Weg entlang, bis ich wieder auf eine ausgeschilderte Strecke komme. Aber es ist trotzdem ganz nett, wenn man den verschneiten Weg läuft, wo noch niemand drüber gelaufen ist. So gibt es eine Spur vom Hund und mir. Der Hund hat natürlich wieder seine Freude an dem frischen Schnee und ich schließlich auch. Ich denke es sind am Ende etwa neun km, die wir gelaufen sind.
                                                         Da ist vor uns noch keiner gelaufen
                                                                Ein Mensch und ein Hund

                                                                    Die zwei Wanderer

Wir essen dann zu Mittag und füllen den Trockner mit der gewaschenen Wäsche. Anschließend gehen wir nochmal in den Ort nach Pfronten-Ried. Wir haben für die Mikrowelle, die wir uns zugelegt haben, leider kein geeignetes Geschirr. Da wir fast alles aus Melanin haben, darf das leider nicht da rein. In einem entsprechenden Laden kaufen wir ein paar Teller ein und machen noch einen Abstecher beim Edeka. Hier kaufen wir noch ein paar fehlende Dinge ein, die wir noch für die Feiertage brauchen.



Dann machen wir uns auf den Rückweg und besorgen uns beim Bäcker noch eine Leckerei zum Kaffee. Wir kommen noch an unserem kleinen Laden in Weißbach vorbei. Eigentlich wollten wir hier noch etwas einkaufen, damit wir das nicht so weit tragen müssen. Das verschieben wir aber auf Morgen früh, weil wir schon genug zu tragen haben. Wir sind dann froh, wieder im Wohnmobil zu sein. Wir können uns dann den Kaffee mit dem leckeren Kuchen und ich hole danach die Wäsche aus dem Trockner.

Die Wäsche legen wir dann noch zusammen und draußen beginnt es zu schneien. Das soll sich bis in den morgigen Tag hinziehen. Mal sehen, wie viel da noch zusammen kommt. Und schon wird es wieder dunkel und der Tag neigt sich dem Ende zu.

Tag 24 - Dienstag, 24.12.2024

Heiligabend - weiße Weihnacht. Wann hat man das schon mal!!! Der Schneefall der letzten Nacht war recht heftig und an diesem Morgen schneit es auch noch. Entsprechend schlecht haben wir in der Nacht wieder geschlafen, da unser Hund wieder am Rad gedreht hat. Ich glaube, dem flößen wir mal etwas Alkohol am Abend ein, damit der tief schläft. Dafür ist die Landschaft draußen dick verschneit und ich würde mal schätzen, dass es etwa 15 cm sind.
                                     Weihnachtliche Ruhe über dem Land. Der Zug fährt nicht!!!
                                              Frisch gefallener Schnee macht extrem viel Spaß

Wir frühstücken zunächst und danach mache ich mich, mit einem Schneeschieber bewaffnet daran, den Schnee rund ums Wohnmobil wegzuschieben. Dann sehe ich zu, dass ich vom Rand des Daches den überstehenden Schnee entferne, damit der nicht später abrutscht und unser Hund die nächste Krise kriegt. Anschließend mache ich mich auf, zu unserem kleinen Laden im Ort. Hier kaufe ich noch ein paar Getränke ein, die wir gestern nicht mitgenommen haben, weil es und da zu schwer war.

Am späten Vormittag rufe ich in der Touristeninfo an und erkundige mich, ob sich an der Loipensituation etwas geändert hat. Ich bekomme die Auskunft, dass tatsächlich einige Loipen gespurt sind. Die Info war aber nicht sehr präzise, da ich nach dem Anruf mit dem Hund Gassi gegangen bin und habe die Loipe in unserer Nähe gesucht. Die war nicht gespurt! Ich hab dann nochmal angerufen und man hat mir jetzt gesagt, wo für mich die nächste Loipe ist.

Die kannte ich von vor mehreren Jahren und ich schnappe mir danach die Ski und laufe durch den Ort zum Loipeneinstieg. Die Info war dann wieder nicht korrekt, den der Loipeneinstieg liegt noch weiter weg, als gedacht. Das wurde dann doch ein langer Fußmarsch. Ich habe dann zwischendurch die Ski angeschnallt und bin über eine Wiese gefahren, weil ich dort die Loipe gesehen habe. Ich habe dann aber schnell festgestellt, dass die Schneeauflage sehr dünn ist. Ich hoffe trotzdem, dass es ausreicht, um in den nächsten Tagen noch fahren zu können.


     Das ist doch mal ein schönes Weihnachtsgeschenk. Ich kann zuerst über eine frische Loipe fahren.

                                Am unteren Bildrand befindet sich die Loipe, die ich befahren habe.

Das Wetter soll sehr sonnig werden und mit kalten Nächten. Ich habe dann einen kleinen Rundkurs zweimal durchfahren und das war auch genug. Ich hatte meinen Skianzug an, den ich auch für die Abfahrt benutze. Der war natürlich am Ende viel zu warm und habe tierisch geschwitzt. Bei nächster Gelegenheit nehme ich dann doch meinen spezielle Langlaufanzug. Ich bin dann wieder zurück zum Wohnmobil gelaufen. Ich mußte mich dann komplett umziehen und wir haben danach Kaffee und Kuchen vorgezogen, weil das Mittagessen noch nicht fertig war.

Nach einer kleinen Pause haben wir dann unsere Winterabdeckung wieder angebracht, weil der stürmische Wind, der auch in der letzten Nacht noch geblasen hat, nun verschwunden ist. Ich bin dann noch mit Ellie eine große Runde durchs Tal gelaufen, damit sie auch zu ihrem Recht kommt. Das reicht dann aber auch für heute. Schnell wird es dunkel und wir verkriechen uns ins Wohnmobil, denn die nächste Nacht soll zweistellig frostig werden.

Tag 25 - Mittwoch, 25.12.2024

Die Nacht war ruhig und der Hund hat uns schlafen lassen. Bei blauem Himmel und Minus acht Grad gehe ich mit ihm Gassi. Mann ist das kalt!!! Aber es sieht für Weihnachten natürlich toll aus. Wann hat man das mal, zumindest bei uns am Niederrhein. Wir frühstücken dann lange und ich gehe später mit Ellie auf eine größere Runde durchs Tal. Uns begegnet eine Pferdekutsche und das sieht schön aus. Könnte man sich auch mal vorstellen.






Nach dem Mittagessen bearbeite ich alle Gummis an den Stauklappen, da mir eine davon gestern festgefroren ist. Das Problem lies sich dann mit einem Fön beheben. Ich habe alles mit einem Pflegespray eingesprüht. Dabei ist mir aufgefallen, dass in einem Klappe Wasser eingedrungen ist. Das hatte ich im Herbst nach einem heftigen Regen schon einmal bemerkt. Ich denke, dass ist jetzt etwas für die Garantie, die für diese Fälle 10 Jahre gilt, falls man regelmäßig die Dichtigkeitsprüfung machen läßt.

Nach einer Pause möchte ich das Wetter ausnutzen und gehe mit meinen Ski nochmals zur Loipe. Das Wetter ist natürlich ein Traum, mit tollen Aussichten. Ich treffe auch nur zwei andere Skifahrer und bin sonst alleine unterwegs. Man merkt aber, dass die Spuren wohl nicht lange halten werden, da die Schneeauflage sehr dünn ist. An mehreren Stellen kommt schon die Wiese durch. Die parallel gespurte Skatingstrecke wird wohl länger halten. Nach einer großen Runde habe ich aber genug, zumal der Fußmarsch bis zur Loipe ganz schön weit ist.



Zurück am Platz noch eine kleine Runde mit dem Hund und dann gibt es eine leckere Tasse Kaffee mit einem Stück Stollen. Dann wird es auch schon wieder dunkel und wir streben einer weiteren kalten Nacht entgegen. Das Wetter soll für längere Zeit sonnig und kalt bleiben. Neuschnee ist keiner in Sicht.

Tag 26 - Donnerstag, 26.12.2024

Im Moment gleichen sich die Tage, denn es ist bitterkalt in der Nacht und sternenklar. Morgens bei der Gassirunde ist es noch etwa Minus 7 Grad und die Sonne scheint von einem tiefblauen Himmel. Aber so hält sich der Schnee wenigstens und die Wege sind gut begehbar. Nach dem Frühstück gehe ich dann mit dem Hund auf eine längere Tour. Heute sind einige Spaziergänger mehr unterwegs, wie an den anderen Tagen, wo ich kaum mal jemanden getroffen habe.
                                                            Der Froste zaubert schöne Bilder
                    Der Kollege hat nix zu Weihnachten bekommen. Jetzt sitzt er da und ist beleidigt.

Zurück am Platz ist es noch keine 12 Uhr und ich möchte heute meine Loipenrunde vorziehen, da es mir gestern schon etwas zu kalt war. Nun in der Mittagssonne ist es deutlich angenehmer, obwohl von Warm keine Rede ist. Einige wenige Mitstreiter sind unterwegs und die Loipen werden nicht besser. Immer öfter kommt die Wiese in den Spuren durch. Die Skatingstrecke leidet da weniger, da hier der Schnee nur gewalzt wurde. Ich merke aber auch, dass ich nicht gut auf das Langlaufen vorbereitet bin. In den Beinen hab ich wohl genug Kraft, aber die Arme wollen nicht mithalten. Da muss ich in Zukunft besser dran arbeiten.
        Links der große Josberg, in der Mitte die beiden Burgruinen und links die Häuser von Weißbach
                        Noch gehen die Loipen, aber es wird langsam knapp mit der Schneeauflage.

So wird meine Runde nicht größer, als am Vortag und ich kehre zum Stellplatz zurück. Jetzt gibt es erstmal Mittagessen und danach gönne ich mir eine Pause und strecke mich aus. Eigentlich wollte ich danach noch mit dem Hund raus, aber es wird schon Dämmerig. Der Betreiber hat uns eine Gasflasche getauscht, die ich nun zuerst anschließe. Dann gehe ich mit dem Hund raus, aber nur auf eine kleine Runde. Es wird schon wieder sehr kalt und die Straßen glatt, da der von der Sonne aufgetaute Schnee jetzt gefriert. Der große Salzstreuer fährt auch gerade los.

Nun wird noch etwas Müll entsorgt und ich fülle noch etwas Geld in den Stromkasten. Da wir an den kalten Tagen jeden dritten Tag eine neue Gasflasche brauchen, landen wir im Moment bei fast genau 30,-- Euro pro Tag. Da sind dann gut 10,-- Euro Gas pro Tag. Das sind dann etwa 300,-- Euro im Monat nur für die Wärme. Da kriegt man ja locker eine ganze Wohnung mit geheizt. Aber wir wollen ja auch nicht frieren. Die nächsten Tage werden über Tag etwas milder, aber weiterhin mit guten Nachtfrösten. Dafür bleibt uns die Sonne wohl bis ins neue Jahr erhalten.

Tag 27 - Freitag, 27.12.2024

Der heutige Tag ist wieder eine Kopie von Gestern. Kalt, blauer Himmel und Sonnenschein und der Schnee liegt immer noch. Nach dem Frühstück und einer Gassirunde mit Ellie gehen wir nach Pfronten-Ried, um ein paar Dinge einzukaufen. Meine Frau hat soviel Spaß an den Tellern gefunden, die wir vor einigen Tagen dort gekauft haben, dass sie noch ein paar Tassen und Kuchenteller haben möchte. Das wollen wir auch noch besorgen.

Auf dem Weg gehen wir im Edeka noch einige Lebensmittel einkaufen und machen uns dann wieder auf den Rückweg. Zurück am Wohnmobil kümmere ich mich noch um eine Stauklappe. Dort habe ich vor zwei Tagen eine Feuchtigkeit auf dem Boden festgestellt. Den Stauraum habe ich dann komplett geleert und den Boden getrocknet. Nun möchte ich kontrollieren, bei welchem Ereignis Wasser eindringt. Ich tippe auf eine defekte Gummidichtung an der Außenklappe, die bei Regen Wasser eindringen läßt. Dann wäre es ein Fall für die Garantie.
                                                         Der hat sicher eine mega Aussicht

                                Die Bilder ähneln sich zwar immer wieder, schön sind sie trotzdem.

Wir machen dann eine Pause und ich gehe auf eine größere Runde mit dem Hund. Danach gibt es Kaffee und den mitgebrachten Kuchen. In der Zeit kommen unsere Bekannten auf den Platz und wir begrüßen uns. Die Mitcamper vom gegenüber haben schon einen Stehtisch aufgebaut und dort wird sich anschließend versammelt. Jeder bringt etwas zu trinken und zu knabbern mit und es entsteht eine fröhliche Runde. Es wird viel erzählt und ein bißchen Blödsinn gemacht. Während dessen trudeln immer noch Wohnmobile ein, die vergeblich einen Platz suchen.
                         Eine nette Runde vom Menschen, die sich schon seit Jahren hier treffen.

Mit der Zeit bekommen wir aber kalte Füße und ich hole den Hund und gehe mit ihm ein Stück. Danach stehen wir noch kurz zusammen und dann löst sich die Runde aber auf, weil is schon dämmert und es kälter wird. Dann sind wir auch froh, wieder in der warmen Bude zu sein. Draußen wird es schnell dunkel und so geht auch dieser schöne Tag zu Ende.

Tag 28 - Samstag, 28.12.2024

Die Tage gleichen sich immer wieder, doch heute gibt es eine Abwechslung. Nach dem Frühstück und einer Gassirunde gehe ich wieder in die Loipe. Diesmal aber in Begleitung unserer beiden Bekannten von Nebenan. Die Zwei sind zwar schon einige Zeit vor mir unterwegs, aber ich treffe sie noch und wir drehen ein paar Runden zusammen. Danach geht es durch die Walachei zurück zum Stellplatz, der seit gestern voll ist. Alle Plätze sind belegt und es herrscht ein munteres Treiben.
                                                                    Drei lange Schatten
                                                           Meine zwei Mitstreiter in der Loipe
                                                    Endlich bin ich auch mal auf einem Foto


                                                                Leicht verrutschtes Selfie

Es treffen sich immer wieder ein paar Klübchen und quatschen, trinken oder essen etwas zusammen. Ich gehe aber noch mit dem Hund auf eine etwas größere Runde. Danach mache ich mich nochmal auf den Weg zum kleinen Laden hier im Ort. Wir brauchen noch ein paar Getränke, da ja morgen Sonntag ist. Ich finde aber auch noch einen Hefezopf, den wir uns später zum Kaffee gönnen. Aber zunächst gibt es Mittagessen und eine Pause. 
Der Stellplatz mal aus einem anderen Blickwinkel

Dann drängt der Hund nochmal und ich gehe wieder mit ihn raus. Das Wetter ist immer noch traumhaft schön. Am Tag haben wir leichte Plusgrade, während die Nächte noch recht frostig sind. So hält der Schnee noch länger. Nach dem Kaffee bekommen wir noch eine frische Gasflasche, die ich dann noch anschließe. Da es draußen dann schon wieder dunkel wird, schauen wir noch ein wenig Wintersport im Fernsehen. In Oberstdorf beginnt ja die Vierschanzen Tournee. Das Ganze findet ja ganz in der Nähe statt.



Tag 29 - Sonntag, 29.12.2024

Das Wetter wirkt echt langweilig: kalt, sonnig, blauer Himmel, windstill. Aber wir genießen das natürlich und nach Gassirunde und Frühstück gehe ich mit den beiden Nachbarn wieder auf die Loipe. Die Bedingungen werden zwar nicht besser, aber wir fahren mittlerweile auf der Skatingspur, die sicher noch lange halten wird. Wir drehen heute auch ein paar Runden mehr, bis es dann auch reicht und wir zum Stellplatz zurück gehen. 

                                                                    Die drei Langläufer

Jetzt ist es Zeit, auch mit dem Hund eine längere Runde zu gehen. Wir essen dann auch recht zeitig zu Mittag und danach bekommen wir besuch von unserer Bekannten von Nebenan. Wir haben ein Problem mit dem Handy meiner Frau, denn sie bekommt die Statusmeldungen von WhatsApp vom Nachbarn nicht angezeigt. Nach einiger Recherche im Handy des Nachbarn, finden wir den Einstellungsfehler. Dort war der Hund begraben. Jetzt klappt alles und wir unterhalten uns eine ganze Weile. 

Einige Nachbarn wollen das schöne Wetter nutzen, um sich draußen zum Kaffee zu treffen. Da machen wir schließlich auch mit. Wir wohl in den letzten Jahren schon häufiger praktiziert, setzen wir uns mit Stühlen bewaffnet, draußen vor dem Stellplatz in den Kreisverkehr, der eigentlich eine Sackgasse ist, weil die Straße hier endet. Der Grund ist ganz einfach: hier scheint die Sonne am längsten. Jeder bringt etwas zu knabbern mit und mit Kaffee und Glühwein wird sich aufgewärmt. 


                                                                Eine lustige Truppe


Es wird wieder viel Blödsinn gequatscht und wir haben viel Spaß. Die Fahrzeuginsassen, die uns umrunden werden sich wohl ihren Teil gedacht haben. Aber auch uns erreicht dann der Schatten der untergehenden Sonne und da wir im Schnee sitzen, wird es schnell unangenehm kalt. Trotz einiger Eierliköre löst sich die Truppe auf und wir verabschieden uns ins Wohnmobil. Aber schön war es wieder. Wir schauen uns dann die Vierschanzentournee im Fernsehen an und draußen wird es schnell dunkel.

Tag 30 - Montag, 30.12.2024

Noch hält das Hochdruckgebiet und die Sonne scheint wieder von einem blauen Himmel. Heute möchte ich mit den beiden Nachbarn Anne und Manfred auf eine Wanderung. Ellie darf mit, da die Strecke abseits der Straßen führt und hauptsächlich über Wanderwege geht. Gegen halb zehr geht es los und wir laufen bis kurz vor Röfleuten und biegen dann ab. Es geht jetzt immer gut bergan mit tollen Ausblicken auf das Tal. Wir kommen zunächst an der Bergstation von dem kleinen Schlepplift vorbei. Hier ist einiges los, denn es liegt noch genug Schnee auf der Piste, die aber auch beschneit wurde.
                                                                Blick über Pfronten
                                                    Manfred und Anne beim Aufstieg

Es geht weiter recht steil hinauf und es bieten sich immer wieder tolle Ausblicke auf die Bergwelt. Wir erreichen etwa eine Höhe von etwa 1.140 Metern und von hier ab verläuft die Strecke eher eben. Das ist immerhin ca. 300 Meter über dem Tal. Das Wetter ist traumhaft sonnig und windstill. Dan kann man schon mal die Jacke aufmachen, weil die Sonne wärmt. Unser vorläufiges Ziel ist die Gundhütte unter dem Edelsberg. Die hat eigentlich Ruhetag, aber wegen der Ferienzeit ist geöffnet. Wir machen hier Rast und die Zwei holen in der Hütte Getränke und Anne hat ein paar Würstchen im Rucksack.
                                                     Die Gundhütte auf 1.140 Meter
                                        Der Abstieg ist ab und zu rutschig und Ellie immer dabei


                                                         Eine zauberhafte Winterlandschaft
                                                                So kann man es aushalten

Wir sitzen in der Sonne, genießen den Ausblick und wir machen eine Pause. So kann man es aushalten. Wir sehen, wie zwei Wanderer aus der anderen Richtung aufsteigen und fragen nach dem Weg ins Vilstal. Der soll begehbar sein und so entscheiden wir uns nicht für den gleichen Weg zurück, sondern gehen ins Vilstal. Der Weg ist aber recht steil abwärts und ist sehr holperig. Einige Stellen sind eisig und man kommt gelegentlich ins Rutschen. Aber alles klappt und weiter unten wird der Weg wieder breiter und besser zu begehen.

Hier unten im engen Vilstal kommt die Sonne kaum hin und so sieht die Umgebung sehr winterlich aus, so als ob es erst gestern geschneit hätte. Jeder Ast und jeder Zweig ist noch mit Schnee bedeckt und es ist deutlich kälter, als bei uns, wo die Sonne den ganzen Tag scheinen kann. Wir gehen noch bis zum Ausflugslokal Vilstalsäge und gehen dann am Fluß entlang nach Pfronten-Halden. Hier scheint die Sonne wieder und wir laufen an schicken Häusern vorbei, bis wir etwa an der Talstation des kleinen Liftes in Röfleuten ankommen.


                                                                        Unsere heutige Strecke

Wir laufen durch den kleinen Ort, mit hübschen Häusern. Dann schließt sich der Kreis und wir gehen den restlichen Weg zurück zum Platz, den wir auch gekommen sind. Zurück am Wohnmobil hat mein Handy 4 Stunden 17 Minuten und 13,43 km aufgezeichnet. Ich will garnicht wissen, wieviel km Ellie auf ihrem Tacho hat, weil sie ständig zwischen uns hin und her gelaufen ist. Aber auch ich merke die Strecke in den Beinen, obwohl ich mittlerweile geübt bin. Aber jetzt gönne ich mir eine Tasse Kaffee und lege meine Füße hoch. Ein kleines Nickerchen danach sitzt auch noch drin. So geht auch dieser Tag langsam zu Ende. 

Tag 31 - Dienstag, 31.12.2024

Der letzte Tag im Jahr im Jahr beginnt, wie auch schon die letzten Tage. Nach kalter Nacht ist es wieder sonnig. Auch diesen Tag beginnen wir gemütlich mit einem langen Frühstück. Aber bald zieht es uns nach draußen und wir gehen mit Ellie auf eine große Runde durchs Tal. Auch heute sind nicht viele Menschen unterwegs, aber die Kutsche mit den beiden Pferden begegnet uns wieder. Es ist wieder windstill und die Sonne wärmt, so können wir sogar die Jacken öffnen.

An den sonnigen Hängen schmilzt der Schnee langsam, aber sonst liegt noch einiges in der Landschaft. Wir haben keine Eile und auf dem Weg machen wir uns ein paar Gedanken, wohin wir nach Neujahr fahren werden. Zunächst aber bleiben wir noch vor Ort. Auf dem Rückweg steigt in der Ferne ein Heißluftballon auf und den entdeckt unser Hund. Der stört gewaltig und wird angebellt. Aber mit der Zeit gewöhnt sich Ellie an den Anblick, vielleicht ist es auch bald zu klein am Himmel.

Wir haben einige Kilometer in den Beinen und gehen ins Wohnmobil. Die beiden Nachbarn machen sich auf den Weg zu einem nahen Baggersee. Unsere Bekannte ist eine begeisterte Winterschwimmerin und möchte am letzten Tag des Jahres "abschwimmen". Bald bekommen wir ein Bild auf dem Handy von einer enttäuschten Schwimmerin. Der See ist dick zugefroren und das Schwimmen entfällt. Aber der mitgenommene Sekt wird trotzdem getrunken. Jetzt steht schon fest, dass das morgige Anschwimmen auch ausfallen wird.

Wir essen zu Mittag und ich gehe später mit der Drohne raus und muss leider feststellen, dass einer der viel Propeller nicht läuft. Habe keine Ahnung woran es liegt und muss auf die Bilder von oben verzichten. Danach gehe ich mit Ellie nochmal auf eine kleine Runde. Während dessen bekommen wir wieder eine Gasflasche getauscht, die ich dann gleich anschließe. In dem Zuge fülle ich noch ein paar Kannen Frischwasser nach. Mit kalten Fingern geht es wieder ins Fahrzeug und ich genieße eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.

Vor dem Restaurant stellt unterdessen der Betreiber des Platzes einige Bänke und eine Feuerschale auf. Ausreichend Feuerholz steht schon daneben. So werden wir wohl zu späterer Stunde uns an dem Feuer treffen und das neue Jahr begrüßen. Mal sehen, wer sich da so einfindet. Es wird bestimmt lustig. Das Wetter spielt auch mit, denn es wird zwar kalt, aber windstill und wolkenlos.

Auf diesem Wege wünsche ich alles Lesern dieser Seiten einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Tag 32 - Mittwoch, 01.01.2025

Der gestrige Abend verlief noch recht lustig, aber auch ziemlich kalt. Gegen 20 Uhr 30 haben sich einige Pärchen vor dem Restaurant getroffen, wo der Betreiber ein Feuer entfacht hat. Hier stehen wir mit sechs Personen und hatten eigentlich mit mehr Menschen gerechnet. Aber wir machen das Beste daraus und versuchen uns am Feuer warm zu halten. Es ist windstill und so kann man recht nah am Feuer stehen. Die Folge ist aber, dass wir bald nach Qual riechen, aber das stört uns nicht. 
                                    Eine kleine, aber lustige Truppe findet sich am Feuer ein.

Wir versorgen uns mit Getränken aus dem Restaurant oder privat und der ein oder andere Eierlikör macht die Runde. Nur ab und zu kommen einige andere Menschen vorbei und so halten wir bis Mitternacht durch. Dann kommen auch die Besucher und Mitarbeiter aus dem Restaurant raus und wir prosten uns zu. Auch die Betreiber des Platzes, die auch das Restaurant führen, mischen sich unter das Volk. Wir schauen dem Feuerwerk in der Umgebung zu, wobei es in unserer unmittelbaren Umgebung ruhig bleibt.


Meine Frau ist gleich ins Wohnmobil, um unseren Hund zu beruhigen, der das Geknalle natürlich nicht mag. Es dauert aber nicht lange und die Menge löst sich auf und schon gegen halb eins stehen nur noch wenige Menschen am Feuer. Auch ich verabschiede mich dann ins Wohnmobil und habe danach Mühe, meine Füße wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Mit einiger Verzögerung können wir dann auch ins Bett, weil unser Hund noch etwas Zuspruch braucht.

Lange schlafen wir dann aber auch nicht und so stehen wir gegen acht Uhr dreißig auf und ich gehe mit dem Hund raus. Das neue Jahr beginnt, wie das alte Jahr geendet hat. Es ist kalt und sonnig. Das zieht sich noch über den Tag hin. Noch etwas müde sitzen wir lange am Frühstückstisch und erst gegen 11 Uhr mache ich mich mit Ellie auf den Weg, das schöne Wetter auszunutzen. Wir gehen nochmal auf die große Runde, die wir schon Mitte Dezember gelaufen sind. Die hat mir wegen der schönen Aussicht sehr gut gefallen.
                                                            Das Jahr beginnt wieder sonnig
                                                                     Da hat es wer eilig

                            Ellie ist natürlich wieder dabei und hat genau so viel Spaß, wie auch ich.


Das sind dann am Ende wieder etwa 10,5 km und auf halber Strecke finde ich an einer Bank noch den Kackbeutel, den ich bei der ersten Tour hier vergessen habe. Der liegt immer noch da und nun nehme ich ihn natürlich mit, um ihn später in einem Mülleimer zu entsorgen. Es sind nicht viele Menschen unterwegs und ich genieße das schöne und milde Winterwetter, mit der tollen Aussicht. Aber am Ende bin ich dann doch froh, wieder am Wohnmobil zu sein. Das lange Stehen gestern Abend spüre ich noch in den Beinen.

So strecke ich meine Beine nach dem Mittagessen aus und später verfolge ich das Neujahrsskispringen im Fernsehen. So endet der erste Tag im neuen Jahr und sind gespannt, auf den Wetterwechsel am morgigen Tag. Der soll gegen Mittag mit Wind und Sturm, Regen und später mit starkem Schneefall erfolgen. Wir werden sehen, wie ungemütlich es werden wird. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren, nach den vielen schönen Tagen, die wir hatten.

Tag 33 - Donnerstag, 02.01.2025

Der Tag beginnt heute mit einem himmlischen Feuerwerk. Wir sind früh aufgestanden, weil wieder mal etwas vom Dach gerutscht ist und unser Hund Panik geschoben hat. So war ich dann vor Sonnenaufgang draußen und habe mir das Schauspiel angeschaut. Der Himmel im Osten war feuerrot. Nach der Gassirunde haben wir wieder lange gefrühstückt und ich bin dann mit dem Hund auf einen größeren Spaziergang durchs Tal gegangen. 
                                                            Ein großartiges Schauspiel
                    Der Himmel zieht sich zu und die Sonne der vergangenen Tage ist verschwunden

Der Himmel hat sich komplett zugezogen und der Wetterumschwung ist nicht mehr aufzuhalten. Es ist aber noch lange trocken und windstill. Zum späten Nachmittag ist zunächst Regen und danach starker Schneefall angesagt. Der Wind soll auch stark auffrischen. Das soll ja wieder turbulent werden. Wir haben dann unseren Spaziergang beendet und ich entleere danach unseren Grauwassertank, denn der füllt sich langsam. Da wir ja noch einige Tage hier stehen, würde das knapp werden.

Da sich ja starker Wind angekündigt hat, spannen wir unsere Winterabdeckung ab. Unsere Nachbarn kommen vorbei und wir verabreden uns für heute Abend zu einem gemeinsamen Restaurantbesuch hier am Platz. Das hatten wir ohnehin vor und in Gesellschaft ist es bestimmt schöner. Gegen 16 Uhr wird es schon mächtig dunkel draußen und erste kleine Tropfen fallen. Das Niederschlagsgebiet nähert sich und hat ordentliche Ausmaße. Mal sehen, wieviel zusammen kommt. Hoffentlich regnet es nicht so viel.

Am Abend haben wir uns mit unseren Bekannten Im Gasthaus "Wiesele" getroffen, wo wir gemütlich zusammengesessen und lecker gegessen haben. Es war eine schöne Runde und ein weiterer Wohnmobilist hat sich dazu gesetzt, der auch mit uns gegessen hat. Wir haben lange über unsere verschiedenen Touren und Erlebnisse gesprochen, während es draußen erst geregnet und dann heftig zu schneien begonnen hat.

Tag 34 - Freitag, 03.01.2025

Es hat bis tief in die Nacht geschneit und das sehr heftig. Der teilweise nasse Schnee ist ständig vom Dach des Wohnmobils gerutscht und hat unseren Hund verrückt gemacht. Wir haben kaum ein Auge zugemacht, weil der Hund Schiss hatte. Das war also eine anstrengende Nacht. Am Morgen hat es ca. 15 cm Neuschnee und der Hund versinkt fast darin. Wir frühstücken erst einmal, während draußen der Schneeräumer beschäftigt ist.



                                                  Da hat der Schneeräumer viel zu tun

Die beiden Schneeschaufeln vom Platz sind auch ständig ausgebucht und erst spät erwische ich eine davon und schiebe die Schnee ums Wohnmobil weg. Es schneit nur noch wenig und auch jetzt rutscht immer mal etwas vom Dach. Die Aussicht auf eine weitere schlaflose Nacht, bringt mich dazu, auch den Schnee vom Dach zu entfernen. Also wieder raus, die Leiter aufgestellt und los gehts. Es ist schon sehr anstrengend, den schweren Schnee vom Dach zu schieben. Der alte Schnee der letzten Woche liegt gefroren darunter und macht die Sache noch schwieriger.

Anschließend habe ich dicke Arme und bin nass geschwitzt, habe aber trotzdem kalte Finger, weil die Handschuhe durchnäßt sind. Jetzt aber erstmal eine Pause und dann gibt es Mittagessen. Danach gehe ich zum kleinen Laden in den Ort, um ein paar fehlende Lebensmittel zu holen. Den Großeinkauf verschieben wir auf Morgen, da wohl die Wege noch nicht alle geräumt sind. Zurück am Platz ist unser Paket eingetroffen, was wir hierhin geschickt haben. Ich erwische den Betreiber, der mir freundlicherweise das Teil gleich aushändigt.

Darin sind die Gamaschen für Ellie drin, die wir jetzt bei dem Neuschnee gleich ausprobieren können. Das Anziehen ist noch ein wenig mühselig, aber wir schaffen es. Dann geht es raus in den Tiefschnee. Die ersten Meter sind für den Hund etwas unbeholfen, aber das gibt sich bald und man hat nicht den Eindruck, daß es ihn stört. Wir laufen eine größere Runde und es klappt gut, denn es sieht nicht anders aus, als sonst. Zurück am Platz sind wir von dem Ergebnis sehr zufrieden, denn Ellie hat keine Schneeknubbel an den Beinen. Für kleine Gassirunden ist uns der Aufwand aber zu groß.

                                                                            Coole Socke

                                                                Ein Traum in weiß

Nun gönnen wir uns eine Tasse Kaffee und ein Stück von dem mitgebrachten Kuchen. Jetzt aber zunächst mal Füße hoch und ausgeruht, während es draußen schon wieder langsam dunkel wird. Die nächste Nacht wird bitterkalt und das Thermometer soll bis Minus 15 Grad absinken!!! 

Tag 35 - Samstag, 04.01.2025

Es war wirklich so kalt, wie angekündigt. Als ich kurz vor neun mit Ellie Gassi gehe, sind es noch Minus 11 Grad. Also keine große Runde, mir ist kalt!! Ich bin dann froh, wieder im Wohnmobil zu sein. Das Wetter ist aber immer noch sehr schön und sonnig. Wir frühstücken wieder lange und danach machen wir uns auf den Weg nach Pfronten-Ried. Wir wollen noch einiges einkaufen und dazu gehen wir in den Edeka, wo wir schon öfter waren.
                                                                    Schnee auf der Hütte

Wir bekommen fast alles, was auf unseren Einkaufszettel steht. Wir machen uns dann aber gleich wieder auf den Heimweg. Leider sind die Wege in keinem guten Zustand und teilweise sehr vereist. Wir müssen daher sehr aufpassen. Zurück am Platz gehe ich gleich mit dem Hund auf eine größere Runde, da ich später nochmal zum Skifahren raus möchte. Da das Wetter morgen leider schon wieder fürchterlich wird, möchte ich wenigstens heute nochmal die Loipe befahren, die erst seit gestern geöffnet wurde. Die liegt auch viel näher am Stellplatz, als die anderen Loipen, die ich in den letzten Tagen befahren habe.




Aber zunächst essen wir eine Kleinigkeit und machen eine kleine Pause. Danach mache ich mich auf den Weg zur Loipe. Unsere Nachbarn wollen nachkommen und ich laufe schon mal vor, damit ich nicht so schnell kalt werde. Die Loipen sind in einem guten Zustand und ich fahre die Runde, die hier im Tal sehr flach ist. Am Ende der Loipe drehe ich um, bis mir die Beiden entgegen kommen. Wir fahren dann zusammen und nehmen danach auch noch die Strecke Richtung Pfronten-Kreuzeck. Da kehren wir dann wieder um und fahren wieder zum Ausgangspunkt zurück.
                                                             Die Loipen sind gut gespurt

Mit meinem Nachbarn gehe ich zurück zum Wohnmobil und die Nachbarin dreht noch eine Runde. Ich nehme ihn dann mit in unser Wohnmobil, weil seine Frau den Schlüssel hat. Wir trinken gemeinsam Kaffee, bis wir wieder zu Viert sind. Wir quatschen dann noch eine Weile und dann verabschieden sich die Beiden. Ich gehe noch eine Runde mit dem Hund und während dessen, wird es auch schon wieder dunkel. In der Nach soll es zu regnen beginnen, verbunden mit erheblichem Glatteis, bei noch eisigen Temperaturen. Über den morgigen Tag hinweg soll es weiter regnen und dann ist die Herrlichkeit mit den schönen Loipen schon wieder vorbei. 

Tag 36 - Sonntag, 05.01.2025

Die Nacht war wieder lustig, denn unser Hund hat uns um drei Uhr geweckt. Das Wetter ist umgeschlagen und es hat um Mitternacht zu schneien begonnen und dann gab es Eisregen und später Regen. Alles verbunden mit den typischen Geräuschen, die unser Hund nicht verträgt. Meine Frau hat sich erbarmt und ist bei ihm geblieben, während ich weiterschlafen durfte. War aber auch nicht so prickelnd und ich habe versucht, sie um sechs Uhr abzulösen. Das wollte sie aber nicht und so haben ich noch bis nach acht Uhr vor mich hin gedöst. 

Ich bin dann aufgestanden und mit Ellie raus. Draußen war es durch den Regen auf gefrorenen Boden teilweise spiegelglatt. An anderer Stelle wieder war es matschig und das Regenwasser konnte nicht in den gefrorenen Boden eindringen. Entsprechend sah unser Hund nach der Gassirunde aus. Wir sind dann ins Wohnmobil und haben lange gefrühstückt. Der Regen hat dann bis Mittags angehalten. Dann hat die Wolkendecke Lücken bekommen und hat die Sonne durchgelassen.
                                                             Da läßt es sich nicht gut laufen

Wir haben dann zu Mittag gegessen und ich bin mit Ellie auf eine größere Runde raus. Die Wege ins Tal waren durch das Schmelzwasser teilweise unpassierbar und standen unter Wasser. Die kleinen Bäche sind stark angeschwollen und große Wiesenflächen glichen kleinen Seen. Sofort haben Enten die Gelegenheit genutzt und sind darüber geschwommen. Der größere Bach im Tal war bis an die Oberkante voll. Dem Hund hat das alles nichts ausgemacht.

                                                                Kleiner Bach ganz groß

                                                                Wasser wohin man schaut
                                                            Großer Bach randvoll



Wir haben dann eine Pause eingelegt und unsere Nachbarn haben für heute Abend einen Tisch im Restaurant reserviert, weil die meisten Morgen abreisen. Wir haben dann auch in der Rezeption unseren Aufenthalt beglichen und sind dann mit den Anderen ins Wirtshaus. Hier haben wir dann mit vier Pärchen zusammen gesessen und lecker gegessen. Natürlich haben wir noch viel gequatscht und dabei erfahren, dass Morgen in Bayern Feiertag ist. Das haben wir nicht auf dem Schirm gehabt.
                                    Gemütliche Runde an unserem gemeinsamen letzten Abend

Wir wollten die Weiterfahrt mit einem Großeinkauf in Füssen verbinden, was aber wegen der geschlossenen Geschäfte nicht möglich ist. So werden wir wohl noch zwei Tage hier anhängen und erst am Mittwoch weiterfahren. Wir haben uns dann von Allen verabschiedet, weil einige wohl früh am Morgen abfahren wollen. 

Tag 37 - Montag, 06.01.2025

Heute beginnt ein sehr milder Tag, mit Temperaturen um 10 Grad. Der Himmel ist teilweise bewölkt, läßt aber auch viel Sonne durch. Wir haben mal wieder gut geschlafen, da es in der Nacht ruhig geblieben ist und daher auch unser Hund geschlafen hat. Wir stehen daher auch spät auf und ich gehe mit Ellie raus. Teilweise wären Schlittschuhe hilfreich, um auf den vereisten Wegen zu laufen. Der Schneematsch ist über Nacht gefroren und macht das Laufen zum Problem.

Am Vormittag verabschieden wir uns von einigen Mitcampern, mit denen wir eine schöne Zeit hier verbracht haben. Danach mache ich mich mit Ellie auf den Weg, denn wir wollen das schöne Wetter für eine größere Runde nutzen. Auch jetzt muss man höllisch aufpassen, dass man auf den Wegen nicht ausrutscht. Ich wähle daher einen Weg Richtung Kappl, den ich bisher noch nie gelaufen bin. Es geht am Bahndamm entlang, denn dort ist noch kaum jemand gelaufen und dort liegt noch genug Altschnee der recht gut begehbar ist.
                             Schade um die schöne Loipe, die hat auch nur zwei Tage gehalten
                                             Der Schnee ist durch den Regen spiegelig geworden
                                                        Schöner Brunnen am Wegesrand
                       Hier stehen die Kristalle im Vorgarten und machen Werbung für ein Museum
                                            Diese Wege sind eher etwas für Schlittschuhläufer

Die Wege nach Kappl sind dann geräumt und gut zu laufen. Ich lande dann wieder auf dem bekannten Weg durchs Tal. Hier ist der Schnee weggetaut und gut begehbar. Die großen Wasserflächen von Gestern sind größtenteils verschwunden und die Bäche sind wieder leerer geworden. Um nicht zu schwitzen, muss ich meine Jacke öffnen, weil es in der sonne recht warm ist. Wir landen dann wieder am Wohnmobil, wo unsere Bekannten schon für die Abfahrt fertig sind. Wir bekommen noch ein kleines Abschiedsgeschenk, wofür wir uns recht herzlich bedanken.

Wir wünschen Beiden eine gut Fahrt, auf dass wir uns bald wiedersehen. Leider muss die Frau morgen wieder arbeiten, sonst wären sie sicher noch etwas länger geblieben. Wir essen dann zu Mittag und mich zieht es in die Waagerechte auf ein kleines Päuschen. Nach einer Tasse Kaffee am Nachmittag wird es auch schon wieder dunkel und ich gehe noch schnell mit Ellie raus. Ich entleere dann noch die Toilettenkassette und werfe noch etwas in den Stromkasten. Ich baue noch eine leere Gasflasche aus, die ich dann bei der Mitarbeiterin des Platzes tausche. Dort bezahle ich diese auch, wie auch die Gebühr für den Tag, den wir noch angehängt haben.

Morgen wollen wir dann nach Füssen. Falls wir dort einen Stellplatz bekommen, bleiben wir auch ein oder zwei Tage, um in Ruhe unsere Vorräte aufzufüllen. Wir stehen dort in einem Gewerbegebiet mit Supermärkten und weiteren Geschäften. Wir hoffen darauf, dass das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung macht und die Straßenverhältnisse vernünftig bleiben. 

Tag 38 - Dienstag, 07.01.2025

Heute haben wir dann endlich den Absprung geschafft und sind weitergezogen. Die Nacht war recht ruhig, obwohl es eine Mischung aus Regen und Schnee gab. Doch unser Hund hat bis sechs Uhr durchgehalten. Meine Frau ist dann aufgestanden und ich hab mich nochmal hingelegt. Aber an Schlaf war irgendwie nicht mehr zu denken. Bin dann auch auf und mit Ellie Gassi. Eilig haben wir es heute aber nicht, da es für uns nur ins etwa 25 km entfernte Füssen geht. Dort wollen wir auf dem Stellplatz "Camper`s Stop" eine Nacht bleiben, um unsere Vorräte aufzufüllen.

Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir zusammen und machen uns fertig. Mit uns verlassen noch zwei oder drei Wohnmobile den Platz und nun ist es wieder richtig leer. Das Wetter ist gut und wir haben keine Probleme auf den Straßen. Nach etwa einer halben Stunde sind wir schon am Ziel. Der Stellplatz liegt in einem Gewerbegebiet, in direkter Nachbarschaft zu Aldi, Deichmann, Takko, Lidl und Expert. Es gibt noch weitere Geschäfte hier. 
                                     Der blaue Punkt markiert den Stellplatz im Gewerbegebiet 

Wir füllen noch Frischwasser auf und stellen uns auf eine freie Parzelle. Wir hatten gestern Sorge, dass der Platz evtl. voll sein könnte. Die Sorge war unbegründet, denn wir stehen hier nur zu Dritt auf einem wirklich großen Stellplatz mit 90 Parzellen. Der Platz kostet 24,-- Euro einschl. Entsorgung und WLAN. Strom kostet 1,-- Euro pro kW und für 50 Cent bekommt 100 Liter. Es gibt Duschen sowie Waschmaschine und Trockner. 

                                                                Unser Platz für heute

Da es noch recht früh am Tag ist, gehen wir zunächst einkaufen. Nebenan ist ein Fressnapf, wo wir etwas für unseren Hund kaufen wollen. Mit Erstaunen stellen wir fest, dass der Markt vor Kurzem geschlossen wurde und nun einen anderen Standort in Füssen hat. Der ist aber über drei Km entfernt. Daß ist doof. Also nix mit Leckereien für der Hund. Wir gehen dann sofort zum Aldi und machen den Einkaufswagen voll, den wir dann bis zum Eingang des Stellplatzes schieben. Hier tragen wir dann die Einkäufe bis zum Wohnmobil, weil der Platz geschottert ist.
                                        Blick zurück. Links Edelsberg und Alpspitze bei Nesselwang

Gleich darauf gehen wir nochmal in den Aldi, weil wir nicht alles getragen kriegen. Dann wird alles im Wohnmobil verstaut und meine Frau bereitet das Mittagessen vor. Mich zieht es noch in den Lidl, denn ich möchte noch etwas Süßes für uns kaufen. Aber ein paar Kleinigkeiten, die wir im Aldi nicht gefunden haben, nehme ich auch noch mit. Das muß dann für die nächste Zeit reichen. Zurück am Platz gehe ich mit Ellie auf eine größere Gassirunde und dann essen wir.

Jetzt lege ich erstmal die Füße hoch, denn draußen wird es langsam ungemütlich, denn das Wetter verschlechtert sich und es wird windig. Schneeregen setzt ein und dabei wird es auch schon wieder dunkel. Morgen wollen wir dann wieder weiter, schauen aber zunächst auf das Wetter, dass in den Frühstunden Eisregen im Gepäck haben soll. Das werden wir dann erst abwarten.

Tag 39 - Mittwoch, 08.01.2025

Die Nacht war frostig und in der zweiten Nachthälfte hat es zu regnen begonnen. Danach hat es eigentlich den ganzen Tag geregnet. Als ich mit dem Hund raus bin, konnte man merken, dass der Regen auf dem Boden gefroren ist. Die Straßen waren wohl schon in der Früh abgestreut, aber Abseits davon war es richtig glatt. Wir haben uns dann mit dem Frühstück sehr viel Zeit gelassen. Ich habe dann kurz mit dem Betreiber des Platzes gesprochen und der hat mir erklärt, dass es auf den Straßen keine Beeinträchtigungen gegeben hat.

Wir haben dann beschlossen, erst am späten Vormittag den Platz zu verlassen. Wir haben uns dann fertig gemacht und es war schon nach 11 Uhr, als wir abgefahren sind. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz an der Tennishalle in Bernau am Chiemsee. Das ist eine Strecke von etwa 155 km und führt uns zu großen Teilen über Landstraßen. Die letzten etwa 30 km fahren wir dann über die A8 ab der Anschlussstelle Irschenberg. Das Wetter ist weiterhin regnerisch und die Sicht in Richtung Chiemsee ist eher nebelig, aber noch gut zu fahren.

Der blaue Punkt markiert unseren Stellplatz. Der Chiemsee liegt links oben knapp Außerhalb des Bildes

Wir erreichen dann den Platz ohne Probleme auf den Straßen gehabt zu haben. Ich hatte am Morgen dort angerufen und gefragt, ob wir einen Platz bekommen können. Das wäre kein Problem im Winter. Tatsächlich stehen bei unserer Ankunft nur zwei andere Wohnmobile auf dem Platz und wir suchen uns eine passende Parzelle aus. Wir stellen uns dann auf und ich gehe zur Rezeption und melde uns an. Ich besorge uns gleich je zwei Marken für die Waschmaschine und den Trockner. Passende Waschtaps bekomme ich gleich dazu.
    Hinter uns die Tennishalle und links das Häuschen für WC-Entleerung, Waschmaschine und Trockner
                                        Hinter dem Platz eine Sport- und Mehrzweckhalle

      Majestix hätte jetzt Angst, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt. (frei nach Asterix und Obelix)

Der Platz hat 40 Parzellen und kostet 22,-- Euro pro Tag, plus 1,50 Euro Kurtaxe pro Person. Strom kostet 70 Cent pro kWh und wird nach Verbrauch abgerechnet und bei Abreise bezahlt. Ver- und Entsorgung, sowie Dusche und WC sind inklusive. Ich gehe dann mit Ellie Gassi, während meine Frau Mittagessen zubereitet. Wir essen dann und ich mache eine kleine Pause. Das Wetter bleibt so schlecht, aber wenigstens ist es zum Nachmittag trocken. Nach einer Tasse Kaffee gehe ich nochmal mit dem Hund raus und dann wird es auch bald dunkel.

Tag 40 - Donnerstag, 09.01.2025

Wir haben sehr gut geschlafen und als ich mit Ellie Gassi gehe, sind die Berge frei und gut zu sehen. Es ist zwar noch stark bewölkt, aber trocken und mild. Wir frühstücken zunächst und kümmern uns dann um unsere Wäsche. Wir brauchen sicher vier Maschinen, um wieder alles sauber zu bekommen. Im Vormittagsbereich schaffen wir schon zwei Maschinen und die Dritte packen wir noch rein und starten. Dann machen wir uns bei schönstem Wetter auf den Weg zum Chiemsee. Es ist sehr warm, ich denke so um die 10 Grad und windstill.
                                                    Morgens ist es noch stark bewölkt
                                        Später am Vormittag wird es aber zusehends besser

Es geht immer an der Bernauer Achen entlang, auf einem schönen Spazierweg durch ein Neubaugebiet. Ich habe von Anfang an meine Jacke offen, sonst würde ich sofort schwitzen. Ellie hat auch Spaß daran, dass wir mal zu Dritt unterwegs sind. Nach etwa drei Kilometern erreichen wir den Chiemsee und laufen ein Stück am Ufer entlang. Hier ist nicht viel los und so verlieren sich nur ein paar Spaziergänger im Park. Wir machen dann noch einen kurzen Abstecher zum dortigen Wohnmobilstellplatz, der bis auf drei Wohnmobile, leer ist. Es liegt zwar sehr nah am See, aber auch sehr nah an der Autobahn, die gut zu hören ist.

                             Ruhig liegt der Chiemsee da. Keine Schiffe oder Boote sind zu sehen.

                                                             Immer am Flüsschen entlang
                                                        Etwa 7,5 km unsere heutige Strecke

Wir laufen dann langsam wieder zurück und wir sind noch nicht weit gekommen, als sich meine Frau den Fuß umknickt. Direkt dabei steht eine Bank und da ruhen wir uns erstmal aus. Aber es geht auch bald weiter und wir erreichen den Stellplatz so gegen 14 Uhr 30. Langsam bedeckt sich der Himmel wieder und es soll zum Abend hin stürmisch werden. Auch Regen ist dabei, der später in Schnee übergehen soll. Die Temperaturen gehen dann auf etwa null Grad zurück und sollen auch am folgenden Tag nicht über max. zwei Grad ansteigen. Dafür soll es wieder sonnig werden.

Wir essen dann zu Mittag und ich schau noch nach der letzten Wäsche für heute. Die ist fertig und wir können sie zusammen legen und wieder verstauen. So haben wir morgen nur noch eine Maschine zu verarbeiten. Später gibt es dann noch Kaffee und im Fernsehen Biathlon in Oberhof. Dort regnet es in Strömen und die Sportlerinnen können einem Leid tun. Aber es ist wohl ein typisches Wetter dort für diese Zeit. Ich gehe dann noch mit Ellie kurz raus und es ist schon wieder dunkel. Die Tage werden zwar wieder langsam länger, merken kann man davon aber noch wenig.

Tag 41 - Freitag, 10.01.2025

Wir sind gestern Abend erst spät zu Bett gegangen, weil es draußen stürmte, regnete und später schneite. Nix für unseren Hund! Dann wurde es aber ruhiger und der Niederschlag hörte auf. Dann hatten wir doch noch eine ruhige Nacht und heute Morgen haben recht lange geschlafen. Es ist leicht frostig und die Frühlingsluft von Gestern ist verschwunden. In der Bergen hat es etwas Neuschnee gegeben und die Wiesen sind dort leicht angezuckert. Es weht noch ein eisiger Wind, als ich mit Ellie Gassi gehe.

Nach dem Frühstück steht heute noch eine Ladung Wäsche an. Im Vormittagsverlauf gehe ich dann mit Ellie auf eine Wanderung in die Höhenzüge hinter dem Ort. Im Wald ist es windstill und ab und an schaut auch die Sonne durch die sonst dichten Wolken. Zwischendurch gibt es auch ein paar Flocken oder Graupel. Wir wollen zur Seiseralm (die gibt es auch in Bernau) denn den Weg bin ich schon gegangen, weil es schöne Aussichten auf den Chiemsee hat.
                                    Schöner Blick auf Bernau und den Chiemsee Richtung Pries
                        Links von der Halle in der Bildmitte befindet sich der Wohnmobilstellplatz
                        Die weltweit erste Pipeline verlief von Bad Reichenhall nach Rosenheim

                                             Leicht angezuckerte Wiesen oberhalb von Bernau
                                                                    An der Wegstrecke
                                                            So sah es heute Morgen aus

Nach einer guten Wegstrecke kommen wir am "Salinensteig" vorbei, der aber wegen Sturmschäden gesperrt ist. Na toll, dass hätten sie ja wohl weiter unter schon anzeigen können, denn hier endet nun der Weg und wir müssen umdrehen, weil auch die anderen Ziele erst später abzweigen. So gehen wir ein gutes Stück zurück und suchen uns eine andere Strecke zurück ins Tal. Zwischendurch habe ich aber auch schöne Ausblicke über den See und das flache Alpenvorland. 

In einem weiten Bogen gelangen wir wieder zum Stellplatz zurück. Mittlerweile scheint die Sonne häufiger, doch an den kalten Temperaturen ändert das nichts. Wenigstens läßt der Wind nach. Zurück am Platz hole ich noch die Wäsche aus dem Trockner und meine Frau macht Mittagessen. Dann gibt es eine Pause und danach gehe ich noch zum nahen Penny und hole mir noch etwas frisches Obst. Ich tausche noch die Gasflasche und gehe noch kurz Gassi mit dem Hund.

Es wird schon wieder dämmerig und ich gönne mir eine Tasse Kaffee und ein paar Kekse. Heute Abend gibt es zum Bundesligaauftakt nach der Winterpause Fußball im Fernsehen. Mein BVB spiel Zuhause gegen Leverkusen. Das schaue ich mir natürlich an. In der folgenden Nacht soll es Minus 10 Grad werden.

Tag 42 - Samstag, 11.02.2025

Wir haben erst sehr spät in den Schlaf gefunden und diesmal war es nicht das Wetter oder der Hund. In der Mehrzweckhalle nebenan gab es einen Faschingsball und der Bass der Musik war gut zu hören. Ich denke, dass es schon nach Mitternacht war, als die Musik aufhörte. Dann haben wir aber gut geschlafen und sind recht spät aufgestanden. Am Morgen ist es frostig kalt, als ich mit Ellie Gassi gehe. Wir frühstücken dann wieder sehr lange und gemütlich und am späteren Vormittag möchte ich nochmal mit dem Hund los.

Ich möchte heute einen anderen Weg zur Seiseralm suchen, den ich dann auch finde. Es geht wieder gut bergauf und schon wieder bieten sich tolle Ausblicke ins Tal und über den Chiemsee. Nach etwa drei km erreiche ich den Seiserhof und hier weht ein eiskalter Wind über die Alm und ich suche hinter dem Hof Schutz. Hier mache ich ein paar schöne Fotos vom See und suche mir dann für den Rückweg eine etwas andere Strecke. Es ist leider nicht so schön, wie eigentlich versprochen und die Sonne tut sich schwer gegen die dichten Wolken. Auch ein paar Flocken fallen vom Himmel.
                                                     Mal eine andere Zaungestaltung
                                                                    Der Seiserhof

                                                    Schöner Blick auf den See und Bernau

                                                     Zum Gedenken an die Gebirgsschützen
                                                                    Meine Runde für heute

Ich bin dann schließlich nach gut sechs km wieder am Wohnmobil und muß mich erst einmal aufwärmen. Es sind zwar nur leichte Minusgrade, doch der Wind läßt es einen noch viel kälter erscheinen. Da hilft nur noch eine heiße Suppe, die wir uns zum Mittag gönnen. Dann gibt es eine Pause und wir schauen uns Wintersport im Fernsehen an. Dann gibt es Kaffee und Plätzchen und danach gehe ich noch mit Ellie auf eine größere Gassirunde hier durchs Tal. Ich muß mich wieder dick einpacken und mein Halstuch ziehe ich mir tief ins Gesicht.

Durch die dichte Bewölkung wird die nächste Nacht nicht ganz so kalt und es soll nur knapp unter null Grad werden. Den morgigen Tag verbringen wir noch hier in Bernau und am Montag soll es dann nach Reit im Winkl gehen. Dort erwarten uns dann zwei bitterkalte Nächte mit bis zu Minus 20 Grad in der Nacht. Da muß unsere Heizung alles geben!!

Tag 43 - Sonntag, 12.01.2025

Die Nacht war ruhig und wir haben lange geschlafen. Als ich die Rollos hoch gemacht habe, war ich etwas überrascht. Es hat leicht geschneit und das hatte der Wetterbericht nicht auf dem Schirm. Auch der Wind war noch spürbar und läßt die Temperaturen noch kälter erscheinen, als ich mit Ellie Gassi gegangen bin. Danach haben wir lange gefrühstückt. Am späten Vormittag habe ich mich dann dick eingepackt und bin mit Ellie auf eine größere Runde.

                                                            Meine Runde heute Vormittag

Auch da hat es noch etwas geschneit und die Landschaft ist leicht überzuckert. Der Wind ist noch immer recht unangenehm und ich ziehe mein Halstuch übers Gesicht. So läßt es sich aber gut aushalten und der Hund braucht ja auch seinen Auslauf. Es sammelt unter den Füßen fiese kleine Eiskügelchen, die wir ihm später im Wohnmobil entfernen müssen. Wir essen dann zu Mittag und schauen uns Wintersport im Fernsehen an. Nach dem Kaffee gehe ich nochmal mit dem Hund raus und mache eine vergleichbare Runde wie heute Vormittag. So komme ich auf fast acht km und das reicht mir für heute.
                                                              So kann man es aushalten

Zurück im Wohnmobil muss ich mich erst einmal aufwärmen und draußen wird es langsam dunkel. Die Nacht soll frostig werden und Morgen geht es für uns weiter. Das Ziel ist Reit im Winkl und dort möchte ich dann nochmal in die Loipe. Die Bilder von dort sehen ganz gut aus, obwohl es auch an Schnee mangelt. Es könnte ruhig noch ein paar Zentimeter mehr sein. Die nächsten beiden Nächte dort sollen bis Minus 19 Grad kalt werden. Dafür wird es sonniger und später tagsüber etwas milder.

Tag 44 - Montag, 13.01.2025

Heute geht es für uns weiter. Nach der obligatorischen Gassirunde am Morgen, frühstücken wir gemütlich und danach machen wir uns langsam fertig. Ich tausche beim Betreiber noch eine Gasflasche, die am Morgen leer geworden ist. Da es eine Stahlflasche ist, hilft mir der sehr freundliche Betreiber dabei, die schwere Flasche bis zum Wohnmobil zu tragen. Das ist sicher nicht selbstverständlich. Die schließe ich auch gleich an und erledige die restlichen Aufgaben rund ums Wohnmobil. In Inneren macht das immer meine Frau. Anschließend gehe ich nochmal zur Anmeldung und bezahle unseren Aufenthalt.

Als das auch erledigt ist, fahren wir noch zur Entsorgung und anschließend füllen wir noch Frischwasser auf. Das liegt hier sehr günstig und ist ja auch im Preis inbegriffen. Dann geht es für uns los. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz Am Waldbahnhof in Reit im Winkl. Bis dahin sind es nur 25 km und wir halten zwischendurch noch in Grassau beim Fressnapf an, um für Ellie noch ein paar Leckereien zu kaufen. Dann nehmen wir die restliche Strecke in Angriff und sind auch bald da. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Auf der Fahrt nimmt der Schnee langsam zu und in Reit im Winkl liegt es noch recht üppig.

Wir fahren auf den Platz und stellen uns auf eine sonnige Parzelle. Der Untergrund ist sehr eisig und darauf liegt eine dünne Neuschneedecke vom gestrigen Tag. Man muss schon sehr aufpassen!! Wir schließen alles an und meine Frau macht Mittagessen. Der Wohnmobilpark in Reit im Winkl bietet Platz für etwa 200 Mobile und kostet 19,-- Euro einschl. Ver- und Entsorgung. 85 Cent kostet ein kWh Strom, Kurtaxe 2,70 Euro pro Person. Tausch von Stahlgasflaschen ist möglich. 


                                                        Unser Platz in Reit im Winkl

Nach dem Mittagessen nutze ich das schöne, aber kalte Wetter dazu, um erste Runden auf den Loipen zu drehen. Bis zum Einstieg sind es hier etwa 300 Meter, direkt beim Penny-Supermarkt. Die Wege sind zwar geräumt, aber mit den Langlaufschuhen nicht gut zu laufen, da sie sehr eisig sind. Dafür sind die Loipen in einem tollen Zustand und ich befahre die sog. Sonnenloipe, die auf einem sonnigen Plateau liegt und bis zum Ort führt. Die Loipe ist als eine Acht auf die Fläche gelegt worden, wobei man auch die einzelnen Kreise alleine befahren kann.
                                    Einstieg in die Loipe, links beginnt der Winterwanderweg
                                                    Schön gepflegte Loipe bis in den Ort

Die Loipen sind gut besucht und die Kälte läßt sich in der Sonne gut ertragen. Nach ein paar Runden habe ich aber für heute genug und es geht zurück zum Platz. Ich ziehe mich kurz um und laufe zum Penny und kaufe Aufbackbrötchen für die nächsten Tage und etwas zum Kaffee. Der Markt wurde nach unserem Besuch im September letzten Jahres umgebaut und macht einen schöneren und aufgeräumteren Eindruck. Dann gehe ich wieder zurück und es gibt Kaffee und leckere Laugenbrezel. 

Bevor es dunkel wird, gehe ich noch auf eine kleine Runde mit dem Hund in Richtung Ort. Zurück am Platz bringen wir noch die Winterabdeckung an, weil die folgenden Nächte eisig werden sollen, wobei die nächste mit Minus 20 Grad wohl die Kälteste wird. Dann wird es auch schnell dunkel und wir verziehen uns ins warme Wohnmobil.
                                                Abendstimmung in Richtung Kaisergebirge

Tag 45 - Dienstag, 14.01.2025

Die Nacht war tatsächlich eisig kalt. Es gibt unterschiedliche Angaben über die Temperaturen, aber das ZDF hat Minus 14 Grad am Alpenrand vorhergesagt und dass wird es wohl mindestens gewesen sein. Mein Handy gibt noch Minus 12 Grad an, als ich mit Ellie morgens Gassi gehe. Dafür scheint schon die Sonne. Ich gehe uns dann anmelden und wundere mich, dass die Anmeldung in dem kleinen Wohnwagen auf dem Platz untergebracht ist. Alles ist etwas provisorisch und die Betreiberin hat zur Zeit kein Internet. 

Sie berichtet mir, dass das Gebäude der alten Anmeldung, welches in einem Teil eines stillgelegten Hotels untergebracht war, verkauft wurde und wohl bald abgerissen wird. Sie plant dann zukünftig eine automatische Zugangsregelung mit Bezahlautomat. Auch die Versorgung mit Gas ist geändert worden, da sie und ihr Mann wohl gesundheitlich angeschlagen sind und so nur drei Mal in der Woche Gasflaschen tauschen können. Sie hat mir aber eine Leihflasche angeboten, weil sie ja nur Stahlflaschen tauschen. Das wäre sonst für uns schlecht, da wir bei den Temperaturen einen hohen Verbrauch haben.
                            Gut gepflegte Wanderwege, die mit der Pistenraupe bearbeitet wurde.
                                    Die Anmeldung befindet sich zur Zeit in diesem Wohnwagen

Wir frühstücken dann erst einmal und dann gehe ich mit dem Hund auf einen Spaziergang zur Touristeninfo, wo ich mir die Gästekarten abholen muss, da die Betreiberin im Moment keinen Drucker dafür hat. Das klappt auf ganz gut und ich gehe wieder zurück zum Platz. Leider nimmt die Bewölkung zu und die Sonne wird verdeckt. Ich möchte aber trotzdem gleich in die Loipe, weil es mir zum Nachmittag hin wieder zu kalt wird. 

Ich gehe also wieder zum Einstieg und falle fast auf den eisglatten Wegen hin. Mein lädiertes Knie hat einen kleinen Schlag abbekommen, aber es geht gleich wieder. Ich drehe meine Kreise und fahre am Skistadion vorbei, was im Sommer ein Fußballplatz ist. Hier wähle ich dann noch eine leichte Strecke, die aber dann im Wald plötzlich endet, weil ein großer Haufen Schnee den Weg versperrt. So muss ich umkehren und halte noch einige Menschen auf, die die gleiche Idee hatten. Das ist natürlich schlecht, weil es keinen Hinweis auf die Sperrung gab.

                Die Sonnenloipe auf dem Plateau, welche ich von unserem Platz aus zu erreichen ist.
                                                         Das Kaisergebirge im Sonnenlicht
                                                        Meine Runde für heute, ca. 10,3 km

Ich wähle dann eine andere Strecke, die mir eigentlich zu weit ist, aber ich hätte sonst gegen die Lauflrichtung zum Stadion fahren müssen. Ich fahre dann in einem großen Bogen zurück zur Info, wo ich der Mitarbeiterin die Situation schildere. Die ist nicht informiert und auf der Internetseite vom Ort ist die Loipe als gespurt gemeldet. Sie gibt das aber an die zuständigen Mitarbeiter weiter. Ich fahre dann zurück zum Platz und habe danach etwas mehr als 10 km auf der Uhr. Das reicht mir für heute.

Dann gibt es Mittagessen und ich strecke meine müden Glieder aus und mache eine Pause. Danach lockt eine Tasse Kaffee und ein paar Kekse. Heute ist duschen angesagt und das gehen wir auch an, während es draußen langsam dunkel wird. Für Morgen ist leichter Schneefall angesagt und die Sonne kommt erst Übermorgen wieder zum Zuge. Das schlechtere Wetter werden wir dazu nutzen, um einer Einladung unserer Freunde aus Österreich zu folgen. Die werden uns Morgen zum Kaffee abholen.

Tag 46 - Mittwoch, 15.01.2025

Wie schon vorhergesagt, beginnt der Tag stark bewölkt und von der Sonne keine Spur. Ich gehe mit Ellie Gassi und dabei gibt es leichten Griesel, kleine Eiskörner. Im bayrischen Flachland hört man von Eisregen und vielen Glatteisunfällen. Hier scheint es dafür zu kalt zu sein. So hält sich das Wetter über den Tag hinaus. Ab und an schneit es auch mal dickere Flocken, viel ist es aber nicht. Nach dem Frühstück gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde über die gut gepflegten Winterwanderwege um den Ort.

Dabei werden wir von einigen Traktoren überholt, die auf ihren Anhängern bergeweise Schnee transportieren. Später im Wald entdecken wir dann, wie der Schnee abgeladen wird und von einer Pistenraupe verteilt wird. Dort wird wohl eine Loipe aufgefüllt und auch der Weg hat eine neue Schneeauflage bekommen. Das ist auch eine Art Snowfarming. Ich denke, dass sie den Schnee von irgendeiner Wiesenfläche abtragen und dort hinbringen, wo er gebraucht wird. Ist wohl günstiger, als Kunstschnee zu produzieren.

                                                        Da kommt der Neuschnee her
                                                            Und hier wird er verteilt
                                                        Hier trainiert der Langlaufnachwuchs
                                                                    Meine heutige Runde

Wir laufen dann am Skistadion vorbei und nehmen danach den Weg zurück zum Stellplatz. So kommen wir auf etwa fünf Kilometer. Nun machen wir eine Pause und warten darauf, dass uns unsere Freunde abholen. Die werden durch einen Stau an einer Unfallstelle aufgehalten und landen schließlich bei uns. Dann fahren wir zu den Beiden nach Hause. Sie wohnen nicht weit hinter der Grenze in Österreich. Dort werden wir mit leckerem Kuchen verwöhnt.
                                    Beim Versuch, die Bilder zu übertragen ist es geblieben.

Wir haben natürlich viel zu erzählen und später schauen wir uns alte Bilder an, die ich von meinen Dias digitalisiert habe. Sie handeln von meinen früheren Urlauben bei ihren Eltern auf dem Bauernhof, den wir schon vor über 60 Jahren besucht haben. Am Ende sind wir mit dem Versuch gescheitert, die Bilder auf deren Festplatte zu übertragen. Das werden wir aber in den nächsten Tagen nochmal auf anderem Weg versuchen. Am frühen Abend bekommen wir noch kleine Leckereien vorgesetzt, damit wir nicht verhungern. Draußen fallen zwischendurch dickere Flocken, viel ist es aber nicht.

Gegen 18 Uhr 30 werden wir wieder zum Stellplatz gebracht und wir verabschieden uns. Wir werden uns aber in den nächsten Tagen nochmal bei uns im Wohnmobil treffen. Mittlerweile ist es natürlich schon lange dunkel und ich gehe auf eine kurze Runde mit Ellie raus, die wir im Wohnmobil zurück gelassen haben. So geht der Tag zu Ende.

Tag 47 - Donnerstag, 16.01.2025

Die Nacht war wieder sehr kalt und morgens scheint schon die Sonne. Es hängen noch ein paar Nebelschwaden an den Bergen, aber sonst ist der Himmel blau. Nach der obligatorischen Gassirunde und einem gemütlichen Frühstück gehen wir in den Ort, denn wir wollen ein paar Einkäufe tätigen. Wir haben zwar seit einigen Tagen eine Mikrowelle, aber immer noch kein Geschirr dafür. Auch in Reit im Winkl werden wir nicht so wirklich fündig. Wenigstens eine Auflaufform aus Keramik haben wir ergattert.
                     Morgens mit den ersten Sonnenstrahlen. Skigebiet Hochkössen in Österreich

                                                    Winterwege bei der Sonnenloipe


So machen wir uns dennoch zufrieden auf den Heimweg und nehmen die schönen Winterwanderwege, die es nur gibt, solange Schnee liegt. Auch heute ist wieder einiges auf den Loipen unterwegs. Zurück am Platz gehe ich noch auf eine kurze Runde mit dem Hund und dann essen wir zu Mittag. Nach einer kurzen Pause möchte ich nochmal langlaufen. Das Wetter lockt und ich laufe über die Sonnenloipe. Die ist 3,8 km lang und ich durchfahre sie zwei mal. Das reicht mir dann, denn die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen.

                                                                     Die Sonnenloipe 
                                                        Die letzten Sonnenstrahlen

Zurück im Wohnmobil gibt es eine heiße Tasse Kaffee und ein paar Kekse, die ich mit Ellie teile. Die will dann auch nochmal raus und ich gehe mit ihr ein Stück über den Winterwanderweg an den Loipen vorbei. Es dämmert jetzt und es wird schnell sehr kalt. Meine Wetterapp sagt Minus 14 Grad für die Nacht voraus.

Tag 48 - Freitag, 17.01.2025

Die Nacht war wieder sehr kalt, aber dafür scheint die Sonne wieder von einem blauen Himmel. Nach dem Frühstück gehe ich wieder in die Loipe und nehme diesmal die Runde in Richtung Blindau, einem kleinen Ortsteil etwas oberhalb von Reit im Winkl. Hier gibt es auch eine schöne Runde auf einem Plateau, dass in der Sonne liegt. Die fahre ich aber nicht ganz, sondern biege ab Richtung Skistadion. Vorher komme ich an den Benz-Eck-Liften vorbei. Die beiden kleinen Schlepplifte sind für Anfänger sehr gut geeignet. Hier gibt es auch eine Snowtube-Strecke, wo man mit großen LKW-Schläuchen über den Schnee fahren kann.
                                                    Kinderfreundliche Lifte in Blindau
                                                                Blick über den Ort


Ich komme dann wieder am Skistadion vorbei und habe eine schöne Aussicht über den Ort und die Loipen. Dann nehme ich aber wieder den Rückweg zum Wohnmobil in Angriff, denn für den Moment habe ich genug. Man soll es ja nicht übertreiben. Zurück am Platz hat meine Frau damit begonnen, das Gefrierfach vom überschüssigen Eis zu befreien. Da haben wir zu lange mit gewartet und das Fach wurde so immer kleiner. Aber mit vereinten Kräften haben wir es geschafft. Dann haben wir zu Mittag gegessen und uns im Fernsehen Biathlon angeschaut.

Die Rennen finden zur Zeit im nahen Ruhpolding statt. Da könnte man sogar mit den Langlaufski von hier aus hinfahren. Das wäre mir aber wirklich zu weit. Außerdem sind die Veranstaltungen dort immer schon ausverkauft. Nach einer Tasse Kaffee lockt die Abendsonne mich nochmal auf eine Runde mit unserem Hund raus. Der soll ja auch zu seinem Recht kommen. So freut er sich, auf dem Schnee zu rennen, denn viel ist nicht mehr los und er kann ohne Leine laufen. Die letzten Sonnenstrahlen scheinen über den Ort und schnell wird es sehr kalt.



                                        Abendlicher Spaziergang mit Sonnenuntergang

Zurück am Platz ist die Sonne verschwunden und ich bin froh, wieder im Wohnmobil zu sein. Auch heute hat der Hochnebel versucht, über die Berge hier ins Tal zu gelangen. Aber auch heute hat das nicht geklappt und so blieb es komplett sonnig. Die Aussichten für die nächsten Tage sind ähnlich.

Tag 49 - Samstag, 18.01.2025

Es war wieder bitterkalt in der Nacht und als ich mit Ellie am Morgen Gassi gehe, sind es immer noch minus 12 Grad. Aber dafür scheint die Sonne wieder von einem blauen Himmel und während des Frühstücks sehen wir in Richtung Kössen viele Heißluftballons. Aber die Temperaturen steigen dann schnell bis auf plus 2 Grad. Wir gehen dann am Vormittag in den Ort, weil wir noch etwas kaufen wollen. Aber der Laden, den wir dafür im Auge haben, ist am Samstag geschlossen. So gehen wir noch zur Apotheke, wo wir etwas für unseren Hund bestellt haben.
                    Auf dem Weg in die Stadt treffen wir auf eine lustige Lauftruppe mit Ziegen
                                                                  Auf dem Weg ins Dorf

Wir haben ein Spray gekauft, was man auf die Decke und den Transportkorb sprühen kann. Dass soll dafür sorgen, dass Ellie etwas mehr Ruhe auf der Fahrt hat. Bisher haben alle Versuche mit entsprechenden Mitteln nichts genutzt. Auch jetzt bin ich eher skeptisch. Wir machen uns dann wieder auf den Rückweg, gehen aber noch zum Penny, um einige Lebensmittel einzukaufen. Da wird der Rucksack wieder voll. Dann geht es zurück zum Wohnmobil und es gibt Mittagessen und eine kleine Pause.

Mich lockt aber das Wetter nochmal in die Loipe und so mache ich mich auf den Weg Richtung Stadion. Hier ist viel los, denn es findet ein 24 Stunden Rennen statt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine Art Staffellauf, wo sich mehrere Mannschaften abwechseln. Das Ende ist Morgen um 12 Uhr. Es wurden große Bereiche des Stadions dafür abgesperrt und es herrscht ein reges Treiben. Ich umfahre aber das Geschehen und nehme die Loipe in Richtung Blindau.

                                                            Richtig was los im Dorf
                                                 Die Loipe in Blindau liegt noch in der Sonne
                                            Meine Strecke für heute hat mich ganz schön geschafft

Leider liegt die schon zu großen Teilen im Schatten und es ist schon wieder recht kalt. Ich kenne die Strecke zwar, aber der Anstieg beim kleinen Lift habe ich schon wieder fast vergessen. Der ist sehr steil und kostet viel Kraft. Ich fahre die komplette Strecke durch und ignoriere die Abkürzung Richtung Stellplatz, da ich lieber noch etwas durch die Sonne fahren möchte. Am Ende fehlen mir nur drei Meter zu 13 Kilometer. Aber auch so bin ich ziemlich platt und froh, wieder zurück zu sein. Da hilft nur noch Füße hoch und eine Tasse Kaffee.

Aber der Hund will nochmal raus und ich muss mich nochmal aufraffen. Es wird langsam wieder dunkel und auch kalt. So geht auch dieser schöne Tag zu Ende und die Aussichten für die nächsten Tage sind immer noch so schön sonnig.

Tag 50 - Sonntag, 19.01.2025

Ein Tag wie der andere, denn es ist wieder kalt und sonnig. Langweilig wird es aber nicht, denn wir genieße die Zeit in der Sonne. Nach dem Frühstück machen wir heute einen Sonntagsspaziergang und der Hund freut sich. Nach sehr kaltem Start in den Tag, wird es schnell milder und es erwarten uns heute um die sechs oder sieben Grad plus. Wir nehmen den Winterwanderweg, den ich vor einigen Tagen schon alleine mit Ellie gegangen bin. Es ist zunächst nicht viel los, aber je näher wir dem Skistadion kommen, treffen wir immer mehr Menschen.



                                                           Spaziergang in der milden Sonne
                                                                 Unsere Strecke für heute

Die Loipen und Wege sind gut gefüllt, ist auch bei dem Wetter kein Wunder. Außerdem ist es Sonntag, da sind ja schließlich auch die Einheimischen unterwegs. Im Skistadion läuft noch das Rennen, aber auf den Trubel haben wir keine Lust und gehen den Weg durch den Ort und auf das Sonnenplateau. Hier sind die Loipen besonders voll und dort wo der Weg die Spuren kreuzt, müssen wir ein wenig warten, bis die Läufer vorbei sind. Wir landen dann nach gut fünf Kilometern wieder am Wohnmobil.

Ich merke die Kilometer von gestern noch in den Beinen und freue mich, die Füße hoch zu legen. Eigentlich ist es schade, bei dem Wetter im Wohnmobil zu sitzen, aber mir ist nach Pause. Wir schauen Wintersport im Fernsehen und essen dabei zu Mittag. Nach dem Kaffee zieht es mich aber doch noch einmal raus und ich nehme den Hund mit auf eine Runde. Die endet, als die Sonne hinter den Bergen verschwindet und die Luft sich wieder deutlich abkühlt. Ich fülle noch etwas Frischwasser auf und entleere die Toilette. Dann wird es auch schon wieder langsam dunkel und der Tag geht zu Ende.

Tag 51 - Montag, 20.01.2025

Der ganz starke Frost scheint vorbei zu sein, trotzdem waren es noch ca. minus 7 Grad am Morgen. Die Sonne kommt langsam über die Berge gekrochen und dann wird es schnell mild. Ich habe mir heute vorgenommen, zur Hindenburghütte zu fahren. Auf der dortigen Hemmersuppenalm soll es zwei schöne Langlaufloipen geben. Die Alm kenne ich nur vom Sommer, wo ich mal mit Hund gelaufen bin. Ich stelle mir das mit Schnee auch sehr schön vor. Also fahre ich nach dem Frühstück zur Touristeninfo, wo der Bus  losfährt.

Ich komme pünktlich an, denn der Bus steht schon da und es gibt eine kleine Schlange. Der Transport kostet pro Person 16,-- Euro für die Berg- und die Talfahrt. Der Bus bringt mich nach Blindau, zu dem Parkplatz, von wo aus dann die Allradbusse abfahren. Hier steigt man dann um, in die kleineren Busse, die auf allen Rädern Ketten aufgezogen haben. Die Straße rauf zur Hütte ist nur für diese Fahrzeuge geeignet und zugelassen, da sie sehr steil und teilweise noch mit Schnee bedeckt ist. Die Straße bin ich im letzten Herbst mit dem Hund runter gelaufen, weil die Wege nach einem Sturm teilweise unpassierbar waren.
                                                            Rauf gehts mit dem Bus

Die Hütte liegt auf etwa 1.220 m Seehöhe und bietet einen tollen Ausblick ins Flachland und auf den Chiemsee. Dort kann man auch sehen, wo die Ballone gerade landen, die am Morgen am Walchsee gestartet sind. Ich steige hier aus und laufe einen recht steilen Weg rauf, bis zum Einstieg in die Loipe. Das Wetter ist noch sehr schön, obwohl ein paar dünne Wolken die Sonne ab und zu verdecken. Es weht auch ein frischer Wind, denn in der Höhe scheint es fönig zu sein. Es gibt hier eine fünf und eine zehn Kilometer lange Loipe.
                                                                Die Hindenburghütte
                                        Toller Ausblick in Flachland und auf den Chiemsee

Ich traue mir die längere Strecke zu und nehme die sofort in Angriff. Es geht zunächst sehr schön über die Almflächen, bevor die Strecke anspruchsvoller wird. Ich merke aber bald, dass die Loipen schon lange nicht mehr gepflegt wurden. Sie sind ausgefahren und eisig. Sobald es bergauf geht, habe ich Mühe Halt zu finden. Mit der Zeit ärgert mich der schlechte Zustand die Loipe und ich werde immer unsicherer. Für die Bergabpassagen nehme ich die Skatingspur, da ich in der Loipe keinen Halt finde. Das ist zusätzlich anstrengend und macht keinen Spaß.

                                     Eigentlich eine schöne Strecke über die Hemmersuppenalm

                        Die Skatingspur ist auch hier leider von vielen Fußgängern ramponiert worden

So quäle ich mich über die Loipe und habe wenig Gefallen an der schönen Umgebung. Zurück an der Hütte suche ich mir den Wirt, der auch wohl für der Pflege der Loipen verantwortlich ist. Er fragt mich nach dem Zustand der Strecke und bedauert sehr, dass zur Zeit die Pistenraupe defekt ist und man auf ein Ersatzteil wartet, welches heute geliefert werden soll. Er entschuldigt sich dafür und händigt mir einen Gutschein für eine weitere Auffahrt aus, weil die Loipen Morgen wieder frisch gespurt würden. Ich bedanke mich dafür, werden aber sicher Morgen nicht mehr hier zurück kommen, da mir die Streckenführung teilweise zu anstrengend ist.
                                                    Aufgezeichnet hat mein Handy nur 8,4 km
                        Hier kann man in etwa erkennen, wie die Spuren schon sehr ausgefahren sind.

Ich habe auf der Strecke andere Skifahrer angesprochen, die auch nicht begeistert waren. Ich bin dann mit dem Bus wieder runter ins Dorf zur Info gefahren worden. Hier habe ich mich über den Zustand der Loipen beschwert und darüber, dass man vor Antritt der Fahrt nicht darüber informiert wird. Auf der Seite des Ortes im Internet sind die Loipen da oben als präpariert gekennzeichnet. Das dem nicht so ist, haben wohl die Verantwortlichen auf der Hütte nicht eingepflegt. Es täte ihnen zwar Leid, aber man könnte daran nichts ändern. Das fand ich nicht besonders gut.
              Am Nachmittag sind deutlich die Fönwolken (Linsenwolken" am Himmel zu erkennen.

Ich bin dann wieder über die Sonnenloipe zurück zum Stellplatz und schnappe mir den Hund, für eine Runde durch den Schnee. Anschließend gehen wir zum Penny, um einige Lebensmittel einzukaufen. Morgen bekommen wir Besuch von unseren Freunden aus Österreich und da werden wir einen schönen Spaziergang unternehmen. Wir trinken dann Kaffee und essen leckeres Laugengebäck dazu. Ich bin ziemlich kaputt und lege mich etwas aufs Bett. Ich bin dann überrascht, dass ich etwa zwei Stunden geschlafen habe. Draußen ist es schon stockdunkel.  

Tag 52 - Dienstag, 21.01.2025

Der Tag beginnt heute etwas bewölkt und die Sonne hat es nicht leicht. Kalt war es trotzdem, aber nicht so schlimm, wie an den letzten Tagen. Nach dem Frühstück gehe ich mit Ellie zur Touristeninfo. Dort ist ja auch die Haltestelle für die Busse zur Hindenburghütte. Ein Paar wartet dort und ich spreche sie kurz an. Da sie zur Hütte wollen, biete ich ihnen meinen Gutschein an, den ich gestern vom Hüttenwirt bekommen habe. Statt 16,-- Euro würde ich gerne 10,-- Euro haben, die ich auch sofort bekomme. Man bedankt sich und ich bin das Teil los.
                                                Tolles Wetter zum Spazieren gehen
              Die Ziegenherde macht sich über ausgediente Christbäume her. Scheint zu schmecken.
                                                            Wieder ein Traumwetter

Ich gehe danach mit dem Hund im weiten Bogen wieder zurück zum Platz. Während dessen verschwinden die Wolken komplett und es wird sehr mild. Wir verzichten auf ein Mittagessen, weil wir später Besuch von unseren Freunden aus Österreich bekommen. Bis dahin ist noch Zeit und ich stelle mir einen Stuhl in die Sonne, die herrlich warm ist. Kurz nicke ich ein und bin überrascht, aber die Sonne tut richtig gut. Kurz darauf treffen auch unsere Freunde ein und wir gehen auf einen Spaziergang.
                                                  In der Wartezeit setze ich mich in die Sonne

Wir nehmen die gleiche Runde, die ich vor Tagen mit meiner Frau gegangen bin. Das Wetter ist herrlich und die beiden sind erstaunt, wie weitläufig das Gelände rund um Reit im Winkl ist. Obwohl sie nicht weit von hier wohnen, sind sie eigentlich immer nur durch den Ort gefahren, ohne die nähere Umgebung zu kennen. Wir gehen dann durch den Ort zurück zum Wohnmobil und lassen uns danach Kaffee und Kuchen schmecken. Wir haben auch wieder ein paar Leckereien bekommen. 

Natürlich haben wir wieder viel Gesprächsstoff und die Zeit fliegt dahin. Wir essen dann noch eine Kleinigkeit und schon wird es draußen dunkel. Wir verabschieden uns dann von den Beiden. Am Donnerstag wollen wir dann von hier aus wieder zurück nach Bernau am Chiemsee. Dort wollen wir dann wieder die Gelegenheit zum Wäschewaschen nutzen. Ich denke, dass wir dort bis Sonntag bleiben. Wir werden uns dort noch einmal mit den Beiden treffen. 

Tag 53 - Mittwoch, 22.01.2025

Das wird heute vorerst der letzte Tag hier in Reit im Winkl sein, den Morgen soll es für uns wieder weiter gehen. Der Tag beginnt wieder sehr schön und ein paar harmlose Schleierwolken ziehen über den Himmel. Nach kalter Nacht wird es dann aber schnell wieder recht mild. Nach dem Frühstück möchte ich dann natürlich nochmal in die Loipe und fahre Richtung Ort und dann in die Wellnesloipe. Die ist recht einfach und hat keine großen Steigungen oder Gefälle. Insgesamt komme ich auf etwa sieben Kilometer. Leider hab ich vergessen, die Strecke aufzuzeichnen.

Dann bin ich wieder an Wohnmobil und mache eine Pause, bevor es Mittagessen gibt. Gegen zwei Uhr zieht es mich aber nochmal raus auf die Ski und ich nehme die Strecke Richtung Seegatterl. Die führt durch den Wald zur Talstation der Winkelmoos-Gondelbahn. Die Loipe ist recht eben, geht aber unmerklich ständig bergauf. Bis zur Gondelbahn sind es gut fünf Kilometer, die aber recht anstrengend sind, da man sich zwischendurch nicht ausruhen kann. Ich lande dann auf dem Parkplatz der Talstation. Die so genannte Chiemgau-Loipe würde dann noch weiter Richtung Ruhpolding führen. Ich aber mache hier kehrt und fahre zurück.
                                                                Die Loipe durch den Wald
                                Der große Parkplatz an der Talstation der Gondelbahn im Hintergrund
          Zurück durch den Wald. Hier ist noch alles voller Reif, weil die Sonne hier nicht hinkommt.
                                        Die Strecke bis zur Gondelbahn ist gut fünf Kilometer lang

Erst jetzt merke ich, dass es vorher bergauf ging, denn nun kann ich die Ski laufen lassen und schiebe nur mit den Armen an. Das geht natürlich nun viel schneller als gerade. Zurück am Ausgangspunkt in der Nähe vom Pennymarkt, schnalle ich die Ski ab und laufe den Rest bis zum Stellplatz über die Straße. Leider kann man den Fußweg mit den Langlaufschuhe nicht begehen, weil es sehr vereist ist. Am Anfang unserer Zeit hier am Ort haben ich in den Touristeninfo darauf aufmerksam gemacht. Man wollte das weitergeben, passiert ist aber nichts.

Mit den jetzt etwa 10 Kilometer habe ich heute dann etwa 17 Kilometer auf der Uhr und dass reicht mir vollkommen. Jetzt freue ich mich auf eine Tasse Kaffee und auf den Kuchen, den wir gestern nicht aufgegessen haben. Danach strecke ich mich etwas aus und schone meine müden Knochen. Schnell wird es wieder dunkel und Morgen soll dass Wetter umschlagen. Es soll auch gegen Mittag etwas regnen und da wollen wir aber schon wieder am neuen Platz sein, damit wir nicht über glatte Straßen fahren müssen. Neu ist der Platz für uns sicher nicht, da wir wieder nach Bernau fahren, von wo wir auch vor Tagen gekommen sind.

Den Platz wollen wir wieder für unsere Wäsche nutzen, da wir nicht wissen, wo wir danach eine Waschgelegenheit auffinden werden. Geplant ist es, bis Sonntag zu bleiben.

Tag 54 - Donnerstag, 23.01.2025

Heute geht es für uns weiter und das ist auch gut so, denn das Wetter wird schlechter. Für Mittags ist Regen angesagt und es soll windig werden. Wir packen dann nach dem Frühstück zusammen und ich gehe unseren Aufenthalt bezahlen. Wir entsorgen unser Grauwasser und fahren anschließend noch zum nahen Penny. Hier können wir mit unserem Wohnmobil parken und uns mit Getränken versorgen. Die brauchen wir dann nicht zu Fuß schleppen. Der Einkauf ist schnell erledigt und wir fahren weiter. Wir wollen heute nochmal auf den Stellplatz an der Tennishalle in Bernau.

Da es dort Waschmaschine und Trockner gibt, ist das für uns eine gute Adresse, bevor wir weiterfahren. Die Strecke ist schnell erledigt und wir machen noch in Grassau halt, um beim "Fressnapf" ein neues Geschirr für Ellie zu kaufen. Entweder ist die Gute gewachsen, oder das alte Geschirr ist durch die Feuchtigkeit und wieder Trocknen geschrumpft. Jedenfalls ist es ihr zu eng geworden. Auch dieser Halt ist schnell erledigt und wir fahren die restlichen Kilometer nach Bernau.

Auf dem Stellplatz finden wir noch eine passende Parzelle und stellen uns auf. Während der Fahrt hat es zu regnen begonnen und der Wind hat stürmisch aufgefrischt. Wir melden uns an und nutzen dann eine kleine Regenlücke um Strom anzuschließen. Später gehe ich noch mit den Hund raus, bevor es wieder regnet. Wir bleiben dann im Wohnmobil, essen zu Mittag und schauen dabei Biathlon im Fernsehen an. Gegen 15 Uhr hört der Regen auf und ich gehe nochmal mit Ellie Gassi.
                            Das Wetter in Bernau ist schaurig und es gibt nur kurze Regenpausen

Anschließend fülle ich noch etwas Frischwasser nach, denn wir wollen zum Abend noch Duschen. Nach einer leckeren Tasse Kaffee wird es auch schon wieder dunkel und so lassen wir den Tag ausklingen. Morgen soll das Wetter wieder besser werden.

Tag 55 - Freitag, 24.01.2025

Die Nacht war nur leicht frostig und am Morgen scheint sogar die Sonne wieder durch einige Wolken hindurch. Nach dem Frühstück wollen wir heute waschen, müssen uns aber hinten anstellen, da die Maschine schon besetzt ist. Ich möchte das schöne Wetter für eine Wanderung in die Berge nutzen und nehme Ellie natürlich mit. Ich nehme einen Fußweg Richtung Adersberg, ohne genau zu wissen, wo ich auskomme. Es geht jedenfalls steil bergauf und nach einer Weile muß ich Pausen einlegen. Zwischendurch habe ich kurze Blicke auf das Tal und den Chiemsee, es sind aber immer viele Bäume im Weg.
                                            Der Morgen beginnt schon etwas sonnig
                                                Ein erster Blick auf den Chiemsee
                        Diese Tanne ist über 120 Jahre alt, denn ich hab mal die Jahresringe gezählt

Endlich erreiche ich eine Hochfläche mit einer Hütte, von wo man einen herrlichen Blick auf den Chiemsee und das Hinterland hat. Hier halte ich mich eine Weile auf und genieße die Aussicht und die Sonne, denn ich bin den ganzen Weg bis hierhin durch Schatten gelaufen. Von einem netten Bewohner der Hütte erfahre ich, wie ich am besten weitergehen soll. Es noch eine Weile bergan und ich erreiche dann die Obere Lindlalm auf knapp 1.000 Meter Meereshöhe. Auch von hier hat man tolle Ausblicke auf das Tal und die Bergregionen Richtung Kampenwand und Österreich.


             Den Schnee hat Ellie schon fast vermisst. Da muss man doch erst mal ordentlich buddeln.

Zwei Wanderer empfehlen mir einen schönen Weg runter ins Tal. Der sieht zunächst nicht gut aus, dass ändert sich aber nach ein paar Metern. Hier oben sind aber viele Bäume umgefallen, oder liegen schon länger abgestorben im steilen Gelände. Immer wieder geht mein Blick nach oben, ob nicht so ein Teil herunterfallen könnte. Alles ist so ineinander verkeilt und scheint zu halten. Es geht von hier aus wieder recht steil bergab, aber der Weg ist gut zu laufen. Ellie hat oben auf der Höhe noch ein paar Schneereste gefunden und kann nicht widerstehen. Sie muss einfach darin buddeln und hat ihren Spaß.
                                                            Die Insel Herrenchiemsee
                                                                   Die Fraueninsel

                                                                Da oben seht sie....
                                 ...die Obere Lindlalm auf knapp 1.000 Meter Meereshöhe
                                               Mit der Aussicht auf die verschneite Bergwelt

Ich erreiche dann wieder das Tal und gehe auf ähnlichem Weg zurück zum Wohnmobil. Hier im Tal sind die Wege im Moment sehr matschig und insgesamt sieht der Hund jetzt aus wie ein Schwein. Da wird Frauchen schimpfen, was sie auch macht. Nach etwa 10,5 Kilometern und etwa 500 Höhenmetern bin ich nach 3,5 Stunden Gehzeit wieder am Stellplatz. Jetzt beginnt die Säuberungsaktion unseres Hundes, denn sie sieht wirklich schrecklich aus. Ganz gelingt es nicht, man müßte sie eigentlich abduschen. Den Rest müssen wir nach dem Trocknen ausbürsten.

                                                                Meine Strecke heute

Jetzt gibt es aber erst ein verspätetes Mittagessen und eine Pause. Ich hole dann noch die Wäsche aus dem Trockner und treffe dort auf eine Nachbarin, die mir verrät, wo ich eine neue Fußmatte bekommen kann. In einem Lagerverkauf und Baumarkt beim Bahnhof würde ich die wohl bekommen. So mache ich mich dann nochmal auf den Weg dorthin und finde tatsächlich brauchbare Matten. Wir können uns nicht entscheiden und da die nicht teuer sind, nehme ich zwei unterschiedliche mit. Hier bekomme ich auch ein paar tolle Orangen, die eigentlich nur Kistenweise verkauft werden. Aber ich bekomme sie auch lose und nehme ein paar mit.

Als ich wieder am Platz bin, wird es schon wieder langsam dunkel und wir können noch einen schönen Abendhimmel bestaunen.


Tag 56 - Samstag, 25.01.2025

Die Nacht war zwar wieder leicht frostig, aber dafür wird es schon am Vormittag schnell sehr mild. Die Sonne ist auch wieder mit dabei und sorgt für ein frühlingshaftes Gefühl. Nach dem Frühstück gehe ich zum nahen Penny und kaufe ein paar fehlende Lebensmittel ein, da wir morgen ja wieder weiter wollen. Eine Maschine Wäsche machen wir auch noch fertig und so haben wir wieder für eine längere Zeit vorgesorgt.

Die Sonne gibt richtig Gas und so steigen die Temperaturen auf etwa 14 Grad und man braucht keine dicke Jacke mehr. Gegen 13 Uhr werden wir von unseren Freunden aus Österreich abgeholt und wir werden von ihnen zum Mittagessen eingeladen. Meine Frau hat ihre Skiausrüstung für die Enkelkinder der beiden abgegeben, da sie nicht mehr Skifahren will. da die Enkelkinder aber noch etwas zu klein dafür sind, hat die Schwiegertochter der Beiden die Gelegenheit genutzt und hat ihre ersten Schritte mit den Ski gemacht. Aus Dank dafür werden wir heute zum Essen eingeladen.

                                            Der Blick vom Seiserhof auf den Chiemsee
                                                                      Der Seiserhof
                                                    Leckeres Essen mit Blick auf den See

Wir wissen nicht, wohin wir gebracht werden, aber ich erkenne es gleich, als wir kurz hinter dem Ort abbiegen und rauf zur Seiseralm fahren. Dort war ich vor zwei Wochen schon mit Ellie zu Fuß rauf. Das Restaurant hat ja einen tollen Blick auf den Chiemsee und das Alpenvorland. Es wurde ein Tisch reserviert und das schien auch nötig zu sein, da das Restaurant gut besucht ist. Vom Tisch aus haben wir einen schönen Blick auf den See und wir lassen uns das tolle Essen schmecken. Natürlich wird auch noch viel gequatscht, denn man weiß ja nie, wann wir uns wiedersehen.
                            Wir finden noch einen netten Menschen, der ein Foto von uns macht.

Wir verlassen dann das Restaurant gut gestärkt und bleiben noch einige Zeit draußen in der Sonne stehen und genießen die schöne Aussicht und das milde Wetter. Wir fahren schließlich wieder zum Stellplatz zurück und die Beiden wollen eigentlich noch mit uns Kaffee trinken gehen. Aber das lehnen wir dankend ab, da wir eigentlich alle viel zu gut gegessen und keinen Platz mehr für Kuchen haben. So unterhalten wir uns noch eine Weile und verabschieden uns von den Beiden. Wir bedanken uns nochmal für die nette Einladung, da wir das so nicht gewollt und schon garnicht erwartet hatten.

Mit vollem Bauch setzen wir uns in unsere Sitze und schauen Wintersport im Fernsehen. Ich gehe dann noch mit Ellie auf eine größere Runde durch den Kurpark. Ein wenig Bewegung nach dem guten Essen tut gut. Danach gibt es noch eine Tasse Kaffee ohne Plätzchen, denn dafür ist wirklich kein Platz mehr. So geht dieser schöne Tag zu Ende. Passend zur Abreise Morgen, soll das Wetter schlechter werden. 

Tag 57 - Sonntag, 26.01.2025

In der zweiten Nachthälfte frischt der Wind kräftig auf und wir werden davon wach. Das bleibt aber nicht lange so und am Morgen läßt das Ganze wieder nach. Dafür ist es stark bewölkt, aber noch trocken. Eigentlich sollte es schon längst regnen. Vorsorglich erledige ich schon vor dem Frühstück ein paar Arbeiten draußen am Wohnmobil, falls es doch zu regnen beginnt. Ich gehe dann mit Ellie Gassi und dann frühstücken wir. Da wir ja heute weiter wollen, ziehen wir das aber nicht in die Länge. 

Während des Frühstücks beginnt es aber dann doch zu regnen und es wird stärken, als gedacht. Ich gehe dann zur Rezeption und bezahle unseren Aufenthalt. Dann sich wir auch bald fertig für die Abfahrt und wir entsorgen noch unser Abwasser. Frischwasser füllen wir nicht auf, da es zu stark regnet. Unser Vorrat reicht aber auch noch für ein paar Tage und so werden wir jetzt wenigstens nicht nass. Dann verlassen wir Bernau und tanken am Ortsausgang noch voll. Mit 1,74 Euro für den Liter Diesel ist dieser um einiges teurer, als vor zwei Wochen, als wir hier angekommen sind. Es wäre klüger gewesen, wenn wir da schon getankt hätten. Aber wer kann das schon ahnen.

Wir nehmen dann die uns bekannte Strecke in Angriff, die wir schon im Herbst letzten Jahres genommen haben. Unser Ziel ist auch heute der Stellplatz in Riedenburg am Main-Donau-Kanal nicht weit von Kehlheim entfernt. Wir fahren auch heute komplett über Land und das zieht sich natürlich in die Länge. Aber ich fahre lieber so, als über die Autobahn, weil ich das als langweilig erachte. So sehe ich mehr von der Landschaft und komme nicht in die Gefahr, in Staus zu geraten. 

Der Regen läßt erfreulicherweise bald nach und später kommt sogar die Sonne raus. Wir kommen ohne Probleme an unser Ziel und finden den Stellplatz in Riedenburg nahezu leer vor. Letztendlich stehen am Abend nur drei Wohnmobile auf dem Platz. Wir stellen uns auf und ich gehe mit Ellie auf eine erste Gassirunde. Der Platz ist recht groß und kann etwa 80 Wohnmobile aufnehmen. Er ist das ganze Jahr geöffnet und nur bei Großveranstaltungen gesperrt, da er als Volksfestplatz dient. Er kostet 11,-- Euro einschl. Ver- und Entsorgung. Strom kostet 1,-- Euro für 8 Stunden und ist mit Eineuromünzen zu bezahlen. Der Parkscheinautomat nimmt neben Bargeld auch Karten.

                                        Der Stellplatz unmittelbar am Main-Donau-Kanal
                                    Erstaunlich viele Schiffe kommen hier am Nachmittag vorbei
                                      Die andere Kanalseite liegt noch lange in der Sonne

Wir essen dann etwas spät zu Mittag und da die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden ist, bleiben wir auch im Wohnmobil, ruhen uns aus und schauen etwas Wintersport. Wir lassen den Tag ausklingen und wissen noch nicht, wie lange wir bleiben wollen. Morgen soll das Wetter durchweg schlecht werden.

Tag 58 - Montag, 27.01.2025

Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen. Morgens gehe ich mit Ellie Gassi und da ist es gerade noch trocken. Mit den ersten Tropfen gehen wir wieder rein. Danach regnet es praktisch den ganzen Tag. Daher frühstücken wir sehr lange und ich nutze eine kleine Regenpause und gehe später nochmal mit dem Hund raus. Aber auch hier werden wir auf den letzten Metern wieder nass. Gegen 13 Uhr verspüren wir eigentlich keinen Hunger auf Mittagessen, weil wir so spät gefrühstückt haben.
                                                                      Grausiges Wetter
                                                         Da will selbst der Hund nicht raus

Wir lassen das Essen dann ausfallen und wollen eher etwas früher Kaffee trinken. Da wir aber nichts dabei haben, gehe ich in einer kleinen Regenpause in den nahen Ort. Hier gibt es einen schönen Bäcker, wo wir schon im Herbst eingekauft haben. Ich besorge für uns leckeren Kuchen und ein frisches Brot für den Abend. In der Touristeninfo möchte ich etwas Geld wechseln, damit wir wieder etwas für die Stromsäule haben. Die Info ist aber leider nur bis um 13 Uhr geöffnet, deshalb werde ich wohl Morgen früh nochmal einen Versuch starten.
                Der schöne alte Ortskern von Riedenburg mit Rathaus und Touristeninfo in der Mitte

Nur kurz zeigt sich die Sonne in einer kleinen Lücke in den Wolken und auf dem Weg zurück zum Stellplatz beginnt es auch schon wieder zu regnen. Unser Tagesticket ist gerade abgelaufen und so ziehe ich nochmal eines für 24 Stunden. Der Strom hält sich auch nicht so ganz an die acht Stunden. Er hält sogar noch etwas länger. So belaufen sich die Kosten für den Strom nur auf etwa 2,50 Euro pro Tag. Das schont etwas unser Portemmonaie. Die letzten Stellplätze waren doppelt so teuer, da sparen wir wenigstens etwas, wenn auch das Wetter grauselig ist.

Nach dem Kaffee lege ich mich etwas aufs Ohr, was soll man auch bei dem Wetter schon machen. Das Wetter wird auch danach nicht besser und soll auch noch bis in die Nacht hinein regnen. Auch der morgige Tag sieht nicht gut aus. Da das Wetter in den anderen Regionen auch nicht besser ist, bleiben wir auf jeden Fall Morgen noch hier. So geht der Tag mit leichtem Geprassel von oben zu Ende.

Tag 59 - Dienstag,  28.01.2025

Der Tag beginnt regnerisch und das bleibt auch den ganzen Tag so. Mal gut, dass wir lange schönes Wetter hatten, denn das hier kann einem ganz schön auf den Wecker gehen. Aber da stecken wir nicht drin und so machen wir das Beste daraus und frühstücken lange. Dabei machen wir ein paar Pläne für die nächste Zeit und so kriegt man den Tag auch rum. Die Gassirunden sind heute nur kurz, da der Hund sonst ganz nass wird. Am Vormittag gehe ich mit Regenschirm bewaffnet zur Touristeninfo, um dort Geld zu wechseln. Wir haben unseren Vorrat an Münzen fast gänzlich verbraucht und die Stromsäule hier schluckt auch welche.

Ich tausche also etwas Geld um und verlasse die Info wieder und mache mich auf den Weg zurück. Ich gehe aber vorher noch an einem kleinen Baumarkt vorbei, der gleich an den Stellplatz liegt. Wir schauen vom Wohnmobil aus auf die Rückseite des Gebäudes und da kann man ein Gasflaschenlager erkennen. Ich frage dort nach und erhalte die Auskunft, dass die Gasflaschen dort 29,99 Euro im Tausch kosten. Da eine unserer Flaschen noch heute leer werden, ist das hier eine gute Gelegenheit.

Ich gehe dann wieder zurück zum Wohnmobil und wir bereiten das Mittagessen vor, dabei werden wir mit einem leisen Piepton darauf Aufmerksam gemacht, dass die Gasflasche leer ist. Es ist noch genügen Zeit bis zum Essen und so mache ich mich nochmal auf den kurzen Weg, bewaffnet mit einer Sackkarre, zum Baumarkt. Hier wird mir gleich geholfen und man packt mir die schwere Stahlfasche gleich auf die Karre. So bin ich schnell wieder am Fahrzeug und baue die Flasche ein. Durch die eher milderen Temperaturen der letzten Tage, hat die Flasche jetzt fünf Tage gehalten.

Nach dem Mittagessen regnet es immer noch beständig und ich lege mich ein wenig hin. Anschließend gibt es Kaffee und Plätzchen und es hört dabei tatsächlich auf zu regnen. Der Hund will mal wieder raus und ich nutze das jetzt trockene Wetter und gehe mit ihn am Kanal entlang, bis zur Schleuse Riedenburg. Das dürften etwa 1.000 Meter sein und ich schaue mir kurz die Schleusenkammern an. Die große Kammer ist 210 Meter lang und kann Schiffe bis 190 Meter aufnehmen. Daneben gibt es noch eine kleinere Bootsschleuse. Die Fallhöhe an der Schleuse beträgt 8,40 Meter.
                                                                Lustiger Baumschmuck
                                                        Der Kanal Richtung Schleuse
                                    Blick auf Schloss Rosenburg und Burgruine Rabenstein
                                                                     Schleuse Riedenburg
                                            Die große Schleusenkammer überwindet 8,40 Meter
                Urdonausohle, ausgegraben im Jahr 1979 im Unterwasser der Schleuse Riedenburg

Da es langsam dämmert, gehe ich auch gleich danach wieder zurück. Auf dem Rückweg treffen wir noch einen kleinen Hund, der auch Ellie heißt. Zurück am Wohnmobil wird der Hund trocken gelegt und gebürstet. Das gefällt ihn garnicht und so verdrückt er sich schnell in die letzte Ecke. Draußen ist es inzwischen dunkel geworden und so lassen wir den Tag ausklingen. Morgen wollen wir wieder weiterziehen und hoffen auf besseres Wetter. Das soll auch kommen, verbunden mit niedrigeren Temperaturen.

Tag 60 - Mittwoch, 29.01.2025

Es ist wieder regnerisch und kühl, als wir heute Morgen früh von unserem Hund geweckt wurden. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Aber die Ziege wollte, oder konnte nicht mehr aushalten. So sind wir schon um sieben Uhr aufgestanden und ich bin mit ihr raus. Da es heute für uns weiter geht und wir zwei drei Stops einlegen wollen, ist es nicht so schlimm, dass wir früh dran sind. Trotzdem frühstücken wir gemütlich und machen uns dann fertig. Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz Fichtelpark in Kirchenlamitz.
                                                              Früh morgens an Kanal

Wir sind also recht früh unterwegs und fahren am Kanal entlang bis Kelheim und weiter auf die A93 Richtung Regensburg. In Schwandorf machen legen wir den ersten Stop ein, denn dort wollen wir im dortigen Globus-Markt einkaufen. Hier können wir auch gut mit dem Wohnmobil stehen, da es ausreichend Parkplätze gibt. Schon um kurz nach 10 Uhr sind wir vor Ort und der Parkplatz ist schon erstaunlich gefüllt. Wir finden aber noch einen Platz und gehen einkaufen. Mit vollem Einkaufswagen kommen wir wieder zum Wohnmobil zurück und packen ein.

Danach geht es nur ein kleines Stück weiter zum Fressnapf. Hier wollen wir unseren Vorrat an Hundefutter auffrischen. Leider gibt es hier keine Möglichkeit mit unserem Fahrzeug zu parken. Wir verzichten dann auf den Einkauf dort und fahren wieder auf die Autobahn. Unseren zweiten Stop legen wir in Weiden in der Oberpfalz ein. Dort ist die Porzellanfabrik Seltmann Weiden, wo wir im Fabrikverkauf etwas kaufen wollen. Hier können wir gut parken. Hier bekommen wir die Teile, die uns zu dem Geschirr fehlen, welches wir in Pfronten gekauft haben.

Wir bekommen hier auch einen stattlichen Rabatt und einige Teile gibt es auch als zweite Wahl zum Schnäppchenpreis. Für weit weniger als die Hälfte bekommen wir hier das Geschirr. Wenn wir das mal vorher gewußt hätten!!! Wir sind recht schnell fertig und verlassen die Örtlichkeit. Schnell sind wir wieder auf der Autobahn und fahren die restlichen Kilometer zu unserem heutigen Etappenziel. Der Stellplatz ist leer und nur ein anderes Wohnmobil parkt hier. Den Platz kennen wir schon von unserem Besuch im letzten Herbst.


                                                        Der Platz in Kirchenlamitz

Der Platz ist für Wohnmobile und Wohnwagen geeignet und kann 77 Fahrzeuge aufnehmen. Er kostet 18,-- Euro pro Tag einschl. Entsorgung. Strom kostet 1,-- Euro pro kWh. Duschen stehen für 1,-- Euro pro sechs Minuten zur Verfügung. Frischwasser 1,-- Euro für 100 Liter. Eine nähere Erklärung zu dem Platz gibt es in meinem Bericht auf der Herbstreise 2024 Richtung Gardasee. Wir stellen uns auf und machen zunächst eine Pause, da es mal wieder regnet. Danach gehe ich mit Ellie raus und laufe über matschige Wege, wo ich meine Schuhe einsaue. Neben dem schlechten Wetter und der schlechten Wege, beschließen wir dann, nur eine Nacht zu bleiben.
                                                    Bedrohliche Szene über dem Ort

Wir trinken dann Kaffee und essen den leckeren Kuchen, den wir vom Globus mitgebracht haben. Dort haben wir uns auch ein leckeres Schnitzelbrötchen mitgenommen, welches wir unterwegs gegessen haben. Dan mache ich eine kurze Pause und gehe um 16 Uhr zur Anmeldung. Ich unterhalte mich mit der netten Betreiberin, die uns noch vom Hebst erkannt hat. Ich bezahle dann den Tag und verabschiede mich gleich von ihr, da man sich morgens nicht trifft. Ich fülle dann noch unseren Frischwassertank auf und gehe mit Ellie eine kurze Runde. Dann wird es auch schon wieder dunkel und so geht der Tag zu Ende.

Tag 61 - Donnerstag, 30.01.2025

Die letzte Nacht war leicht frostig, die Wiesen waren weiß und Nebel lag über dem Land. Dafür war es mal wieder trocken. Wir wollten ja heute weiterfahren und so haben wir uns nach dem Frühstück fertig gemacht. Den Platz haben wir dann gegen 10 Uhr 15 verlassen und sind durch Kirchenlamitz Richtung A9 gefahren. Bei Münchberg sind wir dann auf die Autobahn Richtung Berlin. Die Bahn war nur wenig befahren und so sind wir gut durchgekommen. Unser heutiges Ziel war Eisenberg in Thüringen.
                                                        Nebel liegt über dem Land

Kurz vor dem Ziel haben wir noch in Hermsdorf einen Stop eingelegt, denn dort haben wir einen Fressnapf gefunden, der verkehrsgünstig an der Autobahn liegt. Dort gab es einen großen Parkplatz, auf dem auch unser Wohnmobil Platz hatte. Hier haben wir dann unseren Vorrat an Hundefutter aufgefüllt und Ellie hat noch ein neues Geschirr bekommen, weil das Teil, welches wir in Grassau gekauft haben, viel zu groß war. Da sind wir schlecht beraten worden. Jetzt klappt alles und wir fahren die restlichen Kilometer zum Stellplatz in Eisenberg.

Wir durchfahren die Stadt und neben dem Tierpark befindet sich der Stellplatz für sieben Wohnmobile. Wir hatten schon die Befürchtung, dass wir keinen Platz mehr bekommen. Das war aber unbegründet, da dort kein Wohnmobil stand. Wir haben uns dann aufgestellt und den Strom angeschlossen. Der Platz kostet 5,-- Euro für 24 Stunden. Ver- und Entsorgung ist vorhanden. Der Strom kostet 1,50 Euro pro kWh. Ich werfe einige Münzen ein und die Anzeige an der Stromsäule gibt aber nicht den entsprechenden Gegenwert an.

                                                Der saubere Stellplatz in Eisenberg

Am Ende stehen bei 5,-- Euro nur 2.000 Watt auf der Anzeige. Ich habe daraufhin bei der Touristeninfo angerufen und eine sehr freundliche Person angetroffen. Die hat dem Hausmeister Bescheid gegeben, der tatsächlich schon nach 15 Minuten auf den Platz kam. Wirt haben uns das dann gemeinsam angesehen und wie von Geisterhand hat es dann geklappt. Auch dieser Herr war sehr freundlich und hat mir dann erklärt, dass der Preis nur einen Euro je 1.000 Watt beträgt, was dann auch gut zu erkennen war. Auch hat er mir die drei Euro ausgehändigt, die ich zusätzlich eingeworfen hatte. Ich habe dann auch noch bei ihn Kleingeld getauscht, weil ich auch für den Parkautomaten Münzen gebraucht habe.

Wir haben dann zu Mittag gegessen und ich bin danach auf eine kleine Runde durch die Altstadt von Eisenberg gelaufen. Ich bin an schicken, alten Villen vorbeigekommen die teilweise gerade noch renoviert wurden. Die Häuser in der Innenstadt waren teilweise in keinem guten Zustand mehr und einige Geschäfte waren leer. Ich denke, dass es in vielen Kleinstädten so aussieht. Ich habe dann in einer Bäckerei etwas zum Kaffee geholt und bin zum Schloss gelaufen. Ich hätte mir gerne die dortige Kirche angesehen, die im barocken Stil erbaut ist und die schönste in Thüringen sein soll. Die macht aber leider erst Morgen um 10 Uhr auf.

                                                            Rathaus von Eisenberg
                                                                         Marktplatz
                                                              Ist bestimmt schon lange her

                                                                     Schloss Christiansburg
                                                                            Schlosspark
                                                                        Stadtrundgang

Ich bin dann durch den Schlossgarten zurück zum Stellplatz gegangen. Anschließend habe ich noch eine größere Runde mit dem Hund gemacht und dann gab es den leckeren Kuchen mit Kaffee. Nach einer kleinen Pause wurde es dann auch langsam dunkel. Am späten Nachmittag waren wir dann überrascht, dass sich noch drei weitere Wohnmobil eingefunden haben. Das ist dann doch beruhigender, als hier alleine zu stehen.
                                        Schöner Blick auf die Villen oberhalb vom Tierpark

Tag 62 - Freitag, 31.01.2025

Der Regen der letzten Nacht muss wohl später in Schnee übergegangen sein, denn am Morgen lag noch eine leichte Schicht über dem Land und die Pfützen waren gefroren. Dazu schien die Sonne von einem blauen Himmel. Eigentlich war es eine ruhige Nacht, denn der Verkehr auf der nahen Straße kam zum Erliegen. Leider hat sich kurz vor Mitternacht noch ein großes Wohnmobil neben uns gestellt und dass fanden wir nicht gut. Das muss nun wirklich nicht sein, dass man zu so einer Uhrzeit noch auf einen Platz fährt.

Aber es geht auch noch schlimmer, denn das gleiche Fahrzeug ist am heutigen Morgen um kurz nach 4 Uhr wieder abgefahren und beim Starten des schweren Motors sind wir natürlich aufgeschreckt. Das ist für mich unverschämt, denn es gibt keinen Grund für ein solches Verhalten. Um sich für ein paar Stunden von der Fahrt zu erholen, kann man jeden Parkplatz, oder Straßenrand aussuchen. Jedenfalls war an ein vernünftiges Schlafen danach nicht mehr zu denken. 
                                                            Leicht überzuckerte Landschaft
                                                            Und die Pfützen sind gefroren

Wir sind dann aufgestanden und ich bin mit Ellie raus. Nach dem Frühstück machen wir uns dann für die Weiterfahrt fertig und verlassen den Platz. Wir tanken noch kurz vor der Autobahn und fahren dann über die A9 Richtung Berlin. Das Wetter ist schön und sonnig und die Bahn leer. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz am See- und Waldresort in Gröbern am Gröbener See. Hier gibt es 24 großzügige Parzellen, die auch für Wohnwagen zugelassen sind. Wir zahlen für den Platz in der Nebensaison 25,-- Euro. Darin ist alles enthalten, einschl. Strom WC und Dusche. Jeder Platz hat auch einen eigenen Abfluss und Frischwasseranschluss, der aber im Winter abgesperrt ist.
                                        Hotel, Restaurant und Rezeption dieser Anlage

                                                Der Stellplatz mit den großen Parzellen
                                                                    Der Gröbener See

                                            Hübsche Ferienhäuser mit schöner Aussicht

Wir suchen uns also einen Platz aus und melden uns in der Rezeption des Platzes an, der auch über viele Wochenendhäuser verfügt. Wir hatten uns zuvor auf einen Platzteil gestellt und nahe der Rezeption befindet sich noch ein weiterer Platz, der näher am See gelegen ist. Wir reservieren uns dort einen Platz bis Sonntag und stellen uns dort auf. Die Mitarbeiterin hat uns sehr freundlich empfangen und wir haben alle Unterlagen und Zugangskarten für das Sanitärgebäude ausgehändigt bekommen. Wir haben dann unseren Platz eingenommen und während ich mit Ellie eine Runde gelaufen bin, hat meine Frau das Mittagessen zubereitet.

Nach einer Pause bin ich nochmal mit Ellie runter zum See und bin einmal um die gesamte Anlage gelaufen. Die Ferienhäuser machen einen guten Eindruck und alle haben einen schönen Blick über den See. Zurück am Wohnmobil freue ich mich auf eine heiße Tasse Kaffee, denn es ist draußen recht kühl und der Wind weht. Wir lassen dann den Tag ausklingen und hoffen, dass der Wetterbericht für die nächsten Tage Recht behält und es trocken und teils sonnig wird.

Tag 62 - Samstag, 01.02.2025

Es war eine ruhige Nacht und wir haben gut geschlafen. Wir stehen recht spät auf und frühstücken lange. Es drängt uns ja niemand!! Es ist daher schon gegen 11 Uhr, als ich mich mit Ellie auf den Weg mache. Ich möchte den See einmal umrunden, denn sonst gibt es eigentlich nicht viel hier zu sehen. Der Ort gibt auch nicht viel her und daher ist mir die Natur lieber. Laut Rezeption ist die Runde etwa 10 km lang und dass sollte ich doch wohl schaffen.

Der Gröbener See ist einer der nördlichsten Seen des Mitteldeutschen Seelands. Er ist aus dem ehemaligen Tagebau Gröbern hervorgegangen und leitet sich vom nahegelegenen Ort Gröbern ab. Er hat eine Fläche von 3,68 qkm und eine max. Tiefe von 53 m. Am 08.6.1987 stießen Baggerfahrer im Tagebau Gröbern auf Knochen eines 100.000 Jahre alten Waldelefanten, die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gezeigt werden. Der Tagebau wurde als letzter Tagebau im Bitterfeld Revier geschlossen.

Ich gehe also den Weg um den See, der ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger zugelassen ist. Die Strecke ist zu 75 % asphaltiert und zu 25 % geschottert. Leider verläuft der Weg in einiger Entfernung vom Ufer, was gut bewachsen ist und so hat man nicht immer einen Blick auf die Wasserfläche. Es gibt aber einige Schneisen in den Bewuchs, wo man schöne Blicke auf den See hat, der zur zeit viele Wasservögel beherbergt. Auch um den See hat die Natur viele Flächen, sich zu entfalten. An einer Seitenfläche des See führt die Bahnstrecke Berlin-Halle vorbei. Hier sehe ich viele Schnellzüge vorbeisausen.
                                        Der See beherbergt zur Zeit viele Wasservögel

                            Nur selten hat man auf dem Weg so schöne Ausblicke auf das Wasser
                   Wassersport ist hier eher nicht Zuhause und so kann sich die Natur gut entfalten
                                    Das ist doch mal ein toller Wegweiser auf einem Stromkasten
                                                                 Meine Runde für heute

Heute ist nicht viel los auf den Wegen und mir begegnen nur ein paar Fußgänger und Radfahrer. Den Hund kann ich daher über große Strecken frei laufen lassen. Als ich wieder am Wohnmobil angekommen bin, hatte ich 9,42 km auf der Uhr in etwa 2 Stunden 20 Minuten. Das reicht mir natürlich für heute und ich mache eine Pause, die mit dem Mittagessen endet. Anschließend schauen wir uns das Sanitärhaus mit den Duschen an. Die sind in einem tollen und sehr sauberen Zustand. Daher haben wir gleich die Gelegenheit genutzt und sind duschen gegangen.

Anschließend gab es eine Tasse Kaffee und etwas Wintersport im Fernsehen, bzw. auf dem Laptop, da wir hier keinen Fernsehempfang haben. Wir stehen leider zu nah am Wald und den Bäumen. So geht der trockene und kühle Tag zu Ende. Leider hat sich die Sonne nicht gezeigt. Morgen geht es für uns wieder weiter und das Wetter soll langsam besser werden.

Tag 63 - Sonntag, 02.02.2025

Der Tag beginnt auch heute leicht frostig, aber die Sonne tut sich schwer und scheint nur ab und an durch die Wolken. Dafür ist es trocken und wir hoffen heute auf eine gute Fahrt. Nach der Gassirunde mit Ellie und einem leckeren Frühstück machen wir uns für die Weiterfahrt fertig. Ich bezahle noch unseren Aufenthalt in der Rezeption und dann geht es auch schon los. Wir fahren über Landstraßen bis zur Auffahrt auf die A9 Richtung Berlin. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz an der Naturtherme in Templin.

Es gibt kaum Verkehr und wir kommen gut durch. Die heutige Stricke beträgt etwa 228 Kilometer. Wir wechseln dann auf die A20 Richtung Stralsund und die letzten etwa 35 Kilometer über Landstraßen. Diese Strecke hat sich sehr hingezogen und die Fahrbahnen waren teilweise eng und uneben. Bis hierhin ist der Soli nicht gekommen. Wir erreichen ohne Probleme den Stellplatz an der Therme. Der Stellplatz ist schön angelegt und hat Platz für 50 Wohnmobile. Von Freitag bis Sonntag kostet der Platz 18,-- Euro und für die Wochentage 14,-- Euro, außer an Feiertagen und in den Ferien. 

Dummerweise sind ausgerechnet in der nächsten Woche Winterferien in Brandenburg. Kurtaxe 2,-- Euro pro Person, Strom 0,50 Euro pro kWh. 100 Liter Frischwasser 1,-- Euro, Duschen in der Therme 2,--Euro. Es gibt auch Waschmaschine und Trockner sowie Gasflaschentausch. Wir melden uns an der Badkasse an und legen einen Gutschein vor, den wir im Herbst auf der Messe in Düsseldorf bekommen haben. Bei einem Aufenthalt von drei Tagen ist ein Tag kostenfrei. Das nehmen wir natürlich in Anspruch und zahlen gleich bis Donnerstag, damit wir uns auch mal ein wenig ausruhen und nicht jeden Tag fahren.

                                    Der gut befestigte Stellplatz an der Therme in Templin

Wir essen dann zu Mittag und machen uns dann auf den Weg in die Stadt. Hier wohnen unsere Freunde Dagmar und Horst und denen wollen wir einen Überraschungsbesuch abstatten. Wir telefonieren mit ihnen auf dem Weg, um herauszufinden, ob sie auch Zuhause sind. Sie trinken gerade Kaffee und wir lassen sie im Ungewissen. Bald stehen wir vor der Tür und locken Horst runter. Das Gesicht muss man gesehen haben, als er die Haustüre aufgemacht hat. Er war einige Sekunden sprachlos, denn damit hat er wohl nicht gerechnet.

Wir wurden dann herzlich empfangen und uns wurde gleich Kaffee und Kuchen serviert. Natürlich gab es viel zu besprechen und wir werden uns in den nächsten Tagen sicher nochmal treffen. Wir verabschieden uns dann aber wieder, denn wir haben noch einen guten Rückweg vor uns. Bis zur Therme sind es gut 2,5 Kilometer. Am Platz angekommen ist es auch schon fast dunkel und ich gehe schnell nochmal mit Ellie raus. Dann lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 64 - Montag, 03.02.2025

Wir haben gut geschlafen, denn es war hier sehr ruhig. Die Nacht war frostig und am Morgen lag Reif über dem Land und die Pfützen waren gefroren, als ich mit Ellie Gassi gegangen bin. Wir haben lange gefrühstückt und uns dann auf den Weg gemacht. Wir wollten zu der Anlage, wo unsere Freunde ihren Garten nebst Häuschen und Abstellplatz für ihr Wohnmobil haben. Das ist nicht weit vom Stellplatz entfernt in Richtung Lübbesee. Nacht kurzem Suchen finden wir die Stelle und Horst zeigt uns das Anwesen.
                                                    Das Sommerhäuschen der Beiden
                    Hier steht auch ihr Wohnmobil und das Grundstück geht noch bis zum Waldrand

Es ist ein wirklich großes Grundstück mit Schuppen für Geräte, Auto und Anhänger. Im hinteren Bereich war früher noch eine Anlage für Hühner, wo jetzt nur noch eine große Wiese ist. Hier ist auch der Platz für das Wohnmobil, welches jetzt hier überwintert. Das Gartenhaus ist oft umgebaut und erweitert worden und hat jetzt einen Glasvorbau mit offenem Kamin, einen großen Wohnraum mit Kachelofen, Küche, Bad und ein Kinderzimmer. Hier verbringen die Beiden die wärmere Zeit des Jahres. Auch in der Nachbarschaft gibt es ähnliche Einrichtungen mit großen Grundstücken. Bis zum Lübbesee sind es nur ein paar hundert Meter.

Horst führt uns rum und gesteht uns auch, wieviel Arbeit das Anwesen macht. Nachdem wir uns alles angesehen haben, gehen wir zum Stellplatz zurück und wir essen auch bald zu Mittag. Nach einer Pause lockt mich das sonnige Wetter raus, denn der anfänglich bedeckte Himmel ist nun wolkenlos und die Sonne scheint. Ich nehme Ellie mit und gehen zum Lübbesee. Es ist mittlerweile eines der saubersten Seen der Gegend und hat Trinkwasserqualität. Es dürfen hier auch keine Benzin betriebenen Motorboote fahren. Es ist ein flußartiger See, der etwa 13 km lang ist. Er hat eine Wasserfläche von knapp 3 qkm und eine max. Tiefe von 13 Metern.
                                                Der See hat hier einen schönen Sandstrand


                                     In den Bäumen der Gegend hat sich die Mistel ausgebreitet

Das Ufer hier ist mit einem Sandstrand versehen und man hat einen schönen Überblick über die Wasserfläche, die zum großen Teil noch mit Eis bedeckt ist. Von hier aus gehe ich noch ein Stück zum nahen Ahorn Seehotel. Das riesige Hotel ist wie ein Stern mit drei Seiten erbaut und hat etwa 10 Stockwerke. Es soll 1.900 Betten haben und ist wohl auch bei Familien sehr beliebt, weil es dort viele Einrichtungen für Kinder hat. Große Spielplätze und ein Streichelzoo gehören dazu. Das Gebäude ist von der Bauweise nicht schön, wurde aber durch die bunte und eigenwillige Bemalung aufgehübscht. 


                                        Das komplette Gebäude hat eine bunte Bemalung

Von hier aus gehe ich wieder zur Therme zurück, machen aber noch einen Schlenker um das Areal, was jetzt schön in der Sonne liegt. Hier wurde eine sehr große Streuobstwiese angelegt, die aus ganz vielen, teils alten Apfelsorten besteht. Das Gelände wurde vom Nabu angelegt und alle Bäume haben einen Paten und sind sehr gepflegt. Ich laufe einmal durch das Gelände und kehre dann zum Wohnmobil zurück. Jetzt freue ich mich auf eine heiße Tasse Kaffee. Die Nacht wird wieder frostig und der morgige Tag sehr sonnig. Horst holt uns Morgen mit dem Auto ab und will uns die Umgebung zeigen. Anschließend geht es in die Altstadt und dort wollen wir mit den Beiden ein Café aufsuchen.

                                                                Die große Streuobstwiese
                                        Lustiges Gedicht, davon gibt es auf dem Gelände einige.

Tag 65 - Dienstag, 04.02.2025

Die Nacht war sehr kalt und morgens ist alles mit Reif bedeckt. Nach der Gassirunde frühstücken wir wieder lange während draußen die Sonne an den kalten Temperaturen knabbert. Wir werden heute um 12 Uhr 30 von unseren Freunden abgeholt und machen mit Ihnen eine Stadtrundfahrt. Bis dahin ist aber noch genug Zeit und so gehe ich mit Ellie nochmal raus. Ich verlasse den Stellplatz durch die Hintertür und gelange sofort auf das Gelände der Streuobstwiese. Ich folge nun den gut ausgebauten Wegen für Fußgänger und Radfahrer Richtung Innenstadt.

Rechts und links des Weges stehen wieder viele Apfelbäume und weiter draußen ist es eher naturbelassen mit Brachland und weiten Wiesenflächen mit dünnem Bewuchs. In der Ferne hört man immer wieder die Rufe der Kraniche, von denen ich gestern auch einige habe fliegen gesehen. Scheinbar sind schon wieder einige aus dem Winterquartier zurück, oder erst garnicht weg gewesen. Wir treffen auch auf zwei zutrauliche Pferde, von denen eines neugierig an den Zaun kommt und sich von mir streicheln läßt. Ellie bleibt weg und läßt sich nicht stören.
                                                                Frostiger Morgen
Hier sollte man eigentlich lesen können, dass die Apfelbäume ursprünglich wohl vor etwa 5.000 Jahren aus Kasachstan nach Europa gekommen sind und hier gezüchtet worden. Viele der alten Sorten sind verschwunden und werden auf diesem Gelände teilweise wieder belebt. In diesem Bereich wurden von 109 verschiedenen Sorten jeweils drei Bäume gepflanzt.


Wir kehren dann aber bald um, denn die Zeit schreitet voran. Zurück am Platz machen wir uns fertig. Dann kommen auch die Beiden schon angefahren um uns abzuholen. Horst fährt uns durch die Stadt und zeigt uns einige Sehenswürdigkeiten und Orte in und um Templin. Er zeigt uns auch seine alte Wirkungsstätte und auch wo Dagmar früher gearbeitet hat. Wir werfen einen Blick in ein Café, fahren dann aber in die Innenstadt zum Marktplatz. Hier schauen wir uns kurz um, finden aber keinen schöneren Ort für einen Kaffee.
                                            Der Stadtsee mit einigen schönen Hausbooten
                                            Über Seen und Kanäle gelangt man bis Berlin
              Im Obergeschoss dieses Hauses hat Angela Merkel als Kind mit ihren Eltern gewohnt
                                                            Eines der Stadttore von Templin
                                                        Marktplatz mit historischem Rathaus

                                                                Maria-Magdalenen-Kirche

Nach einer weiteren Runde durch den Ort landen wir wieder im ersten Café und dort bleiben wir auch. Es gibt leckeren Kuchen und für meine Frau einen Flammkuchen. Natürlich haben wir wieder viel zu erzählen und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Wir fahren dann wieder zurück in den Stadtkern und spazieren ein Stück an der sehr gut erhaltenen Stadtmauer entlang, die einmal um die ganze Altstadt führt. Danach bringen die Beiden uns wieder zurück zum Stellplatz und wir verabschieden uns voneinander. Noch ist es sonnig und ich gehe sofort nochmal mit Ellie auf eine kleine Runde.
                                                     Schönes Café mit Aussicht auf den See


                                                        Entlang der alten Stadtmauer

Dann wird es langsam dämmrig und ich entleere noch unser WC und lade die Stromkarte im Thermalbad noch einmal auf. So geht auch dieser schöne und sonnige Tag zu Ende. Morgen lassen wir es ruhig angehen, denn das Wetter soll auch wieder etwas schlechter werden, aber trocken bleiben, bevor es für uns am Donnerstag weiter geht.

Tag 66 - Mittwoch, 05.02.2025

Der Wetterbericht hat Recht behalten und der heutige Tag beginnt mit einer dichten Hochnebeldecke, die keine Sonne durchläßt. Zudem war es auch wieder frostig. Vor dem Frühstück gehe ich mit Ellie raus und überall liegt leichter Reif über dem Land. Am Morgen erfahren wir von einem Krankheitsfall in der Familie und nun steht unsere weitere Reise vielleicht auf der Kippe. Wir müssen die Entwicklung abwarten und uns evtl. anders entscheiden. 
                                            Heute liegt trister Hochnebel über dem Land

Wir erhalten heute nochmal eine Einladung zum Kaffee von unseren Freunden und auch diese Einladung machen wir von Informationen aus der Heimat abhängig. Die bleiben aber noch eher vage und so bleiben wir auf jeden Fall heute noch hier vor Ort und nehmen auch die Einladung an, weil es uns für eine Abfahrt heute zu spät wäre. So werden wir kurz nach Mittag von Horst abgeholt und wir fahren in deren Wohnung. Hier werden wir mit leckerem Kuchen versorgt und haben wieder viel zu bereden. Sie Zeit geht wieder viel zu schnell um und zum späten Nachmittag werden wir wieder am Wohnmobil abgeliefert.

Heute Abend können wir noch nicht entscheiden, ob wir morgen weiter Richtung Ostsee fahren, oder die Heimreise antreten. So geht der Tag zu Ende und wir hoffen auf Informationen von unseren Angehörigen.

Tag 67 - Donnerstag, 06.02.2025

Heute endet unser Aufenthalt in Templin und der Tag beginnt mit einer Nebelsuppe. Wenigstens hat es nicht gefroren, aber es ist trotzdem noch kalt, als ich mit Ellie Gassi gehe. Nach unserem Frühstück machen wir uns fertig und ich gehe nochmal zur Rezeption in die Therme, um unsere Karte abzugeben, auf der wir Geld u.a. für Strom gebucht haben. Den restlichen Strom, den wir nicht verbraucht haben, können wir wieder auf die Karte zurück buchen. Nun wird mir das restliche Guthaben ausgezahlt, zusammen mit den fünf Euro für das Pfand.

Nun entsorgen wir noch auf dem Platz und fahren los. Wir fahren durch Templin und anschließend Richtung Prenzlau. Die Stadt hat angeblich nicht viel zu bieten, was aber auffällt ist die mächtige St. Marienkirche. Sie gehört zu den an Bauschmuck reichsten Kirchen der Backsteingotik in Norddeutschland 
Der Hochgotische Neubau erfolgte von 1289 bis 1340. Die großräumige Kirche ist 56 Meter lang, 26 Meter breit und der Dachfirst ist heute 43 Meter hoch. Die mächtigen Türme sind unterschiedlich hoch und es führen 234 Stufen hinauf. Im 2. Weltkrieg brannte die Kirche mit dem gewaltigen Dachstuhl aus und das Gewölbe stürzte ein. Der Wiederaufbau begann 1970 und hat sich im Detail bis 2021 hingezogen.
                                                             Die Marienkirche in Prenzlau

Wir durchfahren Prenzlau und gelangen auf die A20 Richtung Stralsund. Das ist auch für heute unser nächstes Etappenziel. Wir haben vorsichtig positive Informationen aus der Heimat erhalten und haben uns daher entschieden, die Reise vorläufig fortzusetzen. Nach etwa 190 Kilometern mit wenig Verkehr und ohne Probleme erreichen wir den Stellplatz an der Rügenbrücke. Die Firma "Caravan-Center Danke" gegenüber ist die Betreiberin des Platzes. Er bietet 100 Wohnmobilen und Wohnwagen Platz und kostet 22,-- Euro pro Tag. Der Platz hat ein schönes Sanitärgebäude mit WC und Duschen, wobei die Duschen kostenpflichtig sind. Strom kostet 80 Cent pro kWh. Es gibt auch eine Waschmaschine und einen Trockner.

                                                            Der Stellplatz in Stralsund
                                                          Im Hintergrund die Rügenbrücke
                                                               Unsere bisherige Reiseroute

Wir finden einen schönen Platz auf dem spärlich besuchten Platz und stellen uns auf. Ich gehe mit Ellie Gassi und meine Frau kocht Mittagessen. Danach gibt es eine Pause und danach fülle ich Frischwasser nach. Anschließend trinken wir Kaffee und essen den leckeren Kuchen, den wir von unseren Freunden aus Templin mitgenommen haben. Vielen Dank dafür!!! Dann wird es auch schon wieder dunkel und der Tag geht zu Ende. 

Tag 68 - Freitag, 07.02.2025

Wir haben gut geschlafen, obwohl wir nicht weit von der Straße und der Rügenbrücke entfernt stehen. Wir stehen also recht spät auf und bleiben lange am Frühstückstisch sitzen. Ich gehe danach mit Ellie auf eine etwas größere Gassirunde. Die Gegend um den Platz ist für Hunde nicht gut geeignet und schöne Wege, auf denen man gehen kann gibt es hier nicht. In einigen Metern Entfernung gibt es kleines Waldstück mitten in der Stadt. Hier ist dann die Möglichkeit, etwas Abseits der Straßen mit dem Hund zu gehen. Viel ist es aber nicht und leider sieht der Wald auch nicht so toll aus, weil recht viel Müll herumliegt.

Am späteren Vormittag gehe ich rüber zur Betreiberfirma, da wir eine Gasflasche tauschen wollen. Ich erkundige mich dort, wie wir das geht. Dann hole ich unsere leere Flasche ab und gehe wieder zurück. Dort tauscht man die Flasche um, während ich sie bezahle. Hier kostet die Tauschflasche 29,90 Euro, egal ob Alu oder Stahl. Danach unterhalte ich mich noch einige Zeit mit dem Mitarbeiter der Firma über unser Wohnmobil und darüber hinaus. Da die Firma auch Carthago im Angebot hat, werden wir uns vielleicht mal informieren.

Zurück am Platz machen wir uns auf den Weg zum nahen Netto-Markt. Hier kaufen wir fehlende Lebensmittel ein. Den Laden kennen wir schon von einem Besuch vor einigen Jahren. Er war damals schon nicht so wirklich toll und daran hat sich auch nichts verändert. Zur Zeit ist auch der Bereich für frisches Brot und Brötchen geschlossen und alles wirkt ein wenig unsortiert. Aber wir finden alles, was wir auf unserem Einkaufszettel haben und kehren zum Platz zurück.

Dann gibt es leckeres Süppchen und ich mache mich anschließend auf den Weg in die Stadt. Bis zum Hafen sind es etwa 1,6 km und in die Innenstadt 1,8 km. Es zieht sich an der Hauptstraße entlang etwas in die Länge, weil auch der Weg dorthin nicht besonders attraktiv ist. Ich gehe zunächst zum Hafen, wo u.a. die Gorch Fock 1 liegt. Das alte Segelschulschiff wurde 1933 von der Reichsmarine in nur 100 Tagen erbaut. Es diente als Ausbildungsbetrieb und ein Sprengkomando der deutschen Wehrmacht versengte das Schiff 1945 im Gewässer vor Stralsund.

Zwei Jahre später wurde das Schiff gehoben und auf Anordnung der Russen instand gesetzt. Danach wurde das Schiff wieder unter Segel gesetzt und wechselte in ukrainischen Hafen nach Kherson. Nach Auflösung der Sowjetunion  wechselt die Gorch Fock 1992 unter ukrainischer Flagge. Danach unternahm das Schiffe auch Reisen mit Windjammerenthusiasten aus aller Welt. Danach stagnierte die Reisen, weil das Schiff Reparaturanfällig wurde und die Kosten ließen sich nicht mehr decken. Nach vielen Reparaturversuchen wurde das Schiff dann 2f003 nach Stralsund gebracht und dort wieder hergestellt.

                                            Die Gorch Fock I im Hafen von Stralsund
                                    Alte Speicher und dazwischen das moderne Ozeaneum

Das Schiff wird wieder schwimmfähig gemacht und zum Museum umfunktioniert. Unter Deck wird ein Veranstaltungsraum für bis zu 500 Personen eingerichtet. Am Schiff wird weiterhin gearbeitet, um es später wieder schiffbar zu machen. Dazu fehlen aber noch etwa 6 Millionen Euro. Das Schiff kann jederzeit besichtigt werden.
                                                        Auf dem Weg in die Altstadt

                                        Der alte Markplatz mit dem Rathaus. Ein Weltkulturerbe
                                                             Einkaufszone von Stralsund
                                                                Meine Strecke von Heute

Das Wetter ist kalt und der Wind läßt es noch kälter erscheinen. Am Hafen ist es daher ungemütlich und ich wechsele in die Altstadt. Hier kann man es besser aushalten und ich schaue mich etwas um und laufe durch die Fußgängerzone. Hier gibt es, neben der alten Gebäuden und Kirchen, die üblichen Geschäfte einer größeren Stadt. Aber mir wird es langsam zu kalt und ich gehe zum Stellplatz zurück. Hier wartet der Hund schon auf mich und ich gehe kurz mit ihm raus. Dann freue ich mich auf eine heiße Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.  

Tag 69 - Samstag, 08.02.2025

Am späten gestrigen Abend hat der Wind deutlich zugelegt und die stürmischen Böen haben das Wohnmobil durchgerüttelt. Erst gegen 23 Uhr hat es nachgelassen und wir konnten gut schlafen. Morgens war es aber immer noch windig und bei etwas über Null fühlte es sich viel kälter an. Ich habe dann nach einem langen Frühstück eine Gasflasche getauscht und bin danach nochmal in den Betrieb gegenüber und habe mich dort in dem Shop etwas umgesehen. Ich habe dann ein Reinigungsmittel für unseren Abwassertank gekauft, was wir auch gleich benutzt haben.

Ich bin dann noch mit Ellie eine größere Runde gelaufen und habe dazu das nahe Wäldchen benutzt, wo ich gestern auch schon mit Ellie war. Mir war aber gestern nicht aufgefallen, dass es sich bei dem Ort um einen alten Friedhof handelt. Ich habe mich zwar gewundert, dass der Wald in Rechtecke eingeteilt ist und die Wege schnurgerade verlaufen. Erst da habe ich einige alte, umgefallene Grabsteine im Gestrüpp entdeckt. Schon etwas komisch, dass man diesen Ort innerhalb der Stadt so aufgegeben hat. Im Nachhinein schon etwas unheimlich.

Aber so hat unser Hund wenigstens etwas Auslauf erhalten, was sonst hier nicht wirklich möglich ist. Aber mir wurde schnell kalt, obwohl ich dünne Handschuhe anhatte. Wir sind dann zurück zum Wohnmobil und ich mußte mich zuerst wieder aufwärmen. Wir haben dann zu Mittag gegessen und ich bin dann nochmal rüber in den Betrieb und habe etwas Kleingeld getauscht, damit wir die Stromsäule füttern können. Eigentlich sollte die Sonne vorbeischauen, aber die lies sich viel Zeit und ich hatte dann keine Lust mehr, in die Stadt zu gehen.

Ich bin dann nur noch kurz zum nahen Netto gelaufen um beim dortigen Bäcker etwas für den Kaffeetisch zu kaufen. Wir haben dann die Zeit mit Wintersport im Fernsehen verbracht und erst zum Nachmittag kam dann doch noch die Sonne raus. Ich konnte mich aber nicht mehr aufraffen, weil es mir zu spät war. So ging dann der Tag langsam zu Ende und Morgen geht es für uns weiter. Das Wetter soll etwas besser und sonniger werden, aber die kalten Temperaturen bleiben uns erhalten. Auch die Nächte werden wieder etwas frostiger. Es ist immer noch Winter!!!

Tag 70 - Sonntag, 09.02.2025

Gestern am späten Abend so gegen 23 Uhr hatten wir eine ungewöhnliche Situation. Ich lag gerade im Bett, als der Hund bellte und meine Frau mich rief, dass jemand neben unserem Wohnmobil steht und an unsere Eingangstür gefallt hatte. Ich habe dann gleich aus dem Fenster geschaut, aber niemanden gesehen. Ich habe dann das Fenster gewechselt und in Richtung Ausfahrt geschaut. Es war natürlich sehr dunkel, aber man konnte dann eine Person mit einem Trolly in der Hand erkennen, die über die Ausfahrt den Platz verläßt. Wirt hatten natürlich alles abgeschlossen und waren trotzdem Frau, dass unser Hund sofort angeschlagen hat. Ich jedenfalls habe danach trotzdem gut geschlafen.

Am Morgen schien sogar die Sonne und es hatte leicht gefroren. Ich bin dann mit dem Hund raus und wir haben danach gemütlich gefrühstückt. Wir haben uns dann für die Weiterfahrt fertig gemacht und sind gegen 11 Uhr vom Platz gefahren. Zunächst haben wir an der Tankstelle gegenüber für 1,70 Euro je Liter Diesel getankt (gestern Morgen waren es noch 1,58 Euro) und sind dann über Bundesstraßen bis kurz vor Rostock gefahren. Unser heutiges Ziel ist der Wohnmobilpark am Westhafen in Wismar. Die Strecke beträgt etwa 155 Kilometer und nach gut der Hälfte sind wir dann auf die A20 Richtung Lübeck gefahren. Nach der Ausfahrt waren es dann noch knapp 10 Kilometer bis zum Stellplatz.

Unweit des Hafengeländes befindet sich der große Platz für 95 Wohnmobile zum Preis von 15,-- Euro. Die WC-Nutzung kostet 4,-- Euro pro Tag, muss aber nicht dazu gebucht werden. Strom gibt es für 0,60 Euro pro kWh. Duschen kosten 1,-- Euro je 3,5 Minuten. Ver- und Entsorgung ist auch vorhanden, genauso wie ein Gasservice. Wir finden den Platz recht leer vor und suchen uns eine schöne Parzelle. Dann stellen wir uns auf und richten uns ein. Die Sonne schein und der Wind ist auszuhalten. Kalt ist es trotzdem. Ich gehe dann mit dem Hund eine Runde, während meine Frau das Mittagessen zubereitet.


                                                             Unser Platz in Wismar
                        Anmeldung uns Sanitärgebäude mit Ver- und Entsorgung direkt am Eingang

Nach einer Pause gehe ich nochmal mit dem Hund raus, weil das Wetter noch so schön ist. Ich gehe zum Hafen und drehe dort eine Runde. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens befinden sich einige Geschäfte und im Wasser liegen ein Paar Kutter, die Fisch verkaufen. Im Schatten der großen Gebäude ist es jedoch recht kalt und so mache ich mich wieder auf den Rückweg. Nun freue ich mich auf eine Tasse Kaffee und dann legen wir die Füße hoch und lassen den Tag ausklingen.



                                                                Hafenanlagen im Wismar

                                                   Der blaue Punkt markiert unseren Stellplatz

Tag 71 - Montag, 10.02.2025

Die Nacht war ruhig und ich habe gut geschlafen. Erst kurz vor neun wird unser Hund unruhig und will raus. Da hilft nix und wir stehen auf und ich gehe mit ihm Gassi. Es ist stark bewölkt und kalt. Es hat zwar nicht gefroren, aber der Wind läßt die Temperaturen noch kälter erscheinen. Wir frühstücken danach lange und erst gegen 12 Uhr machen wir uns auf den Weg zum alten Hafen. Der ist zum großen Teil neu angelegt und nur noch einige alte Speicher stehen hier, die u.a. zum Wohnhäusern ausgebaut wurden. Es gibt einige nette Geschäfte und im Hafen stehen drei Kutter, auf denen man so mancher Fisch kaufen kann.

Hier lassen wir und dann auch leckeren Backfisch und Fischfrikadelle schmecken. In einer Fischräucherei kaufen wir dann noch etwas fürs Abendessen. Dann wird uns aber langsam kalt und wir gehen zum Wohnmobil zurück. Tatsächlich kommt noch die Sonne raus, wärmer wird es aber trotzdem nicht. Ich entschließe mich dann doch noch für einen kleinen Stadtbummel. Im Gegensatz zu meiner Frau interessieren mich auch die alten Gemäuer.
                                                                Alte Hafengebäude
                                                        Hier gibt es leckeren Fisch
                                              Neue Wohn und Geschäftshäuser im alten Hafen
                                                                Holzhafen Wismar
                                        Hafengelände mit Blick zum Kirchturm von St. Marien

Zunächst komme ich an der Heilig-Geist-Kirche vorbei, die schon aus dem 13. Jahrhundert stammt und früher als Spitalkirche diente. Hier wurden Kranke und Gebrechliche zuerst innerhalb der Kirche versorgt. Später wurden nebenan Gebäude errichtet, die aber mit der Kirche verbunden waren. So konnten die Kranken auch die Gottesdienst mit verfolgen. Die Kirche hat eine interessante Holzdecke, die sehr schön bemalt ist. Ich gehe weiter durch die Einkaufsstraße zum alten Markt, mit seinen tollen Häusern, die typisch für Norddeutschland sind.
                                                            Die Heilig-Geist-Kirche
                                                      Mit der toll bemalten Holzdecke

Weiter gehe ich zur St. Marienkirche, von der nur noch der Turm übrig ist. Das Kirchenschiff wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und die SED hat sie dann sprengen lassen. Von dem stark beschädigten Kirchenschiff ging angeblich eine Gefahr für die Bevölkerung aus. Ich habe aber erfahren, dass man aus heutiger Sicht die Kirche hätte retten können. Im Außenbereich hat man die Grundmauern und Säulen der Kirche wieder so aufgemauert, dass man den früheren Grundriss erkennen kann.
                                            Marktplatz mit einem alten Wasserbrunnen
                                                                Rathaus von Wismar
                                                             Restaurant "Alter Schwede"
                                                            Teil der Einkaufsstraße

Nicht weit von dieser Kirche steht die St. Georgen-Kirche. Auch diese Kirche wurde stark beschädigt, wurde aber im späteren Verlauf aufwändig restauriert. Heute hat die Kirche keine Inneneinrichtung mehr und die unter Trümmern liegenden Gestühle und Altäre stehen heute zum Teil in der St. Marienkirche in Wismar. Die St. Georgen-Kirche wird heute zu vielen verschiedenen Veranstaltungen genutzt. Sie wurde aber nicht entweiht und deshalb finden auch immer noch regelmäßige Gottesdienst statt. Auf die über dem Dach befindliche Aussichtsplattform führt heute ein Fahrstuhl und eine Wendeltreppe.
             Der verbliebene Turm der St. Marienkirche mit den Grundrissen des alten Kirchenschiffes
                                                                Die St. Georgen-Kirche
                                                   Das sehr hohe Kirchenschiff dieser Kirche
                                                                     Leerer Innenraum
                                        Die Wendeltreppe ist nichts für Menschen mit Höhenangst

Nach der Besichtigung dieser Kirche kehre ich zum Stellplatz zurück und ich freue mich auf eine heiße Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Später gehe ich noch kurz mit dem Hund raus und dann wird es auch schon wieder langsam dunkel. Irgendwie fröstele ich immer noch und bin froh, im warmen Wohnmobil zu sein. Morgen soll zwar die Sonne wieder scheinen, aber mit einem frischen Wind wird man die wohl nicht spüren.

Tag 72 - Dienstag, 11.02.2025

Der Tag beginnt heute sehr sonnig, aber mit einem frischen Wind. Zusammen mit den frostigen Temperaturen ist es am Morgen eiskalt. Dick eingepackt gehe ich mit Ellie Gassi. Nach einem langen Frühstück gehe ich zum nahen Netto zum Einkaufen. Leider kränkelt meine Frau und kann leider nicht mitkommen. Ich packe alles weg und werde aber am Nachmittag nochmal hingehen, weil ich nicht alles tragen konnte. Da wir morgen den Platz wechseln wollen und wir dort in der Nähe keine Einkaufsmöglichkeiten haben, wollen wir unsere Vorräte nochmal auffüllen.

Ich möchte nochmal in die Stadt und bei der Gelegenheit etwas aus der Apotheke holen. Ich nehme den gleichen Weg, den ich auch schon gestern gegangen bin und nehme die erste Apotheke. Dann mache ich mich auf den Weg zur Kirche St. Nikolai. Gestern habe ich erfahren, dass dort wertvolle Altäre und Bilder aus den beiden Kirchen einen Platz gefunden haben, die ich besucht habe. Die Kirche selbst soll aber auch sehr beeindruckend sein. Sie wurde von 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut und gilt als Meisterwerk der Spätgotik im nordeuropäischen Raum. Sie ist Teil der Altstadt und seit 2002 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

1703 zerstörte ein außergewöhnlicher Sturm den Spitzhelm des Turmes, der danach das Dach und die Gewölbe des Mittelschiffs durchschlug und richtete erhebliche Schäden am Gebäude an. Der Turm bekam danach ein Satteldach und ist heute nur noch 64 Meter hoch, knapp die Hälfte der damaligen Höhe. Die Kirche wurde im letzten Weltkrieg kaum beschädigt und beherbergt heute etliche Ausstattungsstücke aus den stark betroffenen Kirchen St. Georgen und St. Marien.

Das Bauwerk ist eine dreischiffige Basilika und der Raum wirkt gewaltig aufstrebend. Das Mittelschiff hat nur eine Breite von 10,50 Metern und hat eine Gewölbehöhe von 37 Metern und ist damit das vierthöchste Kirchenschiff Deutschlands und das zweithöchste im Sakralbau der Backsteingotik, wobei die Marienkirche in Lübeck nur um 1,5 Meter höher ist. Wenn man im Mittelschiff steht erscheint einem die Höhe gewaltig. Die Kirche wurde aus ca. 3 Millionen Steinen erbaut. Mich hat das Bauwerk stark beeindruckt.

Ich habe danach noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt gemacht und war vom heutigen Markttag im Zentrum stark enttäuscht. Nur wenige Anbieter standen auf der großen Fläche. Ich habe mich dann auf den Rückweg gemacht und zurück im Wohnmobil wurde dann gegessen. Bevor es eine Pause gab, bin ich nochmal zum Netto-Markt, um die restlichen Lebensmittel zu kaufen. So geht auch der heutige Tag zu Ende.

Tag 73 - Mittwoch, 12.02.2025

Die Nacht war eisig kalt und zusammen mit dem frischen Wind ist es gefühlt noch kälter. Das Thermometer zeigt Minus 5 Grad. Da meine Frau immer noch kränkelt, bleiben wir heute doch noch hier. Ich stehe seid langem mal zuerst auf und gehe mit dem Hund raus. Anschließend laufe ich zum Netto und hole uns frische Brötchen. Heute bin ich mal mit Kaffee kochen dran und richte den Frühstückstisch ein. Meine Frau bleibt noch liegen. 

Vorher tausche ich noch eine Gasflasche, weil der Mitarbeiter des Platzes nur von 9 bis 10 vor Ort ist. Dann wird erstmal gefrühstückt und das recht lang. Die Sonne scheint von einem blauen Himmel und man möchte meinen, es wäre draußen angenehm. Das ist es aber überhaupt nicht. Ich gehe dann am späten Vormittag mit Ellie auf eine größere Runde, weil sie in den letzten Tagen zu kurz gekommen ist. Ich habe auf Maps einen schönen Weg an einem kleinen Flüsschen entdeckt, der durch einen Landschaftspark führt.

Dieser Weg ist recht schön und führt durch ein Tal mit dichtem Baumbestand. An den oberen Rändern sehe ich Häuser und ein Schule. Es sind kaum Menschen unterwegs und wer läuft schon freiwillig bei der Kälte. Hier im Wald geht es aber einigermaßen, weil der Wind hier nicht so weht. Ich erreiche dann den Bürgerpark, den ich auf der Karte gesehen habe. Der ist aber eingezäunt und ich habe keine Ahnung, wo der Eingang sein soll. Aber ich bin auch schon weit genug gelaufen, denn ich muss ja noch zurück.


                                                    Schöne Spazierwege abseits der Bebauung
                                                    Mit Rehen hätte ich hier nicht gerechnet
                                                        Meine Runde für heute, etwa 5 km.

Auf diesem Rückweg entdecke ich tatsächlich zwei Rehe, die keine 30 Meter von mir durch das Gelände laufen. Sie nehmen kaum Rücksicht auf uns und ich kann ein paar Aufnahmen machen. Ohne große Eile laufen sie schließlich weg, als wir uns wieder bewegen. Auf einem ähnlichen Weg kehre ich zurück zum Wohnmobil und freue mich, wieder im Warmen zu sein. Mein Gesicht glüht!!! Da meine Frau keinen Appetit verspürt, mache ich mir etwas zu essen. Langsam bewölkt sich der Himmel und die Sonne verschwindet. Wir schauen dann etwas Wintersport im Fernsehen.

Am Nachmittag gehe ich nochmal rüber zum Netto, weil wir noch ein paar Lebensmittel vergessen hatten. Zwei Kannen Frischwasser fülle ich noch auf und gehe nochmal mit Ellie raus. Jetzt ist aber Schluss mit Kälte und ich wundere mich, dass mit einsetzender Dämmerung noch kleinere Schwärme Kraniche über die Stadt fliegen. Die sind wirklich früh dran. Wenn die bei den Temperaturen schon wieder hier sind, hätten sie erst garnicht wegfliegen brauchen. So geht der Tag zu Ende und wir hoffen, dass wir Morgen weiterfahren können, da es meiner Frau etwas besser geht.

Tag 74 - Donnerstag, 13.02.2025

Heute geht es für uns nun doch weiter. Das Wetter ist nicht mehr so frostig, kalt ist es trotzdem und der Himmel ist bedeckt. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig und tanken noch Frischwasser auf und verlassen dann den Platz um etwa 10 Uhr 45. Das Wetter hat sich verbessert und die Sonne scheint sogar. Wir verlassen die Stadt und fahren auf die A20 Richtung Lübeck. Unser heutiges Ziel ist Grömitz an der Ostsee. Wir wollen dort auf den Stellplatz in Lennste, Achtern Diek. Den Platz kennen wir schon von einigen früheren Besuchen.

Die Autobahn ist nicht stark befahren und wir kommen ohne Probleme durch. In Lübeck geht es auf die A1 Richtung Fehmarn und damit nach Norden. Bald erkennt man, dass es hier vor Kurzem geschneit hat und je weiter wir voran kommen, so weißer wird die Landschaft. Eigentlich wollte meine Frau keinen Schnee mehr und seid wir Bayern verlassen haben, war auch kaum noch welcher zu sehen. In Grömitz angekommen, fahren wir gleich auf den Platz, der nur spärlich belegt ist. Hier passen 154 Wohnmobile hin, es stehen aber höchstens 15 Fahrzeuge. 

Wir suchen uns einen Platz in der Nähe eines Weges, der gleich zum Strand führt. Da brauche ich nicht mit Ellie über den ganzen Platz laufen. Hier liegen etwa 2 - 3 cm Schnee und die Wege sind geräumt. Entsprechend kalt ist es und wir beeilen uns, das Fahrzeug einzurichten. Wir melden uns per Automat an und buchen zunächst bis nächsten Montag. Wir wollen uns und dem Hund ein wenig Auslauf am Strand gönnen, da Ellie in den letzten Tagen zu Kurz gekommen ist.

                                                                 Unser Platz in Grömitz
              Der blaue Punkt markiert unseren Stellplatz. Er liegt ein ganzes Stück vom Ort entfernt.

Wir zahlen 17,-- Euro pro Tag plus je 2,-- Euro Kurztaxe. Strom kostet 0,70 Euro je kWh und das Wasser im normalem Rahmen. Es gibt hier ein tolles, großzügiges Sanitärhaus mit Dusche und WC, Waschmaschine und Trockner. Die Duschen sind allerdings kostenpflichtig. Ich gehe gleich mit Ellie raus und machen einen kurzen Besuch am Strand. Hier liegt natürlich auch Schnee und das ist natürlich das beste Geschenk, was man unserem Hund machen kann. Da niemand am Strand ist, lasse ich sie laufen und das nimmt sie natürlich gerne an.
                                                     Durch das kleine Wäldchen zum Strand
                                                                 Schnee auch am Strand
                                                          Ein Schneemann zum schnüffeln

Der Himmel und die Wolken liegen tief über dem Land und der Ostsee und bald darauf beginnt es leicht zu schneien. Ich schau noch kurz beim Bäcker vorbei, der täglich von 8 Uhr bis 13 Uhr geöffnet hat. Ich war mir nicht sicher, ob er zu dieser Jahreszeit überhaupt geöffnet hat. Ich gehe dann zum Platz zurück und freue mich auf die Wärme. Wir machen es uns gemütlich und essen zu Mittag. Mir ist nach einer Pause und ich lege mich etwas hin, während es draußen stärker schneit. 
                                                                      Es schneit stark

Zum Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen und draußen wintert es ein. Es schneit nun kräftig und von den geräumten Wegen ist bald nichts mehr zu sehen. Es kommen einige Zentimeter dazu. Die nächsten Tage sollen zwar trocken, aber sehr kalt werden. Von Frühling ist weit und breit nichts zu sehen. Ist ja eigentlich auch noch etwas Zeit. 

Tag 75 - Freitag, 14.02.2025

Ein Blick am Morgen aus dem Fenster, der Schnee liegt noch. Es ist stark bewölkt und das Thermometer zeigt null Grad. Ich gehe mit Ellie raus und alles sieht winterlich aus. Natürlich haben wir erst Mitte Februar, aber wir hatten auf mildere Temperaturen gehofft. Aber die Aussichten bis Mitte nächster Woche zeigen zwar schöneres und sonnigeres Wetter, verbunden aber mit strengem Nachtfrost. Während des Frühstücks wird die aktuelle Gasflasche leer und ich mache mich danach auf den Weg, um uns eine frische Flasche zu besorgen.

                                                        Morgens bei der Gassirunde

Ich frage kurz in der Rezeption nach, aber es ist noch immer so, wie zu früheren Zeiten. Der Platz selber hat kein eigenes Gaslager, aber direkt über die Straße beim Campingplatz kann man die Flaschen tauschen. Das mache ich auch und bekomme dort sofort eine frische Falsche zum Preis von 31,50 Euro. Billig ist das nicht, aber frieren wollen wir schließlich auch nicht. Ich baue die Flasche gleich ein und wärme mich im Wohnmobil auf. 

Nach dem Mittagessen gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde raus und wir ziehen ihr die neuen Gamaschen an, da der Schnee recht feucht ist und sie wieder dicke Knubbel an den Beinen sammelt. Sieht immer ein bißchen lustig aus, aber es macht ihr nichts aus und sie rennt nicht anders als ohne. Wir gehen an den Strand, wo die leichte Sturmflut von letzter Nacht den Strand in zwei Teile teilt. Die Wasserseite ist jetzt schneefrei, während zur Düne hin noch etwa 4 bis 5 cm liegen. Ellie hat natürlich wieder viel Spaß und der Schnee sollte auch noch etwas liegen bleiben.


                                                                    Ellie voll verkleidet

Wir laufen den Strand entlang und Ellie trifft auch ein paar Artgenossen und es wird fleißig geschnuppert. Der Wind ist eingeschlafen und es fühlt sich nicht mehr so kalt an, wie noch gestern. Trotzdem gehen wir dann wieder zurück zum Wohnmobil, denn dort wartet eine Tasse Kaffee. Da ich auch über etwas Kopfschmerzen gelitten habe, lege ich die Fuße hoch und wir schauen etwas Wintersport im Fernsehen. Das Wetter bleibt stark bewölkt, aber trocken und man merkt jetzt schon, obwohl die Sonne nicht scheint, dass es länger hell bleibt.

Tag 76 - Samstag, 15.02.2025

Die Nacht war ruhig und wir haben gut und lange geschlafen. Es ist nach wie vor kalt und der Schnee liegt noch. Während des Frühstücks verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt raus. Alles sieht gleich ganz anders aus. Die Wetterfrösche versprechen uns Sonnenschein bis zur Mittagsstunde. Das wollen wir dann ausnutzen und gehen mit Ellie an den Strand. Hier weht nur ein leichter Wind und die Sonne ist spürbar. Der Wohnmobilstellplatz hat sich gefüllt und am gestrigen Freitag sind etwa 50 Fahrzeuge eingetrudelt.

Der Strand ist recht leer und nur vereinzelt treffen wir Menschen und einige mit Hund. Ellie hat Spaß daran und läuft natürlich ohne Leine. Wir laufen in Richtung Grömitz und zwar so lange, wie meine Frau meint durchzuhalten. Immer mit der Maßgabe, dass wir ja auch wieder zurück müssen. Der feste Sand läßt sich aber gut begehen und so kommen wir der Stadt immer näher. Schließlich landen wir an der großen Seebrücke im Ort und laufen sogar noch ein Stück weiter.




Wir wechseln dann auf die Promenade und gehen an den Geschäften vorbei. Hier ist richtig viel los und die Restaurants sind belegt und einige sitzen sogar draußen in der Sonne. Wir wechseln dann auf dem Rückweg aber wieder auf den Strand, da läßt es sich besser laufen und für den Hund ist es auch besser. So landen wir nach gut sieben Kilometern wieder am Wohnmobil. Es ist schon nach 14 Uhr und die Sonne scheint immer noch. Dann gibt es Mittagessen und wir legen die Füße hoch.

Nach Kaffee mit Plätzchen gehe ich nochmal mit dem Hund raus und entleere unsere Toilette. Danach gibt es noch eine kleine Pause und während dessen zieht es sich dann doch draußen zu und die Sonne verschwindet. Die nächsten Tage sollen aber wieder sehr schön werden, jedoch mit sehr kalten Nächten.



                                                    Die große Seebrücke von Grömitz

Tag 77 - Sonntag, 16.02.2025

In den frühen Morgenstunden hat es leicht geschneit und die dicken Wolken hängen noch am Himmel. Eine dünne Neuschneeschicht liegt über dem Land und färbt alles wieder weiß. Es folgt eine kleine Gassirunde bis an den Strand. Hier gibt es tolle Bilder von dunklen Wolken und leichtem Sonnenschein. Ich kehre aber gleich wieder um, denn es ist bei einem strammen Wind eiskalt. Dann frühstücken wir lange und draußen werden die Wolkenlücken größer und die Sonne gewinnt Oberhand.

                                                                Tolles Bild am Strand
                                                            Schneebesen mit Antrieb

Ich gehe dann mit Ellie auf eine längere Strecke an den Strand, aber auch jetzt weht ein eisiger Wind über den Strand. Dem Hund macht es scheinbar garnichts aus und ich drehe dann aber bald um und habe dann den Wind im Rücken und die Sonne von vorn. Das ist bedeutend angenehmer. Trotzdem bin ich froh, wieder im Wohnmobil zu sein. Das Mittagessen wollen wir ausfallen lassen. Statt dessen gibt es heute mal Waffeln mit Heidelbeeren und Sahne. Dazu gibt es Wintersport im Fernsehen.
                                                                             Lecker!!!

Mit gut gefülltem Bauch geht es nochmal mit Ellie raus an den Strand. Der Wind ist immer noch frisch und wir schaffen aber eine gute Strecke. Es sind nicht viele menschen unterwegs und auch der Stellplatz hat sich wieder geleert. Etwa 50 Wohnmobile haben heute den Platz wieder verlassen. Das Wetter soll kalt und sonnig bleiben und wir werden wohl morgen nochmal verlängern und hoffen darauf, dass das Wetter hält, was es verspricht. Die Gasflasche hat schon wieder stark nachgelassen und wird wohl in der Nacht leer werden. Die hat dann keine drei Tag gehalten.



                                                          Sieht warm aus, war aber eiskalt.

Tag 78 - Montag, 17.02.2025

Heute war hier die kälteste Nacht, seit wir in Grömitz sind. Das Thermometer hat Minus 10 Grad angezeigt. Ich bin dann mit Ellie bis an den Strand gegangen und habe tolle Fotos gemacht, denn der Himmel über der Ostsee war klasse. Es war windstill und die See hatte keine Wellen. Am Strand hatten sich kleine Eisflächen ausgebildet, die mit der leichten Dünung angespült wurden. Obwohl es keinen Wind gab, war es bitterkalt. Aber es war eine Ruhe über dem Wasser und dem Strand, wie sie es wohl nur im Winter und ohne Wellen gibt. Ich habe am Strand ein paar Steine aufgesammelt, von denen ich meinte, es könnte vielleicht Bernstein sein. Im Wohnmobil habe ich sie mir näher angeschaut und bis auf zwei kleine Stücke alle aussortiert.

                                                Eine tolle Stimmung morgens am Strand
                Die gute Sicht reicht bis Wismar, wo man die Türme der Kraftwerke erkennen kann.

                                                                         Eis am Strand

Wir sind dann aber schnell wieder ins warme Wohnmobil gegangen und haben lange gefrühstückt. Anschließend sind wir zur Anmeldung und haben unseren Aufenthalt bis Donnerstag verlängert. Danach haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Da wir evtl. etwas Einkaufen wollten, haben wir den Hund im Wohnmobil gelassen. Wir sind dann am Strand entlang bis zur Promenade gegangen und dann weiter bis zur Seebrücke. Erst dort waren etwas mehr Menschen unterwegs. Viele Geschäfte und Restaurants waren aber geschlossen.

Wir sind dann in den Ort, denn wir wollten Fisch essen. Daraus ist aber nichts geworden, weil beide Fischbuden, die wir kannten, auch geschlossen waren. So sind wir dann in einem Bogen zurück zur Promenade und haben dann doch ein offenes Restaurant gefunden. Das war aber so voll, dass wir keinen Sitzplatz gefunden haben. Aber es gab auch die Möglichkeit, einen Backfisch auf die Hand zu bekommen. Das haben wir natürlich gemacht und ihn auf einer Bank in der Sonne gegessen.

Dann ging es zurück über den Strand zum Stellplatz. Die Sonne schien noch so schön und ich habe mir einen Stuhl raus gestellt. Ich habe dann etwa eine Stunde draußen gesessen und es war herrlich. Für eine Tasse Kaffee bin ich dann wieder rein. Am Nachmittag bin ich dann mit Ellie nochmal ein Stück am Strand entlang und die untergehende Sonne bewundert. Als die dann verschwunden war, wurde es schnell sehr kalt und wir sind zurück zum Platz. So ist dann der sehr schöne Tag zu Ende gegangen.


Tag 79 - Dienstag, 18.02.2025

Die Nacht war wieder frostig, wenn auch nicht so kalt, wie die Nacht davor. Dafür scheint die Sonne wieder von einem tiefblauen Himmel. Nach kurzer Gassirunde zum Strand wird lange gefrühstückt. Vor elf Uhr muss ich aber eine Gasflasche tauschen und gehe dafür rüber zum Campingplatz. Das ist auch schnell erledigt und dann gehe ich mit Ellie auf eine größere Runde zum Strand. Es ist wieder windstill und nur wenig Menschen unterwegs. Hier hat der Hund Spaß und läuft lieber auf dem schmalen Streifen, der noch mit Schnee bedeckt ist.
                                            Schnee gefällt ihr immer noch besser, als der Sand.

Wir laufen in entgegengesetzter Richtung zur Stadt, weil es hier ruhiger und kaum jemand am Strand ist. Nach etwa zwei Kilometern kehre ich um und gehe gemütlich zum Stellplatz zurück. Ich stelle mir einen Stuhl in die Sonne und bleibe mit dem Hund draußen, während meine Frau Mittagessen kocht. Daß genießen wir dann und anschließend gehen wir zum Sanitärgebäude, wo auch die Waschmaschinen stehen. Heute wollen wir einmal waschen und trocknen. Die zweit Maschine ist dann Morgen dran. Während die läuft gehe ich wieder mit Ellie an den Strand.

                                    In der Sonne sitzen geht auch schon, aber nur gut eingepackt.

Es gibt wieder eine sehr gute Sicht und man kann die Fähren erkennen, die wohl Richtung Dänemark, Schweden oder Norwegen fahren. Auch der ein oder andere Frachter ist zu sehen. Die Sonne meint es gut, aber ohne Handschuhe und Mütze laufe ich nicht. Wir nehmen wieder die gleiche Strecke und jetzt treffen wir auch ein paar andere Hunde. Alle sind friedlich und begrüßen sich. Richtig spielen will aber keiner. So drehen wir wieder um und sind wieder am Platz, wo meine Frau gerade den Trockner befüllt. Wieder am Platz setze ich mich wieder etwas in die Sonne und zum Kaffee schauen wir etwas Wintersport.

Gegen 16 Uhr dreißig gehe ich noch einmal mit Ellie an den Strand, bis die Sonne hinter dem Deich verschwindet. Jetzt wird es wieder schnell kalt und wir verschwinden wieder ins warme Wohnmobil. Jetzt wird es auch schnell dunkel. Wir überlegen noch, wann es für uns weiter geht, aber zu einem Ergebnis kommen wir noch nicht.

Tag 80 - Mittwoch, 19.02.2025

Noch hält das sonnige und kalte Wetter an und so war es auch in der Nacht wieder frostig. Ab morgen Abend soll es wolkiger und milder werden. Mal sehen, ob die Wetterfrösche recht behalten. Wir wollen das schöne Wetter hier noch mitnehmen und haben daher beschlossen, noch bis übers Wochenende hier zu bleiben. Das Frühstück gestaltet sich heute sehr lange und dann gehe ich mit Ellie auf eine größere Strandrunde. Der Wind hat etwas aufgefrischt und so merkt man die Sonne nicht mehr so, wie an den letzten Tagen.
                                        Seit Tagen schon schwimmt diese Eisplatte hier im Meer
             Die Schilder stehen hier seit heute überall am Strand. Keine Ahnung, was die bedeuten.

Zurück am Wohnmobil wollen wir die zweite Maschine waschen und anschließend gehe ich mit einem Einkaufszettel gewaffnet in den Ort. Ich will zum Aldi und das sind etwa 2,5 Kilometer, wenn man den direkten Weg nimmt. Natürlich finde ich wieder etwas mehr, als auf meinem Zettel steht und so verwundert es nicht, dass mein Rucksack schwerer geworden ist, als gedacht. Aber was solls, ich laufe ja eigentlich ganz gerne. Der kürzeste Weg abseits des Ortes ist zwar doof zu laufen, aber für Umwege bin ich jetzt nicht zu haben.

Ich erreiche dann den Stellplatz und bin froh, meine Füße hoch zu legen. Das Mittagessen lassen wir ausfallen, denn ich habe beim Bäcker Kuchen gekauft, den wir jetzt mit einer Tasse Kaffee genießen. Dabei schauen wir etwas Wintersport. Zum Nachmittag will unser Hund nochmal raus und ich raffe mich auf und gehe nochmal mit ihm an der Strand. Der Wind ist immer noch frisch und ich bin froh, dass ich an Handschuhe gedacht habe. Die Schatten werden länger und die Sonne geht langsam unter. Über die Ostsee fliegt ein Seeadler und ich hoffe, dass ich ihn auch so erkannt habe. 
                                                    Langsam geht dem Hund der Schnee aus
                                                                    Die zwei Strandläufer
                                                                 Strand oder Wüste?

Es wird wieder sehr kalt und ich bin mit den letzten Sonnenstrahlen wieder zurück. Jetzt muss für heute Gut sein und ich muss nur noch kurz die Toilette reinigen lassen. Dafür gibt es hier zwei Automaten an der Entsorgungsstation. Manuelles Entleeren geht hier nicht. Dann geht es ab ins Wohnmobil. Fertig!!!

Tag 81 - Donnerstag, 20.02.2025

Der Nachtfrost war nicht mehr so stark und am Morgen waren es noch etwa Minus zwei Grad. Dafür hat der Wind kräftig aufgefrischt und bei der Gassirunde war es ganz schön heftig. Wir sind nur kurz bis zum Strand gelaufen und da fühlte es sich an, wie Minus 10 Grad. Also schnell wieder weg und zurück zum Wohnmobil. Wir haben uns dann mit dem Frühstück sehr viel Zeit gelassen, weil es mir für einen längeren Spaziergang zu kalt war. Ich habe dann am späten Vormittag ein paar Kannen Frischwasser nachgefüllt. wir sind dann zum Anmeldeautomaten gegangen und haben nochmal bis zum nächsten Montag verlängert.
                                                Sieht zwar schön aus, war aber sehr kalt.

Es soll ja in den nächsten Tagen deutlich milder werden und das wollen wir dann noch mitnehmen. Ich bin dann doch mit Ellie an den Strand und habe mich dick eingepackt. Das war auch nötig, denn es war immer noch recht kalt durch den Wind. Wir haben es dann bis etwa zum Beginn der Promenade geschafft und sind dann wieder umgedreht. Ellie hat wieder ein paar Hunde zum Spielen gefunden. Nicht immer klappt das gut und ist oft schnell wieder zu Ende. 

Zurück am Wohnmobil gibt es Mittagessen und draußen scheint noch die Sonne, obwohl erste Schleierwolken zu sehen sind. Ich habe dann ein Mittagsschläfchen gemacht, weil ich nicht schon wieder raus wollte. Zur Kaffeezeit lockte dann der Kuchen, den ich Vormittags noch beim nahen Bäcker geholt habe. Eigentlich war ich für ein Brot dahin, aber leider konnte man das vor Ort nicht schneiden. Das habe ich dann lieber gelassen und mich für zwei Stücke Kuchen entschieden. 
                                                            Schattenseite vom Deich
                                                                  Sonnenseite vom Deich
             Nachmittags war dann die Sonne weg und bald ist der Schnee wohl ganz verschwunden.

Mittlerweile hat sich die Sonne verabschiedet und ich bin dann doch nochmal mit Ellie an den Strand. Der Wind hat etwas nachgelassen und bei etwa drei Grad über Null, war es auch einigermaßen auszuhalten. Trotzdem war mir dann kalt und bin zurück am Deich entlang, denn da war es nicht so windig. Zurück am Wohnmobil wurde es schon dämmerig und so ging dann der Tag auch zu Ende.

Tag 82 - Freitag, 21.02.2025

Der Morgen ist nebelverhangen, es ist eine sehr feuchte Luft und alles ist Grau in Grau. Ich gehe mit Ellie bis zum Strand Gassi und überall ist der letzte Schnee über Nacht verschwunden. Da bleibt dem Hund nur noch der Sand zum Spielen und Rennen. Dichter Nebel hängt über der Ostsee. Es ist zwar kein Frost mehr, aber durch die feuchte Luft ist es trotzdem kalt. Ich tippe mal auf zwei oder drei Grad Plus. Da gehen wir lieber gleich wieder ins Wohnmobil.

Das Wetter bietet einen guten Grund lange zu frühstücken. Am späten Vormittag gehe ich aber dann doch mit dem Hund an den Strand und wir laufen ein gutes Stück Richtung Stadt. Wahrscheinlich haben wir bisher die Ebbe nur in der Nacht gehabt, denn das Wasser ist weit zurück gegangen und es bilden sich weite Flächen, über die man jetzt laufen kann. Ich hätte nicht gedacht, dass man die Gezeiten an der Ostsee doch so deutlich erkennen kann. Ist mir bisher hier noch nie so aufgefallen, obwohl wir ja schon des Öfteren hier waren.


                                                              Viel Sand, wenig Wasser.

Wir kehren dann aber auch bald wieder um und sind pünktlich zum Mittagessen wieder am Stellplatz. Der füllt sich zusehends, denn es ist schließlich Wochenende. Im Laufe des Tages sind über 90 Fahrzeuge auf den Platz gefahren. Nach dem Mittagessen läßt die Sonne noch auf sich warten und ich mache ein kleines Nickerchen. Zur Kaffeezeit ist sie dann doch da und ich gehe nochmal an den Strand. Der Dunst liegt noch über dem Land, aber die Sonne hat sich durchgesetzt. Das Wasser kommt erst langsam wieder zurück und immer noch gibt es große trockene Flächen.







Mit nachlassendem Sonnenlicht wird es trotzdem wieder frisch und wir gehen langsam wieder zurück zum Wohnmobil. Morgen soll auch bei uns die Temperatur etwas mehr ansteigen und die Sonne soll auch wieder zum Vorschein kommen. Dann wollen wir nochmal in die Stadt, denn am Samstag sollen wohl die Geschäfte und Restaurants geöffnet haben. 

Tag 83 - Samstag, 22.02.2025

Der Tag beginnt heute ganz nett, denn die Sonne scheint und es ist einigermaßen mild. Es sind zwar auch einige Wolkenfelder unterwegs, aber das Gesamtbild ist freundlich. Nach der Gassirunde mit Ellie frühstücken wir wieder lange. Heute wollen wir nochmal in die Stadt, denn es sind sicher alle Geschäfte und Restaurants offen. Auch unser Stellplatz hat sich gefüllt und von den vorhandenen 154 Parzellen sind nur noch etwa 25 frei. Da wir uns auch nochmal Fisch zum Mittagessen gönnen wollen, lassen wir den Hund im Wohnmobil.
                                                      Ein letztes Foto vom Strand in Grömitz

Vorher drehe ich aber noch eine größere Runde mit Ellie an den Strand, damit sie gleich ein wenig Müde ist, wenn wir sie alleine lassen. Am Strand sind heute deutlich mehr Menschen unterwegs, obwohl von voll kann keine Rede sein. Ellie findet wieder einige Spielkameraden und so hat sie auch ihren Spaß. Lange will ich aber nicht bleiben und so kehre ich wieder um. Zurück am Platz wollen wir eigentlich gleich los, da erreicht uns ein Telefonat aus der Heimat, dass der Vater meiner Frau plötzlich verstorben ist. Es war zwar nicht ganz unerwartet, weil es schon seit 14 Tagen im Krankenhaus lag.

Da es ihm aber gestern wieder etwas besser ging und wir noch mit ihm telefoniert hatten, waren wir doch erschüttert darüber, dass es jetzt so schnell gegangen ist. Wir haben natürlich unsere weiteren Vorhaben abgebrochen und uns für die Heimfahrt fertig gemacht. Da wir die Schwester meiner Frau nicht mit Allem alleine lassen wollen, machen wir und auf den Weg zu ihr. Die Fahrt ist zwar länger, als mir lieb ist, aber es ist ja nur einmalig. 

Die Strecke beträgt etwa 550 Kilometer und dauert entsprechend lang. Aber dafür gibt es keine Probleme auf der Autobahn und wir kommen gut durch. Wir erreichen dann das Haus meiner Schwägerin nach Einbruch der Dunkelheit. So endet unsere Winterreise mit heutigem Tag. 

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