Dienstag, 29. Juli 2025

Trip nach Remagen

 Trip nach Remagen

Tag 1 - Dienstag, 29.07.2025

Endlich sind wir wieder unterwegs, nachdem wir etwa drei Wochen in der Heimat verbracht haben. Unser Ziel für die nächsten acht bis neun Tage war eigentlich Lösnich an der Mosel. Da es aber in den nächsten Tagen öfter Regnen soll, waren wir uns nicht sicher, ob die große Wiese in Lösnich der geeignete Untergrund ist. Daher haben wir uns heute Morgen kurzfristig entschlossen, nicht dorthin zu fahren. Statt dessen haben wir und für den Stellplatz "An der Goldenen Meile" in Remagen am Rhein entschieden. 

Hier waren wir zwar schon des öfteren, aber unser letzter Besuch liegt schon mindestens zwei Jahre zurück. Da wissen wir, wie der Platz beschaffen ist und was uns in der Umgebung erwartet. So machen wir uns für die Abfahrt fertig und verlassen den Platz gegen 10 Uhr 30. Wir nehmen die Strecke über die A57, A1 und A61 bis zur Abfahrt nach Bad Neuenahr. Der Verkehr ist lebhaft und wir haben zwei kürzere Staus, die uns aber nicht sehr lange aufhalten. Hinter Köln erwischt uns ein heftiger Schauer und das Wasser steht teilweise sehr hoch auf der Straße.

Wir kommen aber ganz gut durch und erreichen den Platz gegen 12 Uhr 30. Es ist weniger los, als wir dachten und bekommen noch einen guten Platz, unweit des Rheins. Leider ist der Fluss durch die dichte Bepflanzung nicht zu sehen. Die Parzellen sind hier groß genug und wir können unseren Anhänger gut abstellen. Wir stellen uns auf und ich gehe mit Ellie eine Runde Gassi. Auch heute bleibt es hier nicht trocken und etwas später regnet es wieder. Wir trinken zwischendurch Kaffee und essen den mitgebrachten Kuchen.

                                Unsere Parzelle in Remagen. Hinter den Bäumen ist der Rhein.
            Keine 20 Meter vom Wohnmobil haben wir diesen Blick auf den Rhein und die Erpeler Ley
                                                                 Blick Richtung Linz

Bald scheint wieder die Sonne und ich gehe zur Rezeption des Campingplatzes nebenan und melde uns zunächst bis kommenden Sonntag an. Der Platz kostet mittlerweile 15,-- Euro einschl. Entsorgung. Strom kostet 4,-- Euro pro Tag. Da der Bezahlautomat nur Münzen schluckt, wähle ich lieber die Rezeption, da ich dort in einer Summe mit Karte zahlen kann. Die Bezahlung hier mit Münzen ist nur tageweise möglich. Anschließend gehen wir zum nahen Edeka und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Dort ist auch der Bäcker untergebracht, wo wir morgens frische Brötchen bekommen.

                                                            Der nächste Schauer kommt

Bis zum Abend bleibt es einigermaßen trocken, aber um draußen zu sitzen, ist es jetzt zu kühl.

Tag 2 - Mittwoch, 30.07.2025

In der Nacht gab es ein paar kleine Schauer und am Morgen ist es wieder trocken, als ich mit Ellie Gassi gehe. Anschließend hole ich uns frische Brötchen beim Bäcker um die Ecke. Danach frühstücken wir in gemütlich. Das Wetter soll sich einigermaßen halten und erst am Nachmittag drohen einige Schauer. Die Zeit möchte ich nutzen, um mit dem Rad nach Bad Godesberg zu fahren. Die Strecke am Rhein entlang kenne ich zwar schon zur Genüge, aber die Ausblicke sind immer wieder schön.

                                                            Auf dem Weg zum Bäcker
                                            Die Erpeler Ley liegt schon in der Sonne

Damit ich auch ein Ziel habe, möchte ich einen Besuch beim Haribo Werksverkauf machen. Auch da war ich schon öfter, aber was Kinder froh macht, macht schließlich auch Erwachsene froh. Ich erreiche dann die Stelle, wo ich vom Rhein in die Stadt abbiege. Bis zum Zentrum fährt man an vielen alten Villen vorbei, so wie ich es noch nirgendwo gesehen habe. Ein tolles Haus reiht sich an das andere. Prächtige Fassaden schmücken die alten Häuser.

                                                                    Der Drachenfels
                    Schloss Drachenburg unterhalb vom Drachenfels, Schauplatz von Bares für Rares
                                                        Die Reste der Burgruine Drachenfels
Grandhotel Steigenberger Petersberg diente der Bundesrepublik Deutschland lange als Gästehaus, um dort Staatsgäste unterzubringen. Dazu zählte u.a. Königin Elisabeth II 1965 und Leonid Breschnew 1973.

Vorbei an der Innenstadt erreiche ich dann den Werksverkauf von Haribo. Das Gebäude ist noch recht neu, denn vor ein paar Jahren war es noch an einer anderen Stelle, nicht weit entfernt. Zu dieser Tageszeit ist nicht sehr viel los und ich schlendere mit meinem Einkaufskorb durch die Reihen. Die Auswahl ist natürlich riesig und es gibt Sorten, die man so nicht bei uns im Geschäft kaufen kann. Ich muss mich, wie immer, sehr zurückhalten. Richtig billig ist es hier auch nicht und man bekommt nichts geschenkt. Mit ein paar Tütchen gebe ich mich zufrieden und verlasse den Laden.


                                                        Das Ziel meiner Radtour

Nun fahre ich noch in die Innenstadt, die eine nette Fußgängerzone hat. Hier gönne ich mir ein Eis und setze mich auf eine Bank, um mir den Trubel um mich herum anzusehen. Danach schlendere ich noch an den Geschäften vorbei, um mich dann wieder auf den Rückweg zu machen. Laut Navi beläuft sich die einfache Strecke auf etwa 18 Kilometer, die ich mit dem Ebike locker abfahre. Nach etwa 3,5 Stunden bin ich wieder am Platz, wo wir ein spätes Mittagessen einnehmen. 

                                                    Die Innenstadt von Bad Godesberg
                                                                    Burg Godesberg
                                                    Hübsche Stelle neben dem Radweg
                                                        Die Altstadt von Oberwinter

Erst danach erreicht uns ein Schauer, der aber nicht sehr lange anhält. Später scheint wieder die Sonne und nach einer Gassirunde mit unserem Hund stelle ich uns noch die Stühle raus und wir sitzen eine Weile vor unserem Wohnmobil. Die Sonne ist noch sehr warm. Erst nach 19 Uhr verschwindet sie hinter den Bäumen und ich wechsele ins Wohnmobil. Dort lassen wir den Abend ausklingen. 

                                                Schön gefährlich, aber schon vorbei gezogen

Tag 3 - Donnerstag, 31.07.2025

Heute hat meine Frau Geburtstag, aber das Wetter hält sich nicht daran. Als ich zum Bäcker gehe fallen die letzten Tropfen und es ist weiterhin stark bewölkt. Im weiteren Verlauf des Morgens bleibt es aber eher trocken, aber die Sonne läßt sich nur spärlich blicken. Mich hält es daher nicht im Wohnmobil und ich möchte in die Stadt. Am Rhein entlang erreiche ich zuerst das Friedensmuseum an den Resten der alten Eisenbahnbrücke über den Rhein. Diese wurde am Ende des ersten Weltkrieges von den Amerikanern unzerstört erobert.

Nach zwei vergeblichen Sprengversuchen der Deutschen, versuchten die Alliierten die Brücke zu reparieren. Zehn Tage nach der Eroberung stürzte die Brücke dann doch ein und riss 28 amerikanische Soldaten mit in den Tod. Nach dem Krieg wurde der westliche Brückenkopf zum Friedensmuseum umgestaltet. Wir waren ja schon öfter in Remagen, aber ins Museum habe ich bisher nicht geschafft. Das will ich ändern und schaue mir zunächst die Reste der Zufahrt auf die Brücke an. Danach gehe ich in das Museum und zahle den Eintritt von 5,50 Euro.

                                                Das Museum im westlichen Brückenkopf
                                                            Die Reste der Auffahrtsrampe
                     Der Blick von einem Aussichtspunkt auf die Brückenköpfe mit der Erpeler Ley

In den beiden Brückenköpfen ist die Geschichte der Brücke von ihrer Entstehung bis zur Zerstörung abgebildet. Auch wird an die damalige Zeit des Krieges in Remagen erinnert. Es sind viele Fotos und Relikte ausgestellt. Mich hat besonders ergriffen, dass das Gebiet des heutigen Campingplatzes nach der Eroberung und der Einkesselung der deutschen Soldaten im Großraum des Ruhrgebietes, dieser Platz als Gefangenenlager diente. Hier und im nahen Sinzig, auf der anderen Seite der Ahr, wurden über 250.000 Gefangene gehalten.

                                                Beschreibung der Bedingungen in den Lagern
                                Die riesige helle Fläche diente als Lagerfläche für die Gefangenen

Das Gelände wurde einfach umzäunt und die Gefangenen mußten auf blanker Erde ausharren. Mit bloßen Händen und alten Dosen wurden Gräben ausgegraben, in denen man Schutz suchte. Essen und Trinken war selten und die Tagesration bestand aus je zwei Keksen und einem Löffel Spinat. Später wurden die Gefangenen auf andere Lager aufgeteilt. Das in diesen Kriegsjahren weltweit etwa 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben, läßt einen erahnen, wie sinnlos Kriege sind.

Mit vielen Eindrücken verlasse ich das Museum und die Stadtbesichtigung verschiebe ich auf später. Ich gehe dann zum Wohnmobil zurück und besorge uns eine Leckerei aus der Bäckerei. Auf ein Mittagessen verzichten wir an dieser Stelle. Das Wetter bleibt bedeckt, aber trocken und ich gehe mit Ellie auf eine größere Runde um den Campingplatz. Da der angekündigte Regen weiter auf sich warten läßt, stelle ich noch einen Stuhl raus und suche im Internet nach Plätzen, die ich hier noch nicht besucht habe.

                                                                        Sehr lecker!!!

Am frühen Abend essen wir dann und es gibt weiterhin nur ein paar einzelne Tropfen, wobei der angekündigte Regen weiter ausbleibt. Am späten Abend erreicht uns dann doch noch ein kräftiger Schauer. Auch die nächsten Tage werden nicht besser und so müssen wir schauen, was die Tage noch so bieten.

Tag 4 - Freitag, 01.08.2025

Der Tag beginnt recht schön und ich besorge uns frische Brötchen zum Frühstück. Heute ist der erste Freitag im Monat und das Internet sagt uns, dass es heute einen Wochenmarkt in der Stadt gibt. Den wollen wir uns ansehen und gehen daher am Vormittag in die Stadt. Die Altstadt hat eine nette Fußgängerzone mit hübschen Geschäften und Cafés. Wir treffen auf den Marktplatz vor dem Rathaus und wie wir sehen, sehen wir nichts. Jedenfalls keinen Wochenmarkt. Hat das Internet gelogen? Wir wissen es nicht, schauen uns noch etwas um und gehen runter zur Promenade an den Rhein.

                                                            Die hübsche kleine Innenstadt
                                        Rathaus mit Markplatz, aber ohne Wochenmarkt

Das Wetter hält sich und wir schlendern am Fluß entlang. Wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet, wird es schnell kühl. So landen wir wieder am Wohnmobil und ich stelle mir einen Stuhl raus. Nach dem Mittagessen mache ich eine kleine Pause, denn es soll nun endlich regnen. Schon seit 13 Uhr hat der Wetterbericht Regen im Gepäck. Geregnet hat es aber bis jetzt nicht. Um 14 Uhr trinken wir Kaffee, während draußen die Sonne weiterhin scheint. Nach einer kleinen Gassirunde mit Ellie, fahre ich mit dem Rad in die Stadt.

                                                                        Der hats gut

Ich möchte mir die Altstadt näher ansehen, denn der Regen ist auf den frühen Abend verschoben. Ich schlendere durch kleine Gassen mit einigen Fachwerkhäusern. In die Kirche St. Peter und Paul komme ich nicht rein. Die ist schon verschlossen, was mir ein freundlicher Herr mitteilt. Ich komme am Römischen Museum vorbei, denn in Remagen hat früher ein römisches Kastell gestanden. Davon gibt es an verschiedenen Stellen noch Reste zu bestaunen. Das Kastell hat an dieser strategisch günstigen Stelle zwischen Main und Köln gestanden und hat etwa 450 Jahre bestanden.


                            Hübsche Fachwerkhäuser und ein Stück der erhaltenen Stadtmauer
                                                                Kirche St. Peter und Paul
                                                                    Römisches Museum
          Rathaus mit Marienbrunnen. Er war bis ins 20. Jahrh. die einzige Wasserversorgung der Stadt
                                                                            Tolle Villa
                                            Caracciolo Denkmal zum 100. Geburtstag errichtet
                                                         Wallfahrtskirche St. Apollinaris

Ich entdecke noch ein paar interessante alte Villen und Gebäude. In einem kleinen Park steht ein Denkmal, das an den Rennfahrer Rudolf Caracciola erinnert, der 1901 in Remagen geboren wurde. Seine legendären Siege mit dem Mercedes-"Silberpfeil" sind eng verbunden mit der "Grünen Hölle", dem Nürburgring in der nahen Eifel. Ein Foto noch von der Wallfahrtskirche St. Apollinaris und ich mache mich auf den Rückweg. Dunkle Wolken ziehen auf, Regen bringen sie aber nicht. Zurück am Platz lassen wir den Tag ausklingen. Um 19 Uhr 30 wird laut Wetterbericht der Regen endgültig abgesagt. Was soll man von so einer Vorhersage halten. Den Tag hätte ich mir sonst anders eingeteilt.

Morgen soll es regnerisch sein, falls das denn so stimmt!

Tag 5 - Samstag, 02.08.2025

Der Tag beginnt zwar trocken, aber der Wetterbericht hat schon wieder einige Schauer im Angebot. Die sollen aber erst gegen Mittag eintrudeln. Also nehme ich mir das Rad und fahre in Richtung Ahrweiler. Ich möchte mir den Stellplatz ansehen, auf dem wir schon öfter gestanden haben. Der ist aber bei der Flutkatastrophe praktisch verschwunden, da er unmittelbar an der Ahr liegt. Aus dem Internet weis ich aber, dass er seit einiger Zeit wieder geöffnet hat.

                                            Der Mündungsbereich der Ahr in den Rhein

Der Radweg beginnt direkt an der Ahrmündung in den Rhein. Den kenne ich schon von Früher, ist aber zur Zeit noch teilweise verlegt worden, weil immer noch nicht alles wiederhergestellt ist. Die meisten Spuren der Katastrophe sind aber schon nicht mehr zu sehen und es fällt aber auf, dass die Fassaden der Häuser an der Ahr neue Anstriche erhalten haben. Je weiter man Flussaufwärts kommt, je mehr Baustellen sind noch zu erkennen, auch weil im weiteren Verlauf das Tal immer schmaler wird und die Auswirkungen der Flut hier stärker waren.

                                Das Casino in Bad Neuenahr, auch hier wird noch viel renoviert 

Ich erreiche schließlich Ahrweiler und fahre direkt zum Stellplatz. Hier finde ich die Betreiberin in einem Blockhaus am Platzeingang und ich spreche sie an. Sie ist immer noch sehr nett und freundlich und gibt mir Auskunft über die damaligen Ereignisse. In ihrem Blockhaus hängen auch einige Bilder, wie es während und nach der Flut ausgesehen hat. Kaum vorstellbar, dass man den Mut und den Ehrgeiz aufgebracht hat, hier an gleicher Stelle wieder zu eröffnen.



 Oben rechts sieht man das eingestürzte Sanitärgebäude, darunter die eingestürzte Brücke und unten der Berg von angeschwemmten Holz vor dem Wohnaus.
                                    Das Wohnhaus der Betreiberin ist immer noch eine Baustelle
                                    Der Platz ist aber wieder in Betrieb und auch gut besucht
                                            Gegenüber wird aber noch schwer gearbeitet

Ihr Wohnhaus steht zwar noch, ist aber immer noch eine Baustelle und der angrenzende Sanitärbereich ist ganz verschwunden. Die Autobrücke gleich hinter dem Platz ist auch nicht mehr da und es gibt eine provisorische Brücke gleich daneben. Auch sind die Uferbefestigungen auf der anderen Flussseite noch nicht fertig. Der Platz ist jetzt komplett geschottert und sogar etwas breiter geworden, weil das Flussbett etwas verlegt wurde. Wir haben uns eine Weile unterhalten und danach fahre ich die kurze Strecke in den malerischen Ort, der Komplet von einer Stadtmauer umgeben ist.

                                                Eins der Stadttore gegenüber dem Stellplatz


                                                Die Altstadt ist wirklich sehr sehenswert
                                                Hier wird noch an der Straße gewerkelt

Der Stadtkern ist wieder hergerichtet worden und nahezu alle Geschäfte und Restaurants sind wieder in Betrieb. Eine Straße ist auf etwa 100 Meter noch eine Baustelle. Jetzt am Wochenende ist der Ort auch wieder sehr gut besucht und das hilft sicher den Gewerbetreibenden, die sicher eine schwere Zeit hinter sich hatten. An einigen Stellen hängen Bilder, wie es hier ausgesehen hat. Ich schaue mich etwas um und bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache, muss ich mich für eine Viertelstunde unterstellen, da es einen kräftigen Regenschauer gibt.

                                    Hier in Kripp gibt es eine Fährverbindung rüber nach Linz

Danach mach ich mich wieder auf den Rückweg, weil es im weiteren Verlauf des Tages wieder regnen soll. Wieder in Kripp am Rhein angekommen, besorge ich uns eine leckere Currywurst mit Pommes an der Bude, die hier schon ewig steht. Dann geht es auf die kurze Strecke zurück zum Platz und wir essen. Nach einer Pause lassen wir uns den Kuchen schmecken, den meine Frau am Vormittag gemacht hat. Dann erreicht uns wieder ein kleiner Schauer, viel ist es aber nicht. 

                                                Großes Containerschiff auf dem Rhein

Ich gehe dann am späten Nachmittag noch auf eine größere Runde mit dem Hund, weil der Regen aufgehört hat und es mir im Wohnmobil langweilig wird. Morgen soll das Wetter besser werden. Na mal sehen.

Tag 6 - Sonntag, 03.08.2025

Der Himmel ist am Morgen stark bewölkt, soll aber im Laufe des Vormittags auflockern. So kommt es auch tatsächlich und ich möchte heute mit dem Roller los. Ich mache mich dann nach dem Frühstück auf den Weg zur Abtei Maria Laach, am Laacher See. Das sind vor hier etwa 30 Kilometer und führt mich zunächst am Rhein entlang und dann durch die Höhenzüge entlang des Flusses. Ich tanke noch schnell in Bad Breisig, bevor ich die B9 verlasse und es geht von nun an durch dichte Wälder und über kurvenreiche Straßen.

Für Roller und Motorradfans eine tolle Strecke. Es ist aber noch recht früh und es ist noch nicht viel los. Ich erreiche dann nach etwa einer halben Stunde den Laacher See, der sich aber hinter hohen Bäumen versteckt. Ich parke auf dem großen Parkplatz neben der Abtei, der freundlicherweise für Roller kostenlos ist. Auch hier gibt es noch viele frei Plätze. Ich gehe dann rüber zur Abtei, bzw. zunächst in die Gärtnerei, wo es neben Gewächsen und Blumen auch schöne Keramik gibt. Wein, Essig, Honig und andere Dinge aus eigener Herstellung gibt es hier auch.

                                                            Gärtnerei mit Abteikirche
                                                        Ein Restaurant gibt es auch

Danach besuche ich kurz den Klosterladen, wo es hauptsächlich Bücher zu kaufen gibt. Aber auch hier werden Weine, Schnäpse und andere Leckereien angeboten. Für mich ist aber nichts dabei. Anschließend gehe ich rüber zur Kirche, wo gerade ein Gottesdienst zu Ende geht. Ich warte einen Moment und gehe dann rein. Einpaar Minuten höre ich dem Orgelspiel zu bevor ich wieder gehe. Mittlerweile ist es sehr warm geworden und ich schwitze langsam in meiner warmen Kleidung.



Die hochmittelalterliche Klosteranlage wurde als "Abtei am See" zwischen 1093 und 1216 als Stiftung HeinrichsII von Leach und seiner Frau Adelheid erbaut. 

                                                    Einen Skulturenpark gibt es hier auch

Ich schaue noch kurz beim Hofladen neben dem Parkplatz vorbei, der aber sehr voll und sehr teuer ist. Ich versuche meine Frau anzurufen, aber es gibt auf dem gesamten Gelände kein Handynetz. Armes Deutschland!! Ich gehe noch einen Spazierweg zum See, den ich mir natürlich noch ansehen möchte. Leider gibt es hier nicht viel zu sehen. Zwischen dichten Bäumen am See gibt es eine kleine Lichtung, wo man Tretboote leihen kann. Mit etwas Mühe erwische ich einen Blick auf den See. Eigentlich wollte ich noch ein gutes Stück den Uferweg gehen, aber ich schwitze zu sehr und daher verzichte ich darauf.

                                                                    Der Laacher See
Ich gehe zum Roller zurück und fahre ein Stück in Richtung eines kleinen Dorfes zurück. Hier habe ich wenigstens wieder Empfang und suche mir eine etwas andere Strecke für die Rückfahrt aus. Ich lande aber doch wieder in Bad Breisig und fahre dann zum Platz zurück. Hier erwartet mich leckerer Kuchen und eine Tasse Kaffee. Das Wetter ist immer noch gut und wir stellen uns die Stühle raus und machen ein paar Pläne für die nächste Zeit. Ich fahre dann noch kurz zur Rezeption des Campingplatzes und verlängere unseren Aufenthalt bis Donnerstag.
                                                            Blick runter ins Rheintal

Das Wetter soll ja in der nächsten Woche besser und wärmer werden und nochmal den Platz wechseln wollen wir nicht. Zum Nachmittag fahre ich dann noch in Richtung Stadt und hole uns in einer nahen Pizzeria eine leckere Pizza, die wir genüsslich verdrücken. So lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 7 - Montag, 04.08.025

Das Wetter lockt mich heute aufs Rad, denn es ist angenehm warm und nicht windig. Ich möchte mal wieder nach Bonn. Dort bin ich zwar auch schon mal gewesen, aber heute möchte ich mal eine andere Strecke durch die Stadt. Sonst bin ich bis zum Zentrum am Rhein entlang geradelt und so an vielen Dingen vorbei gefahren. Heute biege ich zu Beginn des Stadtparks ab, dass mal zur Bundesgartenschau gehört hat. Ich fahre also durch einen weitläufigen Park mit altem Baumbestand und einigen größeren Gehegen mit Dammwild.
                                                                Das DHL-Hochhaus
                                                    Diese Gebäude gehören zur Uno

Ich erreiche danach das Gelände des ehemaligen Regierungsviertels. Heute is es Teil eines Konferenzzentrums in Verbindung mit Gebäuden, die heute der Uno angehören. Hier steht auch der Post Tower, die Zentrale des Logistikkonzern Deutsche Post AG. Er ist mit 162,5 Metern das zweithöchste deutsche Hochhaus außerhalb von Frankfurt am Main. Dann wechsele ich wieder auf den Radweg entlang des Rheins, da ich hier mit dem Rad nicht weiter komme.
                                                                        Der Hofgarten


Ich erreiche dann den Hofgarten mit einer großen Wiese davor und ich schiebe mein Rad, da das Fahren hier nicht erlaubt ist. Ich stehe jetzt beim alten Rathaus und stelle mein Rad ab und gehe in die Fußgängerzone. Vor dem Rathaus stehen einige Stände, die verschiedene internationale Speisen anbieten. Die Stadt ist voll und ich schaue mich etwas um. An einem leckeren Eis komme ich natürlich nicht vorbei. Ich will meinen Aufenthalt nicht in die Länge ziehen und mache mich bald auf den Rückweg.

Ich fahre nun die Adenauer-Allee bis zur Villa Hammerschmidt, dem früheren Wohnhaus des Bundespräsidenten. Alles ist ab er mit hohen Zäunen abgeriegelt und man kann nicht viel sehen. Ich wechsele jetzt wieder auf den Rheinradweg und fahre zurück nach Remagen. Ich bin am Ende etwa 50 Kilometer gefahren, was mit dem Ebike kein Problem war. Es ist jetzt doch sehr warm geworden und wir machen die Markise raus, denn sonst könnten wir nicht draußen sitzen.

Tag 8 - Dienstag, 05.08.2025

In der Nacht hat es planmäßig geregnet und hört auch erst gegen acht Uhr auf. Danach ist noch einige Zeit stark bewölkt, bis es im Vormittagsverlauf schöner wird. Nach dem Frühstück gehe ich noch einkaufen, weil wir zum Mittagessen etwas ausprobieren möchten. Anschließend setzen wir uns vor das Wohnmobil in den Schatten und machen heute mal nichts. 

Gegen Mittag hole ich den Grill raus und wir versuchen uns daran, selber gefüllte Pizzabrötchen zu machen. Die ersten Brötchen werden etwas zu heiß und daher leicht angebrannt. Die nächsten werden etwas besser und schmecken tun sie auch. Das werden wir sicher nochmal machen. Den Tag über machen wir uns wieder mal Gedanken über unsere nächsten Reisen, weil wir wieder Termine bekommen haben, die alte Pläne durchkreuzen. 

                        Arizona-Zypressen in einer Baumschule verbreiten einen angenehmen Duft

Am Nachmittag gehe ich mit Ellie auf einen längeren Spaziergang am Rhein entlang und durch eine Baumschule. Hier fallen mir große Flächen auf, wo Arizona-Zypressen angepflanzt sind. Die "Blätter" sind sehr hart und entfalten einen würzigen Duft. Das Wetter bleibt leicht bewölkt, aber über den Tag hinweg bläst ein frischer bis starker Wind. So lassen wir den Tag ausklingen. 
                                         Die habe ich gestern noch am Rheinradweg entdeckt

Tag 9 - Mittwoch, 06.08.2025

Heute ist wieder ein schöner Tag und den möchte ich für einen Rollerausflug nutzen. Mich interessiert die andere Rheinseite. Ich möchte ein Stück durch das Siebengebirge fahren, das ich noch gar nicht kenne. Ich fahre daher nach dem Frühstück nach Kripp, wo die Fähre rüber nach Linz geht. Das ist schnell gemacht und danach geht es durch Linz und weiter durch die Höhenzüge. Die Straßen ähneln fast denen in den Alpen und es gibt Serpentinen und enge Kurven.
                                                            Mit der Fähre nach Linz

In einem weiten Bogen komme ich in den Ort Erpel, der gegenüber von Remagen liegt. Hier finde ich den Abzweig auf die Erpeler Ley, mit einer gut ausgebauten Straße. Vor Jahren war ich schon mal oben, bin aber von der Linzer Seite hochgelaufen. Jetzt geht es flotter und ich habe einen tollen Ausblick auf den Rhein, Remagen und unseren Stellplatz, der mir fast zu Füßen liegt. Eine Weile genieße ich den Ausblick und fahre dann wieder runter.
                                                                Blick nach Remagen
                                        Stellplatz und Campingplatz "Goldene Meile"
                                                                    Unser Stellplatz
                                                Rheinaufwärts mit Linz auf der linken Seite

Jetzt führt mich mein Weg in Richtung Bad Honnef. Durch die Stadt geht es wieder rauf in die Höhenzüge. Es sind tolle Strecken für Biker und es ist auch nicht viel los. Ich suche mir jetzt die Strecke zum Petersberg, den man ja von Bad Godesberg gut sehen kann. Dort gibt es auch ein Museum zur Geschichte des Hauses. Eine Straße mit vielen Kurven und Windungen führt hinauf. Vor den Hotel befindet sich der Schauplatz Petersberg, ein Erlebnisraum für Geschichte und Natur, das aber zur Zeit geschlossen ist.

Ich stelle mich dann auf einen Parkplatz vor dem "Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg. Eine Parkgebühr wird verlangt und der Tiketautomat klappt nicht. Eine freundliche Dame, die wieder wegfahren will, überläßt mir ihren Parkschein. Dann schaue ich mir die Kapelle St. Peter an, die auf dem Gelände des Hotels steht. Dann suche ich einen Weg, um die Aussicht auf den Rhein zu genießen. Ich finde den aber nicht, weil alles abgeschottet ist.
                                                            Die hübsche Kapelle St. Peter
                                                    Das Grand-Hotel mit Haupteingang
                                            Blick von der Terrasse auf den Drachenfels
                                                            Blick auf Bad Godesberg
                                                        Tolle Aussicht vom Biergarten

Ich frage den Portier im Eingangsbereich des Hotels, der mir sehr freundlich Auskunft gibt. Er führt mich ins Hotel und will mir den Weg zur Terrasse zeigen. Ich lehne aber freundlich ab, weil ich durch die heiligen Hallen nicht mit meine Bikerkluft laufen will. Er erklärt mir aber noch eine Möglichkeit die einmal ums Haus führt. Hier gibt es auch einen Biergarten, der auch für alle Besucher des Ortes zugänglich ist. Der ist zwar geschlossen, aber ich bekomme meine tolle Aussicht auf das Rheintal. Das Hotel liegt gegenüber von Bad Godesberg und über Königswinter. 

Das Hotel wurde 1912 als Luxushotel errichtet und diente in beiden Weltkriegen als Lazarett. Im April 1954 öffnete das renovierte Hotel. Erster Staatsgast war im November des Jahres der Kaiser von Äthiopien. Ab 1973 mietete die Bundesregierung das Haus für Staatsbesucher. Bill Clinton und die verstorbene britische Königin waren auch Gäste in diesem Hotel. Dann habe ich genug gesehen und fahre wieder zurück zum Stellplatz. 

Den restlichen Tag verbringen wir am Platz und Morgen geht es für uns wieder nach Hause. 

                                                            Ein kleiner blinder Passagier

Tag 10 - Donnerstag, 07.08.2025

Die Nacht war sehr frisch, aber morgens scheint die Sonne von einem blauen Himmel. Ich gehe mit Ellie Gassi und hole uns frische Brötchen. Da die Sonne auf unseren Tisch vor dem Wohnmobil scheint, können wir auch draußen Frühstücken. Da es heute für uns wieder heimwärts geht, beginnen wir gleich danach mit den Vorbereitungen. Wir haben dann noch eine kurze Unterhaltung mit unseren Nachbarn, von denen wir uns dann verabschieden.

                                                                Morgens am Rhein

Wir sind dann abreisefertig und müssen nur noch den Anhänger befestigen. Da die Umrandung der Parzelle ein kleines Hindernis bietet, haben wir Probleme, den Anhänger darüber zu schieben. Der Nachbar ist uns freundlicherweise dabei zur Hilfe und gemeinsam schaffen wir das. Dann geht es für uns zurück. Lange ist es auf den Autobahnen bis Köln kein Problem, nur vor der Auffahrt von der A1 auf die A57 gibt es einen langen Rückstau, so dass wir hier etwa 15 Minuten verlieren.

Danach geht es aber wieder störungsfrei weiter und nur im Bereich der Baustelle bei Krefeld werden wir noch ein wenig aufgehalten. Hier wird die Autobahn auf sechs Spuren erweitert und führt immer zu langen Staus. Es ist kaum zu glauben, das auf der gesamten Baustelle nur vier Arbeiter zu sehen waren. Da muss man sich nicht wundern, daß die Baustellen hier so lange dauern. Aber schließlich landen wir wieder auf unserem Heimatplatz und stellen uns auf. Aber wir basteln schon an unserem nächsten Ausflug. 
                                                                 Zurück in der Heimat

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